5.120 Fans waren gestern Abend zum ersten Heimspiel der Saison der Bamberg Baskets in die BROSE ARENA gekommen. Trotz deren lautstarker Unterstützung unterlagen die Bamberger den EWE Baskets Oldenburg letzten Endes mit 83:92 (48:53). Bester Bamberger Punktesammler war Zach Copeland mit 22 Zählern, gefolgt von Justin Gray und Trey Woodbury mit jeweils 16 Punkten.
Nach dem Sieg beim Syntainics MBC am vergangenen Sonntag starteten die Bamberg Baskets gestern Abend beeindruckt von der Atmosphäre in der BROSE ARENA in das 585. Bundesligaspiel von Kapitän Karsten Tadda. In den ersten 2:29 Minuten wollte kein Bamberger Wurf den Weg in den Korb finden und so lag man mit 0:7 in Rückstand. Fast dreieinhalb Minuten waren bereits vergangen, als Filip Stanic auf Zuspiel von Zach Copeland per Alley-Oop die ersten Bamberger Punkte der Partie erzielen konnte. In einer Auszeit forderte Head Coach Oren Amiel sein Team auf, nicht so ängstlich zu Werke zu gehen. Vor allem Justin Gray nahm sich das zu Herzen und mit drei erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen brachte er die Baskets beim 16:19 (8.) wieder zurück ins Spiel. Auf Seiten der Gäste zeigte DeWayne Russell bereits im ersten Viertel seine ganze Klasse. In nicht einmal sieben Minuten Spielzeit erzielte er neun Punkte.
Mit viel Schwung und der Unterstützung ihrer Anhänger starteten die Baskets stark ins zweite Viertel. Nachdem Zach Copeland, der in der ersten Halbzeit 17 Zähler erzielte, per Dreier auf 33:36 (15.) verkürzen konnte, hatte Adrian Nelson kurz darauf sogar die Möglichkeit, die Partie auszugleichen. Nach seinem Korberfolg mit Foulspiel vergab er jedoch den Bonusfreiwurf. Filip Stanic und auch Adrian Nelson hatten kurze Zeit später sogar jeweils die Chance, ihr Team erstmals in Front zu bringen, doch beide vergaben diese Gelegenheiten. Bis zum Dunk von EJ Onu, 81 Sekunden vor der Halbzeit, blieb die Partie richtig knapp (46:48), ehe die Gäste dann doch mit einer kleinen Führung (48:53) in die Kabine gehen konnten.
„Wir werden sicherlich unsere Lehren daraus ziehen.“
Wie schon zu Beginn des Spiels erhöhten die Oldenburger auch anfangs der zweiten Halbzeit die Physis in ihrem Spiel. Aus dem 50:52 (22.) machte die Mannschaft von Trainer Pedro Calles in nur 97 Sekunden eine deutliche Führung (50:61). Eine Bamberger Auszeit konnte den Lauf der Gäste zwar etwas einbremsen, dennoch bauten DeWayne Russell & Co. ihren Vorsprung über 55:71 (27.) bis auf 62:78 nach dem dritten Viertel aus.
Russell und noch einmal Russell … so begann das Schlussviertel und die Baskets fanden sich nach zwei weiteren Dreiern des Oldenburger Point Guards mit 62:84 (33.) im Hintertreffen. Der Stimmung in der Halle tat dieser Zwischenstand – es war der höchste Bamberg Rückstand in der gesamten Partie – jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil! Die Fans auf der neuen Südtribüne schienen nochmals einen draufzupacken und rissen so die gesamte Arena und ihr Team noch einmal mit. Die Einwechslung von Lukas Herzog brachte nochmals frischen Wind ins Baskets-Spiel. Dem Poster-Dunk von Trey Woodbury, 3:22 Minuten vor dem Ende zum 72:89, folgte ein 10:0‑Lauf der Bamberger zum 82:89, doch bei einer Restspielzeit von hier nur noch 51 Sekunden, ließen sich die Oldenburger den letztlich verdienten Auswärtssieg in Freak City nicht mehr nehmen.
„Es hat einfach nur Spaß gemacht, hier in dieser Atmosphäre vor unseren Fans zu spielen. Schon jetzt liebe ich unsere Fans, denn sie haben unsere Erwartungen an das erste Heimspiel bei weitem übertroffen“, äußerte sich Trey Woodbury nach dem Spiel. „Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir ihnen keinen Heimsieg schenken konnten, aber ich glaube, wir haben phasenweise ganz ordentlich gespielt und deshalb hoffe ich, dass unsere Fans auch weiterhin so zahlreich in die Halle kommen werden und uns auch weiterhin so großartig unterstützen.“
„Die Atmosphäre hier in der Halle heute war großartig. Auch als wir deutlich zurücklagen, haben uns unsere Fans nie aufgegeben und wir konnten uns am Ende auch noch einmal etwas zurückkämpfen“, betonte Bambergs Headcoach Oren Amiel. „Man hat aber auch gesehen, dass die EWE Baskets deutlich mehr Möglichkeiten und Physis in ihrem Spiel besitzen. Nichtsdestotrotz sind solche Spiele und auch die Herausforderung, sich auf diesem Level wieder heranzukämpfen gut und wichtig für unsere Mannschaft. Unser junges Team muss derartige Situationen wie zu Beginn beider Halbzeiten erleben, um sie letztlich dann auch verstehen zu können. Insofern haben wir heute zwar ein Spiel verloren, aber wir werden sicherlich unsere Lehren für die weiteren Spiele daraus ziehen.“
Gästecoach Pedro Calles äußerte sich nach dem Spiel folgendermaßen: „Wir haben das Spiel am Ende nicht mit der nötigen Intensität zu Ende gespielt, so wie wir es eigentlich tun wollten und wie wir es uns eigentlich auch vorgenommen hatten. Durch einige Verletzungen sind wir auch etwas aus dem Rhythmus gekommen, aber ich möchte meinen Spielern dennoch zu diesem Sieg hier in Bamberg gratulieren, denn hier zu gewinnen, ist nie einfach. Jetzt müssen wir es schaffen, für 40 Minuten konstant unser Spiel zu spielen. Der nächste Schritt dahin ist das Training am Sonntag.“
Für die Bamberg Baskets steht am Sonntag in einer Woche das nächste Spiel auf dem Programm, am 5. November sind sie um 15:30 Uhr bei den MLP Academics in Heidelberg zu Gast.