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Fahrradklima-Test

Fahr­rad­freund­lich­keit

ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test: Bam­berg schnei­det aus­rei­chend ab

Der ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test fragt alle zwei Jah­re danach, wie zufrie­den die Men­schen vor Ort mit ihrer Situa­ti­on als Rad­fah­re­rIn­nen sind. Das Ergeb­nis der Umfra­ge 2022: Das Kli­ma fürs Fahr­rad in Deutsch­land ist wei­ter nur aus­rei­chend – was auch ziem­lich genau der Note der Bam­ber­ger Fahr­rad­freund­lich­keit entspricht.

Der ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test ist eine der größ­ten Umfra­gen zur Zufrie­den­heit der Rad­fah­ren­den welt­weit. Die Ergeb­nis­se sol­len Städ­ten und Gemein­den dabei hel­fen, ihre Fahr­rad­freund­lich­keit zu bestim­men. Am 24. April prä­sen­tier­te der ADFC (All­ge­mei­ner Deut­scher Fahr­rad-Club) sie in Ber­lin präsentiert.

Rund 245.000 Men­schen haben sich 2022 an der Umfra­ge betei­ligt und dabei 1.114 Städ­te und Gemein­den bewer­tet. Damit lie­gen für 65 Pro­zent der Bevöl­ke­rung in Deutsch­land Anga­ben zur Fahr­rad­freund­lich­keit ihrer Wohn­or­te vor. Alle bewer­te­ten Orte zusam­men reprä­sen­tie­ren rund 54 Mil­lio­nen Menschen.

Die­se Umfra­gen zusam­men genom­men zeigt der ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test: Das Kli­ma fürs Fahr­rad in Deutsch­land ist nur aus­rei­chend. Mit einer Gesamt­no­te von 3,96 hat es sich zudem erneut ver­schlech­tert (2020: 3,93). Grün­de, auf das Rad zu stei­gen, gibt es laut ADFC unter­des­sen genug. Neben Gesund­heit, Spaß und Sport, der Fle­xi­bi­li­tät des Fahr­rads und der Umwelt­freund­lich­keit, wur­den ver­mehrt Kos­ten­grün­de als Moti­va­ti­on zum Rad­fah­ren ange­ge­ben. Die stei­gen­den Lebens­hal­tungs- und Ener­gie­kos­ten durch Russ­lands Krieg gegen die Ukrai­ne zei­gen sich laut ADFC eben­falls deut­lich. 2022 gaben 49 Pro­zent der Teil­neh­men­den an, aus Kos­ten­grün­den aufs Rad zu stei­gen (2020: 33 Prozent).

Leicht ver­bes­sert hat sich die Kate­go­rie der Groß­städ­te über 500.000 Ein­woh­ne­rIn­nen. Hier bewer­tet der Test posi­tiv, dass die Fahr­rad­för­de­rung in jüngs­ter Zeit zuge­nom­men hat. Auch das Ange­bot von öffent­li­chen Leih­rä­dern und mehr Fahr­rad­park­plät­ze kom­me bei Rad­fah­re­rIn­nen gut an.

80 Pro­zent der Test-Teil­neh­me­rIn­nen bewer­ten zum Bei­spiel Rad­we­ge aller­dings als zu schmal und die Rad­in­fra­struk­tur als man­gel­haft (Note 4,7). Gleich­zei­tig stu­fen die Teil­neh­me­rIn­nen die Brei­te der Rad­we­ge als immer wich­ti­ger ein. Auch Kom­fort bewer­ten sie inzwi­schen höher.

Auch befass­te sich der ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test 2022 inten­si­ver mit dem Rad­fah­ren auf dem Land und im Umland der Städ­te. Die Aus­wer­tung die­ser Ergeb­nis­se zeigt: Auf dem Land und in klei­ne­ren Städ­ten pas­siert nicht viel für den Rad­ver­kehr, obwohl die Bedin­gun­gen zum Rad­fah­ren hier eigent­lich gut sei­en, so der ADFC.

Bam­berg schnei­det aus­rei­chend ab

Der zehn­te ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test zei­ge zwar grund­le­gend Unzu­frie­den­heit, so der ADFC. Er ver­deut­li­che aber auch, dass Kom­mu­nen, die an eini­gen Stell­schrau­ben dre­hen, mit bes­se­ren Noten belohnt wer­den. Als Bei­spiel gibt der Fahr­rad­club Köln an. Die Stadt war in Sachen Fahr­rad­freund­lich­keit 2020 noch Schluss­licht bei den Groß­städ­ten. Zwei Jah­re spä­ter kön­ne sie sich aber als Auf­ho­ler feiern.

Auch Bam­ber­ger Fahr­rad­fah­ren­de wur­den für den ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test befragt. Ergeb­nis hier: Bam­berg ist kein Auf­ho­ler. In der Orts­grö­ßen­ka­te­go­rie von 50.000 bis 100.000 Ein­woh­ne­rIn­nen schnitt die Stadt mit der Note 3,9 ab. Mit die­sem „Aus­rei­chend“ liegt Bam­berg also genau im Durch­schnitt der Befra­gung. Außer­dem ist anhand der Ent­wick­lung der hie­si­gen Fahr­rad­freund­lich­keit kaum eine Ver­bes­se­rung zu sehen. Die ADFC-Tests der letz­ten zehn Jah­re beschei­nig­ten der Stadt nie eine bes­ser Note als 3,8.

Vor allem die man­geln­den Mög­lich­kei­ten, Fahr­rä­der im ÖPNV mit­zu­neh­men und sich Fahr­rä­der aus­zu­lei­hen sowie eine hohe Zahl an Fahr­rad­dieb­stäh­len tru­gen laut ADFC zum Zustan­de­kom­men der Note bei. Posi­tiv hob der Fahr­rad­club aller­dings die Wer­bung, die die Stadt fürs Rad­fah­ren mache, das Rad­fah­ren durch Alt und Jung und die Erreich­bar­keit des Stadt­zen­trums hervor.

Fahr­rad­kli­ma-Test 2020 

Bam­berg holt bei Fahr­rad­för­de­rung und Wer­bung für das Rad­fah­ren auf

Der All­ge­mei­ne Deut­sche Fahr­rad-Club (ADFC) hat die Ergeb­nis­se des Fahr­rad­kli­ma-Tests 2020 ver­öf­fent­licht: Bam­berg schnei­det mit einer Gesamt­no­te von 3,79 (Schul­no­te) im bun­des­wei­ten Ver­gleich (3,93) über­durch­schnitt­lich gut ab. Die Stadt Bam­berg darf sich bei neue­ren Maß­nah­men über gute Bewer­tun­gen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger freu­en. Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp sieht aller­dings auch noch Luft nach oben. 

In der bay­ern­wei­ten Orts­grö­ßen­klas­se sichert sich Bam­berg den Rang­platz eins von neun, im bun­des­wei­ten Ver­gleich liegt sie auf Platz 31 von 110. Beson­ders gut kom­men bei den Bürger:innen die jüngs­ten Maß­nah­men der Stadt Bam­berg an: die Wer­bung für mehr Rad­fah­ren in der Stadt und die geziel­te Fahr­rad­för­de­rung. „Die Unter­stüt­zung des Rad­ver­kehrs ist kein Selbst­zweck, son­dern die Umset­zung des ein­stim­mi­gen Stadt­rats­be­schlus­ses, dass im Jahr 2030 drei von vier Wegen in der Stadt mit dem Fahr­rad zu Fuß oder mit dem Bus zurück­ge­legt wer­den sol­len. Bei die­sem Ziel müs­sen wir immer wei­ter vor­an­kom­men“, so Bür­ger­meis­ter und Mobi­li­täts­re­fe­rent Jonas Glüsenkamp.


Mit der Note 3,8 liegt Bam­berg über dem bun­des­wei­ten Durchschnitt

Gro­ße Stär­ken in Sachen Rad­fah­ren in Bam­berg sehen die Teil­neh­men­den in der guten Erreich­bar­keit des Stadt­zen­trums, in der aus­ge­wo­ge­nen Mischung jün­ge­rer und älte­rer Rad­fah­rer sowie in den Gege­ben­hei­ten für ein zügi­ges Rad­fah­ren. Als Schwä­chen haben die Bürger:innen die Mög­lich­kei­ten zur Mit­nah­me von Rädern im Öffent­li­chen Nah­ver­kehr, die zu gerin­ge Kon­trol­le von Falsch­par­kern auf Rad­we­gen und deren Brei­te ausgemacht.

Ver­gleicht man die Bewer­tun­gen aus den Jah­ren 2012 bis 2020 dann zeigt sich, dass Bam­berg bei der Fra­ge der Rad­ab­stell­plät­ze in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auf­ge­holt hat. Lagen die Wer­te 2016 und 2018 bei 4,1, sind sie in 2020 nun auf 3,8 geklettert.

Der ADFC Fahr­rad­kli­ma-Test wird aus Sicht der Ver­kehrs­pla­ner begrüßt, da das The­ma Rad­fah­ren eines der Hand­lungs­fel­der bei der lau­fen­den Aktua­li­sie­rung des Ver­kehrs­ent­wick­lungs­pla­nes ist. Im Zuge der Bestands­auf­nah­me ste­hen dabei Hin­wei­se auf Rad­we­g­lü­cken und Pro­blem­stel­len, eben­so wie all­ge­mein zur Stär­kung des Rad­ver­kehrs oder eine all­ge­mei­ne Zie­le-Dis­kus­si­on im Mit­tel­punkt. Also: „Was läuft gut, was nicht?“ Die Pla­ner erhal­ten mit dem Test­ergeb­nis viel­fäl­ti­ge Hin­wei­se zur Qua­li­tät der Angebote.


ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test 

Der ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test ist eine der größ­ten Befra­gun­gen zum Rad­fahr­kli­ma welt­weit und fand 2020 zum neun­ten Mal statt. Geför­dert wird das Pro­jekt vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur (BMVI) aus Mit­teln zur Umset­zung des Natio­na­len Rad­ver­kehrs­plans (NRVP).

230.000 Rad­fah­ren­de haben sich am Fahr­rad­kli­ma-Test 2020 betei­ligt. Im Ver­gleich zu 2018 ist das eine Stei­ge­rung um 35 %. Sie haben 1.024 Städ­te und Gemein­den bewer­tet und damit so vie­le wie nie zuvor (2018: 683 und 2016: 539 Städte).