Baye­ri­sches Lan­des­amt für Statistik

Home­of­fice-Quo­te in Bay­ern sank im Jahr 2023

2 Min. zu lesen
Homeoffice
Symbolbild, Foto: Pixabay
Nach Anga­ben des Baye­ri­schen Lan­des­amts für Sta­tis­tik arbei­te­ten im Jahr 2023 etwa 1,5 Mil­lio­nen der knapp 6,3 Mil­lio­nen abhän­gig Beschäf­tig­ten in Bay­ern min­des­tens einen Tag in der Woche im Home­of­fice. Der Anteil der Beschäf­tig­ten, die jeden Tag von zu Hau­se aus arbei­ten, ist wei­ter rückläufig.

Nach Erst­ergeb­nis­sen eines Mikro­zen­sus’ des Baye­ri­schen Lands­amts für Sta­tis­tik arbei­te­ten im Jahr 2023 knapp jeder vier­te abhän­gig Beschäf­tig­te in Bay­ern min­des­tens einen Tag in der Woche von zu Hau­se aus. Die Home­of­fice-Quo­te blieb damit seit der Coro­na-Pan­de­mie auf einem hohen Niveau (2021: 25 Prozent).

Das Aus­lau­fen der Home­of­fice-Pflicht im März 2022, die wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie ein­ge­führt wor­den war, hat­te auf die Quo­te ins­ge­samt kaum einen Ein­fluss. Aller­dings hat sich die Anzahl der Home­of­fice-Tage pro Woche seit 2021 deut­lich redu­ziert. Wäh­rend im Jahr 2021 noch 36 Pro­zent der Beschäf­tig­ten jeden Tag von zu Hau­se aus arbei­te­ten, sind es im Jahr 2023 noch 21 Prozent.

Im Umkehr­schluss ist der Anteil der Beschäf­tig­ten, die weni­ger als die Hälf­te der Arbeits­ta­ge von zu Hau­se aus­ar­bei­ten, gestie­gen. Von 33 Pro­zent im Jahr 2021 auf 47 Pro­zent im Jahr 2023. Der Per­so­nen­kreis, der an min­des­tens der Hälf­te der Arbeits­ta­ge zuhau­se arbei­tet, ist hin­ge­gen weit­ge­hend kon­stant geblie­ben (2021: 31 Pro­zent, 2023: 32 Prozent).

„Home­of­fice, das durch die Pan­de­mie einen Boom erlebt hat“, sagt Jochen Knöl­ler, Refe­rent im Lan­des­amt, „ist in der Arbeits­welt mitt­ler­wei­le fest eta­bliert. Man sieht jedoch anhand der Reak­tio­nen, dass vie­le Unter­neh­men anschei­nend etwas zurück­ru­dern und wie­der Prä­senz­ta­ge im Büro ein­ge­führt haben.“

Ober­bay­ern mit höchs­tem Homeoffice-Anteil

Ober­bay­ern mit der Lan­des­haupt­stadt Mün­chen hat bay­ern­weit mit 29 Pro­zent den höchs­ten Home­of­fice-Anteil. In Nie­der­bay­ern arbei­ten die wenigs­ten Beschäf­tig­ten von zuhau­se aus. Der Anteil liegt hier bei 15 Pro­zent. Die Regie­rungs­be­zir­ke Mit­tel­fran­ken (25 Pro­zent), Unter­fran­ken (21 Pro­zent), Ober­fran­ken (20 Pro­zent) sowie Schwa­ben und die Ober­pfalz mit jeweils 19 Pro­zent Home­of­fice-Anteil lie­gen dazwi­schen. Die zum Teil deut­li­chen Dif­fe­ren­zen dürf­ten sich laut Lan­des­amt größ­ten­teils durch struk­tu­rel­le Unter­schie­de erklären.

Nie­der­bay­ern ist im Ver­gleich zu Ober­bay­ern bei­spiels­wei­se stär­ker länd­lich geprägt. Außer­dem sind Tätig­kei­ten, die kom­plett oder teil­wei­se aus dem Home­of­fice erle­digt wer­den kön­nen, häu­fig Büro­ar­bei­ten und Arbei­ten mit dem Com­pu­ter. Sol­che Arbeits­plät­ze sind ver­mehrt in Städ­ten vor­zu­fin­den. Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass der Home­of­fice-Anteil in Städ­ten bei 31 Pro­zent und in länd­li­chen Gebie­ten bei 18 Pro­zent liegt.

Wei­te­re Fak­to­ren wie das Alter, der Bil­dungs­grad oder das Ein­kom­men beein­flus­sen eben­falls den Home­of­fice-Anteil. Abhän­gig Beschäf­tig­te zwi­schen 35 und 49 Jah­ren haben mit 27 Pro­zent den höchs­ten Home­of­fice-Anteil, in der Per­so­nen­grup­pe der 50 bis 65-Jäh­ri­gen liegt der Anteil bei 19 Prozent.

Mit der Höhe des Bil­dungs­ab­schlus­ses steigt auch die Wahr­schein­lich­keit auf einen home­of­fice­fä­hi­gen Arbeits­platz. So arbei­ten 45 Pro­zent der abhän­gig Beschäf­tig­ten mit einem hohen Bil­dungs­ab­schluss zumin­dest teil­wei­se im Home­of­fice. Mit einem nied­ri­gen Bil­dungs­ab­schluss liegt der Anteil bei fünf Prozent.

Dies spie­gelt sich auch im Ein­kom­men wider. Bei den abhän­gig Beschäf­tig­ten mit einem Net­to-Monats­ein­kom­men von 1.000 bis 2.000 Euro liegt der Anteil im Jahr 2023 bei ledig­lich elf Pro­zent, hin­ge­gen bei Per­so­nen, die 4.000 Euro net­to und mehr ver­die­nen, bei 59 Pro­zent. Auch die Betriebs­grö­ße beein­flusst die Home­of­fice-Quo­te. Wäh­rend abhän­gig Beschäf­tig­te in Betrie­ben bis 49 Mitarbeiter:innen eine bay­ern­wei­te Home­of­fice-Quo­te von 14 Pro­zent auf­wei­sen, trifft dies in Groß­be­trie­ben mit min­des­tens 500 Mitarbeiter:innen auf 38 Pro­zent der Beschäf­tig­ten zu.

Weiterer Artikel

Uni­ver­si­tät Bamberg

„Grün­dungs­hub Ober­fran­ken: GO!“ soll Grün­dungs­ta­len­te fördern

Nächster Artikel

Schul­ter­schluss für Demokratie

Bun­tes Bam­berg orga­ni­siert sym­bo­li­sche Brandmauer