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Oberfranken - Page 2

Blitz­um­fra­ge der IHK 

Ober­frän­ki­sche Wirt­schaft erheb­lich unter Druck

Alles blickt gebannt auf die Gas­lie­fe­run­gen aus Russ­land. Aber wel­che Aus­wir­kun­gen haben eigent­lich Coro­na, Lie­fer­eng­päs­se und dras­ti­sche Preis­stei­ge­run­gen auf die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft? Enor­me, wie eine aktu­el­le Blitz­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth zeigt.

„Aktu­ell hat man in der öffent­li­chen Wahr­neh­mung den Ein­druck, dass Coro­na ein The­ma ist, das nur neben­her läuft”, so Dr. Micha­el Waas­ner, Prä­si­dent der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Tat­säch­lich ist Coro­na aber mit­ten unter uns, wie die meis­ten Unter­neh­men an den Per­so­nal­aus­fäl­len spür­bar mer­ken.” Bei nicht weni­ger als 74 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men sei­en aktu­ell die Betriebs­ab­läu­fe von coro­nabe­ding­ten Per­so­nal­aus­fäl­len beein­träch­tigt. Bei der Indus­trie lie­ge, wie die IHK für Ober­fran­ken mit­teil­te, der Anteil sogar bei 80 Pro­zent, gefolgt vom Bereich Handel/​Tourismus (72 Pro­zent) und den Dienst­leis­tun­gen (69 Prozent).

Teil­wei­se erheb­li­che coro­nabe­ding­te Aus­fäl­le in Unternehmen

Die Aus­wir­kun­gen von Coro­na rei­chen so weit, dass ein Vier­tel aller Unter­neh­men aktu­ell gezwun­gen sei, sogar orga­ni­sa­to­ri­sche Ein­hei­ten still­zu­le­gen. Hier sind Dienst­leis­tungs­be­trie­be leicht über­pro­por­tio­nal betrof­fen. „Die­se Aus­fäl­le machen unse­ren Unter­neh­men schwer zu schaf­fen”, betont der IHK-Prä­si­dent. „Pro­duk­te, die nicht her­ge­stellt wer­den, Filia­len oder inha­ber­ge­führ­te Geschäf­te und Dienst­leis­tungs­be­trie­be, die geschlos­sen blei­ben, Lkw und Bus­se, die auf dem Hof ste­hen blei­ben, sind die Konsequenz.”

Gera­de ein­mal 13 Pro­zent der Befrag­ten ver­zeich­ne­ten nach Ermitt­lung der Kam­mer kei­ne nen­nens­wer­ten coro­nabe­ding­ten Aus­fäl­le. 20 Pro­zent der Unter­neh­men bekla­gen eine Aus­fall­quo­te von bis zu 5 Pro­zent, wei­te­re 46 Pro­zent eine Aus­fall­quo­te von bis zu 15 Pro­zent. Bei 16 Pro­zent der Befrag­ten lie­ge die Aus­fall­quo­te sogar zwi­schen 15 und 25 Pro­zent, bei wei­te­ren fünf Pro­zent der Unter­neh­men fal­le aktu­ell mehr als ein Vier­tel der Beschäf­tig­ten aus.

„Für den kom­men­den Herbst erwar­ten wir wie­der stär­ke­re Ein­schrän­kun­gen durch Maß­nah­men der Poli­tik”, so Dr. Waas­ner. „Die­se soll­ten aber nicht nach dem inzwi­schen bekann­ten Sche­ma erfol­gen, dass diens­tags Ver­ord­nun­gen ange­kün­digt, in der Nacht von Frei­tag auf Sams­tag in Kraft tre­ten und bereits Mon­tag­früh von den Unter­neh­men umzu­set­zen sind.”

Vie­le Unter­neh­men bekla­gen unter­bro­che­ne Lieferketten

Immer mehr Unter­neh­men sind erheb­lich von unter­bro­che­nen Lie­fer­ket­ten oder Roh­stoff­man­gel betrof­fen. Dies betrifft längst prak­tisch alle Bran­chen, vor allem die Indus­trie, aber auch Han­del und Tou­ris­mus. Dr. Waas­ner: „Immer häu­fi­ger ste­hen des­we­gen Bän­der still, blei­ben Rega­le leer oder ist die Spei­se­kar­te ausgedünnt.”

In sehr vie­len Fäl­len muss für Roh­stof­fe und Vor­pro­duk­te auch mehr bezahlt wer­den. Dr. Waas­ner: „Oft sogar spür­bar mehr. Für Volu­men­ar­ti­kel im Stahl­be­reich das Zwei- bis Drei­fa­che, für Halb­lei­ter­chips auch mal weit dar­über.” 62 Pro­zent aller Unter­neh­men sei­en von Preis­stei­ge­run­gen erheb­lich betrof­fen, wei­te­re 31 Pro­zent zumin­dest teil­wei­se. Beson­ders in der Indus­trie, aber auch im Han­del und Tou­ris­mus, haben Unter­neh­men mit Preis­stei­ge­run­gen erheb­lich zu kämp­fen, hier lie­ge der Anteil bei 78 und 70 Prozent.

Nicht über­ra­schend, dass sich vier von fünf Unter­neh­men nach Alter­na­ti­ven bei Lie­fer­ket­ten und Bezugs­quel­len umschau­en. Aller­dings sehe die Hälf­te davon kei­ne rea­lis­ti­sche Mög­lich­keit, kurz­fris­tig neue Lie­fer­ket­ten aufzubauen.

Gas­knapp­heit: Aus­wir­kun­gen auf Geschäfts­tä­tig­keit befürchtet

Zu coro­nabe­ding­ten Aus­fäl­len, unter­bro­che­nen Lie­fer­ket­ten und dras­tisch stei­gen­den Prei­sen kom­me noch eine dro­hen­de Gas­knapp­heit dazu. 67 Pro­zent der Unter­neh­men rech­ne­ten hier mit Beein­träch­ti­gun­gen, dar­un­ter 27 Pro­zent mit erheb­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen. Wei­te­re sie­ben Pro­zent befürch­te­ten sogar, ihre Geschäfts­tä­tig­keit in den kom­men­den Mona­ten kom­plett ein­stel­len zu müs­sen. In der Indus­trie lie­ge der Anteil der Unter­neh­men, die mit erheb­li­chen Ein­schnit­ten rech­net, sogar bei 40 Pro­zent. Hier sei­en es außer­dem sie­ben Pro­zent, die einen voll­stän­di­gen Pro­duk­ti­ons­stopp nicht ausschließen.

Vie­le Unter­neh­men arbei­ten an Absi­che­rungs­stra­te­gien für den Fall einer Gas­knapp­heit, etwa einem “fuel switch”, also der Nut­zung von Koh­le oder Öl als Gas­er­satz, und prü­fen Ener­gie­ein­spa­run­gen oder ande­re Maß­nah­men. 40 Pro­zent der Befrag­ten erar­bei­ten bereits Absi­che­rungs­stra­te­gien. Wei­te­re 35 Pro­zent haben nach Anga­ben der IHK ihre Optio­nen geprüft, sehen aber kei­ne rea­lis­ti­schen Umsetzungsmöglichkeiten.

Hier sei die Poli­tik gefor­dert, alle Mög­lich­kei­ten zu nut­zen, um die Ener­gie­spei­cher zu fül­len sowie Gas zur Strom­pro­duk­ti­on bis auf wei­te­res durch Koh­le oder Atom­kraft zu erset­zen. „Wenn Unter­neh­men in die­ser Kri­sen­si­tua­ti­on Gas kurz­fris­tig durch Öl oder Koh­le erset­zen wol­len, dür­fen ihnen außer­dem kei­ne Stei­ne in den Weg gelegt wer­den. Bei Ertei­lung nöti­ger immis­si­ons­schutz­recht­li­cher Geneh­mi­gun­gen muss die aktu­el­le Not­la­ge berück­sich­tigt wer­den. Wir ver­tei­di­gen uns in einem Wirt­schafts­krieg.” for­dert Dr. Waasner.

Aktu­ell gebe es extrem vie­le Her­aus­for­de­run­gen für die Unter­neh­men. „Las­sen Sie uns die­se lösen, indem wir unse­re Chan­cen unbü­ro­kra­tisch nut­zen” appel­liert Dr. Waas­ner an Poli­tik und Verwaltung.

Land­wirt­schaft in Oberfranken 

52 Meis­ter­brie­fe an Land­wirt­schafts­meis­te­rin­nen und ‑meis­ter übergeben

52 ober­frän­ki­sche Land­wir­tin­nen und Land­wir­te haben die höchs­te Stu­fe im prak­ti­schen Bereich erreicht: Im Rah­men einer Fei­er­stun­de haben neun Land­wirt­schafts­meis­te­rin­nen und 43 Land­wirt­schafts­meis­ter aus den Land­krei­sen Bam­berg, Bay­reuth, Coburg, Hof, Kro­nach, Kulm­bach, Lich­ten­fels und Wun­sie­del im Fich­tel­ge­bir­ge ihre Meis­ter­brie­fe erhalten.

„Sie hat­ten den Mut, sich den Her­aus­for­de­run­gen der Meis­ter­prü­fung zu stel­len. Sie hat­ten ein Ziel vor Augen und haben die­ses kon­se­quent ver­folgt und auch erreicht”, lob­te Regie­rungs­vi­ze­prä­si­dent Tho­mas Engel die frisch­ge­ba­cke­nen Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten in sei­ner Begrü­ßung. “Als Land­wir­tin­nen und Land­wir­te gestal­ten Sie das Land­schafts­bild und erzeu­gen regio­na­le Lebens­mit­tel. Vie­le von Ihnen stel­len auch rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie aus Holz, Bio­gas oder Pho­to­vol­ta­ik zur Ver­fü­gung. Mit der Fort­bil­dung zu Meis­te­rin­nen und Meis­tern der Land­wirt­schaft haben Sie sich nun umfas­send qua­li­fi­ziert, die gro­ßen fach­li­chen und gesell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen sou­ve­rän zu meistern.”

Dr. Micha­el Kar­rer, Bil­dungs­re­fe­rent im Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten, hielt den Fest­vor­trag zum The­ma “Bil­dung – ein Stück Lebens­kraft”.
Die land­wirt­schaft­li­che Fort­bil­dung in Bay­ern mit den Fach­schu­len und der Meis­ter­aus­bil­dung ver­mitt­le den Stu­die­ren­den ein Fun­da­ment, auf dem hohe Tür­me gebaut wer­den könn­ten. Minis­te­ri­al­rat Dr. Kar­rer zitier­te Charles Dar­win mit den Wor­ten: „Es ist nicht die stärks­te Spe­zi­es, die über­lebt, auch nicht die intel­li­gen­tes­te, es ist die­je­ni­ge, die sich am ehes­ten dem Wan­del anpas­sen kann.”

„Unse­re land­wirt­schaft­li­chen Betrie­be pro­du­zie­ren hoch­wer­ti­ge Lebensmittel“

Wei­te­re Gruß­wor­te spra­chen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Mar­tin Schöf­fel und der Land­rat des Land­krei­ses Kulm­bach, Klaus Peter Söll­ner. „Jedem muss klar sein: Unse­re Lebens­mit­tel­ver­sor­gung kann nur durch eine star­ke Land­wirt­schaft gesi­chert wer­den. Unse­re Bau­ern­fa­mi­li­en leis­ten einen ent­schei­den­den Bei­trag zum Erhalt unse­rer ein­zig­ar­ti­gen Kul­tur­land­schaft und sie erzeu­gen dabei hoch­wer­ti­ge Lebens­mit­tel“, beton­te MdL Mar­tin Schöf­fel. „Als Meis­te­rin­nen und Meis­ter sind Sie Exper­ten in Sachen Land­wirt­schaft. Dafür gebührt Ihnen unser Respekt.“ Gera­de in Zei­ten von glo­ba­len Kri­sen müs­se die hei­mi­sche Land­wirt­schaft gestärkt wer­den.
Auch Land­rat Klaus Peter Söll­ner beton­te die Bedeu­tung der Land­wirt­schaft. „Unse­re land­wirt­schaft­li­chen Betrie­be pro­du­zie­ren hoch­wer­ti­ge Lebens­mit­tel und stär­ken die regio­na­len Kreis­läu­fe. Die Land­wirt­schafts­meis­te­rin­nen und ‑meis­ter sind ein wich­ti­ger Mosa­ik­stein für die posi­ti­ve Fort­ent­wick­lung Ober­fran­kens”, so der Landrat.

Im Anschluss zeich­ne­te Minis­te­ri­al­rat Dr. Kar­rer die bes­ten 20 Pro­zent der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer mit dem Meis­ter­preis der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung aus, bevor die Land­wirt­schafts­meis­te­rin­nen und ‑meis­ter durch den Vor­sit­zen­den des Bezirks­ver­ban­des land­wirt­schaft­li­cher Meis­ter und Aus­bil­der in Ober­fran­ken (VLM), Rudi Steu­er, sowie VLM Ober­fran­ken-Geschäfts­füh­rer Arno Eisen­acher offi­zi­ell in den Ver­band der Land­wirt­schafts­meis­ter auf­ge­nom­men wurden.


Hin­ter­grund zur Meisterfortbildung

Die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten haben mit der Meis­ter­qua­li­fi­zie­rung die höchs­te Stu­fe der Fort­bil­dung im prak­ti­schen Bereich erreicht. Sie sind damit bes­tens gerüs­tet, den eige­nen Betrieb zu bewirt­schaf­ten oder als Füh­rungs­kräf­te in vor- und nach­ge­la­ger­ten Berei­chen tätig zu werden.

Nach einem Jahr prak­ti­scher Tätig­keit in einem land­wirt­schaft­li­chen Betrieb besu­chen die Fort­bil­dungs­teil­neh­me­rin­nen und ‑teil­neh­mer für drei Semes­ter die Land­wirt­schafts­schu­le. Anschlie­ßend berei­ten sie sich wäh­rend eines wei­te­ren Jah­res mit berufs­be­glei­ten­den Lehr­gän­gen und Prü­fun­gen auf die Abschluss­prü­fung zum/​zur Landwirtschaftsmeister/​in vor.

Inhal­te der Meis­ter­prü­fung sind unter ande­rem im Bereich der Pro­duk­ti­ons- und Ver­fah­rens­tech­nik der Ver­gleich und die Bewer­tung von Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren bei der pflanz­li­chen oder tie­ri­schen Erzeu­gung mit einem 12 mona­ti­gen prak­ti­schen Arbeits­pro­jekt, im Bereich der Unter­neh­mens­füh­rung die Ana­ly­se und Beur­tei­lung eines frem­den Betrie­bes und im Bereich der Mit­ar­bei­ter­füh­rung eine prak­ti­sche Arbeitsunterweisung.

„700 Mal im Monat wird einem ver­zwei­fel­ten Men­schen geholfen“ 

Kri­sen­dienst Ober­fran­ken fei­ert Jubiläum

Ein Jahr Voll­be­trieb des Kri­sen­diens­tes in Ober­fran­ken – seit dem 1. Juli 2021 errei­chen Men­schen in see­li­schen Not­la­gen unter der Num­mer 0800–6553000 beim Kri­sen­dienst rund um die Uhr einen Ansprech­part­ner. Beim Bezirk Ober­fran­ken, der den Dienst im Jahr 2021 auf­ge­baut hat, zog man im Rah­men einer Fei­er­stun­de Bilanz.

„Mitt­ler­wei­le ver­zeich­nen wir rund 700 Anru­fe im Monat“, so Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm. „Das zeigt, wie wich­tig die Ein­rich­tung des Kri­sen­diens­tes war und wie wich­tig es ist, die­ses Ange­bot zu stär­ken und aus­zu­bau­en!“ Zu die­sem Zweck unter­zeich­ne­ten der Bezirk Ober­fran­ken, das Poli­zei­prä­si­di­um Ober­fran­ken und die betei­lig­ten Trä­ger der Frei­en und Öffent­li­chen Wohl­fahrts­pfle­ge eine Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung, die die Zusam­men­ar­beit wei­ter festigt.

Der Kri­sen­dienst Ober­fran­ken wur­de vom Bezirk Ober­fran­ken auf Grund­la­ge des Baye­ri­schen Psy­chisch-Kran­ken-Hil­fe-Geset­zes auf­ge­baut und wei­ter­ent­wi­ckelt. Rund 2 Mil­lio­nen Euro nimmt der Bezirk dafür im Jahr in die Hand. Er arbei­tet eng mit Trä­gern der Frei­en und Pri­va­ten Wohl­fahrts­pfle­ge zusam­men: Betrei­ber der Leit­stel­le in Bay­reuth ist Dr. Loew Sozia­le Dienst­leis­tun­gen. Die Teams, die in beson­ders her­aus­for­dern­den Fäl­len zu den Men­schen fah­ren, wer­den von den Sozi­al­psych­ia­tri­schen Diens­ten in Ober­fran­ken gestellt. An den Aben­den, Wochen­en­den und Fei­er­ta­gen über­neh­men dies die AWF-Kräf­te unter Lei­tung der Dia­ko­nie Hoch­fran­ken. Damit hat Ober­fran­ken eine bay­ern­weit ein­zig­ar­ti­ge trä­ger­über­grei­fen­de Struk­tur für den Betrieb des Kri­sen­diens­tes geschaf­fen. „Wir alle bil­den zusam­men ein sta­bi­les Netz­werk, um Men­schen in see­li­schen Kri­sen auf­zu­fan­gen!“ stell­te Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm fest.

„Die Band­brei­te der Anlie­gen und Pro­ble­me ist sehr groß“

Wie umfang­reich das Hilfs­an­ge­bot des Kri­sen­diens­tes bereits ange­nom­men wird, ver­deut­lich­te Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm in sei­ner Rede: „Allein im Mai wur­de der Kri­sen­dienst 768 Mal kon­tak­tiert. Unab­hän­gig davon, wie schwer jeder ein­zel­ne Hil­fe­ruf wog: 768 Mal blieb ein Mensch nicht allein mit sei­nen Pro­ble­men, blieb nicht sich selbst über­las­sen, son­dern hat Hil­fe gefun­den.“ Wie der Bezirks­tags­prä­si­dent beton­te, wögen psy­chi­sche Belas­tun­gen in Fol­ge von Erkran­kun­gen nicht sel­ten schwe­rer als die eigent­li­che kör­per­li­che Erkran­kung: „Wer sich dann nicht selbst aus einer Kri­se befrei­en kann, der wird vom Kri­sen­dienst Ober­fran­ken aufgefangen.“

In der Leit­stel­le in Bay­reuth lau­fen alle Anru­fe bei der Not­fall­num­mer 0800–6553000 zusam­men. Hier ste­hen qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te für ein Gespräch zur Ver­fü­gung. „Der Kri­sen­dienst bie­tet ein nied­rig­schwel­li­ges, frei­wil­li­ges, regio­na­les und vor allem auch anony­mes Ange­bot“, erklä­ren der Ver­ant­wort­li­che für die Leit­stel­le, Klaus Mei­er­hö­fer, und Gebiets­ko­or­di­na­tor Mar­tin Schus­ter. Die kon­kre­ten Hilfs­maß­nah­men sei­en dabei sehr unter­schied­lich: „Jedes Mal, wenn das Tele­fon klin­gelt, erwar­tet einen gewis­ser­ma­ßen eine Wun­der­tü­te: Die Band­brei­te der Anlie­gen und Pro­ble­me ist sehr groß, von ein­fa­chem Rede­be­darf bei all­täg­li­chen Sor­gen bis hin zu wirk­lich exis­ten­zi­el­len Kri­sen“, so Mei­er­hö­fer. Mar­tin Schus­ter wag­te auch einen Blick in die Zukunft: „Neben der anhal­ten­den Coro­na-Pan­de­mie wird die Situa­ti­on der Geflüch­te­ten, ins­be­son­de­re aus der Ukrai­ne, eine zukünf­ti­ge Her­aus­for­de­rung sein. Auch die­sen Men­schen muss unser Hilfs­an­ge­bot bekannt gemacht wer­den. Der Kri­sen­dienst lebt davon, dass er bekannt ist und noch bekann­ter wird.“

Der Vize­prä­si­dent der ober­frän­ki­schen Poli­zei, Armin Schmel­zer, bestä­tig­te aus Sicht der Poli­zei den gro­ßen Wert der bis­he­ri­gen Zusam­men­ar­beit: „Die Zahl der gemein­sa­men Ein­sät­ze ist beacht­lich, vie­le Kri­sen kön­nen in Zusam­men­ar­beit mit Leit­stel­le und Kri­sen­dienst wort­wört­lich ‚auf dem kur­zen Dienst­weg‘ erle­digt wer­den“, so Schmel­zer. Um Ver­ständ­nis bat er dafür, dass der Kri­sen­dienst nicht immer zum Ein­satz kom­men kön­ne: „Bei einer aku­ten Not­la­ge sind wir lei­der auf­grund des unmit­tel­ba­ren Hand­lungs­be­darfs auf poli­zei­li­che Mit­tel beschränkt. Nicht zuletzt sehen wir uns auch schwie­ri­ge­ren gesell­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen aus­ge­setzt: Die sprich­wört­li­che Zünd­schnur wird bei vie­len Men­schen lei­der schein­bar immer kürzer.“

Klaus Mei­er­hö­fer vom Kri­sen­dienst hob die gro­ße Bedeu­tung der Ein­bin­dung der Poli­zei her­vor: „Die Poli­zei ist eine der wich­tigs­ten öffent­li­chen Instan­zen, um schnell qua­li­fi­zier­te Kri­sen­hil­fe anzu­bah­nen“, heißt es dazu in der Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung, die im Rah­men der Fei­er­stun­de unter­zeich­net wur­de. Kon­kret bedeu­tet dies, dass die Poli­zei bei einem Ein­satz, mit Zustim­mung des Betrof­fe­nen, den Kri­sen­dienst ver­stän­digt. Die­ser kann im bes­ten Fall dees­ka­lie­rend wir­ken und eine Zwangs­un­ter­brin­gung verhindern.

Wirt­schaft zuneh­mend unter Druck

Erheb­li­che Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Krie­ges auf Oberfranken

Hei­mi­sche Unter­neh­men schla­gen Alarm: 89 Pro­zent haben mit gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten zu kämp­fen oder rech­nen mit höhe­ren Kos­ten, so die Ergeb­nis­se einer Blitz­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth zu den Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Krie­ges. Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, for­dert kurz­fris­tig spür­ba­re Ent­las­tun­gen von Unter­neh­men und Verbrauchern.

Obwohl die Zahl der bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth gemel­de­ten Unter­neh­men mit Wirt­schafts­kon­tak­ten nach Russ­land (cir­ca 200), in die Ukrai­ne (cir­ca 100) und Weiß­russ­land (cir­ca 60) ver­gleichs­wei­se über­schau­bar ist, sind die Aus­wir­kun­gen von Krieg und Wirt­schafts­sank­tio­nen längst flä­chen­de­ckend und bran­chen­über­grei­fend zu spü­ren, am stärks­ten in der Indus­trie, aber auch im Groß­han­del. Direkt betrof­fen vom Krieg mit der Ukrai­ne oder den Sank­tio­nen gegen Russ­land und Weiß­russ­land sind laut IHK-Blitz­um­fra­ge 13 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men. Hin­zu kom­men aber wei­te­re 68 Pro­zent, die indi­rekt betrof­fen sind, sei es wegen stei­gen­der Prei­se, Trans­port­pro­ble­men oder Lie­fer­eng­päs­sen. „Die Aus­wir­kun­gen des Krie­ges sind längst in Ober­fran­ken ange­kom­men”, macht IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohen­ner deutlich.

Kos­ten­stei­ge­run­gen und Lie­fer­eng­päs­se set­zen Unter­neh­men unter Druck

Nicht nur die zuletzt stark gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten machen den Unter­neh­men Kopf­zer­bre­chen, son­dern auch die Preis­ent­wick­lung für Roh­stof­fe und Vor­leis­tun­gen (68 Pro­zent). 63 Pro­zent der Befrag­ten geben außer­dem Stö­run­gen in den Lie­fer­ket­ten und der Logis­tik an, 46 Pro­zent sogar das kom­plet­te Feh­len von Roh­stof­fen und Vor­leis­tun­gen. Hin­zu kom­men 29 Pro­zent, die ent­we­der schon Geschäfts­part­ner ver­lo­ren haben oder mit einem sol­chen Ver­lust rech­nen. 36 Pro­zent der befrag­ten Indus­trie­un­ter­neh­men schlie­ßen nicht ein­mal mehr einen Pro­duk­ti­ons­stopp aus.

„Im Janu­ar waren die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men mit der aktu­el­len Geschäfts­la­ge noch ver­gleichs­wei­se zufrie­den und blick­ten vor­sich­tig opti­mis­tisch in die Zukunft”, so IHK-Kon­junk­tur­re­fe­rent Mal­te Tie­de­mann. „Das hat sich in den ver­gan­ge­nen Wochen aber spür­bar zum Schlech­te­ren ver­än­dert. Kopf­zer­bre­chen macht unse­ren Mit­glieds­un­ter­neh­men dabei vor allem die Par­al­le­li­tät der Herausforderungen.”

Drei von vier Unter­neh­men wol­len ihre gestie­ge­nen Kos­ten über Preis­stei­ge­run­gen auf­fan­gen, falls die­se auf dem Markt durch­setz­bar sind. Das ist ein spür­bar höhe­rer Anteil als im bun­des­wei­ten Ver­gleich. Auch will etwa jedes drit­te Unter­neh­men in erneu­er­ba­re Ener­gien inves­tie­ren, deut­lich mehr als im Bun­des­ge­biet. Hohen­ner: „Das sind wich­ti­ge unter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dun­gen, auch wenn sie erst mit­tel- bis lang­fris­tig zum Tra­gen kommen.”

36 Pro­zent der Unter­neh­men wol­len die Lager­hal­tung erhö­hen, jedes Vier­te der befrag­ten Unter­neh­men ist auf der Suche nach neu­en Lie­fe­ran­ten. „Lei­der wird aktu­ell in jedem vier­ten Unter­neh­men auch über Per­so­nal­an­pas­sun­gen nach­ge­dacht. Wenn man sich vor Augen hält, dass unse­re Mit­glieds­un­ter­neh­men im Janu­ar noch ver­zwei­felt nach Fach­kräf­ten gesucht haben, ver­deut­licht das die Dra­ma­tik der Lage wohl am bes­ten”, so Hohen­ner. „Kurz­fris­ti­ge Ent­las­tun­gen der Unter­neh­mer und der Ver­brau­cher sind des­halb das Gebot der Stun­de”, mahnt Hohenner.

Zum Teil erheb­li­che Preis­stei­ge­run­gen, dazu lan­ge Lie­fer­zei­ten und Mate­ri­al­man­gel sind eine gefähr­li­che Mischung. Das zei­gen auch anony­mi­sier­te Aus­sa­gen eini­ger Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer deut­lich. „Als Ver­ar­bei­ter von Papier und Pap­pe haben wir mit erheb­li­chen Preis­er­hö­hun­gen zu kämp­fen. Eben­so haben wir Lie­fer­eng­päs­se oder sehr lan­ge Mate­ri­al­vor­lauf­zei­ten.” Ein Ver­le­ger wird noch deut­li­cher: „Wenn über­haupt Papier ver­füg­bar ist, ist der Preis oft mehr als dop­pelt so hoch wie vor Coro­na und jetzt wird die Preis­stei­ge­rung durch den Anstieg der Ener­gie­prei­se bei Gas und Strom noch inten­si­viert. Teil­wei­se ist gar kein Papier verfügbar.”

Ein ande­res Unter­neh­men hat zuletzt die Lie­fe­run­gen aus Russ­land ein­ge­stellt, was aber nicht ohne Kon­se­quen­zen auf die eige­ne Pro­duk­ti­on bleibt. Bei­spiel­haft kann zum Bei­spiel der euro­päi­sche Bedarf an Elek­tro­band – einem Mate­ri­al mit beson­de­ren magne­ti­schen Eigen­schaf­ten – ohne rus­si­sche Ein­fuh­ren nicht gedeckt wer­den kann. „Ohne die­sen Werk­stoff kei­ne Elek­tro­mo­bi­li­tät und stär­ke­re Elek­tri­fi­zie­rung indus­tri­el­ler Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se.” Ein­fuh­ren aus Chi­na, Japan und Korea sind der­zeit mit hohen Zöl­len belegt. Der ein­zi­ge Aus­weg sei hier die kurz­fris­ti­ge Erhö­hung der zoll­frei­en Ein­fuhr­men­gen aus die­sen Ländern.

Kon­sum­kli­ma spür­bar verschlechtert

Ein Unter­neh­mer rech­net vor, dass die Trans­port­kos­ten in den ver­gan­ge­nen sechs Mona­ten um 30 bis 40 Pro­zent gestie­gen sind. Wel­che schwer­wie­gen­den Fol­gen eine Stö­rung der Lie­fer­ket­ten hat, macht fol­gen­de Aus­sa­ge deut­lich: „Die Abfall­lo­gis­tik und damit die Ent­sor­gungs­si­cher­heit ist teil­wei­se gefähr­det, weil Trans­por­te ein­fach nicht mehr durch­führ­bar sind und inzwi­schen auch Papier­fa­bri­ken und Stahl­wer­ke wegen der Ener­gie­prei­se die Ver­wer­tungs­ka­pa­zi­tä­ten ein­schrän­ken.” Hohen­ner ergänzt: „An die­sem Bei­spiel zeigt sich, dass der­zeit vie­le Zahn­rä­der nicht mehr ineinandergreifen.”

Längst ist nicht nur die Indus­trie betrof­fen, son­dern auch der Groß- und Ein­zel­han­del. Auch hier­zu ein Zitat: „Der Han­del, etwa im Mode­sek­tor, ist fast zum Erlie­gen gekom­men. Selbst online wird fast nichts umge­setzt. Alle Men­schen sind ver­schreckt, was zuneh­mend auf die Kauf­lau­ne Aus­wir­kun­gen hat. Rele­van­te Ware kommt nicht ins Lager, da Viet­nam einen har­ten Lock­down hin­ter sich hat und nun kei­ne Con­tai­ner für die Ver­schif­fung zur Ver­fü­gung stehen.”

Aus­wir­kun­gen des Kon­flik­tes auf Oberfranken

Besorg­nis­er­re­gen­de Ent­wick­lung in der Ukraine

Besorgt von der Ent­wick­lung in der Ukrai­ne zeigt sich auch die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, in deren Ein­zugs­ge­biet rund 300 Unter­neh­men Geschäfts­be­zie­hun­gen zu Russ­land und wei­te­re 200 mit der Ukrai­ne unterhalten.

„Unse­re Unter­neh­men – nicht nur die mit Geschäfts­be­zie­hun­gen zu Russ­land und der Ukrai­ne – bli­cken vol­ler Sor­ge auf den Russ­land – Ukrai­ne – Kon­flikt”, so Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth.

Gut 300 Unter­neh­men aus dem IHK-Ein­zugs­ge­biet haben nach IHK-Infor­ma­tio­nen aktu­ell Geschäfts­be­zie­hun­gen zu Russ­land und wei­te­re 200 sind in der Ukrai­ne aktiv. „Gera­de die­se Unter­neh­men beob­ach­ten die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen inten­siv und hof­fen auf eine Dees­ka­la­ti­on und eine Rück­kehr zum Dia­log”, so Hohen­ner wei­ter. Man­fred Gößl, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Baye­ri­schen Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­ta­ges, ergänzt: „Es gilt das Pri­mat der Poli­tik und der Auf­recht­erhal­tung des Dialogs.”

Preis­ent­wick­lung von Ener­gie und Roh­stof­fen im Fokus

Vor dem Hin­ter­grund mög­li­cher Sank­tio­nen gerät die Preis­ent­wick­lung von Ener­gie und Roh­stof­fen in den Fokus, ist Russ­land doch ein wich­ti­ger Expor­teur. „Etwa die Hälf­te sei­nes Erd­gas­be­darfs deckt Deutsch­land in Russ­land”, so Hohen­ner. Aber auch etwa für Alu­mi­ni­um, Titan oder Pal­la­di­um sei Russ­land ein wich­ti­ger Lie­fe­rant. „Mit­tel- und lang­fris­tig ist es erfor­der­lich, sich bei der Roh­stoff­ver­sor­gung unbe­dingt brei­ter aufzustellen.”

Sie emp­fiehlt Unter­neh­men mit Nie­der­las­sun­gen in der Ukrai­ne drin­gend, die Sicher­heits­hin­wei­se des Aus­wär­ti­gen Amtes zu beachten.

Ver­stärk­ter Trend zur Dienstleistungsgesellschaft

Arbeits­markt in Ober­fran­ken erholt sich

Die Coro­na-Pan­de­mie und die damit ver­bun­de­nen Maß­nah­men schüt­teln seit Anfang 2020 den Arbeits­markt in Ober­fran­ken kräf­tig durch, so die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth in einer aktu­el­len Ana­ly­se. Nach einem Rück­gang der Beschäf­tig­ten­zah­len von über 3.800 Mit­ar­bei­tern im Jahr 2020 konn­te sich der Arbeits­markt im Jahr 2021 wie­der erho­len und leg­te ins­ge­samt um knapp 4.200 neue Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se auf 438.662 zu.

Mit dem Anstieg der Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se 2021 sei die Del­le am Arbeits­markt aus dem ers­ten Pan­de­mie­jahr wie­der wett­ge­macht wor­den, betont der stell­ver­tre­ten­de IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Wolf­gang Brehm. „Das sind gute Nach­rich­ten, die zei­gen, dass Ober­fran­ken mit sei­nen Wirt­schafts­räu­men nach der Kri­se ein star­kes Come­back hin­legt. Auf den zwei­ten Blick erkennt man jedoch star­ke Ver­schie­bun­gen zwi­schen den Bran­chen und auch stark unter­schied­li­che Ent­wick­lun­gen in den Teil­re­gio­nen des IHK-Bezirks.“

Getra­gen wer­de der neue Auf­schwung vor­nehm­lich vom Dienst­leis­tungs­sek­tor, so berich­tet die IHK, die sich bei den ver­gli­che­nen Beschäf­tig­ten­zah­len zum 30. Juni des jewei­li­gen Jah­res auf die Daten der Agen­tur für Arbeit bezieht. Ver­glei­che man den Beschäf­tig­ten­stand aus dem Vor-Coro­na-Jahr 2019 mit dem des Jah­res 2021, könn­ten die öffent­li­chen und pri­va­ten Dienst­leis­tun­gen mit einem Plus von 4.705 auf­war­ten (+4,1%). Dazu zäh­le unter ande­rem das Gesund­heits- und Sozi­al­we­sen, die öffent­li­che Ver­wal­tung mit ihren Gesund­heits­äm­tern und das Seg­ment Erzie­hung und Unter­richt. In der Sum­me waren hier laut der Daten­ba­sis im ver­gan­ge­nen Jahr 118.883 beschäftigt.

Die Unter­neh­mens­dienst­leis­tun­gen steu­ern ein wei­te­res Plus von 3.216 hin­zu (+5,5%). Hier­zu zäh­len etwa tech­ni­sche und wis­sen­schaft­li­che Dienst­leis­tun­gen, Kom­mu­ni­ka­ti­on sowie Finanz- und Ver­si­che­rungs­dienst­leis­ter. In die­sem Wirt­schafts­sek­tor sind ins­ge­samt 62.034 Men­schen tätig sind. Eine wei­te­re Wachs­tums­bran­che ist der Logis­tik­sek­tor, ergänzt Mal­te Tie­de­mann, IHK-Kon­junk­tur­re­fe­rent. Verkehrs‑, Trans­port und Logis­tik­dienst­leis­ter konn­ten dort im Ver­gleich zu 2019 um 1.801 auf 21.390 Mit­ar­bei­ter zule­gen (+9,2%).

„Der Trend hin zu den Dienst­leis­tun­gen voll­zieht sich auch im Ober­fran­ken. Er hat sich in der Pan­de­mie sogar noch ver­stärkt”, so Brehm und ver­weist auf ande­re Bran­chen, die den Ein­bruch aus dem Jahr 2020 noch nicht kom­plett kom­pen­siert haben.

Indus­trie unter Druck

Allen vor­an habe das Ver­ar­bei­ten­de Gewer­be nomi­nal am stärks­ten Arbeits­plät­ze abge­baut: Von 2019 auf 2021 ver­mel­de die ober­frän­ki­sche Indus­trie ein Minus von ins­ge­samt 7.750 Beschäf­tig­ten (-5,7%) auf 129.051. Wei­te­re Rück­gän­ge müss­ten das Hotel- und Gast­stät­ten­ge­wer­be mit minus 1.342 (-11,2%) und der Han­del mit minus 1.227 (-2,0%) ver­bu­chen. Beim Han­del sei jedoch eine Trend­wen­de zu beob­ach­ten, denn von 2020 auf 2021 sei wie­der ein Per­so­nal­auf­bau zu verzeichnen.

Sor­ge berei­tet der IHK vor allem der star­ke Beschäf­tig­ten­rück­gang im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be, denn nach wie vor ist die Wirt­schafts­struk­tur Ober­fran­kens von einem star­ken und weit über­durch­schnitt­li­chen Indus­trie­be­satz gekenn­zeich­net. Ein­mal weg­ge­fal­le­ne indus­tri­el­le Arbeits­plät­ze kön­nen in der Regel nur schwer kom­pen­siert wer­den. Einen Grund dafür sieht Brehm in sich über­la­gern­den Effek­ten. „Neben den Fol­gen der Pan­de­mie lei­den vie­le Indus­trie­be­trie­be aktu­ell vor allem unter den stark gestie­ge­nen Roh­stoff- und Ener­gie­prei­sen. Zudem sind vie­le Lie­fer­ket­ten noch immer gestört, so dass ein­ge­gan­ge­ne Auf­trä­ge nicht abge­ar­bei­tet wer­den kön­nen”, so Brehm. Die coro­nabe­ding­ten Ein­schrän­kun­gen spie­len im zwei­ten Jahr der Pan­de­mie in der Indus­trie dage­gen eine ver­gleichs­wei­se unter­ge­ord­ne­te Rolle.

Jugend forscht 2022

Zwei ers­te Plät­ze gehen nach Bamberg

Der 21. ober­frän­ki­sche Regio­nal­wett­be­werb Jugend forscht sowie Schü­ler expe­ri­men­tie­ren fan­den ges­tern als digi­ta­le Mes­se statt. Mit 122 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern war er die­ses Jahr auch wie­der der größ­te sei­ner Art in Bay­ern. Neun Pro­jek­te über­zeug­ten die Jury beson­ders, zwei ers­te Plät­ze gin­gen nach Bamberg.

Auch die Sturm­war­nung am Wett­be­werbs­tag von Jugend forscht und Schü­ler expe­ri­men­tie­ren und die Pan­de­mie brin­gen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in Ober­fran­ken nicht vom For­schen, Expe­ri­men­tie­ren und Tüf­teln ab. 122 Kin­der und Jugend­li­che hat­ten sich inten­siv mit wis­sen­schaft­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen beschäf­tigt. Ihre cle­ve­ren Ideen prä­sen­tier­ten sie am Don­ners­tag an ihren digi­ta­len Mes­se­stän­den bei Bay­erns größ­tem Regio­nal­wett­be­werb. Ins­ge­samt wur­den beim Wett­be­werbs­lei­ter 72 Pro­jek­te ein­ge­reicht, unter ande­rem pro­gram­mier­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus Ober­fran­ken Robo­ter für ver­schie­de­ne All­tags­si­tua­tio­nen, wie bei­spiels­wei­se einen auto­no­men Ruck­sack für Lie­fe­run­gen. Sie ent­war­fen prak­ti­sche Lösun­gen für mehr Nach­hal­tig­keit und unter­such­ten, wel­che Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­wan­del hat. Die jun­gen Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger neh­men beim baye­ri­schen Lan­des­ent­scheid teil. Zehn Schu­len dür­fen sich über den ober­frän­ki­schen Schul­preis freuen.

Anders als im Vor­jahr fan­den Jugend forscht und Schü­ler expe­ri­men­tie­ren sowie die Preis­ver­lei­hung an einem ein­zi­gen Tag statt. Jugend forscht war aus Sicht des Orga­ni­sa­ti­ons­teams von Ober­fran­ken Offen­siv e.V. und den Paten­fir­men, der Bro­se Fahr­zeug­tei­le GmbH & Co. Kom­man­dit­ge­sell­schaft Coburg, der KSB SE & Co. KGaA aus Peg­nitz und den Ober­frän­ki­schen Spar­kas­sen, die den Wett­be­werb finan­zi­ell unter­stüt­zen, erneut sehr erfolgreich.

Ins­be­son­de­re die hohe Zahl der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer in Ober­fran­ken war erfreulich.

So lief der digi­ta­le Wett­be­werb ab

Auf einer vir­tu­el­len Wett­be­werbs­platt­form kom­mu­ni­zier­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern mit der Jury und stell­ten ihre For­schungs­ar­bei­ten an digi­ta­len Mes­se­stän­den vor. Die­se bestück­ten sie indi­vi­du­ell mit Bil­dern und Vide­os. Eltern, Freun­de und Inter­es­sier­te hat­ten nach­mit­tags die Mög­lich­keit, einen Rund­gang über die digi­ta­le Mes­se zu machen. Die Preis­ver­lei­hung erfolg­te direkt im Anschluss an den Wett­be­werb und wur­de als Live­stream über­tra­gen. Mode­riert wur­de die Ver­an­stal­tung von Wett­be­werbs­lei­ter Dr. Micha­el Beil gemein­sam mit Ulf Fel­gen­hau­er von Ober­fran­ken Offensiv.

Die Gewin­ne­rin­nen und Gewin­ner im Überblick
Regio­nal­sie­ger Arbeitswelt

Im Fach­ge­biet Arbeits­welt der Spar­te Schü­ler expe­ri­men­tie­ren über­zeug­ten die Acht­kläss­ler Ben­ja­min Graf und Nils Pfeif­fer vom Hoch­fran­ken-Gym­na­si­um Nai­la die Jury mit ihrem Pro­jekt „Taschen­me­ter“.

2. Platz: Leon Flohr und Luca Hubert, 7. Klas­se, Stei­ger­wald­schu­le Ebrach: „Mobi­le Bücherkiste“

3. Platz: Jakob Teu­fel, 6. Klas­se, Gym­na­si­um Chris­ti­an-Ernes­ti­num Bay­reuth: „Eine kleb­ri­ge Ange­le­gen­heit – Unter­su­chung der Haft­fä­hig­keit von Klebepads“

Kei­nen Regio­nal­sie­ger gab es in der Kate­go­rie Arbeits­welt im Wett­be­werb Jugend forscht.

2. Platz: Jus­tus Prü­schenk, 9. Klas­se, Gym­na­si­um Peg­nitz: „Natur­ver­pa­ckung“

3. Platz: Bea­te Geyb, 11. Klas­se, Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um Bam­berg: „Bio­top Zimmer“


Regio­nal­sie­ger Biologie

Im Fach­ge­biet Bio­lo­gie über­zeug­ten in der Spar­te Schü­ler expe­ri­men­tie­ren Maya Weich­wald und Pau­la von der Grün, 8. Klas­se, vom Johann-Chris­ti­an-Rein­hart-Gym­na­si­um Hof, die Jury mit ihrem Pro­jekt „Erfor­schung der Pol­len und Enzy­me in Honig“.

2. Platz: Cla­ra Istra­tes­cu, 6. Klas­se, Ehren­bürg-Gym­na­si­um Forch­heim: „Erfor­schung von Licht und Sub­strat bei Kresse“

3. Platz: Fran­zis­ka Boll und Cla­ra Ehr­lich, 6. Klas­se, Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um Bam­berg: „Achat­schne­cken – Gur­ke Bio oder nicht Bio?“

Im Bereich Bio­lo­gie im Wett­be­werb Jugend forscht gab es die­ses Jahr kei­nen 1. Platz. Dafür wur­den zwei 2. Plät­ze vergeben:

2. Plät­ze: Lau­ra Hau­eis, 12. Klas­se, Schil­ler-Gym­na­si­um Hof: „Dia­be­tes – Anspan­nung vs. Ent­span­nung“ und Juli­an Heinz,12. Klas­se, Mark­graf-Georg-Fried­rich-Gym­na­si­um Kulm­bach: „Kon­zep­ti­on und Durch­füh­rung einer Tot­holz­in­ven­tur im Staats- und Privatwald“

3. Platz: Lau­renz Peetz, 12. Klas­se, Mark­graf-Georg-Fried­rich-Gym­na­si­um Kulm­bach: „Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf den Basalflächeninkrementen“

Regio­nal­sie­ger Chemie

Die­ses Jahr erhiel­ten in der Spar­te Schü­ler expe­ri­men­tie­ren Pro­jek­te im Bereich Che­mie Paul Hüm­mer, und Chris­to­pher Stock, 7. Klas­se, Gym­na­si­um Ernes­ti­num Coburg mit ihrem Pro­jekt „Indi­ka­to­ren aus Pflan­zen“ den 2. Platz.

3. Platz: Jose­phin Jung­nickl, 6. Klas­se, Lui­sen­burg-Gym­na­si­um Wun­sie­del. „Folie 2.0“

Im Bereich Che­mie im Wett­be­werb Jugend forscht wur­de der 3. Platz ver­ge­ben an: Johan­na Lil­li Trz­ciel­in­ski, 12. Klas­se, Schil­ler-Gym­na­si­um Hof für das Pro­jekt „Ascor­bin­säu­re – mehr als nur ein Vitamin?!“

Regio­nal­sie­ger Geo- und Raumwissenschaften

In den Geo- und Raum­wis­sen­schaf­ten in der Spar­te Schü­ler expe­ri­men­tie­ren hat sich die 14-jäh­ri­ge Ayleen Zebun­ke, 8. Klas­se, Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um Bam­berg, mit ihrem Pro­jekt „Kli­ma­wan­del: Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart, Zukunft – Fak­ten sam­meln und ana­ly­sie­ren“ durch­ge­setzt. Sie gewann den 1. Platz. Der 2. und 3. Platz wur­den die­ses Jahr nicht vergeben.

Beim Wett­be­werb Jugend forscht gab es kei­nen 1. Platz. Mit ihrem Pro­jekt „Den regio­na­len Wald durch eine geeig­ne­te Baum­ar­ten­wahl vor dem Kli­ma­wan­del schüt­zen“ gewann die 18-jäh­ri­ge Anna-Lena Fischer, 12. Klas­se vom Gym­na­si­um Ernes­ti­num Coburg den 2. Platz.

2. Platz: Julia­na Crom­me und Leni Beck, 10. Klas­se, Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um Bam­berg: „Coro­na in Bam­berg: Eine Datenanalyse“

Regio­nal­sie­ger Mathe­ma­tik /​Infor­ma­tik

Jakob Bickel und Johan­na Klug (bei­de 13 Jah­re alt) vom Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um Bam­berg prä­sen­tier­ten der Jury auch die­ses Jahr wie­der eine her­vor­ra­gen­de Arbeit in der Spar­te Schü­ler expe­ri­men­tie­ren und wur­den erneut mit dem Regio­nal­sieg für Mathe­ma­tik /​Infor­ma­tik belohnt. Ihr Pro­jekt lau­te­te: „NeNe­ro – vor­beu­gen­der Brand­schutz im Sägewerk“

2. Platz: Kimi Bütt­ner, Con­stan­tin Schae­fer und Robin Cremer, 8. Klas­se, Ehren­bürg-Gym­na­si­um Forch­heim: „Ardui­no DIY Tas­ta­tur – Die selbst gebau­te Zusatz Tastatur“

3. Platz: nicht vergeben

Manu­el Selch, Mar­co Selch und Leon Wolf vom Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen und Natur­wis­sen­schaft­lich-tech­no­lo­gi­schen Gym­na­si­um der Stadt Bay­reuth setz­ten sich mit ihrem Pro­jekt „Auto­no­mer Ruck­sack: Der Lie­fer­ro­bo­ter als intel­li­gen­te Unter­stüt­zung“ an den 1. Platz im Bereich Jugend forscht und wur­den zum Regio­nal­sie­ger Mathe­ma­tik /​Infor­ma­tik gekürt.

2. Platz: Anto­nia Bickel und Caro­li­na Bickel, 11. Klas­se, Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um Bam­berg: „NeNero(Augur) – Früh­erken­nung von Fehlern“

3. Platz: nicht vergeben

Regio­nal­sie­ger Physik

Die Jury ver­gab auch die­ses Jahr kei­nen ers­ten Platz in der Kate­go­rie Phy­sik im Bereich Schü­ler expe­ri­men­tie­ren. Dafür gab es zwei 2. Plätze:

2. Plät­ze: Ime­sha Perera, Ecem Kaly­on­cuo­g­lu, Valen­ti­na Mül­ler, 7. Klas­se, Gym­na­si­um Ernes­ti­num Coburg. „UV-Strah­len – Son­nen­schutz im Test“ und Manu­el Luh­de, 8. Klas­se, Gym­na­si­um Chris­ti­an-Ernes­ti­num: „Unter­su­chun­gen zum Cappuccino-Effekt“

3. Platz: The­re­sa Beu­tin, 7. Klas­se, Graf-Müns­ter-Gym­na­si­um Bay­reuth: „So ein Mist – War­um fällt das Brot immer auf die beschmier­te Seite?“

Auch in der Spar­te Jugend forscht gab es die­ses Jahr kei­nen Regio­nal­sie­ger im Bereich Phy­sik. Auch der 2. Platz wur­de nicht vergeben.

3. Platz: Julia Schenk, 9. Klas­se, Schil­ler-Gym­na­si­um Hof: „Knick­licht-Licht­mes­ser“

Regio­nal­sie­ger Technik

Im der Spar­te Schü­ler expe­ri­men­tie­ren setz­ten sich gleich zwei Pro­jek­te im Bereich Tech­nik an die Spit­ze. Der 14-jäh­ri­ge Domi­nik Mül­ler vom Gym­na­si­um Burg­kunst­adt über­zeug­te die Jury mit sei­nem Pro­jekt: „Schü­ler­hilfs­sys­tem“ – und auch das Drei­er­team Eli­as Spon­sel, Mar­kus Bren­del, Jona Anders vom Mark­grä­fin Wil­hel­mi­ne Gym­na­si­um Bay­reuth erhiel­ten für ihr Pro­jekt „U‑Boot 3001 – wir bau­en ein U‑Boot“ einen her­vor­ra­gen­den 1. Platz.

2. Platz: Anton Spör­rer und Chris­ti­an Knob­loch, 5. Klas­se, Graf-Müns­ter-Gym­na­si­um Bay­reuth: „Die LEGO-Sortiermaschine“

3. Platz: nicht vergeben

Der 18-jäh­ri­ge Marc Pfef­fer, der die 12. Klas­se am Schil­ler-Gym­na­si­um Hof besucht, gewann die Tech­nik­spar­te von Jugend forscht mit sei­nem Pro­jekt „Elek­tri­sche Kran­ken­schwes­ter – kon­takt­lo­se Essens­ver­sor­gung in einem Krankenhaus“.

2. Platz und 3. Platz: nicht vergeben

Nomi­nie­rung zur baye­ri­schen For­scher­schu­le 2022

Eine Nomi­nie­rung zur baye­ri­schen For­scher­schu­le 2022 erhielt das Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um Bamberg.

Ober­frän­ki­scher Schulpreis

Nach einer kur­zen Pau­se wur­de in die­sem Jahr auch wie­der der Schul­preis von ins­ge­samt 5.000 Euro ver­ge­ben. Der Preis, der in Deutsch­land ein­zig­ar­tig ist, gilt als beson­de­re Aner­ken­nung und Moti­va­ti­on für die Kin­der und Jugend­li­chen. Er wird seit 2008 an die zehn erfolg­reichs­ten Schu­len in Ober­fran­ken ver­lie­hen. Das Geld in Höhe von jeweils 500 Euro ver­wen­den die Schu­len meist für Mate­ria­li­en sowie eine ver­bes­ser­te Aus­stat­tung der Schü­ler­la­bo­re und Nei­gungs­grup­pen. Gestif­tet wird das Preis­geld von der Fir­ma Rauschert Hein­ers­dorf-Pres­sig GmbH (Kreis Kro­nach). Gewon­nen haben den ober­frän­ki­schen Schul­preis 2022: Das Schil­ler-Gym­na­si­um Hof, das Mark­graf-Georg-Fried­rich-Gym­na­si­um Kulm­bach, das Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­che und Natur­wis­sen­schaft­lich-tech­no­lo­gi­sche Gym­na­si­um der Stadt Bay­reuth, das Gym­na­si­um Burg­kunst­adt und das Hoch­fran­ken-Gym­na­si­um Nai­la. In der Spar­te Schü­ler expe­ri­men­tie­ren geht der ober­frän­ki­sche Schul­preis an das Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um Bam­berg, das Gym­na­si­um Ernes­ti­num Coburg, das Ehren­bürg-Gym­na­si­um Forch­heim, das Mark­grä­fin Wil­hel­mi­ne Gym­na­si­um Bay­reuth und das Johann-Chris­ti­an-Rein­hart-Gym­na­si­um Hof.


Über Jugend forscht

Jugend forscht ist Deutsch­lands bekann­tes­ter Nach­wuchs­wett­be­werb. Ziel ist, Jugend­li­che für Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik zu begeis­tern, Talen­te zu fin­den und zu för­dern. Pro Jahr gibt es bun­des­weit mehr als 110 Wett­be­wer­be. Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer suchen sich selbst eine inter­es­san­te Fra­ge­stel­lung, die sie mit natur­wis­sen­schaft­li­chen, tech­ni­schen oder mathe­ma­ti­schen Metho­den bear­bei­ten. Teil­neh­men kön­nen Kin­der und Jugend­li­che ab der 4. Klas­se bis zum Alter von 21 Jah­ren. Wer 14 Jah­re oder jün­ger ist, star­tet in der Juni­or­spar­te Schü­ler experimentieren.


Der Regio­nal­wett­be­werb in Oberfranken

Die drei Paten­un­ter­neh­men – Bro­se Fahr­zeug­tei­le SE & Co. Kom­man­dit­ge­sell­schaft aus Coburg, die ober­frän­ki­schen Spar­kas­sen sowie die Fir­ma KSB SE & Co. KGaA aus Peg­nitz – unter­stüt­zen den Regio­nal­wett­be­werb finan­zi­ell. Die Fir­ma Rauschert aus Hein­ers­dorf-Pres­sig hat den ober­frän­ki­schen Schul­preis erst­mals zur Ver­fü­gung gestellt.

Die Ent­wick­lungs­agen­tur Ober­fran­ken Offen­siv e.V. aus Bay­reuth orga­ni­siert den Regio­nal­wett­be­werb Jugend forscht in Oberfranken.

Die Gewin­ne­rin­nen und Gewin­ner der Regio­nal­wett­be­wer­be tre­ten bei den Lan­des­wett­be­wer­ben an. Die Lan­des­sie­ge­rin­nen und Lan­des­sie­ger neh­men am Bun­des­wett­be­werb teil.


Über Ober­fran­ken Offen­siv e.V.

Ober­fran­ken Offen­siv e.V. ist eine der mit­glie­der­stärks­ten Regio­nal­in­itia­ti­ven Deutsch­lands und Impuls­ge­ber inno­va­ti­ver Pro­jek­te. Die Stär­ken Ober­fran­kens vor dem Hin­ter­grund des demo­gra­fi­schen Wan­dels aus­zu­bau­en und so die Zukunfts­re­gi­on Ober­fran­ken mit­zu­ge­stal­ten, ist die Kern­auf­ga­be der Ent­wick­lungs­agen­tur. Der Ver­ein ver­steht sich als wich­ti­ge Klam­mer, die sich lösungs­ori­en­tiert und aktiv für die kom­mu­na­le und regio­na­le Ent­wick­lung Ober­fran­kens ein­setzt, Syn­er­gien nutzt, Kom­pe­ten­zen bün­delt und die Regi­on in ihrer posi­ti­ven Wahr­neh­mung im Innen- und Außen­ver­hält­nis erfolg­reich wei­ter­ent­wi­ckelt. Im Ver­ein enga­gie­ren sich Kom­mu­nen, Unter­neh­men, Insti­tu­tio­nen, Ver­bän­de und Privatpersonen. 

Jugend forscht 2022

Nach­wuchs aus Bam­berg und Forch­heim prä­sen­tiert For­schungs­ideen digital

Der 21. ober­frän­ki­sche Regio­nal­wett­be­werb Jugend forscht fin­det am mor­gi­gen Don­ners­tag als digi­ta­le Mes­se statt. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler haben 24 ver­schie­de­ne For­schungs­pro­jek­te ein­ge­reicht. Die Regi­on Bamberg/​Forchheim stellt mehr als ein Drit­tel aller Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer beim Regio­nal­wett­be­werb in Oberfranken.

In ihrer Frei­zeit haben sich 50 Kin­der und Jugend­li­che aus Stadt und Land­kreis Bam­berg sowie aus dem Land­kreis Forch­heim in den ver­gan­ge­nen Wochen inten­siv mit The­men der Zukunft aus­ein­an­der­ge­setzt, expe­ri­men­tiert und getüf­telt. Zwei Schü­ler des E.T.A. Hoff­mann-Gym­na­si­ums Bam­berg unter­such­ten, wie auf umwelt­scho­nen­de Wei­se ver­hin­dert wer­den kann, dass sich Dach­ge­schoss­woh­nun­gen zu sehr auf­hei­zen. Am Ehren­bürg-Gym­na­si­um Forch­heim ent­wi­ckel­ten drei Jugend­li­che eine güns­ti­ge Alter­na­ti­ve zu einer selbst­be­leg­ba­ren Tastatur.

Die Ergeb­nis­se die­ser Expe­ri­men­te sowie vie­le wei­te­re Ideen stel­len die Schü­le­rin­nen und Schü­ler am 17. Febru­ar 2022 beim 21. ober­frän­ki­schen Regio­nal­wett­be­werb Jugend forscht vor, der von der Ent­wick­lungs­agen­tur Ober­fran­ken Offen­siv e.V. als digi­ta­le Mes­se orga­ni­siert wird. Auch in den Paten­un­ter­neh­men, der Bro­se Fahr­zeug­tei­le SE & Co. Kom­man­dit­ge­sell­schaft in Coburg, in den ober­frän­ki­schen Spar­kas­sen und der Fir­ma KSB SE & Co. KGaA in Peg­nitz, die den Wett­be­werb finan­zi­ell unter­stüt­zen, ist man erfreut, dass der Wett­be­werb auf die­se Wei­se statt­fin­den kann und nicht ver­scho­ben oder abge­sagt wer­den muss. Es ist damit bereits der zwei­te Wett­be­werb in Ober­fran­ken, der nicht in Prä­senz durch­ge­führt wird. Die digi­ta­le Mes­se war im ver­gan­ge­nen Jahr erfolg­reich und wur­de gut angenommen.

Wis­sen­schaft­li­che Ideen digi­tal präsentieren 

Auf einer vir­tu­el­len Wett­be­werbs­platt­form kom­mu­ni­zie­ren die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern mit der Jury und stel­len ihre For­schungs­ar­bei­ten an digi­ta­len Mes­se­stän­den vor. Die­se bestü­cken sie indi­vi­du­ell mit Bil­dern und Vide­os. Eltern, Freun­de und Inter­es­sier­te haben nach­mit­tags die Mög­lich­keit, einen Rund­gang über die digi­ta­le Mes­se zu machen. Die Preis­ver­lei­hung erfolgt direkt im Anschluss an den Wett­be­werb und wird als Live­stream übertragen.

Ab 14 Uhr kann der Wett­be­werb hier besucht werden. 

In den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren war der Unter­richt an den Schu­len nur ein­ge­schränkt mög­lich, was sich auch bei den Teil­neh­mer­zah­len des Wett­be­werbs Jugend forscht zeigt. Die Auf­recht­erhal­tung des Unter­richts und die Auf­ar­bei­tung des ver­säum­ten Stof­fes hat­ten selbst­ver­ständ­lich Vor­rang. Umso erfreu­li­cher ist es für die Orga­ni­sa­to­ren und Paten­un­ter­neh­men, dass sich die Teil­neh­mer­zahl im Ver­gleich zum Vor­jahr leicht erhöht hat und sich 122 Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus Ober­fran­ken (2021: 112 Schü­le­rin­nen und Schü­ler) mit wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chun­gen, der Durch­füh­rung von Expe­ri­men­ten und der Ent­wick­lung von Pro­to­ty­pen beschäf­tigt haben. Ihr Enga­ge­ment in die­sen Zei­ten ist beson­ders lobens­wert. Sie neh­men mit 72 Arbei­ten am ober­frän­ki­schen Regio­nal­wett­be­werb Jugend forscht teil. Das sind drei Arbei­ten mehr als im ver­gan­ge­nen Jahr. Auch die jün­ge­ren Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer bis 14 Jah­re, die in der Wett­be­werbs­spar­te Schü­ler expe­ri­men­tie­ren antre­ten, prä­sen­tie­ren am 17. Febru­ar ihre Arbei­ten. Ange­mel­det sind 86 Kin­der, die 46 Arbei­ten vorstellen.

Mehr als ein Drit­tel aus Bam­berg und Forchheim 

Das Mot­to des dies­jäh­ri­gen Wett­be­werbs lau­tet: Zufäl­lig geni­al? Und geni­al sind auch vie­le der Arbei­ten, die für den dies­jäh­ri­gen Wett­be­werb ein­ge­reicht wur­den. Die ober­frän­ki­schen Nach­wuchs­for­sche­rin­nen und Nach­wuchs­for­scher tre­ten ein­zeln, zu zweit oder als Drei­er­grup­pe beim Regio­nal­wett­be­werb an. Sie kön­nen ihre The­men frei wäh­len. Beson­ders beliebt in Ober­fran­ken sind wis­sen­schaft­li­che Fra­ge­stel­lun­gen aus den Berei­chen Bio­lo­gie, Phy­sik und Che­mie. Auch Pro­jek­te aus den Fach­ge­bie­ten Arbeits­welt, Mathematik/​Informatik, Geo- und Raum­wis­sen­schaf­ten sowie Tech­nik sind ange­mel­det wor­den. Beim Regio­nal­wett­be­werb 2021 beschäf­tig­ten sich eini­ge Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit Pro­dukt­ent­wick­lun­gen rund um Coro­na. 2022 sind vie­le The­men zur Nach­hal­tig­keit, dem Kli­ma­schutz und dem Kli­ma­wan­del ein­ge­reicht worden.

Die Stadt und der Land­kreis Bam­berg sowie der Land­kreis Forch­heim stel­len mit 50 Jung­for­sche­rin­nen und Jung­for­schern mehr als ein Drit­tel aller Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer beim Regio­nal­wett­be­werb. Sie prä­sen­tie­ren ins­ge­samt 24 Projekte.

Wie im ver­gan­ge­nen Jahr ist die Schu­le mit der größ­ten Betei­li­gung aus Bam­berg und Forch­heim zugleich auch die mit den meis­ten aus ganz Ober­fran­ken: Das Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um Bam­berg tritt mit 13 Schü­le­rin­nen und Schü­lern und acht Arbei­ten an. Eben­falls stark ver­tre­ten ist die Stei­ger­wald­schu­le Staatl. Real­schu­le Ebrach: Sie schickt 18 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer mit sie­ben Pro­jek­ten zum Wettbewerb.

Über Jugend forscht 

Jugend forscht ist Deutsch­lands bekann­tes­ter Nach­wuchs­wett­be­werb. Ziel ist, Jugend­li­che für Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik zu begeis­tern, Talen­te zu fin­den und zu för­dern. Pro Jahr gibt es bun­des­weit mehr als 110 Wett­be­wer­be. Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer suchen sich selbst eine inter­es­san­te Fra­ge­stel­lung, die sie mit natur­wis­sen­schaft­li­chen, tech­ni­schen oder mathe­ma­ti­schen Metho­den bear­bei­ten. Teil­neh­men kön­nen Kin­der und Jugend­li­che ab der 4. Klas­se bis zum Alter von 21 Jah­ren. Wer 14 Jah­re oder jün­ger ist, star­tet in der Juni­or­spar­te Schü­ler experimentieren.


Der Regio­nal­wett­be­werb in Oberfranken 

Die drei Paten­un­ter­neh­men – Bro­se Fahr­zeug­tei­le SE & Co. Kom­man­dit­ge­sell­schaft aus Coburg, die oberfränkischen Spar­kas­sen sowie die Fir­ma KSB SE & Co. KGaA aus Peg­nitz – unter­stüt­zen den Regio­nal­wett­be­werb finan­zi­ell. Die Fir­ma Rauschert aus Hein­ers­dorf-Pres­sig wird 2022 erst­mals den ober­frän­ki­schen Schul­preis zur Ver­fü­gung stellen.

Die Ent­wick­lungs­agen­tur Ober­fran­ken Offen­siv e.V. aus Bay­reuth orga­ni­siert den Regio­nal­wett­be­werb Jugend forscht in Ober­fran­ken. Die Gewin­ne­rin­nen und Gewin­ner der Regio­nal­wett­be­wer­be tre­ten bei den Lan­des­wett­be­wer­ben an. Die Lan­des­sie­ge­rin­nen und Lan­des­sie­ger neh­men am Bun­des­wett­be­werb teil. Im ver­gan­ge­nen Jahr gewan­nen Josi­as Neu­mül­ler und Tobi­as Wanier­ke aus Ober­fran­ken im Bun­des­fi­na­le von Jugend forscht mit ihrem Pro­jekt „Easy­Vi­si­on“ den 5. Platz im Bereich Technik.


Über Ober­fran­ken Offen­siv e.V.

Ober­fran­ken Offen­siv e.V. ist eine der mit­glie­der­stärks­ten Regio­nal­in­itia­ti­ven Deutsch­lands und Impuls­ge­ber inno­va­ti­ver Pro­jek­te. Die Stär­ken Ober­fran­kens vor dem Hin­ter­grund des demo­gra­fi­schen Wan­dels aus­zu­bau­en und so die Zukunfts­re­gi­on Ober­fran­ken mit­zu­ge­stal­ten, ist die Kern­auf­ga­be der Ent­wick­lungs­agen­tur. Der Ver­ein ver­steht sich als wich­ti­ge Klam­mer, die sich lösungs­ori­en­tiert und aktiv für die kom­mu­na­le und regio­na­le Ent­wick­lung Ober­fran­kens ein­setzt, Syn­er­gien nutzt, Kom­pe­ten­zen bün­delt und die Regi­on in ihrer posi­ti­ven Wahr­neh­mung im Innen- und Außen­ver­hält­nis erfolg­reich wei­ter­ent­wi­ckelt. Im Ver­ein enga­gie­ren sich Kom­mu­nen, Unter­neh­men, Insti­tu­tio­nen, Ver­bän­de und Privatpersonen.

Gemein­sam und ziel­ge­rich­tet für die Regi­on werben

Image­kam­pa­gne für Oberfranken

Zur Stei­ge­rung der Bekannt­heit der Regi­on star­tet die Ent­wick­lungs­agen­tur Ober­fran­ken Offen­siv e.V. ab Früh­jahr 2022 eine Image­kam­pa­gne. In zwei hybrid durch­ge­führ­ten Info-Work­shops mit Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mern sowie Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus Kom­mu­nen und öffent­li­chen Insti­tu­tio­nen ist die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie wei­ter ver­dich­tet und geschärft worden.

Mit kon­kre­ten Mar­ke­ting­maß­nah­men sol­len ins­be­son­de­re Fami­li­en zunächst aus dem Raum Nürn­berg und aus den angren­zen­den Regio­nen Sach­sens und Thü­rin­gens ange­spro­chen wer­den, teilt die Ent­wick­lungs­agen­tur Ober­fran­ken Offen­siv nach den bei­den jüngs­ten Tref­fen zur Image­kam­pa­gne mit.

Ober­fran­ken ist beliebt bei Fami­li­en und soll auch künf­tig noch mehr Men­schen für ein Leben in der Regi­on begeis­tern. Daher plant die Ent­wick­lungs­agen­tur Ober­fran­ken Offen­siv eine Image­kam­pa­gne, die die bekann­ten Vor­tei­le, wie die guten Bil­dungs­an­ge­bo­te, das Frei­zeit­an­ge­bot und die Sicher­heit für Fami­li­en in den Vor­der­grund stellt. Gleich­zei­tig wird die Kam­pa­gne die hohe Inno­va­ti­ons­kraft beto­nen und zei­gen, dass es her­vor­ra­gen­de Arbeit­ge­ber aus Indus­trie, Han­del und Hand­werk sowie erst­klas­si­ge Hoch­schu­len und Uni­ver­si­tä­ten in der Regi­on gibt. Krea­tiv ver­packt wer­den die Bot­schaf­ten und Infor­ma­tio­nen in geziel­ten und abge­stimm­ten Mar­ke­ting­maß­nah­men, die jun­ge Fami­li­en emo­tio­nal anspre­chen und von den Stär­ken Ober­fran­kens über­zeu­gen sol­len. Da die Image­kam­pa­gne das dau­er­haf­te Mit­wir­ken vie­ler Akteu­re benö­tigt, um erfolg­reich zu sein, setzt Ober­fran­ken Offen­siv auf den engen Aus­tausch unter ande­rem mit der Wirt­schaft und öffent­li­chen Institutionen.

Der Vor­sit­zen­de von Ober­fran­ken Offen­siv, Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm, betont die Auf­ga­be der Ent­wick­lungs­agen­tur: „Ober­fran­ken ist eine wun­der­ba­re und lie­bens­wer­te Regi­on für Fami­li­en. Seit vie­len Jah­ren arbei­ten vie­le Men­schen dar­an, dies zu unter­strei­chen. Unser Ziel ist es nun, die­se Bestre­bun­gen zusam­men­zu­füh­ren. Uns geht es dar­um, Ober­fran­ken mit sei­nen Stär­ken posi­tiv dar­zu­stel­len, um Men­schen von unse­rer wun­der­schö­nen Hei­mat zu über­zeu­gen. Wich­tig ist, dass wir alle zusam­men­ste­hen und es gemein­sam nach vor­ne bringen.“

Fokus auf Familien

Die Vor­sit­zen­de von Ober­fran­ken Offen­siv, Regie­rungs­prä­si­den­tin Heid­run Piwer­netz, dankt den Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern der Info-Work­shops für ihre Unter­stüt­zung: „Wir kön­nen jetzt mit der Kam­pa­gne los­le­gen, um unser lie­bens- und lebens­wer­tes Ober­fran­ken noch wei­ter vor­an­zu­brin­gen. Wir haben uns auf eine Ziel­grup­pe ver­stän­di­gen kön­nen, näm­lich jun­ge Fami­li­en, die wir für Ober­fran­ken gewin­nen wol­len. Wir haben zudem eine Prä­fe­renz für einen Kam­pa­gnen­start in Nürn­berg erreicht. Wir haben tol­le Hin­wei­se bekom­men, wie wir die Ziel­grup­pe auch emo­tio­nal anspre­chen und wie dif­fe­ren­ziert, stark und selbst­be­wusst wir als Regi­on vor­ge­hen kön­nen, um unse­re vie­len Vor­zü­ge noch bekann­ter zu machen.“

Die Image­kam­pa­gne wird sich im ers­ten Schritt im Raum Nürn­berg auf Fami­li­en kon­zen­trie­ren. Dar­auf haben sich ver­gan­ge­ne Woche Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer aus allen Bran­chen und Teil­re­gio­nen Ober­fran­kens sowie Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus Kom­mu­nen und öffent­li­chen Insti­tu­tio­nen gemein­sam fest­ge­legt. In zwei Info-Work­shops spra­chen die 100 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer gemein­sam mit Ober­fran­ken Offen­siv über die Her­aus­for­de­run­gen der Fach­kräf­te­ge­win­nung, ihre Erfah­rungs­wer­te und über ihre Erwar­tun­gen an die Kam­pa­gne. Ober­fran­ken Offen­siv stell­te die gemein­sa­me Image­kam­pa­gne vor, die der Ver­ein im Rah­men des Pro­jekts „Image­pakt und Image­kam­pa­gne Ober­fran­ken“ zur Stär­kung der regio­na­len Iden­ti­tät des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums der Finan­zen und für Hei­mat umsetzt. Gemein­sam mit der Mar­ke­ting­agen­tur Grup­pe Drei aus Vil­lin­gen prä­sen­tier­te Ober­fran­ken Offen­siv Mar­ke­ting­maß­nah­men, die Fami­li­en ziel­grup­pen­dif­fe­ren­ziert anspre­chen werden.

Die Ver­an­stal­tun­gen wur­den hybrid durch­ge­führt, also sowohl in Prä­senz als auch digi­tal. Der Bezirk Ober­fran­ken stell­te dafür sei­ne neue Video­über­tra­gungs­tech­nik sowie den Gro­ßen Sit­zungs­saal zur Ver­fü­gung. Die Work­shop-Teil­neh­me­rin­nen und ‑Teil­neh­mer erhiel­ten Ein­bli­cke in die Ideen­ent­wick­lung der Kam­pa­gne und Infos zu den Hin­ter­grün­den der Mar­ke­ting­maß­nah­men. Zudem konn­ten sie selbst Ideen ein­brin­gen, die im Anschluss an die Work­shops von Ober­fran­ken Offen­siv aus­ge­wer­tet und in die Kam­pa­gne inte­griert wer­den. Vie­le Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer sowie Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der öffent­li­chen Insti­tu­tio­nen nutz­ten die Gele­gen­heit, sich mit Wort­mel­dun­gen ein­zu­brin­gen. Alex­an­der Schütz, Geschäfts­füh­rer Alex­an­der Schütz GmbH & Co. KG, nahm die Ziel­grup­pe Fami­li­en in den Blick: Sie sei genau rich­tig, da neben einer Haupt­fach­kraft im bes­ten Fall auch eine zwei­te Fach­kraft mit in die Regi­on kom­me. Zudem beton­te er, Ober­fran­ken müs­se als Kern stark gemacht wer­den und dür­fe nicht den Ein­zel­nen nach vor­ne stel­len. Auch Axel Gott­stein, Geschäfts­füh­rer Sigi­kid H. Schar­rer & Koch GmbH & Co. KG, unter­strich den Fokus auf Fami­li­en. Er sprach sich dafür aus, das The­ma Kin­der­gär­ten in der Kam­pa­gne nach vor­ne zu set­zen. Bet­ti­na Ange­rer, Lei­te­rin Wirt­schafts­re­gi­on Oberfranken/​Nordbayern Geschäfts­stel­le Bay­reuth, plä­dier­te für eine enge Koope­ra­ti­on mit den Per­so­nal­ab­tei­lun­gen, die viel Anstren­gung ins Recrui­ting ste­cken. Anne­gret Schnick, Pro­ku­ris­tin bei Gedikom Gesund­heits­dienst­leis­tung Kom­mu­ni­ka­ti­on GmbH, schlug vor, die hohe Dich­te an fami­li­en­freund­li­chen Unter­neh­men zu beto­nen, die die Attrak­ti­vi­tät der Regi­on stei­gern. Dies kön­ne aus ihrer Sicht in der Öffent­lich­keit durch Aus­zeich­nun­gen wie bei­spiels­wei­se einen „Ober­fran­ken Fami­ly Award für Unter­neh­men“ gelin­gen. Domi­nik Salos­nig, Lei­ter des Prä­si­di­al­bü­ros des Poli­zei­prä­si­di­ums Ober­fran­ken, unter­strich, dass die Sicher­heit eine wich­ti­ge Bot­schaft der Kam­pa­gne sei. Prof. Dr. Ste­fan Leib­le, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, sprach sich für ein gemein­sa­mes Auf­tre­ten aus: Man müs­se sich zusam­men­schlie­ßen und stark nach außen auf­tre­ten. Fried­rich Her­dan, Ehren­prä­si­dent der IHK zu Coburg, beton­te, dass Ober­fran­ken als star­ke Wirt­schafts­re­gi­on mit gutem Bil­dungs­an­ge­bot „leuch­ten“ sol­le und schlug vor, in Frei­zeit­ein­rich­tun­gen zu wer­ben. Zudem wies er dar­auf hin, dass man die Maß­nah­men nach Quell­ge­bie­ten dif­fe­ren­zie­ren müsse.

Ein wei­te­res Ziel der Info-Work­shops war es, die Mul­ti­pli­ka­to­ren dafür zu sen­si­bi­li­sie­ren, sich aktiv an der Kam­pa­gne zu betei­li­gen, sei es finan­zi­ell oder durch Nut­zung der Dach­mar­ke Ober­fran­ken. Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer, die Inter­es­se haben, die Kam­pa­gne zu unter­stüt­zen, kön­nen sich ger­ne unver­bind­lich bei Ober­fran­ken Offen­siv infor­mie­ren.


Über das Pro­jekt „Image­pakt und Image­kam­pa­gne Oberfranken“

Im Febru­ar 2020 hat Ober­fran­ken Offen­siv e.V. den Image­pro­zess auf­ge­grif­fen, um im Rah­men des För­der­pro­gramms zur Stär­kung der regio­na­len Iden­ti­tät des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums der Finan­zen und für Hei­mat eine Image­kam­pa­gne für die Regi­on ins Leben zu rufen. Das Pro­gramm läuft bis zum 31. Dezem­ber 2022. Auf Basis der Image­ana­ly­se Ober­fran­ken des Insti­tuts für Demo­sko­pie (IfD) Allens­bach aus dem Jahr 2019 ent­wi­ckelt Ober­fran­ken Offen­siv e.V. im engen Schul­ter­schluss mit Kom­mu­nen, Wirt­schafts­kam­mern, Uni­ver­si­tä­ten, Hoch­schu­len, Ver­bän­den und ande­ren Akteu­ren („Image­pakt“) eine Image­kam­pa­gne, die Ober­fran­ken in der Innen- und Außen­wahr­neh­mung stär­ken soll. Der Image­pro­zess ist in eine kon­zep­tio­nel­le Pha­se (Stra­te­gie­pro­zess) und eine Krea­tiv- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pha­se aufgeteilt.


Ober­fran­ken Offensiv

Ober­fran­ken Offen­siv e.V. ist eine der mit­glie­der­stärks­ten Regio­nal­in­itia­ti­ven Deutsch­lands und Impuls­ge­ber inno­va­ti­ver Pro­jek­te. Die Stär­ken Ober­fran­kens vor dem Hin­ter­grund des demo­gra­fi­schen Wan­dels aus­zu­bau­en und so die Zukunfts­re­gi­on Ober­fran­ken mit­zu­ge­stal­ten, ist die Kern­auf­ga­be der Ent­wick­lungs­agen­tur. Der Ver­ein ver­steht sich als wich­ti­ge Klam­mer, die sich lösungs­ori­en­tiert und aktiv für die kom­mu­na­le und regio­na­le Ent­wick­lung Ober­fran­kens ein­setzt, Syn­er­gien nutzt, Kom­pe­ten­zen bün­delt und die Regi­on in ihrer posi­ti­ven Wahr­neh­mung im Innen- und Außen­ver­hält­nis erfolg­reich wei­ter­ent­wi­ckelt. Im Ver­ein enga­gie­ren sich Kom­mu­nen, Unter­neh­men, Insti­tu­tio­nen, Ver­bän­de und Privatpersonen.

Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se unkal­ku­lier­ba­res Risi­ko für ober­frän­ki­sche Wirtschaft

Kon­junk­tur: Unge­wiss­heit zum Jahresstart

Die Kon­junk­tur­er­war­tun­gen für 2022 blei­ben im Ein­zugs­ge­biet der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth ver­hal­ten opti­mis­tisch, legen gegen­über dem Vor­jahr sogar leicht zu, wie die IHK für Ober­fran­ken mit­teilt. Aller­dings wird die aktu­el­le Geschäfts­la­ge spür­bar nega­ti­ver beur­teilt, wozu auch die Unge­wiss­heit im Markt beiträgt.

Der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth ver­liert acht Zäh­ler und liegt nun bei 112 Punk­ten. „Das vier­te Quar­tal war für die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft ein Quar­tal der Her­aus­for­de­run­gen: Omi­kron, stei­gen­de Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se, Mate­ri­al­knapp­heit sowie man­geln­de Pla­nungs­si­cher­heit. Die­se drü­cken die aktu­el­le Geschäfts­la­ge der ober­frän­ki­schen Unter­neh­men”, macht Son­ja Weig­and, Prä­si­den­tin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, die Unge­wiss­heit für das begon­ne­ne Jahr in einem ers­ten State­ment deutlich.

Aktu­el­le Wirt­schafts­la­ge: Sal­do gibt um 20 Zäh­ler nach

Die aktu­el­le Geschäfts­la­ge im Kam­mer­be­zirk der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth wird von den befrag­ten Unter­neh­men im Sal­do posi­tiv beur­teilt. 38 Pro­zent der Befrag­ten mel­den eine posi­ti­ve, 23 Pro­zent eine nega­ti­ve Geschäfts­la­ge. Damit sinkt der Sal­do um 20 Zäh­ler, was vor allem dem Sta­tus Quo im Tou­ris­mus geschul­det ist. Preis­stei­ge­run­gen, nicht ver­füg­ba­re Waren, die ver­hal­te­ne Kon­sum­lau­ne und der Fach­kräf­te­man­gel brin­gen den Kon­junk­tur­mo­tor zum Stottern.

Tou­ris­mus­sek­tor: 82 Pro­zent mit Geschäfts­la­ge unzufrieden

Blickt man im Detail auf die Lage­be­ur­tei­lung, so ergibt sich ein zwei­ge­teil­tes Bild. Vor allem das Bau­ge­wer­be und der Dienst­leis­tungs­sek­tor sind mit der Geschäfts­la­ge zufrie­den, aber auch Indus­trie und Groß­han­del sowie – etwas über­ra­schend – der Ein­zel­han­del. Ganz anders die Situa­ti­on im Tou­ris­mus, wo gera­de ein­mal 3 Pro­zent mit ihrer Geschäfts­la­ge zufrie­den sind, aber 82 Pro­zent unzu­frie­den. Es sind die Maß­nah­men und Beschrän­kun­gen zur Pan­de­mie­be­wäl­ti­gung, die dem Tou­ris­mus­sek­tor extrem zuset­zen. „Die Ein­schät­zung der Tou­ris­mus­bran­che ver­schlech­tert das Gesamt­ergeb­nis spür­bar”; so IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohenner.

Ober­frän­ki­sche Pro­duk­te wie­der ver­stärkt welt­weit nachgefragt

Erfreu­lich sei, betont Hohen­ner, ist, dass wie­der ver­mehrt Impul­se aus dem Aus­land kämen. Vor allem aus Euro­pa und Nord­ame­ri­ka steigt die Nach­fra­ge nach ober­frän­ki­schen Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen wie­der spür­bar an. Das Inlands­ge­schäft ver­zeich­net ein­zig im Dienst­leis­tungs­sek­tor nen­nens­wer­te Zuwächse.

Preis­ent­wick­lung und Mate­ri­al­ver­füg­bar­keit berei­ten immer mehr Sorgen

„Die Lis­te der aktu­el­len Ein­schrän­kun­gen und Hemm­nis­se für die Wirt­schaft in Ober­fran­ken ist lang. Immer mehr Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer haben mit den Aus­wir­kun­gen zu kämp­fen”, so Weig­and. Unan­ge­foch­te­ne Num­mer eins der aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen ist die Ent­wick­lung der Energie‑, Roh­stoff- und Waren­prei­se. Hohen­ner ergänzt: „Preis­zu­wäch­se von bis zu meh­re­ren hun­dert Pro­zent in ein­zel­nen Spar­ten sind kei­ne Sel­ten­heit, heben jede lang­fris­ti­ge und soli­de Wirt­schafts­pla­nung aus ihren Angeln und gefähr­den gan­ze Bran­chen.” Über 80 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be berich­ten von einer erheb­li­chen oder teil­wei­sen Ein­schrän­kung durch die jüngs­ten Preisentwicklungen.

Zudem haben über zwei Drit­tel aller Unter­neh­men – und zwar bran­chen­über­grei­fend – mit einer Mate­ri­al- und Roh­stoff­knapp­heit zu kämp­fen. Hohen­ner: „Stor­nie­run­gen, Straf­zah­lun­gen und ein über­hitz­ter Markt sind die Fol­ge.” Mit einer Ent­las­tung der Lie­fer­ket­ten rech­nen 28 Pro­zent der Befrag­ten erst in der zwei­ten Jah­res­hälf­te, 24 Pro­zent nicht vor 2023. Wei­te­re 28 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men wagen hier­zu über­haupt kei­ne Einschätzung.

Ein wei­te­res gro­ßes Hemm­nis ist und bleibt die Coro­na-Pan­de­mie mit ihren Aus­wir­kun­gen. Das Spek­trum reicht von Ein­schrän­kun­gen und Ver­bo­ten, den Coro­naschutz­auf­la­gen bis hin zum Aus­fall von Mit­ar­bei­tern wegen Qua­ran­tä­ne. Immer­hin gut 40 Pro­zent der Unter­neh­men sehen letz­te­res als rea­le Gefahr.

Erwar­tun­gen für 2022 legen leicht zu

Die Pro­gno­se für das Jahr 2022 fällt trotz der aktu­ell ange­spann­ten Lage ver­hal­ten opti­mis­tisch aus. Im Sal­do rech­nen 28 Pro­zent in den kom­men­den zwölf Mona­ten mit einer Ver­bes­se­rung, 20 Pro­zent mit einer Ver­schlech­te­rung. Damit hellt sich die Pro­gno­se der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft zum fünf­ten Mal in Fol­ge seit dem Tiefst­wert im Mai 2020 auf, wenn auch nur leicht. Das Wachs­tum wird glei­cher­ma­ßen von den Inlands- als auch von den Aus­lands­märk­ten getragen.

Bis auf den Ein­zel­han­del, wo vor allem der sta­tio­nä­re inner­städ­ti­sche Ein­zel­han­del unter Druck steht, sind alle Bran­chen opti­mis­tisch gestimmt. Die­ser steht vor der enor­men Her­aus­for­de­rung, Boden gut zu machen, der wäh­rend der Pan­de­mie ver­lo­ren gegan­gen ist.

Mehr Inves­ti­tio­nen, mehr Einstellungen

In die­sem trotz allem opti­mis­tisch gestimm­ten Umfeld bewe­gen sich auch die Inves­ti­ti­ons­pla­nun­gen der Unter­neh­men. „Gera­de die Indus­trie will wie­der ver­mehrt im Inland inves­tie­ren”, kom­men­tiert Weig­and die aktu­el­len Zah­len. Und auch die Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung wird von der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft im Sal­do leicht posi­tiv ein­ge­stuft. Grö­ße­ren Bedarf mel­den vor­nehm­lich Betrie­be aus dem Groß- und Ein­zel­han­del sowie dem Bau­ge­wer­be an. Die größ­te Her­aus­for­de­rung wird es sein, auf dem leer­ge­feg­ten Arbeits­markt die benö­tig­ten Fach­kräf­te zu finden.

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