Bam­berg will Play­off­chan­ce wahren

MLP Aca­de­mics Hei­del­berg vs. Bro­se Bamberg

4 Min. zu lesen
MLP Academics Heidelberg
Foto: Pixabay
Bro­se Bam­berg gas­tiert am 33. Spiel­tag der easy­Cre­dit Bas­ket­ball Bun­des­li­ga bei den MLP Aca­de­mics Hei­del­berg. Das letz­te Haupt­run­den­aus­wärts­spiel der Sai­son beginnt heu­te um 20.30 Uhr. Ein Sieg und Pat­zer der direk­ten Kon­kur­renz müs­sen her, um noch Hoff­nun­gen auf die Play­offs zu wahren.

Die MLP Aca­de­mics Hei­del­berg haben allen Grund zur Freu­de. Seit etwas mehr als einer Woche steht fest, dass sie nicht mehr abstei­gen kön­nen. Als aktu­el­ler Auf­stei­ger wer­den sie somit also auch im kom­men­den Jahr in Deutsch­lands obers­ter Bas­ket­ball-Spiel­klas­se ver­tre­ten sein.

Den­noch ist momen­tan die Stim­mung etwas gedrückt, denn zuletzt gab es vier Nie­der­la­gen in Serie. Der letz­te Sieg datiert von Anfang April und war ein 95:81-Heimerfolg über Gie­ßen. Seit­dem muss­ten sich die MLP Aca­de­mics Hei­del­berg Crails­heim, Ulm, Bonn und letz­ten Sams­tag in hei­mi­scher Hal­le Olden­burg geschla­gen geben.

Vor allem die Nie­der­la­ge gegen die letzt­ge­nann­ten Nie­der­sach­sen wäre dabei ver­meid­bar gewe­sen. War die Hei­del­ber­ger Mann­schaft um Coach Ign­ja­to­vic doch über drei Vier­tel das spiel­be­stim­men­de Team und lag kurz vor Schluss mit 79:65 vor­ne. Was dann folg­te war ein 30:12 der Olden­bur­ger und die Hei­del­ber­ger Nie­der­la­ge. Tops­corer Shy­ron Ely kom­men­tier­te ent­spre­chend frus­triert: „Kon­zen­tra­ti­on spielt eine gro­ße Rol­le. In der Video­ana­ly­se sehen wir nach jedem Spiel die glei­chen Fehler“.

Tat­säch­lich haben die Hei­del­ber­ger die letz­ten vier Spie­le auf nahe­zu die glei­che Art und Wei­se ver­lo­ren. Teil­wei­se deut­lich in Füh­rung lie­gend, gab es dann eine Schwä­che­pha­se, die der jewei­li­ge Geg­ner gna­den­los bestrafte.

Und den­noch, alles in allem kön­nen die MLP Aca­de­mics Hei­del­berg stolz auf ihre Sai­son sein. Elf Sie­ge haben sie bis dato ein­ge­fah­ren, dar­un­ter neben einem zu Sai­son­be­ginn gegen Lud­wigs­burg, in den letz­ten Wochen wich­ti­ge Erfol­ge gegen Frank­furt, Gie­ßen, Braun­schweig und Weißenfels.

Vor­sicht bei Frei­wür­fen der Heidelberger

Getra­gen wur­de und wird das Team von Brek­kott Chap­man (14,1 Punk­te pro Par­tie), Robert Lowery (13,3), Jor­dan Geist (12,8) und Kel­vin Mar­tin (10,7). Aller­dings, auf Lowery muss Hei­del­berg aktu­ell ver­zich­ten. Der Point Guard ließ sich im Spiel gegen Bonn zu einer Tät­lich­keit hin­rei­ßen und wur­de im Nach­gang von der Liga für drei Spie­le gesperrt. Mor­gen gegen Bro­se wird er dar­um nicht mit von der Par­tie sein.

Für ihn über­nahm zumin­dest im letz­ten Spiel gegen Olden­burg der bereits erwähn­te Shy­ron Ely das Scoring. Der 34-jäh­ri­ge Vete­ran kam auf 20 Punk­te, erhöh­te sei­nen Sai­son­schnitt dadurch auf 9,4 Zäh­ler pro Partie.

Über die gesam­te bis­he­ri­ge Spiel­zeit gese­hen gehört die Mann­schaft jedoch zu den offen­siv­schwä­che­ren Teams der Liga. So kamen die MLP Aca­de­mics Hei­del­berg bis­lang auf etwas mehr als 78 Punk­te im Schnitt. Durch­schnitt­lich ver­teil­te 13,5 Assists sind aller­dings eher ein Zei­chen dafür, dass die erziel­ten Zäh­ler über­wie­gend durch Ein­zel­ak­tio­nen zustan­de kom­men. Und durch Frei­wür­fe. So gehört Hei­del­berg mit im Schnitt 21 davon pro Par­tie zu den Teams der BBL, die mit am häu­figs­ten an die Frei­wurf­li­nie dür­fen. Das soll­te man als Geg­ner jedoch bes­ten­falls ver­hin­dern. Denn mit getrof­fe­nen 76,5 Pro­zent befin­den sich die MLP Aca­de­mics Hei­del­berg unter den Top 3 der bes­ten Freiwurfteams.

Noch ist die Play­off­teil­nah­me für Bro­se möglich

Für Bro­se Bam­berg gilt es, die zurück­lie­gen­de Nie­der­la­ge gegen Ber­lin aus Kör­per und Kopf zu bekom­men. Mit 32 Punk­ten muss­ten die Bam­ber­ger am letz­ten Wochen­en­de die Heim­fahrt aus der Haupt­stadt antre­ten. Dort waren sie bereits nach dem ers­ten Vier­tel (8:23) nahe­zu aus dem Spiel genom­men worden.

Zu ängst­lich, mit zu wenig Selbst­be­wusst­sein ging Bro­se beim amtie­ren­den Meis­ter und Pokal­sie­ger zu Wer­ke. Die Fol­ge war die höchs­te Sai­son­nie­der­la­ge. Solch ein Rück­schlag kann aber auch Ansporn für kom­men­de Spie­le sein. So ein Auf­tre­ten, so eine Klat­sche will nie­mand aus dem Team noch­mal erle­ben. Zumal für Bro­se nach wie vor die Play­off­teil­nah­me mög­lich ist. Dazu aber benö­ti­gen Chris­ti­an Seng­fel­der und Co. drei Sie­ge aus den letz­ten drei Spie­len und müs­sen zudem auf Aus­rut­scher der Kon­kur­renz hoffen.

Und den­noch: der Glau­be dar­an in der Mann­schaft ist groß. Nach wie vor hat Coach Oren Amiel, bis auf den ver­letz­ten Patrick Heck­mann, alle Spie­ler an Bord. Das Trai­ning und die Vor­be­rei­tung die­se Woche waren inten­siv und fokus­siert. Die Mann­schaft scheint zu wis­sen, wor­um es geht. Das hat sie nicht zuletzt in den Spie­len gegen Göt­tin­gen und Ulm bewie­sen. Daher ist die Zuver­sicht da, die Play­offs doch noch auf den letz­ten Drü­cker zu erreichen.

Domi­nic Lock­hart bringt es auf den Punkt

Das Hin­spiel gegen die MLP Aca­de­mics Hei­del­berg hat­te Bro­se am 4. Spiel­tag mit 72:68 für sich ent­schie­den und den Gäs­ten damals die ers­te Sai­son­nie­der­la­ge bei­gebracht. Mit aus­schlag­ge­bend dafür war die Leis­tung von Domi­nic Lock­hart. Der Guard traf vier Drei­er und erziel­te ins­ge­samt 15 Punk­te – sein bis­he­ri­ger Sai­son­best­wert. Aktu­ell über­zeugt er vor allem defen­siv. Offen­siv über­neh­men ande­re. Allen vor­an Chris­ti­an Seng­fel­der, der mit im Schnitt erziel­ten 16,9 Punk­ten pro Spiel nach wie vor Bro­ses bes­ter Wer­fer ist. Ihm fol­gen Akil Mit­chell (12,9), Chris Dowe (12,6), Jus­tin Robin­son (12,5) und Omar Pre­witt (12,3).

Domi­nic Lock­hart sag­te vor dem Spiel gegen Hei­del­berg tref­fend: „Uns ist bewusst, dass so ein Spiel wie gegen Ber­lin nicht noch­mal vor­kom­men darf. Das war nichts. Umso mehr kommt es nun aber dar­auf an, dass wir es hin­ter uns las­sen und mit volls­ter Kon­zen­tra­ti­on in die letz­ten drei Haupt­run­den­spie­le gehen. Hei­del­berg hat den Klas­sen­er­halt sicher, kann daher befreit und ohne Druck auf­spie­len. Es ist deren letz­tes Heim­spiel, daher wer­den sie alles dar­an­set­zen, ihren Fans noch­mals einen guten Abschied zu besche­ren. Wir sind gewarnt. Unser Ziel muss es sein, sie von Beginn an aus ihrem Kon­zept zu brin­gen, ihnen unser Spiel auf­zu­zwin­gen. Vor allem defen­siv müs­sen wir dabei viel bes­ser agie­ren, als zuletzt. Aber auch offen­siv muss vie­les bes­ser lau­fen, als in Ber­lin. Es wird nicht ein­fach, aber ich bin nach wie vor von den Play­offs überzeugt.“

Gera­de ein­mal 44 Stun­den nach der Schluss­si­re­ne in Hei­del­berg war­tet für Bro­se Bam­berg am 1. Mai dann die nächs­te Hür­de in Rich­tung Play­offs. Um 18 Uhr sind die Bas­ket­ball Löwen Braun­schweig zu Gast in der Bro­se Are­na. Will Bro­se die Post­se­a­son errei­chen ist hier­bei ein Sieg eben­so Pflicht, wie eine Woche spä­ter, wenn zum Haupt­run­den­ab­schluss die Ham­burg Towers nach Bam­berg kommen.

Weiterer Artikel

Stadt­echo-Kolum­ne

Flo­ri­an Herrn­le­ben über die Brückenbrüstung

Nächster Artikel

Nach zwei­ma­li­gem Ausfall

Okto­ber­fest fin­det 2022 wie­der statt