Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz verabschiedet und ihren Nachfolger Florian Luderschmid ins Amt eingeführt. Vorher war Luderschmid Regierungsvizepräsident der
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IHK-Wahl im Januar 2022
IHK wirbt für ehrenamtliches Engagement im IHK-Gremium Bamberg
Vom 10. bis 27. Januar 2022 sind die rund 48.000 Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter in die IHK-Gremien neu zu wählen. Die rund 11.900 IHK-Mitgliedsunternehmen im Landkreis Bamberg wählen dabei ihre 40 Vertreterinnen und Vertreter vor Ort. Aktuell sucht die IHK für Oberfranken Bayreuth noch Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich im Ehrenamt der IHK engagieren und für die Wahl kandidieren möchten.
Sie werden in den kommenden fünf Jahren ihre unternehmerische Kompetenz in die Arbeit der IHK einfließen lassen und so den Kurs der IHK mitbestimmen. Das IHK-Gremium greift dabei lokale Themen auf und sieht sich als Interessensvertretung der Wirtschaft vor Ort.
Ein Unternehmen – eine Stimme
„Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer mit einem Mitgliedsbetrieb der IHK für Oberfranken Bayreuth kann wählen und sich auch wählen lassen“, erläutert Gabriele Hohenner, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße hat bei der IHK jede Stimme das gleiche Gewicht.“ Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer, die für die Wahl 2022 kandidieren möchten, sollen sich bitte möglichst zeitnah, spätestens aber bis zum 26. Oktober bei der IHK unter wahl@bayreuth.ihk.de melden und bis dahin ihre Kandidatur erklären.
IHK-Gremien: Regionale Themen im Fokus
Einen besonderen Schwerpunkt legte das Gremium Bamberg in den vergangenen Jahren auf das Thema „Fachkräftesicherung“. Dazu fand ein regelmäßiger Austausch zwischen den Mitgliedern des IHK-Gremiums und den Schulleitern der weiterführenden Schulen in Stadt und Landkreis Bamberg statt. Auch mit der Hochschule pflegt das Gremium traditionell enge Kontakte und ist bereits seit mehreren Jahren Partner der Tandemveranstaltungen zur besseren Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. „Ich freue mich, dass wir im Gremium die guten Beziehungen zu Schulen und Hochschulen im Raum Bamberg weiter intensivieren konnten. Auf dieser Basis konnten wir wichtige Bildungsinitiativen auf den Weg bringen und damit auch einen wertvollen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftssandorts Bamberg leisten“, so IHK-Präsidentin und Gremiumsvorsitzende Sonja Weigand.
Besonders am Herzen lag dem Gremium Bamberg zudem die Bamberger Innenstadt, was mit einer Befragung des innerstädtischen Einzelhandels und der Gastronomie untermauert wurde. Die aus der Umfrage abgeleiteten Handlungsbedarfe, unter anderem die hohe Bedeutung der Parkplatzsituation sowie eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität, wurden der Stadt Bamberg zugeleitet. Auch tragfähige Konzepte für die gewerbliche Entwicklung in Bamberg fordert das Gremium mit Nachdruck.
48.000 IHK-Mitglieder sind wahlberechtigt
Alle fünf Jahre sind die rund 48.000 Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter in die acht regionalen IHK-Gremien in Bamberg, Bayreuth, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels und Marktredwitz/Selb zu wählen.
Die Mitgliedsunternehmen gehören dabei einer der drei Wahlgruppen an, Industrie, Handel/Tourismus oder Dienstleistungen. Die Wirtschaftsstruktur vor Ort wird dabei in der Sitzverteilung abgebildet. So ist sichergestellt, dass unterschiedliche Blickwinkel der lokalen Wirtschaft und viel unternehmerische Kompetenz ehrenamtlich in die Arbeit der IHK und des IHK-Gremiums einfließen.
„Handwerk macht Zukunft”
Handwerkskammer für Oberfranken kürt Träger des Zukunftspreises 2020/2021
Die Handwerkskammer für Oberfranken verleiht zum zweiten Mal den „Zukunftspreis der Handwerkskammer für Oberfranken“ und hat sechs Betriebe ausgezeichnet.
Die Preisträger
Kategorie „Marketing“
Zahn von Hand GmbH, Hirschaid: „Ganzheitlich digitale Prozessinnovation und Marketing im Zahntechnikerhandwerk“
Kategorie „Gestaltung/Design“
Atelier Förster-Oetter, Bayreuth, „Zukunftsgestaltung – Perspektive für das Goldschmiedehandwerk“
Kategorie „Umwelt/Technik“
Schwender Energie- und Gebäudetechnik GmbH & Co. KG, Thurnau: „Future Living“
Kategorie „Umwelt/Technik“
Steinhäuser GmbH & Co. KG, Bischberg: „Oberflächennaheste Großkollektoranlagen zur Versorgung Kalter Nahwärmenetze“
Kategorie „Herausragende Handwerksleistung“
dechant hoch- und ingenieurbau gmbh, Weismain: „Handwerkskunst in Sichtbeton – Die Niemeyer Sphere“
Kategorie „Personalentwicklung“
Raab Baugesellschaft mbH & Co KG, Ebensfeld: „Füreinander Zukunft bauen“
„Wahre Innovationstreiber”
„Wir haben in diesem Jahr sechs grundsätzlich verschiedene Preisträger ausgezeichnet“, so der Präsident der HWK für Oberfranken, Matthias Graßmann. „Aber diese Unternehmen haben alle eines gemeinsam: Sie sind innovativ, richten den Blick nach vorne und zeigen, was das oberfränkische Handwerk ausmacht, nämlich die Leistungsfähigkeit unserer Handwerksbetriebe in der Region!“
Eine Besonderheit in diesem Jahr ist, dass Staatssekretär Roland Weigert vom Bayerischen Wirtschaftsministerium die Verleihung des Zukunftspreises übernommen hat. „Der Zukunftspreis zeigt eindrücklich, dass bayerische Handwerker nicht nur Meister ihres Fachs sind, sondern als wahre Innovationstreiber auch zukunftsweisende Lösungen entwickeln. Es ist wichtig, dass wir die Innovationskraft des Handwerks sichtbar machen und in die Öffentlichkeit tragen. Damit schaffen wir gerade bei den jungen Menschen ein stärkeres Bewusstsein, wie spannend, vielfältig und abwechslungsreich handwerkliche Berufe sind“, so der Wirtschaftsstaatssekretär.
Der Zukunftspreis der Handwerkskammer für Oberfranken ist eine Weiterentwicklung des ehemaligen Designpreises und wurde 2018 erstmalig vergeben. „Es geht uns bei dem Preis nicht ausschließlich darum, herausragende Unternehmen zu würdigen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Reinhard Bauer. „Der Zukunftspreis soll auch aufzeigen, was das Handwerk für Oberfranken leistet. Das Handwerk ist nämlich mehr als ‚nur‘ Dienstleister der Kundinnen und Kunden in Oberfranken. Das Handwerk ist Innovator, Impulsgeber und oftmals auch Best-Practice für andere Wirtschaftsbereiche.“ Dies sei auch der Grund, warum der Zukunftspreis in sehr verschiedenen Kategorien vergeben werde. Matthias Graßmann: „Die Vielzahl der Kategorien, macht deutlich, wie breit das Handwerk aufgestellt ist. Und vor allem aber zeigt der Preis: Dem Handwerk sind nach oben keine Grenzen gesetzt! Wir als Handwerk machen Zukunft möglich.“
Dank der Unterstützung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Oberfranken ist der Zukunftspreis erstmalig mit einem Preisgeld dotiert.
So vielfältig wie die eingereichten Projekte und Themen waren, so multidisziplinär war auch die externe Expertenrunde besetzt, die alle Bewerbungen begutachtet und schließlich sechs Preisträger gekürt hat.
Die Mitglieder der Jury
- Karl-Ludwig Holl, Dipl.-Designer, dekonform /büro für gestaltung, Bamberg
- Tamara Härty, Dipl,-Ing. M.A. Architectur, Chefdesign /head of product and marketing, Himolla Polstermöbel, Taufkirchen
- Dietmar Rieß, Präsident Marketing-Club Oberfranken e.V., Bayreuth
- Manuel Wolz, Geschäftsführer Personet e.V., Bayreuth
- Prof. Dr.-Ing. Tobias Plessing, Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Hof /Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Wasser- und Energiemanagement (iwe)
- Prof. Dr.-Ing. Andreas Jess, Fakultät für Ingenieurwissenschaften /Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik, Universität Bayreuth,
- Prof. Dr.-Ing. Frank Döpper, Fakultät für Ingenieurwissenschaften /Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik, Universität Bayreuth
Gemeinsam stärker
Oberfränkische Regionalinitiativen wollen noch enger zusammenarbeiten
Mehr zusammenarbeiten für zukunftsweisende Aufgaben möchten zahlreiche oberfränkische Regionalinitiativen. Zu einem virtuellen Meeting des IHK-Fachausschusses “Standort Oberfranken”, dessen Vorsitzender hat IHK-Vizepräsident Jörg Lichtenegger eingeladen.
Oberfranken ist ein starker Wirtschaftsstandort. Zahlreiche private und öffentliche Initiativen arbeiten daran, die Region nach vorne zu bringen und Einheimische wie Außenstehende von den Vorzügen Oberfrankens zu überzeugen. Im Meeting wurden die Tätigkeiten der verschiedenen Organisationen eruiert und der Frage nachgegangen, wie einzelne von der Arbeit anderer profitieren können.
„Wir wollten Erfahrungen austauschen, weil wir überzeugt sind, dass man in Kooperation mit Partnern mehr erreichen kann als allein”, so Lichtenegger. Regional- und Standortmarketinginitiativen, Fördervereine und organisierte Netzwerke nutzten die Gelegenheit, über ihre Aufgaben, Ziele und aktuellen Projekte zu berichten, verbunden jeweils mit der Einladung zur Vernetzung und Zusammenarbeit.
Und so präsentierten sich aus dem Osten des Regierungsbezirks das BayernLab Wunsiedel, die Entwicklungsagentur “Freiraum für Macher”, die Künstlerkolonie Fichtelgebirge und der Förderverein Lebens- und Wirtschaftsraum Fichtelgebirge. Aus dem Süden das Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz, die Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim und die Initiative Rund um die Neubürg. Auch die Regionalmanagements des Landkreises Kronach, aus Stadt und Landkreis Bayreuth sowie Kronach Creativ konnten sich vorstellen. Fachliche Themen brachten das Kunststoffnetzwerk Franken, das Kfz-Zulieferernetzwerk “OfraCar” und der Marketing-Club Oberfranken ein. Das Coburger Designforum Oberfranken, die Genussregion Oberfranken und natürlich die Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv rundeten das eindrucksvolle Initiativen-Potpourri ab.
Mehr zusammenarbeiten für zukunftsweisende Aufgaben
Der Geschäftsführer von Oberfranken Offensiv, Frank Ebert, warb für eine intensivere Zusammenarbeit mit seiner “Dachorganisation”. Schließlich sei eine der Kernaufgaben von Oberfranken Offensiv, zukunftsweisende Vorhaben, Projekte und Events für und in Oberfranken zu fördern. „Wir verbinden regionale Engagements gesamtoberfränkisch über unser Netzwerk. Je enger wir zusammenarbeiten umso besser”, so Ebert. Die vielen positiven Ansätze in den Teilregionen, in denen sich die Identität der Oberfrankens widerspiegle, wolle man beflügeln und nicht etwa „zudecken oder gar schlucken”.
Große Bedeutung kommt dabei laut Ebert dem Projekt “Imagepakt und Imagekampagne Oberfranken” zu, das von Oberfranken Offensiv derzeit im Rahmen eines Förderprogramms zur Stärkung regionaler Identitäten im Freistaat Bayern umgesetzt wird. „Mit diesem Projekt wollen wir das Ziel das Image Oberfrankens, sowohl im Innenverhältnis als auch von außen betrachtet, weiter verbessern”, betonte Ebert. Nach strategischen Entscheidungen will man dazu nun in die Umsetzungsphase mit einer Marketing- und Kommunikationsstrategie eintreten – und dafür neue Partner gewinnen.
Künftig regelmäßiger Austausch
„Ein überaus gelungener Austausch und ein durch die Bank positives Feedback der Regionalinitiativen”, so IHK-Vizepräsident Jörg Lichtenegger. „Die Gemeinsamkeit zwischen den Initiativen wird ausgebaut, unsere Zusammenarbeit vertieft.” IHK, HWK und Oberfranken Offensiv haben sich spontan bereiterklärt, derartige Treffen künftig regelmäßig in Präsenz zu organisieren. So will man auch die Perspektive der regionalen Wirtschaft in den Initiativen noch stärker verankern und aufzeigen, wo Unternehmen von der Arbeit der lokalen Institutionen profitieren können.
Meisterschüler in Haus Marteau
Faszination des Klaviers
Am kommenden Donnerstag, dem 7. Oktober, ist in Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks in Lichtenberg, das Abschlusskonzert des Meisterkurses für Klavier von Prof. Wolfgang Manz zu hören.
Prof. Wolfgang Manz zählt als Preisträger der Pianistenwettbewerbe Leeds (1981) und Brüssel (1983) zu den international erfolgreichsten deutschen Pianisten. Der Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Nürnberg kommt im 14. Jahr in die Künstlervilla nach Lichtenberg, um sein Wissen und Können mit jungen Pianistinnen und Pianisten aus aller Welt zu teilen. Die Erfolge dieses Prozesses im Meisterkurs für Klavier in Haus Marteau können Konzertbesucherinnen und ‑besucher am Donnerstag, den 7. Oktober um 19 Uhr im neuen Konzertsaal erleben.
„Ein Künstler wie Prof. Manz, der in großen Konzertsälen auf der ganzen Welt gastiert und etliche CDs produziert hat, kann jungen Künstlerinnen und Künstlern wertvolle Tipps für ihre Karriere geben. Haus Marteau als Eliteschmiede schätzt sich glücklich, Musiker dieses Formats in der Dozentenschaft zu haben“, sagt Bezirkstagspräsident Henry Schramm. „Wir freuen uns auch, dass wir den Künstlerinnen und Künstlern mit unserem neuen unterirdischen Saal seit einigen Wochen eine wunderbare Kulisse mit einer hervorragenden Akustik bieten können.“
Der Klavierprofessor Prof. Wolfgang Manz schätzt die Rahmenbedingungen der Internationalen Musikbegegnungsstätte: „Hier können sich junge Künstlerinnen und Künstler ganz auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren, sich gegenseitig kennenlernen und vergleichen. Die für Musikerinnen und Musiker ideale Infrastruktur und zugleich wohnliche Atmosphäre des ehemaligen Domizils von Henri Marteau schafft ideale Bedingungen für effektives und inspirierendes Unterrichten und Üben.“ Im Mittelpunkt seines Meisterkurses steht die Vorbereitung zu Konzerten, Prüfungen, Wettbewerben: „Meine Arbeit geht sehr vom Handwerklichen aus und von der Vermittlung technischen Know-Hows, mit dem man die Übezeit reflektierend und effektiv nutzen lernt“, beschreibt Wolfgang Manz seinen Schwerpunkt.
Sein eigenes Repertoire umfasst etwa 50 Klavierkonzerte und ein umfassendes Solo-und Kammermusikprogramm von Bach bis zur Moderne. Mit seinem Kollegen Rolf Plagge – ebenfalls Preisträger beim Concours Reine Elisabeth in Brüssel und ebenfalls Dozent in Haus Marteau – gründete Wolfgang Manz 1988 das Klavierduo „Reine Elisabeth“. Zusammen blicken sie auf eine rege Konzerttätigkeit und etliche CD-Produktionen zurück.
Abschlusskonzert des Meisterkurses für Klavier von Prof. Wolfgang Manz
Donnerstag, 7. Oktober, 19 Uhr
Konzertsaal von Haus Marteau, Lichtenberg
Eintritt: 8 Euro.
Telefonische Kartenreservierung unter 0921 604‑1608 ist erforderlich; es besteht Maskenpflicht.
Weitere Informationen sind zu finden unter https://www.haus-marteau.de/
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Eröffnungskonzert in Haus Marteau
Der warme Klang der Stradivari
Am kommenden Sonntag, dem 3. Oktober, beginnt der Bayerische Kammermusiker Prof. Markus Wolf seinen Meisterkurs in Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks in Lichtenberg, mit einem Eröffnungskonzert auf seiner Stradivari.
Für Prof. Markus Wolf ist es eine Tradition, den Schülerinnen und Schülern seines Meisterkurses zu zeigen, worauf es ihm beim Violinspiel ankommt. Deshalb beginnt er seinen Meisterkurs am Sonntag mit einem Eröffnungskonzert, Beginn ist um 19 Uhr im neuen Konzertsaal von Haus Marteau.
Am Ende des Kurses werden dann seine Meisterschülerinnen und Meisterschüler am Freitag, dem 8. Oktober, bei ihrem Konzert das Erlernte der Kurswoche präsentieren. Dieses Abschlusskonzert ist bereits ausverkauft, für das Eröffnungskonzert gibt es noch Restkarten.
„Zum elften Mal kommt der gebürtige Wiener Markus Wolf nach Lichtenberg, um der kommenden Generation der Geigenkünstlerinnen und Geigenkünstler in seinem Meisterkurs den letzten Schliff zu geben“, stellt Bezirkstagspräsident Henry Schramm fest. „Dass uns so viele Dozenten in Haus Marteau sehr lang die Treue halten, ist für uns ein echter Qualitätsbeweis“, so Schramm weiter.
Wolf schloss sein Studium an der Wiener Musikhochschule bei Günter Pichler 1983 mit Auszeichnung ab und vervollkommnete seine Ausbildung bei Max Rostal, Nathan Milstein und Oscar Shumsky. Von 1971 bis 1982 musizierte er als Bratschist mit seinen Brüdern im Wolf-Trio, 1981 gründete er das Beethoven Trio Wien. Seit 1989 ist Prof. Wolf Erster Konzertmeister an der Bayerischen Staatsoper. Zuvor hatte er die gleiche Position bei den Wiener Symphonikern inne. 1997 bis 2002 übte Wolf eine intensive Gastkonzertmeistertätigkeit beim London Symphony Orchestra aus. Von 2000 bis 2008 unterrichtete er am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium und seit 2005 als Nachfolger von Denes Zsigmondy zusätzlich an der Musikhochschule Augsburg. Seit 2008 leitet er eine Violinklasse an der Hochschule für Musik und Theater München.
Für seine Verdienste um die Bayerische Staatsoper wurde ihm 2000 der Titel des Bayerischen Kammervirtuosen verliehen. 2012 erhielt er einen „Echo-Klassik-Preis“ für die CD-Einspielung des Horntrios von Brahms, Ligeti und Köchlin. Wolf spielt auf der “Vollrath-Stradivarius” von 1722.
In diesem Jahr kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seines Meisterkurses aus Deutschland, Russland, den USA, Japan, Taiwan, der Ukraine und Slowenien.
Eröffnungskonzert des Meisterkurses für Violine
Sonntag, 3. Oktober, 19 Uhr
Konzertsaal von Haus Marteau, Lichtenberg
Eintrittskarten gibt es zum Preis von 8 Euro.
Telefonische Kartenreservierung unter 0921 604‑1608 ist erforderlich; es besteht Maskenpflicht.
Weitere Informationen sind zu finden unter https://www.haus-marteau.de/
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Berufsberater Michael Wolf
Tipps vom guten Wolf zum Ausbildungsstart
Schulabschluss in der Tasche, Ausbildungsvertrag unterschrieben, wie geht es jetzt weiter? Berufsberater Michael Wolf von der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg gibt nützliche Tipps, damit der Start in die Ausbildung gelingt.
Was sollte Ihrer Meinung nach beim Start in eine neue Ausbildung beachtet werden?
Michael Wolf: Zuerst möchte ich an dieser Stelle allen neuen Azubis die Angst vor dem neuen Lebensabschnitt „Ausbildung“ nehmen. Ich denke es geht uns allen so, dass wenn wir uns in neue Gewässer begeben, wir mit einer gewissen Nervosität an die Sache herangehen. Grundsätzlich ist Ausbildung aber etwas Tolles und gehört zum Erwachsenwerden dazu. Und – im Nachhinein blicken viele ehemalige Auszubildende mit Freude auf die Ausbildungszeit zurück.
Dennoch sind einige Punkte wichtig, damit der Einstieg klappt. Beispielsweise sollte man immer ausreichend Zeit für die Fahrt zum Ausbildungsbetrieb und zur Berufsschule einplanen. Zudem ist es ratsam sich bereits am Vorabend die entsprechende Arbeitskleidung zurecht zu legen, um sich diese Zeit am Morgen zu sparen. Die Namen seiner Ansprechpartner sollte man sich außerdem merken.
Was erwarten die Arbeitgeber von ihren neuen Auszubildenden?
Michael Wolf: Kein Arbeitgeber erwartet von Beginn an Expertenwissen von seinen Azubis – man erlernt ja schließlich einen Beruf, um sich das nötige Fachwissen anzueignen. Es werden aber dennoch eine Reihe von Soft-Skills erwartet. So gehörten Pünktlichkeit, ein respektvoller Umgang, Zuverlässigkeit und Aufmerksamkeit zu den Grundlagen, welche Jugendliche mitbringen müssen.
Wie verhalte ich mich richtig, wenn es Ärger mit dem Chef gibt oder ich mich unwohl im Betrieb fühle?
Michael Wolf: Zuerst – keine Panik bekommen und niemals vorschnell kündigen. Hier muss unterschieden werden, wodurch die unbehagliche Situation ausgelöst wird.
Sollten beispielweise die Berufsschulnoten Kopfzerbrechen bereiten, so können wir von Seiten der Berufsberatung die Assistierte Ausbildung anbieten. Hier erhalten die Lehrlinge Nachhilfe in ihren Problemfächern, es werden Lernstrategien vermittelt und sie bekommen Verhaltenstipps für Prüfungssituationen.
Sollte es Schwierigkeiten mit dem Chef oder dem Kollegen geben, so lohnt es sich den Kontakt zu suchen. Häufig hilft ein klärendes Gespräch mit allen Beteiligten, um die Wogen zu glätten.
Kommt man alleine nicht weiter, dann dürfen sich die Jugendlichen gerne bei uns melden. Die Berufsberatung steht nicht nur bei der Berufswahl mit Rat und Tat zur Seite, sondern berät auch während der Ausbildung.
Und was ist, wenn der Ausbildungsabbruch droht?
Michael Wolf: Sollte die Situation so kritisch sein, dass der Ausbildungsplatz in Gefahr ist, dann empfehle ich Kontakt zu den Ausbildungsberatern der Kammern und zur Berufsberatung aufzunehmen. Die Kammern prüfen, unter welchen Umständen die Ausbildung noch fortgeführt werden kann. Sollte dies beim aktuellen Arbeitgeber nicht mehr möglich sein, so hilft die Berufsberatung gerne einen neuen Betrieb zu finden. Hat man festgestellt, dass der falsche Beruf gewählt wurde, so unterstützen wir auch bei der Neuorientierung.
Jetzt gibt es noch einige Schüler, die in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Was raten Sie diesen?
Michael Wolf: Ich appelliere an alle, uns in diesem Fall zu kontaktieren. Aktuell gibt es noch viele freie Lehrstellen auf dem Ausbildungsmarkt, sodass noch ein Ausbildungsstart im Oktober oder im November denkbar ist. Und falls der passende Beruf nicht dabei war, dann arbeiten wir gemeinsam an einer Überbrückungslösung.
Wie ist die Berufsberatung zu erreichen?
Michael Wolf: Wir sind telefonisch, per E‑Mail oder in Notfällen auch persönlich zu erreichen. Zu-dem haben wir kürzlich die Videotelefonie eingeführt, sodass ein face-to-face-Kontakt möglich ist, ohne dass die Jugendlichen extra ins Amt fahren müssen.
Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg
Termin 0800 4 5555 00 – Anruf kostenlos
Bamberg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de für Bamberg und Forchheim
Coburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de für Coburg, Kronach und Lichtenfels
Wichtige Tipps rund um die Berufswahl gibt es auf https://planet-beruf.de
31 von 196 Kommunen erhöhen Realsteuerhebesätze
Kommunen in der Klemme bringen Unternehmen in die Klemme
2021 war aus finanzieller Sicht für die meisten Kommunen coronabedingt alles andere als ein Zuckerschlecken. Wichtigste Stellschrauben für die Kommunen auf der Einnahmenseite sind die Realsteuerhebesätze. Die IHK für Oberfranken Bayreuth hat die Kommunen befragt, wie sich 2021 die Hebesätze entwickelt haben.
31 Gemeinden der 196 im Einzugsgebiet der IHK haben entsprechende Erhöhungen vorgenommen. „Die Erhöhung der Realsteuern in Zeiten der Corona-Pandemie ist aus Sicht der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth besonders bedenklich”, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner. „Die Corona-Krise belastet unsere Mitgliedsunternehmen in besonderem Maße, die derzeit teilweise erhebliche Gewinneinbußen verzeichnen müssen. Durch hohe Realsteuerhebesätze fließt im Ergebnis zusätzliches Geld bei den Unternehmen ab. Steuererhöhungen für Unternehmen, gehen daher immer zu Lasten von Substanz und Liquidität und schlagen sich negativ auf die Investitionen durch. Für die Unternehmen werden so die Voraussetzungen erschwert, Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen und zu erhalten.”
IHK-Umfrage zeigt eine Vielzahl von Erhöhungen auf
Zu den Realsteuern zählen neben der Gewerbesteuer auch die Grundsteuern A und B, erläutert Andreas Wandner, Referatsleiter Steuern, Finanzen, Handelsregister bei der IHK. „Bei 31 der 196 Gemeinden im Kammerbezirk gab es 2021 Erhöhungen. Dagegen hat keine Gemeinde Senkungen vorgenommen.” Im Vorjahr gab es 14 Erhöhungen und zwei Senkungen. Die Änderungen fallen regional unterschiedlich aus. Wandner: „2021 gab es aber kein einziges IHK-Gremium, in dessen Einzugsgebiet alle Realsteuern konstant geblieben sind.”
Im Einzelnen wurde, so die Ergebnisse der IHK-Umfrage, in 16 Kommunen die Gewerbesteuer erhöht. Die Grundsteuer A wurde in 21 und die Grundsteuer B in 25 Fällen angehoben. Senkungen wurden von keiner einzigen Gemeinde vorgenommen. „Der politische Fokus bei den Realsteuern liegt weiterhin auf der Grundsteuerreform. Bayern will hierbei von der Öffnungsklausel Gebrauch machen und hat ein eigenes Grundsteuergesetz im Entwurf vorgelegt”, so Wandner.
2021: Deutliche Erhöhung bei den Realsteuern
Im Vergleich zu den Vorjahren lässt sich 2021 eine deutlichere Erhöhung bei den Realsteuern ausmachen. Zudem planen derzeit bereits neun Gemeinden im Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth Erhöhungen für 2022. Ein aus Sicht der oberfränkischen Wirtschaft wünschenswerter rückläufiger Trend kann daher derzeit nicht ausgemacht werden. Hohenner: „Die Kommunen stecken in der Zwickmühle. Einerseits benötigen sie Einnahmen, nennenswerte Mehreinnahmen lassen sich dabei eigentlich nur über die Realsteuerhebesätze erreichen. Andererseits müssen bei einer Erhöhung der Hebesätze die Unternehmen vor Ort bluten, die coronabedingt in den meisten Fällen sowieso bereits stark unter Druck stehen.”
Große regionale Unterschiede
Im Schnitt am höchsten ist der Gewerbesteuer-Hebesatz, so Wandner, der Projektleiter der Umfrage, in den Kommunen im IHK-Gremium Forchheim mit 374,5 Punkten, gefolgt von den Kommunen in den IHK-Gremien Bayreuth mit 361,5 Punkten und Lichtenfels mit 360,9 Punkten. Die niedrigsten Hebesätze haben im Schnitt die Kommunen im IHK-Gremium Kronach mit 325,1 Punkten und Kulmbach mit 331,4 Punkten. Im Schnitt verzeichnete der IHK-Kammerbezirk gegenüber 2020 ein Plus von 2,3 Prozentpunkten auf 351,9. 2010 lag der Schnitt noch bei 331,2 Punkten.
Mit 400 Prozentpunkten den höchsten Gewerbesteuerhebesatz weisen Bischberg und Gerach (beide Landkreis Bamberg), Emtmannsberg (Landkreis Bayreuth), Hallerndorf, Igensdorf und Poxdorf (Landkreis Forchheim) und die Stadt Hof auf. Mit 250 Prozentpunkten verzeichnet Reichenbach den niedrigsten Gewerbesteuerhebesatz.
Erhöhung der Hebesätze geht bei Unternehmern ins Geld
Der Gewerbeertrag wird mit bindender Wirkung durch die Finanzverwaltung für die jeweilige Kommune ermittelt. Als Berechnungsgrundlage gilt der steuerrechtliche Gewinn. Dieser Betrag wird mit der bundesweit einheitlichen Gewerbesteuermesszahl von 3,5 Prozent multipliziert. Dieser Gewerbesteuermessbetrag wird schließlich mit dem Gewerbesteuerhebesatz multipliziert. Beträgt ein Hebesatz beispielsweise 400 Prozentpunkte, so wird der dieser mit dem Faktor 3,5 multipliziert. Bei einem Hebesatz von 400 bedeutet das 400 x 3,5. Das Unternehmen muss also 14 Prozent des jährlichen Ertrags an seine Gemeinde abtreten. Einzelunternehmen und Personengesellschaften haben einen Freibetrag in Höhe von 24.500 Euro, Kapitalgesellschaften, also etwa einer GmbH, steht kein Freibetrag zu.
Grundsteuer B. Teilweise spürbare Erhöhung
20 Gemeinden haben 2021 sowohl Grundsteuer A als auch Grundsteuer B erhöht, zwei Gemeinden die Grundsteuer A und fünf die Grundsteuer B. Besonders hoch fielen die Erhöhungen bei der Grundsteuer B dabei in der Stadt Bamberg aus mit einer Erhöhung um 110 auf 535 sowie in Igensdorf (Landkreis Forchheim) mit einer Erhöhung um 70 auf 410 Punkte. Bamberg verzeichnet nach dieser Erhöhung den höchsten Hebesatz bei der Grundsteuer B. Im benachbarten Hallstadt liegt der Hebesatz mit 250 Punkten am niedrigsten.
Während die Grundsteuer A für agrarisch genutzten Boden anfällt, fällt die Grundsteuer B bei baulich genutztem Boden an.
Kommunen: Nur wenige Stellschrauben für Mehreinnahmen
Die Kommunen sind haushaltsrechtlich deutlich stärker beschränkt als Bund und Länder. Die Möglichkeit einer unbegrenzten Kreditfinanzierung in Notfällen ist ihnen nicht gewährt. Haupteinnahmequellen der Kommunen sind einerseits Zuweisungen von Bund und Land, andererseits kommunale Steuereinnahmen. Bei den Steuern spielen die Gewerbesteuer und die Einkommenssteuer die wichtigste Rolle, dahinter folgen die Grundsteuern und die Umsatzsteuer. Den Kommunen stehen als Stellschrauben bei den genannten Steuern in erster Linie die Gewerbesteuer und die Grundsteuer zur Verfügung. Bei der Einkommenssteuer und der Umsatzsteuer handelt es sich um einen festgelegten Anteil an den entsprechenden Steuererträgen.
Oberfränkisches Handwerk
Geringer Zuwachs bei den Auszubildendenzahlen
Zum 1. September 2021 starten 1.703 Auszubildende ihren Berufsweg im oberfränkischen Handwerk, teilt die Handwerkskammer für Oberfranken mit. Das bedeutet einen geringen Zuwachs im Vergleich zu 2020.
„Wir sind froh, dass wir zum Ausbildungsstart unsere Ausbildungszahlen im Vergleich zu 2020 wieder minimal steigern konnten“, sagt dazu der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, Reinhard Bauer. „Allerdings muss man auch klar sagen Die Corona-Delle ist noch lange nicht überwunden, ein Normalzustand ist noch nicht wieder erreicht.“ So relativiere sich der Zuwachs von einem halben Prozent im Vergleich der Jahre 2019 und 2021. „Hier liegen wir noch über zehn Prozent hinter den Ausbildungszahlen von der Vor-Corona-Zeit zurück.“
„In kleineren Betrieben muss die Chemie einfach stimmen“
Der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann, sieht eine Vielzahl von Ursachen in der noch immer reduzierten Nachfrage nach Ausbildungsplätzen. „Sicher hat das Handwerk mehr als die anderen Wirtschaftsbereiche darunter gelitten, dass nunmehr zwei Frühjahre und Sommer lang kaum Schulbesuche oder Ausbildungsveranstaltungen in Präsenz waren und auch die Praktika weggefallen sind.“ Schließlich lebe das Handwerk zum einen vom Ausprobieren und Anfassen. Zum anderen sei in der kleinteiligen Struktur der Betriebe der persönliche Kontakt entscheidender. „Im Handwerk ist es essenziell, ob Meister und Auszubildende oder Auszubildender miteinander können, sich verstehen“, erklärt der Präsident. „In kleineren Betrieben muss die Chemie einfach stimmen und dies wird ebenfalls in den Praktika getestet.“ Außerdem seien die Schulabgängerinnen und Schulabgänger wegen der wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin vorsichtig und würden lieber abwarten beziehungsweise sich anders orientieren. „Die Schlagzeilen zu Kurzarbeit und Entlassungen“, so Graßmann, „werden zwar gar nicht vom Handwerk produziert, aber auch auf uns übertragen.“
Insgesamt befürchtet das Handwerk, dass Corona die Tendenz zur schulischen oder akademischen Ausbildung noch weiter verstärkt hat und diese nur mühsam umzukehren sei. „Wir investieren viel in die Ansprache junger Menschen und deren Eltern. Die Erkenntnis aber, dass die beruflichen Perspektiven und Karrierewege in der beruflichen Bildung inzwischen mindestens genauso gut sind wie in der akademischen Welt, sickert nur langsam durch“, sagt Hauptgeschäftsführer Bauer. Dabei spielten bei der Berufswahl nach wie vor die Eltern eine entscheidende Rolle. „Die Jugendlichen haben häufig Interesse, das Handwerk kommt ihren Werten sehr nahe.“ Leider aber wüssten viele Mütter und Väter noch immer nicht, dass etwa ein Handwerksmeister so viel verdient wie der Absolvent eines Bachelorstudiums. Dass beide Karrierewege zwar anders, aber von den Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten her gleichwertig seien.
Türen zu einer Ausbildung bleiben offen
Der offizielle Start für das Ausbildungsjahr fällt auf den 1. September. Doch für Jugendliche, die noch eine Ausbildung beginnen möchten, bleiben im Handwerk die Türen offen. „Unsere Betriebe ermöglichen auch einen späteren Start“, betont HWK-Hauptgeschäftsführer Bauer. So sind aktuell zum Beispiel in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer 488 freie Ausbildungsstellen eingetragen. „Daher ist unsere Botschaft an alle, die in die Berufswelt starten wollen Im Handwerk findet Ihr ausgezeichnete Perspektiven. Für den Start in das Berufsleben und auch für die weitere Karriere.“
Kammern, Arbeitsagenturen, Schulen, Gewerkschaften und Politik Hand in Hand
Erster oberfränkischer Schulgipfel: Ausbildung stärken!
Noch sind rund 3.500 Ausbildungsplätze für das neue Ausbildungsjahr in Oberfranken unbesetzt. Gleichzeitig entscheiden sich coronabedingt immer mehr Schulabsolventen für eine weiterführende Schule oder ein Studium. Beim ersten oberfränkischen Schulgipfel stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Vorteile der beruflichen Bildung besser transportiert werden können.
Die IHK für Oberfranken Bayreuth rief – und alle kamen. Auf dem ersten oberfränkischen Schulgipfel tauschten sich Wirtschaftskammern, Agenturen für Arbeit, DGB, der AK SCHULEWIRTSCHAFT sowie Vertreter der Gymnasien, der Real- und Mittelschulen darüber aus, wie die Vorteile der beruflichen Bildung besser kommuniziert werden können. Mit der stellvertretenden CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag, Gudrun Brendel-Fischer, war auch das oberfränkische Mitglied des Ausschusses für Bildung und Kultus im Bayerischen Landtag vor Ort.
In ihrer Begrüßung skizzierten die Hauptgeschäftsführer Gabriele Hohenner (IHK für Oberfranken Bayreuth), Siegmar Schnabel (IHK zu Coburg) und Reinhard Bauer (Handwerkskammer für Oberfranken) die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Ausbildungsplatzsituation und die wichtige Rolle der beruflichen Bildung für den Standort Oberfranken. Hohenner verweist darauf, dass ganz Deutschland mit einem spürbaren Rückgang bei den Ausbildungszahlen kämpft. Coronabedingt entscheiden sich deutlich mehr junge Menschen für ein Studium oder eine weiterführende Schule. „Die berufliche Bindung ist aber trotz allem das Mittel der Wahl zur Behebung des Fachkräftemangels”, macht Schnabel deutlich.
Bedeutung der Ausbildung besser kommunizieren
Wie wichtig neue Ideen in Sachen Ausbildung sind, fasst DGB-Regionsgeschäftsführer Mathias Eckardt zusammen: „Mir wird himmelangst um den Standort Oberfranken, wenn es nicht gelingt, Nachwuchs für die Ausbildung zu gewinnen. Irgendwann droht sonst wegen des Fachkräftemangels eine Abwanderung der Unternehmen.”
Auch gerade in der Politik ist die herausragende Bedeutung der Ausbildung noch nicht überall verankert, so Brendel-Fischer. So sehr die Investitionen im Hochschulbereich den Standort Oberfranken stärken, sie vermisse Ähnliches auf der Ausbildungsebene. „Ohne entsprechende Weichenstellungen drohen analog zum Pflegenotstand viele weitere Notstände”, warnt Brendel-Fischer.
Intensiviert werden soll die Berufsorientierung in den Schulen, sind sich die Gipfelteilnehmer einig, sei es in Form einer persönlichen Beratung, über die Eltern oder über Ausbildungsmessen. Die Jahre 2020 und 2021 haben klar gezeigt, welche herausragende Rolle Ausbildungsmessen in Präsenz spielen. Das digitale Pendant kann diese Rolle allenfalls ansatzweise ausfüllen. Bausteine, wie Berufspraktika, auch in niederschwelliger Form, Selbsttests oder Speed-Datings in einem neuen Format sollen ausgebaut werden.
Eltern spielen eine herausragende Rolle
Eltern seien weiterhin sehr wichtig für die Berufswahl der Schulabgänger: „Mein Kind soll es besser haben als ich”, so umschreibt Dr. Michael Pfitzner von SCHULEWIRTSCHAFT in Oberfranken den klassischen Gedankengang vieler Eltern. Allerdings habe sich der Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren maßgeblich verändert. Längst hat der Karriereweg über die Ausbildung deutlich an Attraktivität gewonnen. Höhere Einkommen, eine bessere Arbeitsplatzsicherheit und deutlich attraktivere Karrieremöglichkeiten sprechen heute für eine Ausbildung – auch im Vergleich zum Studium. Umso wichtiger sei der Kontakt zu den Eltern. Hohenner: „Hier wollen wir gemeinsam neue Wege gehen”.
Schwächere Schüler mitnehmen
Sorge bereitet, dass es immer noch etliche Schulabgänger ohne Abschluss gibt. Einig waren sich die Teilnehmer, dass dieser Zielgruppe mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden müsse, etwa in Form der assistierten Ausbildung, mit Einstiegsqualifizierungen und mehr niederschwelligen Ausbildungsangeboten, wie es Sebastian Peine, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bayreuth- Hof zusammenfasst.
Die Schüler seien nicht schlechter geworden, es entscheiden sich aber immer mehr Absolventen mit einem guten Abschluss für ein Studium, so dass die Zahl der Bewerber mit schlechteren Zeugnissen für einen Ausbildungsplatz in Relation steige.
Deshalb gewinne die Unterstützung von Auszubildenden beim Berufsschulalltag auch immer mehr an Bedeutung. Da die Zahl der Berufsschüler generell rückläufig sei und es bei etlichen Berufen immer schwerer wird, Berufsschulklassen zu bilden, gewinne außerdem eine Beschulung nach Berufsgruppen immer mehr an Bedeutung.
Netzwerke ausbauen
Die bestehenden Netzwerke sollen weiter ausgebaut werden, auch zwischen den Beteiligten des Schulgipfels. Es besteht Einigkeit darüber, dass dies vor allem auf Arbeitsebene geschehen müsse. Hohenner: „Es muss uns gelingen, alle Akteure zusammenzubringen, auch gerade auf Arbeitsebene. Dieser Schritt steht auch im Fokus der kommenden Monate.”
Neuer Konzertsaal in Haus Marteau
Grandiose Kunst im ländlichen Raum
„Mitten im Frankenwald darf man sich auf Konzertaufführungen auf Weltklasseniveau freuen. Architektonisch ist der neue Konzertsaal (…) eine echte Attraktion.“ Bei der feierlichen Eröffnung des Unterrichts- und Konzertsaals in Haus Marteau in Lichtenberg zeigte sich der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler gestern begeistert von dem neuen unterirdischen Saal.
„Dank des leidenschaftlichen Einsatzes vieler ist Haus Marteau ein Aushängeschild unseres bayerischen Kulturstaates“, betonte der Minister. Der bis zu 100 Besucher fassende Raum besticht durch seine spektakuläre Gestaltung und seine herausragende Akustik. Dort werden künftig Unterrichtsstunden der Meisterkurse und deren Abschlusskonzerte sowie der Internationale Violinwettbewerb Henri Marteau stattfinden. „Unsere Meisterkurse für die Künstlergeneration von morgen erhalten damit einen gebührenden, exzellenten Rahmen. In den letzten Jahren war es dem Bezirk als Träger dieser einzigartigen Einrichtung ein Anliegen, das Haus zu öffnen, ohne die intensive künstlerische Arbeit zu beeinträchtigen“, sagte Bezirkstagspräsident Henry Schramm in seiner Begrüßung. Gerne hätte man den Konzertsaal als „volles Haus“ eröffnet, bedauerte der Bezirkstagspräsident die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie, die nur eine kleinere Gästezahl zuließ.
Der Bezirk Oberfranken veranstaltet in der denkmalgeschützten Künstlervilla des einstigen Violinvirtuosen Henri Marteau (1874–1934) jährlich rund 40 Meisterkurse mit renommierten Dozenten für herausragende Nachwuchsmusiker aus aller Welt. In vierjähriger Bauzeit entstanden neue Räumlichkeiten in der bestehenden Villa sowie ein spektakulärer „Bergwerks-Konzertsaal“ neben dem Altbau.
330 Granitplatten zu 33 Granitkörpern verbaut
Wände und Decken des 122 Quadratmeter großen Raums sind mit imposanten Granitspitzen versehen – eine Weltneuheit. Deren gebrochene Oberfläche generiert eine optimale Streuung des Schalls und eine akkurate Akustik und schafft gleichzeitig einen eindrucksvollen Raum. Die bis zu 13 Meter langen, ineinanderlaufenden Granitspitzen an Wänden und Decke fächern den Raum auf und beeindrucken Besucherinnen und Besucher mit dem imposanten Spiel von Licht und Schatten. Die schwerste Granitspitze wiegt knapp sieben Tonnen. 330 Granitplatten wurden im Werk der Firma Kusser in Aicha vorm Wald mit Stahl zu 33 Granitkörpern verbaut.
Der seitlich unterhalb der Künstlervilla gelegene Unterrichts- und Konzertsaal misst 13 mal 13 Meter. Die rund 66 Quadratmeter große Bühnenfläche befindet sich etwa viereinhalb Meter unter der Geländeoberfläche.
Mit der von der Oberfrankenstiftung und dem Bayerischen Kulturfonds unterstützten Doppel-Baumaßnahme wurde im Herbst 2017 begonnen. Die Kosten für den Umbau des Gartengeschosses, den Bau des Unterrichts- und Konzertsaals sowie die barrierefreie Erschließung des Hauses liegen bei 5,2 Millionen Euro. Der Kulturfonds Bayern bewilligte eine Förderung 852.600 Euro, die Oberfrankenstiftung bezuschusste den Bau mit 668.000 Euro.
„Wichtiges soziales Vorhaben“
Die bergbauliche Geschichte Lichtenbergs inspirierte Architekt Peter Haimerl, die Stimmung in einem Bergwerk einzufangen. Haimerl blickte in seiner Rede auf Geschichte und Gegenwart von Haus Marteau: „Wir wären nicht hier, wenn nicht Marteaus Frau Blanche bis zu ihrem Tod die Erinnerung an Henri Marteau wachgehalten hätte, indem sie das Haus in unverändertem Zustand ließ und über 50 Jahre lang so gut es ging am Leben hielt. Alles wäre mit ihrem Tod vorbei gewesen. Wir wären nicht hier, (…) wenn nicht zu Beginn der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts der Bezirk Oberfranken die Villa übernommen hätte, um sie als Musikbegegnungsstätte im Sinne Henri Marteaus weiterzuführen.
Wir wären nicht hier, wenn nicht der Bezirk Oberfranken erkannt hätte, dass es sich hier um ein wichtiges soziales Vorhaben handelt, dass Gemeinsinn auch bedeutet, Kulturgüter zu schützen und breiten Schichten der Gesellschaft zugänglich zu machen“, sagte Haimerl mit Blick auf die Internationale Musikbegegnungsstätte.
Die Eröffnungsfeier wurde musikalisch hochkarätig umrahmt von dem international erfolgreichen Pianisten Prof. Bernd Glemser, der Haus Marteau seit vielen Jahren als Dozent für Klavier verbunden ist. An seiner Seite als Geigensolist brillierte der junge Tassilo Probst, der bereits mehrmals als Meisterschüler bei Kursen in Haus Marteau war.
„Dieser Saal macht dankbar und er macht Mut, mit Freude Menschen miteinander zu verbinden durch Musik“, so der Künstlerische Leiter des Hauses, Prof. Christoph Adt, in seiner Ansprache. Neben dem atemberaubenden Unterrichts- und Konzertsaal sei vor allem die Erneuerung des kompletten Untergeschosses ein großer Gewinn für den Kursbetrieb: „Durch Absenken des Fundamentes ist quasi ein ganz neues Gartengeschoss mit hohen und hellen Räumen entstanden; das sind ideale Arbeitsräume. Dass unser Betrieb barrierefrei geschieht, bedarf eigentlich gar nicht der Erwähnung, obwohl uns dies bei Planung und Durchführung der Baumaßnahme unbedingt wichtig war“, ergänzte Adt.
Haus Marteau wurde von Marteaus Witwe Blanche bis zu ihrem Tod 1977 gehütet. Sie war ebenso wie ihre älteste Tochter Mona Linsmayer-Marteau darauf bedacht, das Anwesen im Sinne des großen Geigers zu erhalten und weiterzuentwickeln, erinnerte Lichtenbergs Bürgermeister Kristan von Waldenfels mit dem Ausschnitt einer Radiosendung an die Familie Marteau.
Er freue sich sehr über die Weiterentwicklung von Haus Marteau: „Wir, die Lichtenberger Bürgerschaft, sowie natürlich die gesamte Musikwelt, sind hier dem Bezirk Oberfranken zu großem Dank verpflichtet. Ohne ihn wäre dieses Kleinod, das weltweit einzigartig ist, nicht verwirklicht worden.“
Im Rahmen der Eröffnungsfeier haben sich der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler und Bezirkstagspräsident Henry Schramm in das Goldene Buch der Stadt Lichtenberg eingetragen.