Der Feriensenat hat in seiner gestrigen Sitzung eine temporäre Sperrung der Unteren Brücke beschlossen. Ab dem heutigen Freitag soll die Brücke in
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Feriensenat beschließ Sperrungen ab heute
Temporäre Sperrung der Unteren Brücke
Der Feriensenat hat in seiner gestrigen Sitzung eine temporäre Sperrung der Unteren Brücke beschlossen. Ab dem heutigen Freitag soll die Brücke in der Zeit von Freitag auf Samstag sowie von Samstag auf Sonntag jeweils von 20 Uhr bis 5 Uhr gesperrt werden.
Die Aufrechterhaltung der Sperrung wird durch den Einsatz eines entsprechenden Security-Dienstes und der Polizei sichergestellt. Diese Regelung soll probeweise bis zum 12. September gelten. Die Ergebnisse wird die Stadtverwaltung evaluieren und für die nächste Vollsitzung des Stadtrates am 29. September auswerten.
Der Oberbürgermeister begründete den Vorschlag der Verwaltung damit, „dass sich die Lärmentwicklung und die Verunreinigungen in den letzten Wochen sogar noch verschlimmert“ hätten. Außerdem berichtete die Polizei, dass sich gerade auf der Unteren Brücke eine „Partyszene“ etabliert habe, die im besonderen Maße an den Wochenenden Publikum von außerhalb anzieht. Diese Entwicklung führt regelmäßig in den Abend- und Nachtstunden zu empfindlichen Ruhestörungen und Verschmutzungen. Auch die Bürgervereine haben auf die negative Entwicklung hingewiesen, „sodass Handlungsbedarf besteht“, so Starke. In den letzten Wochen hat sich die Situation massiv verschärft, weswegen die Verwaltung Handlungsbedarf sieht.
Schaffung alternativer Treffpunkte mit wenig Konfliktpotential
In seiner Sitzung vom 28. Juli hatte der Bamberger Stadtrat zunächst beschlossen, unter bestimmten Rahmenbedingungen eine gastronomische Nutzung der Unteren Brücke zu prüfen, um die Situation zu entschärfen. Da der Durchgangsverkehr auf der Unteren Brücke auch während der gastronomischen Nutzung gewährleistet bleiben muss und sicherheitsrechtliche Bedenken vorliegen, wurde empfohlen, nur eine einseitige Bewirtschaftung umzusetzen. In dem darauffolgenden Interessenbekundungsverfahren wurden die Rahmenbedingungen dementsprechend angepasst. Bis zum 3. August hatten Gastronomiebetriebe Gelegenheit, ihr Interesse an einer Freischankfläche auf der Unteren Brücke zu bekunden. Bei der Stadt Bamberg sind zwei Interessenbekundungen eingegangen, die nicht den Anforderungen entsprachen.
Der Oberbürgermeister betonte, dass ein Interessenausgleich gelingen muss, um sowohl das nächtliche Ruhebedürfnis der Bewohnerinnen und Bewohner zu respektieren, als auch Veranstaltungen für junge Leute zu ermöglichen. Starke: „Es darf nicht nur Verbote geben, sondern auch echte Alternativen für die Jugend: Um dem Wunsch der Besucher:innen, sich unter freiem Himmel treffen zu können, sollen insbesondere für junge Leute für das Jahr 2022 rechtzeitig alternative Treffpunkte mit wenig Konfliktpotential geschaffen werden. Angedacht sind publicviewing-Discos, Kulturveranstaltungen und Bühnen-Events auf freien Flächen. Das Kulturamt der Stadt Bamberg wird mit den Akteuren aus der Kulturszene, der Gastronomie, den Clubs und den Repräsentanten des öffentlichen Lebens dazu Strategien und Ideen entwickeln und rechtzeitig dafür sorgen, dass eine Perspektive für das Jahr 2022 gestaltet wird. Damit sollen das Sandgebiet und die Untere Brücke spürbar entlastet werden“, erläuterte der OB.
Sanierung der Figur als Geschenk an die Stadt
Heiliger Nepomuk steht wieder auf der Oberen Brücke
Rund vier Wochen war der Sockel des Heiligen Nepomuks auf der Oberen Brücke leer. Nun steht die Figur wieder an ihrem üblichen Platz und erstrahlt in neuem Glanz. Hintergrund: Die Bamberger Steinrestaurierungsfirma Bauer-Bornemann hat die Figur anlässlich ihres 50. Firmenjubiläums aufwendig restauriert und ihrer Heimatstadt Bamberg geschenkt.
Die Idee dazu kam Firmeninhaber Ulrich Bauer-Bornemann bereits während der Sanierung der gegenüberliegenden Kreuzigungsgruppe vor drei Jahren. „Schon damals haben wir festgestellt, in welch schlechtem Zustand die Figur des Heiligen Nepomuk ist und etwas getan werden muss. Unser Firmenjubiläum schien uns ein schöner Anlass zu sein“, erzählt Bauer-Bornemann bei der offiziellen Wiederaufstellung der Figur. „Ich bedanke mich herzlichst bei der Firma Bauer-Bornemann für dieses großzügige Geschenk. Sie tragen damit auf wunderbare Art und Weise zum Erhalt unseres schönen Stadtbildes bei“, betonte Oberbürgermeister Andreas Starke, der bei der Aufstellung der Figur persönlich anwesend war.
Die Figur des Heiligen Nepomuk wurde Ende Juni abgebaut und zur Restaurierung in die Werkstatt der Firma Bauer-Bornemann transportiert. Hier erfolgte zunächst die Nachkartierung der Schäden und Veränderungen an der Figur. Vor allem Nepomuks Gesicht und sein Gewand waren beschädigt. Unter Verwendung von unter anderem Steinfestiger, Sicherungsnadeln und Kunstharz wurde die Figur aus Schilfsandstein bestmöglich saniert. Eine abschließend aufgebrachte Schutzlasur soll den Heiligen Nepomuk besser vor Verwitterung schützen.
Der Sockel des Heiligen Nepomuks wurde vor Ort bearbeitet. Bauer-Bornemann stellte abgebrochene Stücke wieder her und reinigte die besonders verschmutzten Bereiche. Abschließend wurde auch der Sockel mit einer Schutzlasur überzogen. Das Ende der Restaurierungsarbeiten markierte das Aufstellen und Befestigen des Nepomuks an seinem üblichen Standort auf der Oberen Brücke.
Die Figur des Heiligen Nepomuks
Die Figur und ihr Sockel auf der Oberen Brücke ist eine 1927 von Hans Leitherer angefertigte Kopie. Die Originale stammen aus dem 18. Jahrhundert und werden in einem städtischen Depot aufbewahrt. Johannes Nepomuk war im Jahr 1380 Generalvikar in Prag. Während Uneinigkeiten zwischen dem Staat und der Kirche zog er den Zorn des Königs auf sich, der ihn von der Moldaubrücke ins Wasser stürzen ließ. Sein Tod machte ihn unter anderem zum Patron der Brücken, der Schiffer und Flößer und soll bei allen möglichen Wassergefahren helfen. Im Jahr 1729 wurde er vom Papst heiliggesprochen.