Die Suche beginnt

Ober­frän­ki­sches Wort des Jah­res 2021

2 Min. zu lesen
Grafik: Laura Beck
„Mit dei­nem rol­len­den R und dem wei­chen T kommst du doch aus Ober­fran­ken, oder? Und was meinst du eigent­lich mit ´fei´ und ´Amer­la´?“ Die­se Fra­gen ken­nen die Ober­fran­ken nur zu gut. Sie sind stolz auf ihren Dia­lekt, denn er hat Wie­der­erken­nungs­wert und ist alles ande­re als alt­mo­disch. Das zei­gen jähr­lich die Ein­sen­dun­gen für das Ober­frän­ki­sche Wort des Jah­res, wel­ches von der Kul­tur­Ser­vice­Stel­le des Bezirks Ober­fran­ken ab sofort für 2021 gesucht wird. Am 21. Febru­ar, dem Inter­na­tio­na­len Tag der Mut­ter­spra­che, und dar­über hin­aus sind Alle auf­ge­ru­fen, ihre ober­frän­ki­schen Wort-Favo­ri­ten einzusenden.

Der Gedenk­tag „Inter­na­tio­na­ler Tag der Mut­ter­spra­che“ wur­de ins Leben geru­fen, um die sprach­li­che, aber auch die kul­tu­rel­le Viel­falt zu erhal­ten und zu för­dern. Die­se Auf­ga­be hat sich auch der Bezirk Ober­fran­ken auf die Fah­nen geschrie­ben. Durch Aktio­nen wie die jähr­li­che Suche nach einem Dia­lekt­wort möch­te er das ober­frän­ki­sche Kul­tur­gut pfle­gen und vermitteln.


Suche ist seit 2015 eine fes­te Institution

„Das Ober­frän­ki­sche Wort des Jah­res ist bereits zu einer fes­ten Insti­tu­ti­on gewor­den, weil es jedes Jahr aufs Neue die Viel­falt, Ori­gi­na­li­tät und Krea­ti­vi­tät unse­rer Mund­art beweist. Jeder kann bei unse­rer Akti­on mit­ma­chen – egal ob Ein­hei­mi­sche oder Zuge­zo­ge­ne, Alt oder Jung. Ich bin gespannt auf Ihre ideen­rei­chen Ein­sen­dun­gen! “, ruft Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm zum Mit­ma­chen auf.

Seit 2015 sucht der Bezirk Ober­fran­ken zusam­men mit dem Ober­frän­ki­schen Bau­ern­hof­mu­se­um Klein­los­nitz und dem Medi­en­part­ner extra-radio aus Hof ihre Dia­lekt-Lieb­lin­ge. Über 2 000 Ein­sen­dun­gen sind seit­dem beim Bezirk Ober­fran­ken ein­ge­gan­gen. Neben “Freg­ger”, das im Jahr 2020 das Ren­nen mach­te, zei­gen die Sie­ger­wör­ter Stern­laschmei­ßer (2019), der­schwit­zen (2018), urigeln (2017), a weng weng (2016) und Wisch­käst­la (2015) wie facet­ten­reich die ober­frän­ki­sche Mund­art ist.
„Wir suchen nach bekann­ten Wör­tern, aber auch nach Neu­schöp­fun­gen, die das Gemein­te beson­ders prä­zi­se benen­nen und wofür es im Hoch­deut­schen oft­mals gar kei­nen Aus­druck gibt. Der ober­frän­ki­sche Dia­lekt berei­chert unse­ren Sprach­schatz und darf nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten“, unter­streicht Bar­ba­ra Chris­toph, die Lei­te­rin der Kul­tur­Ser­vice­Stel­le des Bezirks.

Nun star­tet die Suche nach einem Nach­fol­ger und Alle kön­nen sich dar­an betei­li­gen. Vor­schlä­ge für das Ober­frän­ki­sche Wort des Jah­res 2021 kön­nen auf der Home­page des Bezirks Ober­fran­ken unter www.bezirk-oberfranken.de/owdj ein­ge­reicht oder per Mail an kulturservicestelle@bezirk-oberfranken.de geschickt wer­den. Im Spät­som­mer kürt eine Jury aus allen Ein­sen­dun­gen den Sieger.

Tag der Muttersprache

Auf Vor­schlag der UNESCO haben die Ver­ein­ten Natio­nen den 21. Febru­ar als Inter­na­tio­na­len Tag der Mut­ter­spra­che aus­ge­ru­fen. Er wird seit dem Jahr 2000 jähr­lich began­gen. Von den rund 6 000 Spra­chen, die heu­te welt­weit gespro­chen wer­den, sind nach Ein­schät­zung der UNESCO die Hälf­te vom Ver­schwin­den bedroht.

Kul­tur­Ser­vice­Stel­le des Bezirks Oberfranken

Die Kul­tur­Ser­vice­Stel­le des Bezirks Ober­fran­ken hat ihren Sitz im Muse­um für bäu­er­li­che Arbeits­ge­rä­te in Bay­reuth. Sie ist zustän­dig für die Bera­tung von Pri­vat­per­so­nen, Ver­ei­nen, Kom­mu­nen und sons­ti­gen Insti­tu­tio­nen in den Berei­chen Muse­ums­ar­beit, Thea­ter und Lite­ra­tur. Die Kul­tur­Ser­vice­Stel­le regt selbst Pro­jek­te an oder führt kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen durch, unter ande­rem den all­jähr­lich statt­fin­den­den Mund­art-Thea­ter-Tag in Zusam­men­ar­beit mit der Regio­nal­ver­tre­tung Ober­fran­ken der Arbeits­ge­mein­schaft Mund­art-Thea­ter Fran­ken e. V.

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