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Karolinenstraße

Von 18:30 Uhr bis 7 Uhr

Karo­li­nen­stra­ße: SPD for­dert Neu­be­wer­tung des Durchfahrtsverbots

Was so gut wie nie­mand in der Stadt weiß oder beher­zigt: In der Karo­li­nen­stra­ße herrscht seit eini­gen Jah­ren ein nächt­li­ches Durch­fahrts­ver­bot. Die­ses möch­te die SPD-Frak­ti­on nun abschaffen.

Die SPD-Frak­ti­on des Bam­ber­ger Stadt­rats hat gefor­dert, das nächt­li­che Durch­fahrts­ver­bot in der Karo­li­nen­stra­ße neu zu bewer­ten und die zeit­li­che Sper­rung der Stre­cke zwi­schen Dom­platz und Obe­rer Brü­cke für den Auto­ver­kehr auf­zu­he­ben. Dies gab die Frak­ti­on in einer Mit­tei­lung bekannt. Ihr ver­kehrs­po­li­ti­scher Spre­cher, Felix Hol­land, sag­te dazu: „Seit vie­len Jah­ren besteht für die Karo­li­nen­stra­ße ein Durch­fah­rungs­ver­bot von 18:30 Uhr bis 7 Uhr für den moto­ri­sier­ten Indi­vi­du­al­ver­kehr. Die­ses Ver­bot wird weit­ge­hend igno­riert. Dies bedeu­tet, dass die Sper­rung prak­tisch ohne Wir­kung ist und vie­le Ver­kehrs­teil­neh­mer sich nicht um das Durch­fahrts­ver­bot kümmern.“

Ursprüng­lich soll­te das Ver­bot anhand elek­tro­nisch ver­senk­ba­rer Pol­ler in der Karo­li­nen­stra­ße durch­ge­setzt wer­den. Auf­grund tech­ni­scher Pro­ble­me kamen die­se Pol­ler jedoch nie zum Ein­satz. Sie sind laut SPD-Frak­ti­on funk­ti­ons­un­tüch­tig und kön­nen auch nicht mehr in Betrieb genom­men werden.

Vor die­sem Hin­ter­grund for­der­te die Frak­ti­on eine grund­sätz­li­che Neu­be­wer­tung der Situa­ti­on. Ins­be­son­de­re sei zu klä­ren, ob die Auf­he­bung des Durch­fahrts­ver­bots und die Ent­fer­nung der ent­spre­chen­den Beschil­de­rung ange­bracht ist. Die aktu­el­le Rege­lung sei nicht nur inef­fek­tiv, weil kei­ne Ver­kehrs­kon­trol­len zur Durch­set­zung der Sper­rung statt­fin­den. Sie wer­de auch von vie­len Auto­fah­re­rin­nen und ‑fah­rern nicht beachtet.

Der SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Heinz Kunt­ke beton­te in dem Zusam­men­hang, dass mit der Auf­he­bung des Durch­fahrts­ver­bo­tes auch eine Ver­kehrs­ent­las­tung der Sut­te ein­her­ge­hen wer­de. Ein Durch­fahrts­ver­bot ohne die Mög­lich­keit der Kon­trol­le sei zudem nicht ziel­füh­rend, wes­halb die SPD-Frak­ti­on eine Auf­he­bung des Ver­bo­tes mit ihrem Antrag anstrebe.

Zeit­zeu­gin­nen und Zeit­zeu­gen gesucht

Vir­tua­li­sie­rung der Karolinenstraße

Wer kann sich noch erin­nern, als Autos und die Stra­ßen­bahn durch den Tor­bo­gen des Alten Rat­hau­ses fuh­ren? Oder der Dom­platz Bam­bergs größ­ter Park­platz war? Für die Pro­jek­te Zeit­zeu­gen­bör­se und Smart City Bam­berg sucht die Muse­ums­päd­ago­gik AGIL Zeu­gin­nen und Zeu­gen die­ser Zeit.

Hin­ter­grund der Suche der AGIL ist, die Karo­li­nen­stra­ße zum zen­tra­len Test­raum für den digi­ta­len Stadt­raum der Smart City Bam­berg wer­den zu las­sen. Hier wer­den noch in die­sem Jahr alle Gebäu­de und vie­le Kunst­wer­ke digi­tal und vir­tu­ell nachgebaut.

Im Ergeb­nis kann man sich dann in der vir­tu­el­len Karo­li­nen­stra­ße bewe­gen wie im ech­ten Stra­ßen­raum und zusätz­li­che digi­ta­le Infor­ma­tio­nen auf­ru­fen. Bei­spie­le dafür sind digi­ta­le Stol­per­stei­ne oder Inter­views mit Zeit­zeu­gin­nen oder ‑zeu­gen, die frü­her in der Karo­li­nen­stra­ße wohn­ten oder arbei­te­ten. Auch die Stra­ßen­bahn soll vir­tu­ell wie­der über die Obe­re Brü­cke fahren.

Gesucht sind Men­schen, die von beson­de­ren Ereig­nis­sen berich­ten kön­nen und bereit wären, dies etwa bei Schul­be­su­chen zu vermitteln.

„Ganz beson­ders wol­len wir uns für das Pro­jekt Smart City auf die Karo­li­nen­stra­ße kon­zen­trie­ren“, so Dr. Jost Loh­mann von AGIL. „Wir suchen Geschich­ten aus dem Leben und zu den Men­schen, die zwi­schen Altem Rat­haus und Tor­schus­ter gelebt oder gear­bei­tet haben: Vom Mit­ar­bei­ter einer der ältes­ten Apo­the­ken Deutsch­lands über die Bewoh­ner der denk­mal­ge­schütz­ten Häu­ser bis hin zur Leh­re­rin, die Gene­ra­tio­nen von Schü­lern an der Dom-Schu­le unter­rich­tet hat.“

Wer Inter­es­se hat, Geschichts­er­leb­nis­se wei­ter­zu­ge­ben oder auch his­to­ri­sche Fotos oder Doku­men­te der Karo­li­nen­stra­ße hat, kann sich direkt bei AGIL mel­den und alles Wei­te­re klären.