Die Deutsche Bahn sollte beim Bahnausbau durch die Stadt die Bamberger Kommunalpolitik auf dem Zettel haben. Eine Mehrheit im Stadtrat zeigt sich auf Initiative von Grünes Bamberg und SPD entschlossen, die Interessen Bambergs nachdrücklich einzufordern und hierfür auch Planungsänderungen zu verlangen. Konkret geht es um den geplanten Standort für den neuen S‑Bahn-Halt Bamberg-Süd.
Auf Initiative der Fraktionen Grünes Bamberg und SPD hat sich nun eine Phalanx im Kommunalparlament gebildet, die im Interesse der Stadt eine Verlagerung fordert. Zusammen mit den Grünen- und SPD-Vertretern im Koordinierungskreis Bahnausbau haben auch die Vertreter der Fraktionen BBB und Volt/ÖDP/BM einen entsprechenden Antrag mit unterzeichnet.
Neuansiedlungen von HWK und Polizei sowie Einwände von Anwohnenden machen Planänderungen notwendig
Nach der (noch) aktuellen Planung ist der S‑Bahn-Halt in der Gereuth vorgesehen, nördlich des Spielplatzes Kornstraße/Distelweg. Jetzt fordern die Antragstellenden eine Verlagerung des Haltepunkts deutlich weiter in Süden, und zwar südlich der Forchheimer Straße.
Der Sprecher für den Bahnausbau von Grünes Bamberg, Christian Hader, erklärt warum: „Sowohl der neue Polizeistandort als auch das HWK-Ausbildungszentrum waren bei der damaligen Standortentscheidung noch nicht bekannt. Darüber hinaus gibt es unmissverständliche Signale aus der Bamberger Bevölkerung. Wir wollen dieser neuen Faktenlage Rechnung tragen und setzen uns deshalb für eine Süd-Verlagerung ein.“ Tatsächlich wehren sich vermehrt Anwohnende und Familien, die den Spielplatz nutzen, gegen den geplanten Standort. Und auch die Bürgervereine Gereuth und Wunderburg haben sich bereits dagegen ausgesprochen.
Die antragstellenden Fraktionen wollen nun mit Vehemenz eine Planungsänderung von der Bahn einfordern und hierfür auch die Mandatsträger*innen auf landes- und bundespolitischer Ebene aktivieren. Heinz Kuntke, bahnpolitischer Sprecher der SPD, betont: „Wichtig ist uns, dass der S‑Bahn-Halt Süd als solcher in jedem Fall realisiert wird.“ Bezüglich der Umplanung zeigt er sich zuversichtlich: „Da sich allerdings die Voraussetzungen verändert haben, sehen wir keinen Grund, weshalb diese Realisierung nicht auch südlich der Forchheimer Straße stattfinden soll. Bahn und Freistaat sind hier gefordert umzudenken.“