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Markierergemeinschaft Oberfranken

Tie­re pen­deln zwi­schen Bundesländern

Bam­ber­ger Fle­der­mäu­se in Bran­den­burg entdeckt

Fle­der­maus­schüt­zer haben Rau­haut­fle­der­mäu­se aus dem Bam­ber­ger Stadt­ge­biet in Bran­den­burg ent­deckt. Die Fle­der­mäu­se konn­ten anhand ihrer Rin­ge zuge­ord­net werden.

Unter Fle­der­mäu­sen gibt es weit wan­dern­de Arten, das ist schon lan­ge bekannt. Weni­ger bekannt sind bis­her Details sol­cher Wan­de­run­gen. Daher wer­den bestimm­te Fle­der­maus­ar­ten mit Rin­gen mar­kiert, Weib­chen am lin­ken, Männ­chen am rech­ten Unter­arm. Die Unter­arm­klam­mern sind aus Alu­mi­ni­um und stö­ren den Flug der Tie­re nicht. Anhand sol­cher Rin­ge haben Fle­der­maus­schüt­zer im bran­den­bur­gi­schen Spree­wald nun Fle­der­mäu­se der Gat­tung Rau­haut­fle­der­maus aus dem Bam­berg er Stadt­ge­biet iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Das teil­te die Stadt Bam­berg am 27. Sep­tem­ber mit.

Die Ach­se Bam­berg-Spree­wald scheint dabei, nach Ansicht der Exper­ten, eine regel­mä­ßi­ge Flug­rou­te bei Fle­der­mäu­sen zu sein. Das bis­her schnells­te Tier hat­te die etwa 330 Kilo­me­ter Luft­li­nie in nur neun Näch­ten hin­ter sich gebracht.

Rauh­haut­fle­der­mäu­se kön­nen aller­dings noch län­ge­re Stre­cken flie­gen. Kürz­lich wur­de ein neu­er Welt­re­kord bekannt. Ein Tier leg­te eine Stre­cke von 2500 Kilo­me­tern zwi­schen Russ­land und den fran­zö­si­schen Alpen zurück. Da Fle­der­mäu­se nicht den kür­zes­ten Weg wäh­len, son­dern sich an Küs­ten­li­ni­en und Fluss­tä­lern ori­en­tie­ren, beträgt die Flug­stre­cke etwa 3000 Kilometer.

Um die Erfas­sung und Berin­gung der Fle­der­mäu­se im Bam­ber­ger Stadt­ge­biet küm­mert sich die Mar­kiererge­mein­schaft Ober­fran­ken unter Lei­tung der Geo­öko­lo­gen Chris­ti­an Strätz und Johan­na Jörg sowie der Bio­lo­gin Vik­to­ria Lis­sek aus Bayreuth.

Die Gemein­schaft instal­lier­te im Hain Spe­zi­al­käs­ten an Bäu­men, die die wan­dern­den Fle­der­mäu­se anlo­cken sol­len. Die Vor­der­sei­te der höl­zer­nen Käs­ten ist aus Blech, damit sie sich zu den Zug­zei­ten im Früh­jahr und Herbst schnel­ler auf­hei­zen. So habe sich gezeigt, dass durch­zie­hen­de Fle­der­mäu­se die Käs­ten ger­ne als Zwi­schen­quar­tier anneh­men und dann leicht beringt wer­den können.