Viele Skigebiete stellten sich zuletzt als Corona-Hotspots heraus – Skitourismus wurde zu großen Teilen eingeschränkt. Einschränkungen, von denen auch der Skiclub Bamberg e.V. betroffen ist. Der Verein, einer der ältesten Skivereine Deutschlands, gegründet 1912, konnte seinen Mitgliedern so gut wie kein Winterprogramm bieten. Wie es 2021 weitergehen könnte, was der Klimawandel für den Wintersport bedeutet und über Skitourismus haben wir mit Wolfgang Schubert, Vorstandmitglied des Skiclubs, gesprochen.
Herr Schubert, wie geht es dem Skiclub Bamberg nach einem Jahr Pandemie?
Wolfgang Schubert: Noch geht es uns soweit gut, allerdings mussten wir, wie so ziemlich alle Vereine, unser Angebot komplett runterfahren.
Wie hat sich die Pandemie auf Vereinsarbeit, Gestaltung des Jahresprogramms und Entwicklung der Mitgliederzahlen ausgewirkt?
Wolfgang Schubert: Die Vereinsarbeit geht eingeschränkt weiter, das Jahresprogramm wurde für Winter 2020⁄21 herausgegeben, es gibt jeweils ein Sommer- und ein Winterprogramm, und die Mitgliederzahlen sind aktuell noch stabil.
Wie haben sich die Mitgliederzahlen in den letzten Jahren entwickelt? Bestehen, wie in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen auch, Nachwuchsprobleme?
Wolfgang Schubert: Unsere Mitgliederzahlen sind sogar geringfügig gestiegen, allerdings haben wir auch starke Nachwuchsprobleme.
In Regionen und Ländern, die Skitourismus anbieten, wurden zuletzt intensive Diskussionen über die Frage, ob Skigebiete geöffnet oder geschlossen bleiben sollen, geführt. Wirtschaftliche Gründe sprechen dafür, Pandemiebekämpfung dagegen. Wie bewertet der Skiclub die Situation? Wie stehen Sie zur letztlichen, hiesigen Entscheidung, Skigebiete zu schließen?
Wolfgang Schubert: Im Rahmen der Pandemiebekämpfung ist Gesundheit und Leben an vorderster Stelle, deswegen sind wir für diese harten Maßnahmen.
Die Bamberger Ski-Stadtmeisterschaft 2021 wurde vor Kurzem abgesagt. Wie schwer fiel dem Skiclub diese Entscheidung?
Wolfgang Schubert: Wie oben schon erwähnt, müssen wir da solidarisch mitziehen und es ist keine Frage, ob uns das schwer gefallen ist oder nicht.
Gab und gibt es in den Wintermonaten ein Alternativprogramm zum Skifahren?
Wolfgang Schubert: Aktuell haben wir kein Alternativprogramm geplant, allein schon wegen der Kontaktbeschränkungen
Wie wirken sich immer wärmer werdende Winter, mit zurückgehender Schneemenge, auf die Arbeit eines Wintersportclubs aus?
Wolfgang Schubert: Wie bei allen Wintersportclubs ist die Klimaerwärmung auch für uns schwierig, aber aktuell und hoffentlich auch in den nächsten Jahren werden wir noch genügend Schnee in den höheren Gebirgslagen vorfinden. Wir weichen regelmäßig auch auf höhere Lagen in Skigebieten in Österreich und der Schweiz aus. Aber auch wir werden uns Gedanken machen müssen, ob wir den Wintersport noch mit dem Umweltgedanken vereinbaren können.
Was ist für das Jahr 2021 geplant?
Wolfgang Schubert: Aktuell sind alle Planungen eingefroren und auch die noch geplanten Skifahrten werden wir Corona-bedingt absagen müssen.