Stadt­wer­ke Bamberg

Grü­ne Wär­me aus der Reg­nitz für Hand­werks­kam­mer und Haushalte

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Regnitz
Symbolbild, Foto: Pixabay
Die Stadt­wer­ke Bam­berg wol­len im Bam­ber­ger Süden zwei Fluss­wär­me­pum­pen bau­en, die das Was­ser der Reg­nitz als Ener­gie­quel­le nut­zen. So sol­len 2.000 Haus­hal­te im Bam­ber­ger Süden und ein neu­es Bil­dungs­zen­trum der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken kli­ma­neu­tral mit grü­ner Wär­me ver­sorgt werden.

Für die bei­den Groß­wär­me­pum­pen soll in der Süd­flur zwi­schen der Reg­nitz und dem neu­en HWK-Bil­dungs­zen­trum ein Heiz­werk errich­tet wer­den, wie die HWK aktu­ell mit­teilt. Laut einer Mach­bar­keits­stu­die der Stadt­wer­ke Bam­berg und des Fraun­ho­fer-Insti­tuts für Ener­gie­wirt­schaft und Ener­gie­sys­tem­tech­nik (IEE) kön­nen die Wär­me­pum­pen ins­ge­samt 90 Pro­zent des benö­tig­ten Wär­me­be­darfs lie­fern. Dafür sol­len pro Sekun­de 300 Liter Was­ser aus der Reg­nitz ent­nom­men und fluss­ab­wärts mit leicht gerin­ge­rer Tem­pe­ra­tur wie­der in den Fluss ein­ge­lei­tet wer­den. Das neue Heiz­werk in der Süd­flur soll im Herbst 2027 in Betrieb gehen.

Zur Abde­ckung von Spit­zen­las­ten wol­len die Stadt­wer­ke aller­dings auf eine weni­ger umwelt­ver­träg­li­che, weil Koh­len­di­oxid pro­du­zie­ren­de Wei­se Ener­gie pro­du­zie­ren und zusätz­li­che Hack­schnit­zel­kes­sel nut­zen. In die­sen sol­len Holz­ab­fäl­le aus benach­bar­te städ­ti­schen Wäl­dern ver­brannt wer­den. Ins­ge­samt wol­len die Stadt­wer­ke eine Heiz­leis­tung von zehn Mega­watt erzeugen.

Inves­ti­tio­nen in die Energiegewinnung

Beim neu­en Wär­me­wen­de-Pro­jek­te im Bam­ber­ger Süden gehen die Stadt­wer­ke aktu­ell von Gesamt­in­ves­ti­tio­nen im mitt­le­ren zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich aus. Die Sum­me soll auch aus För­der­mit­teln des Bun­des finan­ziert werden.

Die Fluss­wär­me­pum­pen im Bam­ber­ger Süden ist bereits das zwei Quar­tiers­pro­jekt, mit dem die Stadt­wer­ke Bam­berg die Wär­me­wen­de vor­an­trei­ben wol­len. Vor weni­gen Wochen hat der Ener­gie­dienst­leis­ter auf dem Bam­ber­ger Kon­ver­si­ons­quar­tier Lag­ar­de ein Wär­me­sys­tem für 1.200 Alt- und Neu­bau­woh­nun­gen sowie Gewer­be­flä­chen in Betrieb genom­men, das zu 70 Pro­zent mit rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien betrie­ben wird.

Hier hat­ten die Stadt­wer­ke ins­ge­samt 13,5 Mil­lio­nen Euro För­der­mit­tel vom Bund und der Regie­rung von Ober­fran­ken akqui­rie­ren kön­nen. Durch den Ein­satz von erneu­er­ba­ren Ener­gien sol­len die Heiz­kos­ten wei­test­ge­hend von Preis­ent­wick­lun­gen fos­si­ler Brenn­stof­fe und künf­ti­ger CO2-Prei­se ent­kop­pelt und für die Bevöl­ke­rung lang­fris­tig güns­tig gehal­ten werden.

Groß­wär­me­pum­pen: Poten­zi­al für die Wärmewende

Die Zahl der Groß­wär­me­pum­pen in Deutsch­land ist laut HWK-Mit­tei­lung über­schau­bar, doch das Poten­zi­al enorm. Nach einer aktu­el­len Stu­die der Münch­ner For­schungs­stel­le für Ener­gie­wirt­schaft (FfE) könn­ten 20 Pro­zent der Kom­mu­nen, vor allem ent­lang der gro­ßen Flüs­se, mit die­ser Tech­nik einen Groß­teil ihres Wär­me­be­darfs decken. Theo­re­tisch hät­te die Tech­nik außer­dem das Poten­zi­al, den Wär­me­be­darf aller Haus­hal­te und Gewer­be in Bay­ern zu decken.

Der­zeit erschwe­ren aber sehr kom­ple­xe Geneh­mi­gungs­pro­zes­se für Fluss­was­ser­wär­me­pum­pen in Bay­ern die flä­chen­de­cken­de Nut­zung von Fluss­was­ser­wär­me. Ins­be­son­de­re die was­ser­recht­li­che Geneh­mi­gung stellt einen sehr auf­wen­di­gen Pro­zess dar.

Für das Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren des Bam­ber­ger Vor­ha­bens haben das Baye­ri­sche Umwelt­mi­nis­te­ri­um, das Was­ser­wirt­schafts­amt Kro­nach sowie die Unte­re und Obe­re Natur­schutz­be­hör­de ihre Unter­stüt­zung jedoch zuge­si­chert. Sie möch­ten spe­zi­ell den Bam­ber­ger Geneh­mi­gungs­pro­zess als zustän­di­ge Behör­den beglei­ten, um Erkennt­nis­se für zukünf­ti­ge ver­gleich­ba­re Pro­jek­te zu gewinnen.

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