Brose Bamberg musste am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den MLP Academics Heidelberg eine 100:109-Niederlage einstecken und bleibt somit auf Tabellenplatz zehn.
Zwei Schwächephasen – die erste zum Ende des dritten Viertels, die zweite Mitte des Schlussabschnitts – sorgten dafür, dass auch 100 erzielte Punkte in fremder Halle nicht zum Sieg reichten. Da half es auch nicht, dass gleich sechs Bamberger Spieler zweistellig scorten – bester Werfer war Patrick Miller (19) – und Devon Thomas bei seinem Debüt sechs Zähler beisteuerte.
„In den entscheidenden Momenten Ende des dritten und im vierten Viertel haben sie ihr Selbstvertrauen gefunden und das Spiel entschieden. Defensiv waren beide Teams nicht gut“, so Oren Amiel nach Spielende. „In den letzten Minuten haben sie allerdings besser verteidigt. Wenn man auswärts 100 Punkte erzielt, darf man ein Spiel eigentlich nicht verlieren.“
Die ersten fünf Zähler der Partie gehörten Brose Bamberg, Heidelberg traf direkt im Anschluss zwei Dreier (5:6, 2.). Die Hausherren zeigten auch in den Folgeminuten, dass sie zurecht eines der treffsichersten Distanzwurfteams der Liga sind. Die ersten vier Würfe von jenseits der 6,75m-Linie fanden den Weg in den Bamberger Korb (11:12, 5.). Brose aber blieb im Spiel, vor allem weil es die Gäste immer wieder schafften die Zone zu attackieren. Zehn der 22 Punkte nach dem ersten Viertel resultierten aus Aktionen „in the paint“. Insgesamt wechselte die Führung in den ersten zehn Minuten elf Mal, zuletzt mit der Sirene, als Ugrai den fünften Heidelberger Dreier zum 22:24 versenkte.
Lasisi eröffnete Viertel zwei, Simmons und Wohlrath trafen für Brose (26:26, 12.). Letzterer war anschließend für fünf weitere Bamberger Punkte zuständig und holte die Führung wieder auf Seite der Gäste (31:29, 13.). Absetzen allerdings konnten sich die Bamberger nicht, denn Heidelberg war nach wie vor treffsicher von außen. Zur Pause stand die Dreierquote immer noch bei starken 50 Prozent, versenkten die Hausherren zehn ihrer 20 Versuche. Aber Brose hielt weiter stark dagegen, überzeugte bis dato als Team. Zur Halbzeit hatte jeder Bamberger Spieler bereits gepunktet. Mit Ablauf der Spieluhr war es Solomon Young, der für die 56:51-Führung sorgte.
Am Mittwoch ist Ludwigsburg zu Gast
Ein And1 von Jaromír Bohačík eröffnete die zweite Halbzeit, Spencer Reaves legte kurze Zeit später den Dreier zur bis dato höchsten Bamberger Führung nach (62:53, 22.). Und Broses Vorsprung blieb bestehen, da die Heidelberger nun ab und an den Dreier danebenwarfen, die Gäste aber weiterhin präsent unter dem Korb waren. Devon Thomas traf nach 26 Minuten zum 72:64. Anschließend aber folgte wie schon so häufig in der Saison ein Bruch im Spiel der Oberfranken. Offensiv wollte plötzlich nichts mehr fallen, Heidelberg bekam Oberwasser, kämpfte sich sukzessive zurück, glich nach einem 8:0‑Lauf zunächst zum 72:72 aus und brachte Brose mit dem letzten Wurf des dritten Viertels – einem erfolgreichen Ugrai-Dreier – wieder in Rückstand: 75:77.
Der Schlussabschnitt war hart umkämpft. Defensiv waren beide Mannschaften zu Beginn weiterhin eher mau, dafür lief es offensiv gut. Brose ging nach einem erfolgreichen Dreier von Bohačík nach gut 34 Minuten wieder mit vier Punkten in Führung: 90:86. Der Knackpunkt war dann eine zumindest fragwürdige Foulentscheidung gegen Bamberg, die ein Technisches Foul gegen Oren Amiel zur Folge hatte. Heidelberg traf den dafür fälligen Freiwurf, zudem die beiden weiteren für das Foul, war wieder auf einen Zähler dran und ging in der nächsten Sequenz durch einen Coleman-Dreier wieder in Front (90:92, 35.). Brose hatte nun auch offensiv Probleme, bekam nichts mehr im Hausherrenkorb unter. Vier Minuten blieben die Gäste ohne Korberfolg, Heidelberg zog auf neun Zähler davon (90:99, 38.). In der Schlussphase versuchten die Bamberger nochmals viel, aber es reichte nicht mehr, um die Partie ein weiteres Mal zu drehen. Am Ende verlor Brose Bamberg mit 100:109 bei den MLP Academics Heidelberg und muss nun am Mittwoch gegen Ludwigsburg unbedingt gewinnen, um sich weiterhin zumindest Gedanken in Richtung Playoffs machen zu können.