Hohe Kos­ten, stei­gen­de Zinsen

IHK: Ober­frän­ki­sche Wirt­schaft erwar­tet har­ten Winter

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Winter
Symbolbild, Foto: Pixabay
Die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth erwar­tet für die regio­na­le Wirt­schaft einen har­ten Win­ter. Die Poli­tik müs­se Rah­men­be­din­gun­gen umge­hend verbessern.

Hohe Kos­ten, stei­gen­de Zin­sen, ein schwa­cher pri­va­ter Kon­sum, die seit län­ge­rem schwä­cheln­de Inlands­nach­fra­ge und die zuneh­mend ins Sto­cken gera­te­ne Aus­lands­nach­fra­ge bil­den ein schwie­ri­ges Markt­um­feld für die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft, so die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth in einer Mit­tei­lung vom 6. Okto­ber. „Die Rah­men­be­din­gun­gen für unse­re Unter­neh­men müs­sen sich durch­grei­fend ver­bes­sern, sonst scha­den wir dau­er­haft unse­rer Wett­be­werbs­fä­hig­keit“, sagt Micha­el Waas­ner, Prä­si­dent der Bay­reu­ther IHK und Geschäfts­füh­rer eines Forch­hei­mer Unter­neh­mens. „Hier müs­sen auch der neu gewähl­te Baye­ri­sche Land­tag und die neue Staats­re­gie­rung schnell Akzen­te set­zen.“ Zwar wür­den wei­ter­hin mehr Unter­neh­men ihre aktu­el­le Geschäfts­la­ge posi­tiv bewer­ten. Die Erwar­tun­gen für den Win­ter ver­schlech­tern sich laut IHK jedoch spür­bar, vor allem in der Leit­bran­che Industrie.

Vie­le Unter­neh­men ver­bu­chen Umsatzrückgänge

So haben füh­ren­de Wirt­schafts­in­sti­tu­te für das lau­fen­de Jahr ihre Pro­gno­se für die Ent­wick­lung des deut­schen Brut­to­in­lands­pro­duk­tes auf ‑0,6 Pro­zent gesenkt. Die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft kann sich die­ser Ent­wick­lung laut IHK nicht voll­ends ent­zie­hen, behaup­tet sich aber zu Beginn des Win­ter­halb­jah­res noch recht gut. 29 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be beur­tei­len ihre Geschäfts­la­ge gut, 21 Pro­zent negativ.

„Nahe­zu alle Wirt­schafts­be­rei­che berich­ten im Sal­do von rück­läu­fi­gen Umsät­zen und das zum Teil in erheb­li­chem Umfang“, sagt Wolf­ram Brehm, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. In der Indus­trie und im Groß­han­del ver­buch­ten mehr als die Hälf­te der Unter­neh­men Umsatz­rück­gän­ge, auch der Ein­zel­han­del sei mit mehr als 40 Pro­zent stark betrof­fen. Abset­zen von die­sem Nega­tiv­trend kön­ne sich vor allem der Tourismus.

„Die schwa­che Welt­wirt­schaft belas­tet zuneh­mend die Geschäf­te der ober­frän­ki­schen Expor­teu­re“, so Brehm wei­ter. Fast die Hälf­te aller expor­tie­ren­den Fir­men hät­ten zuletzt Rück­gän­ge beim Export ver­zeich­net. Betrof­fen sei­en alle glo­ba­len Märk­te, vor allem aber Euro­pa. „Das rela­ti­viert natür­lich auch die Lage­be­ur­tei­lung, müs­sen wir doch davon aus­ge­hen, dass die Geschäfts­la­ge bei vie­len Unter­neh­men zwar noch posi­tiv beur­teilt wird, die­se aber im Trend bereits rück­läu­fig ist.“

Poli­tik muss handeln

Unter den meist­ge­nann­ten Risi­ken für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der ober­frän­ki­schen Unter­neh­men befin­den sich laut IHK vie­le, die von der Poli­tik beein­flusst wer­den könn­ten. Ob Ener­gie­prei­se, Fach­kräf­te­man­gel, wirt­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen oder Arbeits­kos­ten, jeweils mehr als die Hälf­te der Befrag­ten stuft die genann­ten Punk­te als wirt­schaft­li­ches Risi­ko für den eige­nen Betrieb ein.

„Die Poli­tik auf EU‑, Bun­des- und Lan­des­ebe­ne muss end­lich die Ver­bes­se­rung der wirt­schafts­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen anpa­cken“, sagt Micha­el Waas­ner. „Wol­len wir unse­re hei­mi­sche Wirt­schaft wie­der auf die Wachs­tums­spur brin­gen, brau­chen wir ver­läss­li­che und bezahl­ba­re Ener­gie, einen kla­ren Fahr­plan für die Ener­gie­wen­de und eine Ver­wal­tung, die digi­ta­ler und effi­zi­en­ter wer­den muss.“

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