Zu Gast in Heidelberg

Bro­se Bam­berg will Play­off-Chan­ce wahren

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Heidelberg
Foto: Pixabay
Bro­se Bam­berg ist am 27. Spiel­tag der easy­Cre­dit Bas­ket­ball Bun­des­li­ga bei den MLP Aca­de­mics Hei­del­berg zu Gast. Spiel­be­ginn ist am mor­gi­gen Oster­sonn­tag um 15 Uhr.

Beim Tabel­len­vier­ten in Olden­burg sieg­ten die Hei­del­ber­ger in ihrem letz­ten Spiel mit 99:75 und ver­ab­schie­de­ten sich damit wohl end­gül­tig von allen Abstiegs­sor­gen. Mit zehn Sie­gen auf der Haben­sei­te ste­hen sie aktu­ell auf Rang zehn, vier Erfol­ge vor Abstiegs­platz 16. Mit etwas Glück kann der Blick sogar noch nach oben gehen. Drei Sie­ge aus den letz­ten vier Par­tien – der Trend spricht klar für die Mann­schaft von Jonas Iisa­lo. Vor allem offen­siv sind die Hei­del­ber­ger aktu­ell stark. 99 Punk­te in Olden­burg, zuvor 93 gegen Crails­heim – die Maschi­ne­rie um BBL-Tops­corer Eric Washing­ton läuft nahe­zu per­fekt. Mit 19 Punk­ten im Schnitt ist der US-Ame­ri­ka­ner nicht nur Hei­del­bergs bes­ter Wer­fer, son­dern führt die Scor­er­wer­tung der gesam­ten Liga an. Doch nicht nur das: sei­ne im Schnitt ver­teil­ten 7,3 Assists brin­gen ihn liga­weit unter die Top5 der bes­ten Vor­la­gen­ge­ber, sei­ne durch­schnitt­lich pro Spiel erober­ten 1,8 Bäl­le sind Rang vier aller BBL-Spie­ler in der Ste­al­sta­tis­tik. Doch damit nicht genug: der Auf­bau­spie­ler kam bis­lang auf einen Effek­ti­vi­täts­wert pro Par­tie von im Schnitt 19,4, ist damit der zweit­ef­fek­tivs­te Spie­ler aller BBL-Akteu­re – und somit auch ein Kan­di­dat auf den Titel des MVPs der aktu­el­len Sai­son. Aber nicht nur Washing­ton ist bei den Hei­del­ber­gern für Punk­te und tol­le Aktio­nen gut, das gan­ze Team funk­tio­niert zum Sai­son­ende hin immer bes­ser. Gegen Olden­burg war etwa Tim Cole­man mit 19 Punk­ten bes­ter Wer­fer. Doch was sind die Grün­de der Leis­tungs­stei­ge­rung in den letz­ten Wochen? Einer heißt sicher­lich Jack McV­eigh. Seit­dem der Aus­tra­li­er Ende Febru­ar an den Neckar kam, begann es wie­der bes­ser zu lau­fen. Sie­ge gegen Göt­tin­gen, Crails­heim und Olden­burg ste­hen seit­dem zu Buche, in denen der neue For­ward mit 14, 19 und 19 kon­ti­nu­ier­lich zwei­stel­lig punk­te­te. McV­eigh ist vor allem treff­si­cher von jen­seits der Drei­punk­te­li­nie, ver­senk­te bis­lang im Schnitt sehr star­ke 51,9 Pro­zent sei­ner Distanz­wür­fe. Gegen Olden­burg traf er sogar fünf bei sechs Ver­su­chen, also über­ra­gen­de 83,3 Pro­zent. Über­haupt ist Hei­del­berg das Team, das mit im Schnitt 31 Wür­fen pro Spiel die dritt­meis­ten der gesam­ten Liga von jen­seits der 6,75-Meter-Linie nimmt – und knapp jeden drit­ten davon auch trifft. Aller­dings ist die Tref­fer­quo­te aus der Nah- und Mit­tel­di­stanz mit 57,4 Pro­zent deut­lich bes­ser – und ein Top4-Wert inner­halb der BBL. 

„Das Spiel in Hei­del­berg ist ein vorentscheidendes“

Anders als bei den Haus­her­ren steht bei Bro­se Bam­berg zuletzt eine Nie­der­la­ge auf dem Tableau. Und es war eine extrem ärger­li­che. Gegen die Würz­burg Bas­kets hat­ten die Bam­ber­ger das Spiel nahe­zu über die kom­plet­ten 40 Minu­ten im Griff, lie­ßen sich durch ein­fa­che Feh­ler aber in den letz­ten 30 Sekun­den des vier­ten Vier­tels die Par­tie aus der Hand und in die Ver­län­ge­rung neh­men. Dort lief Bro­se dann kon­ti­nu­ier­lich hin­ter­her und ver­lor 0,6 Sekun­den vor Schluss durch ein And1 des über­ra­gen­den Stan­ley Whit­taker (37 Punk­te) nicht nur das Spiel, son­dern auch noch den direk­ten Ver­gleich. Daher gilt ab sofort eigent­lich die Devi­se: ver­lie­ren mög­lichst ver­bo­ten. Aus den ver­blei­ben­den sie­ben Spie­len muss Bro­se wohl min­des­tens fünf, bes­ser eigent­lich sechs gewin­nen, um sicher in den Play­offs dabei zu sein. Der Anfang einer erneu­ten Sie­ges­se­rie, von der die Bam­ber­ger ja bereits eini­ge wäh­rend der Sai­son hat­ten, soll am Sonn­tag in Hei­del­berg gemacht wer­den. Dass es gegen die Baden-Würt­tem­ber­ger schwer wird – kei­ne Fra­ge. Dass Bro­se weiß, wie man gegen sie gewinnt – kei­ne Fra­ge. Das Hin­spiel am vor­letz­ten Tag des ver­gan­ge­nen Jah­res sicher­ten sich die Man­nen von Oren Amiel mit 101:74, dem höchs­ten BBL-Sieg der lau­fen­den Sai­son. Bes­ter Wer­fer damals war der erst weni­ge Tage zuvor ver­pflich­te­te Gerel Sim­mons mit 20 Punk­ten. Even­tu­ell kann Bam­bergs letz­ter Neu­zu­gang Devon Tho­mas am Sonn­tag bei sei­nem Debüt ähn­li­ches voll­brin­gen?! Der Sieg der­einst gegen Hei­del­berg war übri­gens zugleich der Beginn einer vier Sie­ge andau­ern­den Erfolgs­se­rie. Daher mag man Chris­ti­an Seng­fel­der und Co. zuru­fen: macht’s noch­mal, Jungs! Apro­pos Bro­ses Kapi­tän: der strug­gel­te in den letz­ten Wochen ab und an ein biss­chen, war gegen Würz­burg mit 19 Punk­ten aber nahe­zu wie­der der alte nach sei­nen bei­den Knö­chel­ver­let­zun­gen, avan­cier­te zu einem der bes­ten Wer­fer und hielt sein Team vor allem im vier­ten Vier­tel durch drei star­ke Drei­er inner­halb von drei Minu­ten in der Par­tie. Mit 11,3 Punk­ten im Schnitt ist Seng­fel­der bis dato auch Bam­bergs zweit­bes­ter Scorer, bes­ser traf bis­lang mit durch­schnitt­lich 17,3 Zäh­lern nur Patrick Mil­ler, der mit im Schnitt ver­teil­ten 5,6 Assists auch Bro­ses bes­ter Vor­la­gen­ge­ber ist. Solo­mon Young griff sich in den 27 bis­her absol­vier­ten BBL-Par­tien mit durch­schnitt­lich 5,1 Rebounds team­in­tern die meis­ten Abpraller.

„Das Spiel in Hei­del­berg ist ein vor­ent­schei­den­des, da braucht man nicht drum her­um­re­den. Wir müs­sen gewin­nen, um die Chan­ce auf die Play­offs wei­ter am Leben zu erhal­ten“, blickt Patrick Mil­ler vor­aus. „Dazu ist es nötig, dass wir unse­re Feh­ler mini­mie­ren. Zudem müs­sen wir ihr Spiel unter­bin­den, müs­sen ihnen kon­se­quent an der Drei­er­li­nie auf den Füßen ste­hen. Offen­siv müs­sen wir die rich­ti­gen Lösun­gen fin­den. Wir haben schon mehr­fach in der Sai­son gezeigt, dass wir mit Druck­si­tua­tio­nen gut umge­hen kön­nen. Das gilt es nun wie­der zu beweisen.“

Auch Bam­bergs nächs­ter Geg­ner kommt aus Baden-Würt­tem­berg. Bereits am Mitt­woch emp­fängt Bro­se die MHP RIESEN Lud­wigs­burg, Spiel­be­ginn in der BROSE ARENA ist um 18.30 Uhr.

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