Morgen veranstalten die Museen am Domberg einen weiteren „Kunstsnack“. Diesmal geht der Kurzrundgang durch die Staatsbibliothek und lenkt den Blick auf Poesiealben.
Die „Kunstsnacks“ am Domberg sind ein Angebot speziell für Einheimische und in Bamberg Berufstätige. Bei den halbstündigen Kurzführungen in der Mittagspause stellen die Domberg-Museen abwechselnd eine Auswahl ihrer Ausstellungstücke vor. Morgen, 19. Juni, ist die Staatsbibliothek mit Poesiealben an der Reihe.
Die Tradition, Freunde, Bekannte oder Verwandte „zum freundlichen Angedenken“ um einen Eintrag in ein „album amicorum“ zu bitten, reicht bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurück, wie die Museen am Domberg mitteilen. Neben einem persönlichen Gruß und einem Widmungstext ergänzen oft Miniaturen, Zeichnungen oder ausgeschnittene Druckgrafiken die Einträge in den sogenannten Stammbüchern. Diese waren zunächst in Adels- und Studentenkreisen verbreitet, wurden bald auch im Bürgertum Mode und wandelten sich im 19. Jahrhundert zu Poesiealben. Und auch heute noch zirkulieren sie in Kindergärten und Schulen.
Der „Kunstsnack“ bietet einen kleinen Einblick in die umfangreichen Bestände der Staatsbibliothek Bamberg. Susann Kretschmar und Christopher Retsch arbeiten derzeit an der Erschließung des Bamberger Bestandes und stellen ausgewählte Stammbücher und illustrierte Einzelblätter vor.