Noch sind Bambergs Mauersegler auf ihrem Weg in ihr Winterquartier in Afrika, wenn sie aber im nächsten Frühling zurückkehren, werden sie am
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Universität unterstützt Biodiversitätsprojekt
Markusplatz: Neue Nistkästen für Mauersegler
Noch sind Bambergs Mauersegler auf ihrem Weg in ihr Winterquartier in Afrika, wenn sie aber im nächsten Frühling zurückkehren, werden sie am Markusplatz neue Nistmöglichkeiten vorfinden.
Artenreichtum in der Stadt tut der Umwelt gut. Deshalb nimmt die Stadt Bamberg gerne Finanzmittel des Bundes an, wie das Rathaus mitteilt, um an Gebäuden brütende Vogelarten zu unterstützen und Nistkästen anzubringen. Nach Projekten an der Montessorischule, am E.T.A. Hoffmann-Gymnasium und am Pfarrheim der Wunderburgkirche rückte nun das Universitätsgebäude am Markusplatz in den Mittelpunkt. An ihm wurden spezielle Kästen für Mauersegler angebracht.
Patrick Weiß, Mitarbeiter des IT-Services der Otto-Friedrich-Universität, hatte von den Projekten für Gebäudebrüter erfahren. Seine Idee, am Marcushaus, der ehemaligen Staatlichen Frauenklinik, Nistkästen für Mauersegler anzubringen, griffen Jürgen Gerdes, Projektbetreuer im städtischen Klima- und Umweltamt, sowie Thomas Köhler, ehrenamtlicher Partner des Amtes und Vorsitzender der Initiative Artenschutz in Franken, gerne auf.
Köhler wählte geeignete Kästen aus und erstellte einen Plan für deren Installation. Das war laut Rathausmitteilung nicht einfach, denn Mauersegler sind anspruchsvoll. Das Dach der Kästen muss schräg sein, damit sich keine Tauben oder Greifvögel darauf setzen können. Zudem muss die Öffnung nach unten zeigen, weil sich die Segler gerne in den Flug fallen lassen.
Dem Plan stimmten Steffi Häfner vom Staatlichen Bauamt, das für den Unterhalt des denkmalgeschützten Universitätsgebäudes am Markusplatz verantwortlich ist, und Martin Brandl, Referatsleiter der Denkmalpflege in Schloss Seehof, zu. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die ursprünglich grauen Kästen in der Farbe des Gebäudes gestrichen werden und das Gebäude durch die Montage keinen Schaden nimmt.
Nach Langstreckenflug sicher wieder in Bamberg
So wurden die Kästen in Ocker getaucht und dann von einer Spezialfirma aus Burgwindheim montiert. Jetzt braucht es etwas Geduld. Denn die Mauersegler sind derzeit unterwegs zu ihrem Winterquartier südlich der Sahara.
Sicher ist jedoch, dass sie zum Brüten im nächsten Jahr wiederkommen werden, sehr zuverlässig Ende April beziehungsweise Anfang Mai nach einem Langstreckenflug von fast 10.000 Kilometern. Das gelingt ihnen, weil Mauersegler eine außergewöhnliche Fähigkeit haben – sie können im Flug schlafen.
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Das Hilfsprojekt für Gebäudebrüter ist eines von sechs städtischen Projekten, die aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt unter der Bezeichnung „Bamberger Stadtgrün“ von 2022 bis 2027 mit 1,4 Millionen Euro gefördert werden sollen. Dazu zählen auch die Entschlammung des Hainweihers und die Anlage eines naturnahen Flachufers an seinem südlichen Ende sowie Renaturierungsmaßnahmen im Stadtwald.
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Mohamed Hédi Addala-Weg eröffnet
Interreligiöser Weg „Auf den Spuren des Zelts der Religionen“
Das „Zelt der Religionen“ hat nach der Landesgartenschau auf der ERBA-Insel im Jahr 2012 seinen festen Platz am Markusplatz gefunden. Ein Fußweg zwischen beiden Stationen wurde nun dem langjährigen Vorsitzenden des Migrantinnen- und Migrantenbeirates (MIB) gewidmet: Mohamed Hédi Addala.
Bereits im Jahr 2020 war die Idee entstanden, einen interreligiösen Weg „Auf den Spuren des Zelts der Religionen“ zu schaffen. Wer die etwa zwei Kilometer der nun eröffneten Strecke geht, kann sich an insgesamt sieben Stationen mit verschiedenen Aspekten im Leben und Glauben von Juden, Christen, Muslimen und Bahá´í beschäftigen. Benannt wurde der Weg nach Mohamed Hédi Addala, der vergangenes Jahr verstorben ist. „Als langjähriger Vorsitzender des MIB ist er unvergessen. Er hat den interreligiösen Dialog unserer Stadt entscheidend geprägt“, sagte Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Feierstunde, die unter strengen coronakonformen Vorgaben stattfand.
Addala hatte zudem das Projekt des „Zelts der Religionen“ gefördert und begleitet. In Zeiten der Pandemie setze man nun „ein Hoffnungszeichen, einen Hoffnungsweg“, so Dekan Hans-Martin Lechner, erster Vorsitzender des Fördervereins „Zelt der Religionen“. Er bedankte sich bei allen Organisatoren, beim Gartenamt der Stadt Bamberg und bei Oberbürgermeister Andreas Starke für die unkomplizierte Umsetzung des Weges. Addalas Witwe Elisabeth sprach von „einer großen Freude und Ehre für meine Familie und mich“. Das „Zelt der Religionen“ sei ein Ort des Glaubens, an dem das Miteinander bereichert werde.
Die sieben Stationen des interreligiösen Weges stellte Rabbinerin Yael Deusel, zweite Vorsitzende des Fördervereins, vor. Ausführliche Informationen zum „Mohamed Hédi Addala-Weg“ gibt es am „Zelt der Religionen“ auf einem Flyer und im Internet unter www.zelt-der-religionen.de.
Am Ende der Feierstunde sprachen Dekan Hans-Martin Lechner, Rabbinerin Yeal Deusel, Imam Yasar Sahin und Birgit Asbeck von den Bahá’i Gebete der verschiedenen Religionen.