Das Handwerk in Oberfranken gestaltet den Wandel nicht nur, es treibt ihn voran. Beispielhaft dafür stehen sechs Handwerksbetriebe aus der Region. Die
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Mit Kompetenz, Fingerspitzengefühl und Innovationsgeist
Handwerkskammer für Oberfranken vergibt Zukunftspreis 2025 in sechs Kategorien
Das Handwerk in Oberfranken gestaltet den Wandel nicht nur, es treibt ihn voran. Beispielhaft dafür stehen sechs Handwerksbetriebe aus der Region. Die Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken zeichnete diese sechs Vorreiter aus Oberfranken bei einer Feierstunde in der Alten Orangerie von Schloss Rosenau bei Rödental mit dem Zukunftspreis 2025 aus.
Damit würdigt sie die herausragenden Leistungen der Handwerkerinnen und Handwerkern, die ihren handwerklichen Alltag perfekt beherrschen und parallel neu Abläufe oder Innovationen kreieren. „Hier paart sich fachliche Kompetenz mit handwerklichem Fingerspitzengefühl und einem Schub Innovationsgeist zu kreativen Leistungen, die auch die Kunden begeistern“, betont HWK-Präsident Matthias Graßmann bei der Preisübergabe. „Die Auszeichnung mit unserem Zukunftspreis hilft dabei, die Leistungen dieser Betriebe besser in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen.“
Gesucht wurden bei der Ausschreibung zum Zukunftspreis bewusst nicht Standardprodukte oder ‑lösungen, sondern das Außergewöhnliche, das auch Emotionen wecken kann. Von daher setzt der heutige HWK-Zukunftspreis die über 20-jährige Geschichte fort, die mit dem damaligen Designpreis des oberfränkischen Handwerks begonnen hat. Zu den Anfangszeiten ging es in erster Linie um Gestaltung, Architektur und Marketing. Heute decken die insgesamt sechs Wettbewerbskategorien alles das ab, was man mit digitaler Transformation, innovativer Unternehmensführung und kreativem Erfindergeist verbindet. Die 29 Bewerber haben den Beweis dafür angetreten, dass im Handwerk Tradition und Innovation keine Gegensätze darstellen. Darüber zeigt sich der HWK-Präsident sehr stolz: „Alle Preisträger haben eindrucksvoll untermauert, dass es in der DNA des Handwerks tief verankert ist, anzupacken, einfach zu machen und dabei individuelle Lösungen für unterschiedliche Problemstellungen zu finden.“
Für die Bewertung der Bewerbungen hat sich die Kammer auf die Meinung einer hochkarätigen, rein extern besetzten Jury verlassen (Jurymitglieder siehe unten). Diese hatte es bei ihrer Aufgabe nicht leicht, die Qualität der Bewerbungen war beeindruckend. Die persönlich verfassten Laudationes für jeden Preisträger prägten daher auch Begriffe wie „Grenzgänger“, „Brückenbauer“ und „Innovationstreiber“. HWK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer, der die Preisverleihung moderierte, zieht ein treffendes Fazit für den Zukunftspreis 2025: „Für mich bleibt ein starker Eindruck: Handwerk gestaltet unsere Zukunft! Das macht uns allen Mut für die Herausforderungen, die vor uns liegen.“ Untermauert wurde die Wertigkeit der Auszeichnung durch ein Preisgeld von 1.500 Euro für jeden Preisträger, das dank der Unterstützung durch die oberfränkischen Volks- und Raiffeisenbanken ermöglicht wurde.
Auch Joachim Hausner, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Bamberg-Forchheim eG und oberfränkischer Bezirksvorsitzender des Genossenschaftsverbandes Bayern e.V., stellte stellvertretend für die oberfränkischen Volks- und Raiffeisenbanken die Vorbildfunktion der ausgezeichneten Handwerkbetriebe heraus: „Sie gehen alle mit gutem Beispiel voran und zeigen auf eindrucksvolle Weise, wozu der Mittelstand und insbesondere das Handwerk als Rückgrat unserer Wirtschaft zu leisten im Stande ist. Mit Ihren zukunftsweisenden Projekten“, wendet er sich direkt an die Preisträger, „passen Sie sich immer wieder den neuen Herausforderungen an.“
Die Jury hat folgende sechs Preisträger des Zukunftspreises ausgewählt:
- Kategorie „Ausbildung & Fachkräftesicherung“: Haustechnik Günther GmbH, Speichersdorf
- Kategorie „Energieeffizientes und nachhaltiges Handwerk“: Brauerei-Gasthof Kundmüller, Viereth-Trunstadt
- Kategorie „Erfindungen im Handwerk“: Kfz-Meisterbetrieb Wolfgang Fösel, Breitengüßbach
- Kategorie „Handwerk digital“: Bayreuther eLadeinfrastruktur, Bayreuth
- Kategorie „Marketing & Recruiting at its best“: Denk Keramische Werkstätten, Coburg
- Kategorie „Kreatives, wunderschönes Handwerk“: Daniela Witzgall, Bamberg
Mitglieder der Jury:
- Manuel Wolz, Geschäftsführer Personet e.V., Bayreuth
- Andreas Fickenscher, Geschäftsführender Gesellschafter Fickenschers Backhaus GmbH
- Sabine Gollner, 1. Vorsitzende der Künstlerkolonie Fichtelgebirge
- Prof. Dr.-Ing. Frank Döpper, Fakultät für Ingenieurwissenschaften /Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik, Universität Bayreuth
- Dietmar Reiss, Präsident Marketing-Club Oberfranken
- Prof. Dr.-Ing. Tobias Plessing, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Leiter des Instituts für Wasserstoff und Energietechnik (iwe), Hochschule Hof
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Abschluss des Lehrgangs „Geprüfte/-r Natur- und Landschaftspfleger/-in“
Zeugnisse feierlich überreicht
Für insgesamt 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zweier Lehrgänge zum Geprüften Natur- und Landschaftspfleger /zur Geprüften Natur- und Landschaftspflegerin sind 17 Lehrgangswochen erfolgreich zu Ende gegangen. Regierungspräsident Florian Luderschmid hat die Absolventinnen und Absolventen in der Regierung von Oberfranken in Bayreuth nun feierlich entlassen und ihnen die Abschlusszeugnisse ausgehändigt.
„Sie haben nicht nur fundierte Kenntnisse in Theorie und Praxis erworben, sondern auch Verantwortung übernommen: für unsere Umwelt, für kommende Generationen und für die Weitergabe Ihres Wissens – sei es im direkten Einsatz vor Ort oder in der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit“, würdigte Regierungspräsident Luderschmid das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Ich bin überzeugt, dass Sie diesen Auftrag ernst nehmen.“
Auch Lehrgangsleiterin Iris Prey von der Regierung von Oberfranken betonte den hohen Wert der Fortbildung: Neben dem fachlichen Wissen sei ein starkes Netzwerk entstanden, das für die berufliche Zukunft der Absolventinnen und Absolventen von großer Bedeutung sei. Die Teilnehmenden kamen in diesem Jahr nicht nur aus ganz Bayern, sondern auch aus Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen.
Breit gefächertes Fachwissen – praxisnah vermittelt
In insgesamt 17 Lehrgangswochen befassten sich die Teilnehmenden mit den Grundlagen des Naturschutzes, der Landschaftspflege, der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Ergänzt wurde das Lehrprogramm durch rechtliche und wirtschaftliche Inhalte wie Gewerbe- und Steuerrecht, Arbeits- und Sozialrecht sowie durch Informationen zu relevanten Förderprogrammen.
Ziel der Fortbildung ist es, qualifizierte Fachkräfte auszubilden, die in Kommunen, Naturparken, im landwirtschaftlichen Bereich oder in der Privatwirtschaft aktiv zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen beitragen. Die Natur- und Landschaftspflege ist Schnittstelle und Bestandteil der Landwirtschaft.
Aktiver Beitrag zum Natur- und Umweltschutz
Natur- und Landschaftspfleger kennen die ökologischen Zusammenhänge, wissen um die Schutzbedürftigkeit heimischer Arten und Lebensräume – vom Magerrasen über Streuobstwiesen bis hin zu gefährdeten Vogelarten. Durch gezielte Pflege von Hecken, Sträuchern und Gebüschen fördern sie Biodiversität und gestalten Lebensräume aktiv mit.
Die Absolventinnen und Absolventen tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, den Folgen des Klimawandels und dem Verlust biologischer Vielfalt entgegenzuwirken. Der von der Regierung von Oberfranken organisierte Lehrgang vermittelt ihnen dafür sowohl fundiertes Fachwissen als auch den praktischen Umgang mit Werkzeugen und Techniken.
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Tandem-Reihe “Wissenschaft & Praxis” beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit in der Betriebsführung
Bringt es Vorteile, sich mit Nachhaltigkeit im Unternehmen zu beschäftigen? Vor welchen Herausforderungen stehen Betriebe dabei? Die Tandem-Reihe „Wissenschaft & Praxis“ von Otto-Friedrich-Universität Bamberg, IHK für Oberfranken Bayreuth und Handwerkskammer für Oberfranken gab bei der Diskussion unter dem Titel „Daten, Druck und Durchblick – Unternehmerische Nachhaltigkeit zwischen Anspruch und Alltag“ allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in verschiedene Herangehensweisen, Erfahrungen und grundsätzliche Fragen.
Gemeinsam vertraten die Diskutierenden die Haltung, dass Nachhaltigkeit im Betrieb viele positive Effekte für die zukunftsorientierte Ausrichtung von Unternehmen und Betrieben bieten kann. Wichtig sei nur, die ersten Schritte zu wagen. Auf dem Podium waren Prof. Dr. Frank Schiemann, Inhaber des Lehrstuhls für BWL, insbesondere Controlling an der Universität Bamberg, Schreinermeister Johannes Lange, Geschäftsführer der HANNESLANGE GmbH & Co. KG aus Ebermannstadt, Nicole Wagner, Corporate Social Responsibility Managerin bei der GREIFF Mode GmbH & Co. KG aus Bamberg sowie Dr. Sergio Drawert, Technischer Leiter bei RZB Rudolf Zimmermann Bamberg GmbH, vertreten.
Als Basis der Diskussion diente eine Umfrage unter den Besucherinnen und Besuchern der TANDEM-Reihe 61 Prozent der Teilnehmenden an der Veranstaltung wären mit einer verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung für Betrieb und Unternehmen einverstanden. Immerhin messen und steuern 39 Prozent Nachhaltigkeit bereits intern. Sie verbinden den Begriff „Nachhaltigkeit“ in erster Linie mit Verantwortung, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft. Die Praxispartner in der Diskussionsrunde sind da in ihren Betrieben schon ein Stück weiter, haben nachhaltige Elemente längst in ihre Unternehmensstrategie integriert.
Für Schreinermeister Johannes Lange steckt die Nachhaltigkeit automatisch in der DNA des Handwerks. Trotzdem sieht er sich als „Überzeugungstäter“ und hat in seinem Betrieb schon viele nachhaltige Projekte realisiert bei der Energieversorgung und Energieeinsparung, der Abfallentsorgung, der Nutzung regionaler Wertschöpfungsketten und bei der Reduktion von „grauer Energie“ beim Bau. Sein Credo „Nachhaltigkeit ist eine Herausforderung, die sich rentiert. Wenn man am Thema dranbleibt, kommt am Ende auch etwas Gutes heraus.“ Zudem sieht er einen weiteren Nutzen für seine Schreinerei „Unsere Kunden erleben unsere nachhaltige Arbeit direkt in der Werkstatt, sehen sie auf unserer Homepage und in den Social-Media-Kanälen. Auch dadurch entwickelt sich Vertrauen zum Betrieb.“ Eine Pflicht zur Berichterstattung sieht er dennoch kritisch „Für kleine Betriebe ist der Aufwand personell nicht machbar.“
Laut Nicole Wagner habe sich die GREIFF Mode GmbH & Co. KG für ihre Nachhaltigkeitsreise entschieden, um die vorhandenen Unternehmenswerte weiter zu stärken. „Wir arbeiten seit 2014 systematisch an unserer nachhaltigen Ausrichtung, allerdings ohne exakt ausgearbeiteten Leitfaden. Nachdem wir internationale Zulieferer haben, spielt die soziale Verantwortung zu den weltweiten Partnern eine Schlüsselrolle.“ So habe man die eigenen Standards auf ein gutes Niveau gebracht. Besonders bei der Transparenz der Lieferketten müsse man sich ständig weiterentwickeln. Das Textilunternehmen erstellt einmal im Jahr einen Social Report. „Zur Nachhaltigkeit gehört aber auf jeden Fall auch das Vertrauen von Kunden“, unterstreicht Wagner. Klar sei zudem: Mit oder ohne Leitfaden müsse man Nachhaltigkeit immer neu denken und an die eigenen Herausforderungen anpassen.
Beim Leuchtenhersteller RZB Rudolf Zimmermann, Bamberg GmbH ist Nachhaltigkeit längst zur Chefsache geworden. Der Technische Leiter Dr. Sergio Drawert schildert den Einstieg: „Für uns war es anfangs eine Überraschung, was wir in Sachen Nachhaltigkeit schon alles tun.“ Einer Pflicht-Berichterstattung steht er zwar positiv gegenüber, weist aber darauf hin, dass man auch das Personal dafür haben muss. Für sein Unternehmen sei die Erstellung aber ohnehin alternativlos, „denn gerade Großkunden fordern diesen Nachweis aktiv ein und sortieren Zulieferer auch hin und wieder aus, wenn sie nicht nachhaltig genug aufgestellt sind.“ Sein Tipp für die ersten Schritte: „Einfach mal anfangen! Besser mit wenig Inhalten starten als gar nicht.“
Die Tandem-Reihe „Wissenschaft & Praxis“ fördert den beidseitigen Transfer aus der Wissenschaft in die Betriebspraxis und umgekehrt. Deshalb beurteilte Prof. Dr. Frank Schiemann die genannten Praxisbeispiele anschließend aus wissenschaftlicher Sicht, ging auf die Vorteile einer nachhaltigen Unternehmensausrichtung ein und räumte auch einige Mythen zu dem Thema aus. „Für eine nachhaltige Ausrichtung sprechen der leichtere Zugang zu Finanzierungen, eine verbesserte Reputation und der langfristige Nutzen bei der strategischen Ausrichtung“, so der BWL-Professor. Zudem helfe der Nachhaltigkeitsgedanke beim frühzeitigen Erkennen von Risiken. Laut Schiemann heißt Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht gleich mehr Bürokratie, wenn man das Kosten-Nutzen-Verhältnis im Auge behält. Und zuletzt: „Nachhaltigkeit im Unternehmen gefährdet nicht den Wirtschaftsstandort, sondern ist ein Teil der aktiven Zukunftssicherung für Betriebe.“
Tandem-Reihe “Wissenschaft & Praxis”
Die Tandemreihe ist eine Gemeinschaftsinitiative der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der IHK für Oberfranken Bayreuth und der Handwerkskammer für Oberfranken. Sie bringt einmal pro Jahr Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Ziel ist es, den Austausch untereinander zu fördern und den beidseitigen Transfer von Wissen anzuregen.
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Großer Einsatz für den Wirtschaftsstandort Oberfranken
IHK würdigt langjährige Prüferinnen und Prüfer aus Stadt und Landkreis Bamberg
101 Prüferinnen und Prüfer hat die IHK für Oberfranken Bayreuth für ihre jahrzehntelange ehrenamtliche Prüfertätigkeit ausgezeichnet. Sie alle haben über 20, 30 und teilweise sogar 40 Jahre hinweg die berufliche Bildung in Oberfranken bereichert, unzählige Stunden ihrer Zeit ehrenamtlich investiert und mit ihrem jahrelangen Engagement die Aus- und Weiterbildung in der Region gestärkt, sagte IHK-Präsident Dr. Michael Waasner.
Zu den geehrten Persönlichkeiten aus Stadt und Landkreis Bamberg gehören für 20 Jahre Herbert Grimmer, Bruno Maierhöfer, Claus Dieter Hofmann, Nikolaus Motschenbacher, Bernhard Zenk, Bernhard Müller, Marlies Stürmer-Baum sowie Michael Zöberlein, für 30 Jahre Harry Berner, Gisela Hofmann, Bernhard Röder und Lieselotte Straub, sowie für 40 Jahre Raimund Bähr.
„Sie haben Großes geleistet für die Zukunft unserer Wirtschaftsregion“, so der IHK-Präsident. Qualifizierte Nachwuchsfachkräfte seien Voraussetzung für wettbewerbsfähige Unternehmen. „Es ist das Verdienst aller Prüferinnen und Prüfer, dass die berufliche Aus- und Weiterbildung hierzulande einen so guten Ruf genießt.“
Ehrenamtliches Engagement sei immer eine Leistung. Über so viele Jahre hinweg ausgeübt, sei das Ehrenamt aber schon ein besonders herausragendes Verdienst, so IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm. Er bedankte sich bei den Geehrten für deren große Einsatzbereitschaft.
Dr. Waasner nutzte die Gelegenheit auch, um für die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung zu werben. Nicht allein ein Studium führt zum Erfolg, sagte der IHK-Präsident und warb für die erfolgreiche Kampagne #könnenlernen der IHKs in den sozialen Medien, in der Jugendliche über ihre Berufsausbildung berichten. Nicht zuletzt sei die berufliche Bildung einer der größten Hebel gegen den Fachkräftemangel und punkte durch ihren hohen Praxisbezug.
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Stadtsieger fährt zum oberfränkischen Bezirksentscheid
Julius Sponsel ist Stadtsieger im Vorlesen
Acht Schülerinnen und Schüler aus der sechsten Jahrgangsstufe der Bamberger Realschulen und Gymnasien haben im Saal der Stadtbücherei einen spannenden Wettbewerb um den Stadtsieg im Vorlesen ausgetragen. Der Stadtsieger kommt vom Kaiser-Heinrich-Gymnasium und darf beim oberfränkischen Bezirksentscheid am 27. März für Bamberg antreten.
Acht Schülerinnen und Schüler aus der sechsten Jahrgangsstufe der Bamberger Realschulen und Gymnasien haben im Saal der Stadtbücherei einen spannenden Wettbewerb um den Stadtsieg im Vorlesen ausgetragen. Der Stadtsieger kommt vom Kaiser-Heinrich-Gymnasium und darf beim oberfränkischen Bezirksentscheid am 27. März für Bamberg antreten.
Die acht Lesebegeisterten hatten sich bereits im Dezember gegen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler durchgesetzt und traten nun jeweils mit einem von ihnen selbst ausgewählten Kinderbuch an, aus welchem sie dem Publikum und der fünfköpfigen Jury vorlasen.
In der zweiten Runde galt es aus einem unbekannten Kinderbuch vorzulesen. Mit dem von der Stadtbücherei ausgewählten „Rückwärtsdieb – Mehr als nur ein Trick“ von Ulrich Fasshauer zogen die Vorlesenden ihr Publikum in ihren Bann. Die witzige Geschichte um den elfjährigen Lenny, der in einer Zaubershow seine Schwester zersägen will und dabei empfindlich gestört wird, erzeugte viele Lacher bei den Zuhörenden.
Bei den hervorragenden Lesebeiträgen aller Vorleserinnen und Vorleser hatte es die fünfköpfige Jury unter Vorsitz von Buchhändler Christian Köstner alles andere als leicht, eine Entscheidung zu treffen. Julius Sponsel vom Kaiser-Heinrich-Gymnasium konnte aber letztendlich am meisten überzeugen. Er wurde zum Stadtsieger im Vorlesen gekürt und darf beim oberfränkischen Bezirksentscheid am 27. März für Bamberg antreten.
Für Büchereileiterin Christiane Weiß, die durch die Veranstaltung führte, war der Wettbewerb wieder ein absolutes Highlight des Büchereijahrs. Begeistert war sie besonders von der Auswahl der Buchtitel, aus denen die Kinder vorlasen. Darunter waren für sie und sicher auch fürs Publikum viele Buchtipps, die große Lust zum Weiterlesen machen.
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Stimmung, Tradition und Genuss
Oberfrankentag auf der Grünen Woche
Der Samstag ist der bestbesuchte Messetag der Grünen Woche. In der bestbesuchten Messehalle hat Oberfranken Offensiv gestern die Primetime mit einem großen Aufgebot an Musik und Aktionen bespielt.
Seit vielen Jahren vertrauen die Organisatoren der Grünen Woche in der stark frequentierten Bayernhalle auf oberfränkisches Entertainment – und sie wurden auch in diesem Jahr nicht enttäuscht. Zahllose Gäste aus der Hauptstadt und der ganzen Welt drängten sich um die Bühne und den daran angrenzenden Gemeinschaftsstand von Oberfranken Offensiv mit den Tourismusregionen Fichtelgebirge, Frankenwald und Fränkische Schweiz. Auch in diesem Jahr feierte die Region ein wahres Fest mit Überraschungen.
Die mitgereisten Musiker der Obertrubacher Jugendblaskapelle St. Lautentius aus dem Landkreis Forchheim und der Blasmusik Neuengrün/Schlegelshaid aus der Frankenwaldgemeinde Steinwiesen im Landkreis Kronach spielten aus ihrem umfangreichen Repertoire. Auch die Kulmbacher Büttner zogen das Publikum in ihren Bann, besonders beim Anstich ihres legendären Eisbocks. Der wurde den begeisterten Gästen auch direkt nach der Befreiung aus seiner eisigen Hülle zum Verkosten angeboten. Für den Vorsitzenden von Oberfranken Offensiv, Bezirkstagspräsident Henry Schramm, ist der Oberfrankentag etwas ganz Besonderes: „Auf der Grünen Woche präsentieren wir die Vielfalt, die Stärken und die Schönheit unserer Region: Wir zeigen, dass es sich lohnt, dort Urlaub zu machen oder die kulinarischen Leckerbissen in Oberfranken zu genießen. Außerdem ist Oberfranken ein starker Wirtschaftsstandort mit guter Bildungsinfrastruktur und gesundheitlicher Versorgung, dazu eine Familienregion – was will man eigentlich mehr? Wir werben hier für unser schönes Oberfranken!”
Der Co-Vorsitzende von Oberfranken Offensiv, Regierungspräsident Florian Luderschmid, ergänzt, dass die oberfränkische Geschlossenheit in Berlin beispielgebend und in dieser Form bayernweit einmalig sei. Kein Regierungsbezirk Bayerns trete auf der weltgrößten Messe für Ernährung und Landwirtschaft derart vereint auf wie Oberfranken. Geschlossenheit demonstrierten auch rund 40 Bürgermeister der Region, die nicht nur gemeinsam angereist sind, sondern auch gemeinsam im Chor gesungen haben, sozusagen als Überraschungs-Act in der Bayernhalle. Einer der Chor-Sänger: Florian Luderschmid. „Die Reichweite der Grünen Woche ist unheimlich groß! Wir bauen hier unsere Netzwerke weiter aus und wir machen positive Werbung für unsere Region. Es ist wichtig, dass man hier Präsenz zeigt – und noch präsenter als mit unserem Stand direkt neben der Bühne in der Bayernhalle kann man nicht sein.”
Der Einladung zum Oberfrankentag folgten zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie ließen sich vom Bühnenprogramm und auch von den vielfältigen Genüssen am Oberfrankenstand regelrecht verzaubern. Ob frisch Gezapftes der Brauereien Haberstumpf und Nikl, edelste Brände aus der Fränkischen Schweiz, die original Wiener des Hofer Wärschtlamo oder die ebenfalls aus Hof stammende und europäisch geschützte Rindfleischwurst – das Angebot war ebenso schmackhaft wie vielfältig – und ein Aushängeschild für die UNESCO-zertifizierte Genussregion Oberfranken.
„Wir haben einen großartigen Stand mit dem besten Platz in der Bayernhalle und einen hervorragenden Auftritt von Oberfranken auf der Grünen Woche: weil wir Alleinstellungsmerkmale haben, weil wir die Genussregion schlechthin sind mit den meisten Bäckereien, Metzgereien, Brauereien oder Brennereien in Bayern, in Deutschland und in der ganzen Welt”, so Klaus Peter Söllner, Vorsitzender der Genussregion Oberfranken.
Zum wiederholten Male ist die Universität Bayreuth mit der Fakultät der Lebenswissenschaften am Campus Kulmbach am Gemeinschaftsstand mit vertreten. Vor Ort boten die Wissenschaftlerinnen ein Messsystem an, um Vitalwerte niederschwellig, aber exakt bestimmen zu können. Mit zukunftsweisenden Studiengängen erzielt die Kulmbacher Fakultät international positive Resonanz und rundet damit das Portfolio in Berlin harmonisch ab.
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Tourismus, Handwerk, Wissenschaft auf der Grünen Woche
Oberfranken präsentiert sich genussvoll in Berlin
Seit gestern läuft in Berlin die Grüne Woche, auf der sich Anbieter rund um Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau präsentieren. Oberfranken Offensiv organisiert und managet vor Ort bereits den Gemeinschaftsstand, an dem heimische Brauereien, Brennereien, Tourismusregionen und auch die Wissenschaft die oberfränkische Region repräsentieren.
Gute Stimmung ist garantiert, wenn der Oberfranken-Stand zum Treffpunkt in der Bayern-Halle avanciert. An mehreren Tresen informieren die Touristiker aus dem Fichtelgebirge, dem Frankenwald und der Fränkischen Schweiz über die Freizeit- und Urlaubsmöglichkeiten Oberfrankens. Besonderes Interesse werden in diesem Jahr sowohl die neuen Gondelbahnen am Ochsenkopf als auch die anvisierten Weltrekord-Hängebrücken im Höllental des Frankenwaldes wecken. „Es ist immer wieder wunderbar, welche Vielfalt man in Bayern erleben kann! Alles hat seine eigene spezifische Heimat und ich bin wirklich stolz und dankbar, dass es Menschen gibt, die jeden Tag aufstehen und mit Herzblut diese Produkte für uns in Bayern, Deutschland und der Welt produzieren!”, so die bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber.
Mit 42 Quadratmetern ist der oberfränkische Messestand einer der größten in der Bayern-Halle, unübersehbar im fränkischen Rot-Weiß gehalten, liegt er direkt am Biergarten des Freistaats. Der der gemeinsame Auftritt sei mehr als nur ein zehntägiges Strohfeuer, betont Bezirkstagspräsident und Oberfranken Offensiv-Vorsitzender Henry Schramm: „Wir demonstrieren Zusammenhalt! Dieses Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln, das machen wir von Oberfranken Offensiv hier auf der Messe. Unser Stand spricht für Oberfranken: Viele Produzenten von regionalen Spezialitäten sind da und bieten in einer wunderbaren Gemeinschaft ihre Produkte an. Es herrscht gute Stimmung und das spüren auch die Menschen, die in der Halle sind.”
Die Internationale Grüne Woche in Berlin gilt als eine der bedeutendsten Messen für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau weltweit. Sie hat eine lange Tradition und zieht jedes Jahr zahlreiche Aussteller, Fachleute, Besucher und Vertreter der Lebensmittel- und Landwirtschaftsbranche an.
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Oberfrankenweite Ausstellung
ARTUR27: Ateliertage des BBK Oberfranken
Ein fester Bestandteil des Kulturlebens in Oberfranken sind seit 27 Jahren in jedem September die offenen Ateliertage des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler. In diesem Jahr öffnen bei „ARTUR27“ 35 Ateliers in ganz Oberfranken ihre Türen und 45 Künstler:innen zeigen ihr Arbeiten.
Am 14. und 15. September, zwischen 14 und 18 Uhr beziehungsweise 11 und 18 Uhr, laden Künstler:innen aus ganz Oberfranken zur „ARTUR27“. In ihren Ateliers kann sich das Publikum einen Eindruck von der Arbeitsweise der Teilnehmenden und dem individuellen Schaffensprozess machen. Dies womöglich auch an Arbeiten, die noch im Entstehen sind, wie der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberfranken mitteilt.
So hat das Publikum die Möglichkeit, geistige Grundlagen, Ideen, Inspirationen und Hintergründe der Werke mit den Künstler:innen zu diskutieren. Mit Malerei, Zeichnung, Bildhauerei, Druckgrafik, Textilkunst und Performance sind viele künstlerische Disziplinen vertreten.
Die geöffneten Ateliers sind über ganz Oberfranken verteilt (die genauen Adressen hat der BBK online hinterlegt) und gleichzeitig ist am „ARTUR27“-Wochenende die Geschäftsstelle des BBK-Oberfranken in der Bamberger Schützenstraße geöffnet. Dort stellen BBK-Mitglieder aus Frankfurt experimentelle Druckgrafiken aus, die im Rahmen einer deutschlandweiten Druckmappenaustausch-Ausstellungen ihren Weg nach Bamberg gefunden haben.
Teilnehmende Ateliers in Bamberg und Umgebung
- Walli Bauer, Bamberg
- Johanna Galefske, Bamberg
- Gudrun Besslein-Bauer, Bamberg
- Thomas Gröhling mit Gast Cornelia Morsch und Michael Käser, Bamberg
- Gerhard Hagen, Bamberg
- Adelbert Heil, Bamberg
- Rüdiger Klein, Bamberg
- Andrea Landwehr-Ratka, Bamberg
- Ruth Loibl mit Gast Andreas Böhm, Bamberg
- Doris Müller, Bamberg
- Simon Rosenthal, Bamberg
- Hubert Sowa, Bamberg
- Albert Ultsch, Bamberg
- Waltraud Scheidel, Hallstadt
- Marcel Schwalme, Lohndorf
- Michaela Schwarzmann mit Gästen Kathrin Hubl und Reiner Schütz, Eggolsheim
- Christiana Sieben mit Gast Barbara Klein, Gundelsheim
Ateliers in Bayreuth und Umgebung
- Werner Geister, Bayreuth
- Lucie Kazda, Bayreuth
- Stefan Mayer, Goldkronach
- Margit Rehner, Bayreuth
- Bernd-Hubert Romankiewitz mit Gast Ingrid Seidel, Bayreuth
- Harriet Schmid, Bayreuth
- Ingrid Seidel, Bayreuth
- Ute Westien, Bayreuth
- Andrea Wunderlich, Goldkronach
Ateliers in Coburg, Hofheim, Königsberg, Knetzgau und Umgebung
- Harald Göbel, Ummerstadt
- Cordula Utermöhlen mit Gast Tom Burgis, Bad Rodach
- Stephan Welsch, Coburg
- Jannina Hector, Hofheim
- Gerhard Nerowski, Königsberg
- Werner Tögel, Knetzgau
Ateliers in Kronach und Kulmbach
- Andrea Partheymüller-Gerber mit Gast Daniel Gerber, Kronach
- Lisa Stöhr, Kronach
- Angelika Gigauri, Kulmbach
- Beka Gigauri, Kulmbach
- Sabine Hone, Kulmbach
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IHK-Vertreter Herbert Grimmer fordert Umdenken in der Politik
“German free” – Bürokratie als Hemmschuh
Die überbordende Bürokratie in Deutschland wird immer mehr zum Hemmschuh für die deutsche Wirtschaft. Diese Einschätzung wurde bei einer Diskussion des IHK-Gremiums Bamberg mit Landrat Johann Kalb und Bundestagsabgeordnetem Andreas Schwarz deutlich.
„Wir laufen Gefahr, dass das Qualitätssiegel ‘Made in Germany’ immer mehr an Attraktivität verliert”, warnt Herbert Grimmer, Vorsitzender des IHK-Gremiums Bamberg. „Wir können schon jetzt spüren, dass internationale Konzerne zunehmend um deutsche Lieferanten einen Bogen machen – ‘German free’ eben.” Grimmer verdeutlicht, dass die Bürokratieklemme zusehends Auswirkungen auf Aufträge aus dem Ausland hat. „Wir müssen verhindern, dass das wie ein bösartiges Geschwür die gesamte deutsche Industrie erfasst.”
Die Politik müsse handeln, betont Grimmer. „Landauf, landab diskutieren wir seit Jahren über Bürokratieabbau. Effektive Entlastungen sind in den Unternehmen nach wie vor nicht zu spüren.”
Erste Schritte zur Bürokratieentlastung
„Es gibt Bewegung, die Nachricht ist angekommen”, versichert Andreas Schwarz. Derzeit verhandle die Koalition über das vierte Bürokratieentlastungsgesetz, das im Herbst kommen soll. So wurden Baugenehmigungen nach Bundesemissionsschutzgesetz bereits erleichtert. „Der Bürokratieabbau muss schneller gehen”, mahnt auch Schwarz.
Der Zukunftsfähigkeit Deutschlands diene auch das Wachstumsgesetz mit einem Volumen von 23 Milliarden Euro, das Einkommenssteuerentlastungen oder eine verbesserte Forschungsförderung vorsehe. „Aber bei zustimmungspflichtigen Gesetzen braucht es auch die Unterstützung der Länder im Bundesrat”, macht Schwarz deutlich.
Die Notwendigkeit von Veränderung betont auch Landrat Johann Kalb: „Wir brauchen ein Umdenken in der Politik. Wir brauchen eine Politik, die wieder mehr auf Vertrauen in die Unternehmen setzt, anstelle von Vorschriften und Regulierungen.”
Alle Teilnehmer sind sich einig, dass “Made in Germany” wieder ein Prädikat für Qualität, Technologievorsprung, Flexibilität und Schnelligkeit werden müsse. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen aber schnellstens die entsprechenden Weichen gestellt werden. Heute. Nicht morgen oder übermorgen!”, betont Grimmer.
Etwa die Hälfte aller Ausbildungsplätze sei in den vergangenen Jahren unbesetzt blieben, was auch daran liege, dass immer weniger Abiturienten diesen Weg einschlagen, obwohl er gegenüber einem Studium viele Vorteile bietet, wie Grimmer verdeutlicht. Unternehmensvertreter und Landrat sind sich einig, dass der Zugang zur beruflichen Bildung verbessert werden müsse. Landrat Kalb bietet dazu einen gemeinsamen Termin mit den Schulleitern an. Aus dem Kreis der Unternehmer kommt dazu der Vorschlag, den zweiten Wandertag vor allem der Gymnasien für Firmenkontakte und Berufsinformationen zu nutzen.
Das MINT-Zentrum Hirschaid ist auch aus Sicht von Schwarz und Kalb ein Leuchtturmprojekt im Bereich Bildung für ganz Oberfranken. Künftig können an diesem außerschulischen Lernort 500 Kinder im Bereich Zukunftstechnologien begeistert werden. Verschiedenste Bildungsangebote für MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sowie digitale Lernprogramme stehen auf der Agenda. Um eine Nachhaltigkeit sicherzustellen, braucht es aus Sicht von Frank Seuling, Gründer und Betreiber des Zentrums, einen strategischen und finanziellen Ansatz für die Verstetigung für die Zeit nach 2027.
Mit dem CleanTech Innovation Park gehe es gut voran, macht Landrat Kalb deutlich. Erste Unternehmen haben sich dort bereits angesiedelt. Vor Ort werde auch ein wichtiger Teilaspekt der regionalen Wasserstoff-Strategie realisiert, so Kalb. Für Erprobungszwecke soll ein Elektrolyseur realisiert werden zur Erzeugung von Strom aus dem vor Ort gespeichertem Wasserstoff, so Kalb. Auch eine Wasserstofftankstelle soll eingerichtet werden.
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Immer mehr Beherbergungsbetriebe geben auf
Neuer Rekord bei Übernachtungszahlen
Rund eine Million Gäste mit 2,5 Millionen Übernachtungen verzeichneten Oberfrankens Beherbergungsbetriebe im ersten Halbjahr 2024, teilt die IHK für Oberfranken Bayreuth mit. Die Branche steht aber auch unter Druck, wie der Rückgang der geöffneten Beherbergungsbetriebe um rund sechs Prozent gegenüber 2019 zeigt – also vor Corona. Die Entwicklung in den einzelnen Teilregionen verlief sehr unterschiedlich.
Nach 2023 bahnt sich für Oberfrankens Tourismus 2024 ein weiteres Rekordjahr an. Die IHK für Oberfranken Bayreuth zeigt sich erfreut über die aktuellen Zahlen der Beherbergungsstatistik im ersten Halbjahr 2024. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte in Oberfranken ein Plus bei Ankünften und Übernachtungen verzeichnet werden.
Im ersten Halbjahr 2024 kamen mehr als eine Million Gäste nach Oberfranken. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von 1,6 Prozent bei den Gästeankünften. Ebenso positiv ist die Steigerung in den Übernachtungszahlen. Bis Ende Juni 2024 wurden bereits 2,5 Millionen Übernachtungen gezählt. Im Vergleich liegen die Übernachtungszahlen im ersten Halbjahr damit fast 3 Prozent über den Zahlen von 2023.
Bamberg und Bayreuth sind die Spitzenreiter im Kammerbezirk
Von den vielfältigen Naturräumen bis hin zur Altstadt Bamberg als Weltkulturerbe bietet die Genussregion Oberfranken für jeden Geschmack etwas. „Das Herz der erfolgreichen Region sind unsere Tourismusbetriebe. Wir bieten unseren Besuchern aus dem In- und Ausland nicht nur professionelle Gastlichkeit mit hoher Qualität, sondern wahren auch die regionale Identität Oberfrankens”, betont Thomas Puchtler, Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK für Oberfranken Bayreuth, den Erfolgsfaktor des Oberfrankentourismus. „Damit der Tourismus auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielt, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Und da ist definitiv noch Luft nach oben.”
Vergleicht man die Zahlen der geöffneten Betriebe mit der Anzahl der angebotenen Betten in Oberfranken im letzten Jahr vor der Pandemie und dem neuen Rekordjahr, zeigt sich, dass gerade die Kleinstbetriebe in Oberfranken schließen mussten. So sank die Zahl der geöffneten Betriebe im Vergleich zu 2019 um sechs Prozent. Die Zahl der angebotenen Betten sank im gleichen Zeitraum dabei um einen Prozentpunkt. „Trotz aller Rekorde ist Vorsicht geboten. Die Herausforderungen, mit denen unsere Touristiker zu kämpfen haben, sind vielschichtig. Häufig ist auch die ungeklärte Nachfolgefrage ein Grund für Betriebsaufgaben”, macht Monika Kaiser deutlich, Tourismusreferentin der IHK für Oberfranken Bayreuth.
Von der positiven Entwicklung bei den Übernachtungszahlen profitieren aber nicht alle Teilregionen im Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth. Besonders positiv war die Entwicklung in der Stadt Bamberg mit einem Plus von 9,5 Prozent. Der Landkreis Forchheim dagegen hatte mit einem Minus von 8,2 Prozent einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen. In allen anderen Regionen reichte das Spektrum von +2,5 Prozent (Landkreis Hof) bis ‑4,6 Prozent (Landkreis Bayreuth). „Es zeigt sich, dass der Rückgang der Beherbergungsbetriebe nicht in allen Regionen anderweitig aufgefangen werden kann, Neuinvestitionen werden vielfach gescheut”, so Puchtler. Hinzu kämen der Fachkräftemangel und eine ausufernde Bürokratie. „Als Gastgeber will ich mich um meine Gäste kümmern und nicht um Formulare, Genehmigungen, Statistiken, die Umsetzung von Auflagen und andere bürokratische Hemmnisse”, betont Puchtler. Um Erleichterungen bei bürokratischen Auflagen geht es auch in den neu verabschiedeten tourismuspolitischen Leitlinien der IHK für Oberfranken Bayreuth (IHK).