Wie Kinder Sprache lernen und welche Bedeutung die kindliche Sprache und die Kommunikation mit den Eltern für die Entwicklung haben, wollen WissenschaftlerInnen der Universität Bamberg herausfinden. Der Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie sucht dafür Familien mit Kindern, die zwischen April 2019 und Juni 2020 geboren wurden.
Der Fokus der Studie liegt auf der frühen sprachlich-kommunikativen Entwicklung der Kinder und der Eltern-Kind-Interaktion in Familien, wie Studienleiterin und Psychologin Klara Hermes erklärt. „Wir bringen ein Bilderbuch und Spielsachen mit und bitten die Eltern, sich gemeinsam mit ihrem Kind zu beschäftigen. Diese Spielsituation wird auf Video aufgezeichnet und später ausgewertet. Bei der Interpretation schauen wir immer auf Gruppen von Kindern, niemals auf einzelne Kinder.“
Anschließend spielen die Kinder mit einer Mitarbeiterin verschiedene kleine und kindgerechte Spiele. Währenddessen füllen die Eltern einen Fragebogen aus. Teilnehmende können jederzeit eine Pause einlegen, einzelne Fragen auslassen oder den Besuch vorzeitig beenden. Da die Videos von deutschsprachigen Teams ausgewertet werden, sollte innerhalb der Familien überwiegend deutsch gesprochen werden.
Die Daten werden vertraulich behandelt und anonymisiert. „Es werden keinerlei personenbezogene Daten, durch die die Familie identifizierbar wäre, veröffentlicht“, sagt Hermes. „Nur das Forschungsteam hat Zugang zu diesen Daten.“
Die Ethik-Kommission der Universität Bamberg hat die Studie begutachtet und eine Unbedenklichkeitserklärung ausgestellt. Auf Wunsch erhalten die Familien nach Projektende das Video. Für Kinder gibt es außerdem ein kleines Geschenk und jede Familie kann einen von drei Wertgutscheinen gewinnen.
Was wird erforscht?
Die Studie soll Wechselwirkungen zwischen der kindlichen sprachlich-kommunikativen Entwicklung, deren Bedeutung für andere Entwicklungsbereiche und Elternverhalten in der frühen Kindheit untersucht werden.
Eine Besonderheit der Studie ist laut Universität, dass Kinder mit unterschiedlichem Zugang zu Kommunikation und Sprache teilnehmen. Ein Teil der Stichprobe besteht aus Kindern mit einer dauerhaften Hörbehinderung. Für einen Vergleich sucht die Universität Bamberg Familien mit Kindern ohne Hörbehinderung. So sollen Rückschlüsse gezogen werden können, inwiefern sich Sprachentwicklung und Eltern-Kind-Interaktion im Kontext einer Hörbehinderung und im Zusammenhang mit verschiedenen Kinder-Merkmalen unterscheiden und in welcher Weise dies Einfluss auf die weitere Entwicklung der Kinder nimmt.
Interessierte können Kontakt über ein Online-Formular aufnehmen.