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Museum

Kos­ten­frei­es Pro­gramm für die gan­ze Familie 

Som­mer­fe­ri­en­pro­gramm im Muse­um für bäu­er­li­che Arbeitsgeräte

Die Lern­werk­statt im Muse­um für bäu­er­li­che Arbeits­ge­rä­te bie­tet in den Som­mer­fe­ri­en wie­der ein umfang­rei­ches, kos­ten­frei­es Pro­gramm für die gan­ze Fami­lie an, das ab sofort gebucht wer­den kann.

„Nach einer lan­gen War­te­zeit geht es nun auch wie­der im Muse­um für bäu­er­li­che Arbeits­ge­rä­te rich­tig los. Das Muse­ums­team hat die besu­cher­freie Zeit genutzt, um inno­va­ti­ve Pro­gram­me für den Frei­zeit­be­reich zu ent­wi­ckeln. Gera­de Fami­li­en hat­ten es in den letz­ten Mona­ten nicht leicht und haben sich eine Aus­zeit ver­dient – dort möch­te das Muse­um anknüp­fen. Die Aus­stel­lung im Muse­um für bäu­er­li­che Arbeits­ge­rä­te bie­tet eine Zeit­rei­se in die Ver­gan­gen­heit und kann sowohl von Fami­li­en als auch von Kin­dern auf eige­ne Faust neu ent­deckt wer­den“, so Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.


Umfang­rei­ches Familienprogramm

Im Fami­li­en­pro­gramm ste­hen acht unter­schied­li­che Muse­ums­ral­lyes zur Aus­wahl, wel­che sich the­ma­tisch mit dem Leben auf dem Land oder der tech­ni­schen Ent­wick­lung land­wirt­schaft­li­cher Gerä­te beschäf­ti­gen. Zu den Ral­lyes kann ein prak­ti­scher Work­shop mit Kurz­füh­rung dazu gebucht wer­den. Mit der Her­stel­lung von Samen­bom­ben oder selbst­ge­mach­ter Rin­gel­blu­men­sal­be ste­hen in die­sem Jahr bei den Fami­li­en-Work­shops der Heil­kräu­ter­gar­ten und die Insek­ten­wei­den im Fokus. Das zwei­stün­di­ge Pro­gramm wird vom 2. August bis 10. Sep­tem­ber ange­bo­ten und rich­tet sich ins­be­son­de­re an Fami­li­en mit Kin­dern zwi­schen vier und 14 Jahren.

Die Beson­der­heit des Ange­bots ist, dass den Kin­dern mit ihren Eltern oder auch Groß­el­tern jeweils das kom­plet­te Muse­um exklu­siv zur Ver­fü­gung gestellt wird. Dadurch ent­fällt auch die Mas­ken­pflicht in der Aus­stel­lung. Bei den Ral­lyes erfah­ren Kin­der auf spie­le­ri­sche Wei­se mehr über die Objek­te im Muse­um und kön­nen außer­dem beim Malen und Bas­teln ihrer Krea­ti­vi­tät frei­en Lauf lassen.


Krea­ti­ves Kinderprogramm

Wei­ter­hin wur­de in die­sem Jahr auch ein geson­der­tes Feri­en­pro­gramm nur für Kin­der ent­wi­ckelt, für das Kin­der ab 9 Jah­ren ange­mel­det wer­den kön­nen. Es han­delt sich dabei um vier span­nen­de Aktio­nen, die sich zum Bei­spiel mit der Her­stel­lung eige­ner Wachs­mal­stif­te oder dem Aus­pro­bie­ren einer alten foto­gra­fi­schen Tech­nik beschäf­ti­gen. Die Work­shop­ter­mi­ne dafür fin­den jeweils Diens­tag und Don­ners­tag statt. An drei Ter­mi­nen haben Kin­der zusätz­lich die Mög­lich­keit, das Muse­um im Dun­keln zu erkun­den und alte Beleuch­tungs­mög­lich­kei­ten zu testen.


Um Anmel­dung wird gebeten

Um War­te­zei­ten und Grup­pen­bil­dun­gen zu ver­mei­den, wird um eine tele­fo­ni­sche Anmel­dung gebe­ten. Für das Fami­li­en­pro­gramm sind zwei­stün­di­ge Slots zwi­schen 10 und 17 Uhr von Mon­tag bis Frei­tag buch­bar. Das Kin­der­fe­ri­en­pro­gramm ist auf 5 Teil­neh­men­de begrenzt und jeweils diens­tags und don­ners­tags zwi­schen 15 und 17 Uhr, bezie­hungs­wei­se 20 und 22 Uhr buch­bar. Besu­che­rin­nen und Besu­cher außer­halb des Feri­en­pro­gramms kön­nen das Muse­um eben­falls nur nach Anmel­dung besichtigen.

Anmel­dun­gen erfol­gen unter Tel. 0921 7846–1436 oder ‑1437. Eine Über­sicht des Feri­en­pro­gramms und aktu­el­le Infor­ma­tio­nen fin­den Inter­es­sen­ten auf der Home­page des Bezirks unter https://www.bezirk-oberfranken.de/kultur/museum-fuer-baeuerliche-arbeitsgeraete/sommerferienprogramm-2021/

Muse­um ist wie­der geöffnet 

Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um begrüßt Gäste

Die momen­ta­nen Locke­run­gen der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung las­sen es zu, dass auch das Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um in der Bam­ber­ger Gärt­ner­stadt wie­der sein Tor für sei­ne Gäs­te öff­nen kann. Da sich die Situa­ti­on in letz­ter Zeit wei­ter ver­bes­sert hat, ist kei­ne Ter­min­bu­chung mehr not­wen­dig. Für einen Besuch ist ledig­lich eine FFP2-Mas­ke und die Ein­hal­tung der Hygie­ne­re­geln vor Ort notwendig.

„Lan­ge haben wir gewar­tet und freu­en uns des­halb umso mehr, dass wir zu den gewohn­ten Öff­nungs­zei­ten, diens­tags bis sonn­tags von 11 bis 17 Uhr, wie­der für unse­re Gäs­te da sein dür­fen“, so Andre­as Dechant, ers­ter Vor­sit­zen­der des Ver­eins Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um. Eine sta­bi­le Coro­na-Lage vor­aus­ge­setzt, kann das Muse­um bis zum 7. Novem­ber 2021 besucht wer­den, bevor es in die Win­ter­pau­se geht.

Das Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um bie­tet die Mög­lich­keit der Besich­ti­gung eines his­to­ri­schen Gärt­ner­hau­ses. Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de und zahl­rei­che tra­di­tio­nel­le Werk­zeu­ge zei­gen, wie Gärt­ner­fa­mi­li­en um 1900 gelebt haben. Neben den Expo­na­ten geben Mul­ti­me­dia­sta­tio­nen, Schau­ta­feln und das „Gärt­ner­ki­no“ im ehe­ma­li­gen Stall beson­de­re Ein­bli­cke in die viel­fäl­ti­ge Gärt­ner­welt. Ein beson­de­res High­light ist der Schau­gar­ten im Frei­land­be­reich des Muse­ums. „Das Inter­es­se an Kul­tur­ange­bo­ten ist aktu­ell beson­ders hoch. Lan­ge muss­te auf einen Muse­ums­be­such und kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen ver­zich­tet wer­den. Das Bam­ber­ger Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um ist ein Ort der Kul­tur in einem indi­vi­du­ell schö­nen Rah­men prä­sen­tiert und ein­fach immer einen Besuch wert“, so Patri­cia Alberth, Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe Bamberg.

Aktu­ell dür­fen auch Grup­pen-Füh­run­gen mit bis zu 15 Per­so­nen wie­der ange­bo­ten wer­den. Die ein­ein­halb­stün­di­gen Füh­run­gen durch das Muse­um sind buch­bar bei Ste­pha­nie Eiß­ing unter eissing.stephanie@web.de. Für Indi­vi­du­al­be­su­che­rin­nen und ‑besu­cher bie­tet sich die öffent­li­che Gärt­ner­stadt-Füh­rung an, auch hier steht ein Besuch im Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um auf dem Pro­gramm. Die Tour fin­det immer frei­tags um 14.30 Uhr statt und ist über das Info­te­le­fon 0951÷2976−200 oder direkt bei der Tou­rist Infor­ma­ti­on, Gey­ers­wörth­stra­ße 5, zu buchen.

Mehr Infor­ma­tio­nen rund um das Muse­um sind zu fin­den auf der Inter­net­sei­te des Gärt­ner- und Häcker­mu­se­ums unter https://gaertner-und-haecker-museum.byseum.de/



Bam­bergs grü­nes Erbe

Als ein­zi­ges Muse­um in Süd­deutsch­land bie­tet das Gär­ten- und Häcker­mu­se­um Bam­berg Infor­ma­tio­nen rund um das gewerb­li­che inner­städ­ti­sche Arbei­ten und Leben der Gemü­se- und Wein­gärt­ner, ihre Kul­tur und Geschich­te. Bis ins 19. Jahr­hun­dert war Bam­berg auch eine Wein­bau­re­gi­on. Durch die Ver­än­de­rung des Kli­mas und dem Anschluss an Bay­ern war der Wein­an­bau nicht mehr ren­ta­bel und die ehe­ma­li­gen Wein­gärt­ner (Häcker) stie­gen auf Hop­fen, Obst und Getrei­de um. Die Gärt­ner arbei­ten bis heu­te auf ihren Fel­dern in Bam­berg und ver­sor­gen die Bevöl­ke­rung mit fri­schen, regio­na­len Pro­duk­ten. Die his­to­ri­schen Anbau­flä­chen der Gärt­ner gehö­ren zum UNSE­CO-Welt­erbe „Alt­stadt von Bam­berg“. Seit 2016 steht der Inner­städ­ti­sche Erwerbs­an­bau in Bam­berg auch auf der Lis­te des Imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes der Bun­des­re­pu­blik Deutschland.

Muse­en haben wie­der geöffnet

Die Muse­en am Dom­berg prä­sen­tie­ren Kostbares

Die Schön­heit des Bam­ber­ger Dom­bergs ist in Zei­ten der Coro­na-Aus­gangs­be­schrän­kun­gen, die zwangs­läu­fig men­schen- und auto­lee­re Plät­ze und Stra­ßen mit sich brach­ten, mehr als sonst sicht­bar gewe­sen. Die Schät­ze in den Muse­en blie­ben der Öffent­lich­keit jedoch wochen­lang ver­bor­gen, da die Muse­en geschlos­sen blei­ben muss­ten. Nun öff­nen die Ein­rich­tun­gen rund um den Dom­berg wie­der ihre Pfor­ten. In den letz­ten Mona­ten wur­den jedoch trotz der Pan­de­mie flei­ßig Vor­be­rei­tun­gen für neue Aus­stel­lun­gen und deren Eröff­nun­gen getrof­fen. Dort, wo es noch immer kei­nen Ein­lass gibt oder Ver­an­stal­tun­gen aus­fal­len, hel­fen Online­an­ge­bo­te und Vir­tua­li­sie­rung aus.
Man­fred Scharpf: „Blind Date mit den Far­ben des Lebens“, Diözesanmuseum

Das Diö­ze­san­mu­se­um öff­ne­te als ers­tes der Bam­ber­ger Muse­en wie­der und zeigt neben den stän­di­gen Kunst­schät­zen seit dem 15. Mai die Son­der­aus­stel­lung „Man­fred Scharpf: Blind Date mit den Far­ben des Lebens“. Die­se ver­sam­melt bis zum 6. Sep­tem­ber ins­ge­samt 20 Wer­ke des All­gäu­er Künst­lers, die fast alle erst in den letz­ten drei Jah­ren, zum Teil sogar in den letz­ten Wochen, ent­stan­den sind. Ihre Cha­rak­te­ris­ti­ken: ein meis­ter­li­ches Spiel zwi­schen Ver­gan­gen­heit, Tra­di­ti­on und Moder­ne. Empa­thie ist dem 1945 gebo­re­nen Künst­ler in sei­nen Gemäl­den ein beson­de­res Anliegen.

Gera­de in der Coro­na-Pan­de­mie-Zeit rückt der Wert des mensch­li­chen Zusam­men­le­bens noch ein­mal in den Fokus. Inso­fern ist die­ses The­ma, das sich wie ein roter Faden durch die Wer­ke Scharpfs zieht, aktu­el­ler denn je. Dies zeigt sich etwa in dem Dop­pel­bild­nis „Wär­me­tausch“ (sie­he links), bei dem sich eine hell- und eine dun­kel­häu­ti­ge Frau gegen­über­ste­hen – bei­de mit Glie­der­ket­ten um den Hals. In sei­nem Pav­lov-Zyklus, in wel­chem er auf den Fund­platz der jün­ge­ren Alt­stein­zeit in Pav­lov in Tsche­chi­en Bezug nimmt, stellt der Künst­ler eine „Brü­cke über den Strom der Zeit“ her, indem er die Lehm­erden aus den Gra­bun­gen als Mal­pig­men­te verarbeitet.

Eini­gen leuch­tend pop­pi­gen Wer­ken, die in Koope­ra­ti­on mit dem Pari­ser Street­art-Künst­ler Den­End ent­stan­den, ste­hen Gemäl­de gegen­über, die von einer inten­si­ven Aus­ein­an­der­set­zung mit Iko­nen der Kunst­ge­schich­te zeu­gen, so das Dipty­chon „Nefer­ti­ti – die Schö­ne kommt!“, das auf die berühm­te Nofre­te­te-Büs­te aus Ber­lin bezugnimmt.

Aus der Aus­stel­lung „Tüte um Tüte“, His­to­ri­sches Muse­um; Foto: Chris­tia­ne Wendenburg 

Son­der­aus­stel­lung „Tüte um Tüte“ – His­to­ri­sches Museum

In die­ser Aus­stel­lung erfah­ren die Besu­che­rin­nen und Besu­cher etwas über die Geschich­te der Plas­tik­tü­te, ihre Rol­le für die Umwelt, ihre Funk­ti­on als Ein­kaufs­beu­tel und Wer­be­flä­che und ihre ver­schie­de­nen Erschei­nungs­for­men. Auch wer­den Alter­na­ti­ven wie Baum­woll- und Bio­plas­tik­ta­schen unter die Lupe genommen.

Die Son­der­schau soll­te eigent­lich am 3. April eröff­nen, denn die Oster­fe­ri­en sind für das His­to­ri­sche Muse­um immer der Start in die Sai­son und ent­spre­chend besu­cher­stark. Dann mach­te die Coro­na-Pan­de­mie einen Strich durch die Rech­nung. Die Aus­stel­lungs­vor­be­rei­tun­gen lie­fen aber trotz der Ein­schrän­kun­gen hin­ter geschlos­se­nen Türen wei­ter. Schließ­lich, Direk­to­rin Dr. Regi­na Hane­mann und ihr Team blie­ben opti­mis­tisch, soll­te alles fer­tig sein, wenn die Muse­en wie­der öff­nen dür­fen. Der Opti­mis­mus und das Dran­blei­ben auch ohne Besu­cher­strö­me und Reso­nanz – so schwer das zuwei­len auch fiel – haben sich aus­ge­zahlt. „Tüte um Tüte“ wird seit Chris­ti Him­mel­fahrt der Öffent­lich­keit präsentiert.

In den Aus­stel­lungs­räu­men der Alten Hof­hal­tung ist ein gro­ßer Markt­stand auf­ge­baut, an dem die Geschich­te der Tra­ge­ta­sche erzählt wird. Im his­to­ri­schen Pfer­de­stall wer­den Tüten nach unter­schied­lichs­ten The­men­grup­pen prä­sen­tiert, zum Bei­spiel Tüten aus Bam­ber­ger Geschäf­ten, Tüten aus aller Welt oder Muse­ums­tü­ten. Zwi­schen den spe­zi­ell ange­fer­tig­ten Stell­wän­den gibt es vie­le Sta­tio­nen, an denen Besu­che­rin­nen und Besu­cher selbst aktiv wer­den, Spie­le machen oder ihre Mei­nung pos­ten können.

Hin­ter den Kulis­sen wur­den flei­ßig Aus­stel­lungs­tex­te geschrie­ben, Text­fah­nen designt und genäht, Fly­er ent­wor­fen und gedruckt. Vor allem bei Letz­te­rem über­hol­ten die stän­dig zu aktua­li­sie­ren­den Vor­schrifts­maß­nah­men die Muse­ums­be­leg­schaft, da immer wie­der Pro­gramm­punk­te abge­sagt oder ver­scho­ben wer­den muss­ten. Aber nun ist auch die Aus­stel­lung sozu­sa­gen in der Tüte. War­um es über­haupt Tüten gibt, erklärt die Aus­stel­lungs­ku­ra­to­rin Dr. Johan­na Blu­me: „Inter­es­san­ter­wei­se war es nicht vor­ran­gig eine Fra­ge der tech­ni­schen Mach­bar­keit, die zur Ein­füh­rung der Plas­tik­tü­te führ­te. Aus­schlag­ge­bend war vor allem die Ver­brei­tung der Selbst­be­die­nungs­lä­den nach dem Zwei­ten Welt­krieg. Man brauch­te etwas, das spon­ta­nes Ein­kau­fen mög­lich mach­te, für Pro­duk­te warb und reiß­fest war. Die Lösung war die Plastiktüte.“

Die Plas­tik­tü­te gilt als umstrit­te­nes Sym­bol der Kon­sum­kul­tur und soll in Kür­ze abge­schafft wer­den. Die Aus­stel­lung „Tüte um Tüte“ wid­met sich erst­mals die­sem kul­tur­ge­schicht­li­chen Objekt. Sie zeigt, wie und war­um man begann, im 19. und 20. Jahr­hun­dert zunächst Papier- und dann Plas­tik­tü­ten zu ver­wen­den und wel­ches Image die Taschen ihren Trä­gern ver­lei­hen. Auch gra­vie­ren­de Umwelt­pro­ble­me, wie die Ver­schmut­zung der Mee­re und das Ein­ge­hen von Mikro­plas­tik in den Natur­kreis­lauf, wer­den thematisiert.

„Joseph Hel­ler und die Kunst des Sam­melns“ – Staats­bi­blio­thek Bamberg

Die Staats­bi­blio­thek plan­te vor der Coro­na-Pan­de­mie eine Früh­jahrs­aus­stel­lung, um ihren bedeu­ten­den Mäzen Bam­bergs zu ehren. Mit der Aus­stel­lung „Joseph Hel­ler und die Kunst des Sam­melns“ woll­te die Staats­bi­blio­thek Bam­berg an einen nicht nur regio­nal her­vor­ste­chen­den Kunst­samm­ler und Sam­mel­künst­ler erin­nern und zugleich die Ergeb­nis­se eines Hel­ler gewid­me­ten For­schungs­pro­jekts vor­stel­len. Hel­ler ver­erb­te sei­ne außer­ge­wöhn­lich umfang­rei­che Samm­lung aus Glas- und Ölge­mäl­den, Mün­zen, Medail­len, Druck­for­men, Büchern und etwa 50.000 Blatt Gra­phik der Biblio­thek „in der edlen Absicht, dass der Kunst­sinn bei jun­gen Leu­ten geweckt und unter­hal­ten wer­de“, wie er in sei­nem Tes­ta­ment schrieb.

Da die behörd­li­chen Coro­na-Auf­la­gen in der Staats­bi­blio­thek jedoch nicht umsetz­bar sind, muss die Aus­stel­lung ver­scho­ben wer­den. Sie wird aber zu einem spä­te­ren Zeit­punkt gezeigt, zu dem auch das umfang­rei­che Begleit­pro­gramm statt­fin­den kann.

Die Ent­täu­schung dar­über, die Wer­ke Hel­lers zunächst nicht prä­sen­tie­ren zu dür­fen, ist sei­tens der Ver­ant­wort­li­chen mitt­ler­wei­le ver­wun­den. Die Staats­bi­blio­thek freut sich, die beglei­ten­de Publi­ka­ti­on – ent­stan­den aus einem Semi­nar des Lehr­stuhls für Neue­re und Neu­es­te Kunst­ge­schich­te der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg – schon jetzt als Appe­ti­zer in Form eines inter­ak­ti­ven E‑Books offe­rie­ren zu kön­nen. In die­ser frei ver­füg­ba­ren Online-Aus­ga­be – ein­fach auf­zu­ru­fen über die Home­page der Staats­bi­blio­thek Bam­berg – lässt sich gut auch von zuhau­se aus schmö­kern. Der Band ver­sam­melt Auf­sät­ze meh­re­rer Fach­leu­te, unter ihnen den von Dr. Fran­zis­ka Ehrl, der Koor­di­na­to­rin des durch die Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft geför­der­ten Pro­jek­tes „Die Gra­phik­samm­lung Joseph Hel­lers in der Staats­bi­blio­thek Bam­berg – Visua­li­sie­rung und Ver­net­zung einer Sammlungsstruktur“.

Eben­so zu Wort kom­men Bam­ber­ger Stu­die­ren­de der Kunst­ge­schich­te. Das E‑Book bie­tet mehr als einen Vor­ge­schmack auf die Aus­stel­lung. Ver­link­te Bild- und Lite­ra­tur­quel­len füh­ren direkt in die digi­ta­len Samm­lun­gen, zuvor­derst in die der Staats­bi­blio­thek. Wie bei einem Aus­stel­lungs­rund­gang kann die Rou­te selbst gewählt wer­den: Jeder Klick eröff­net einen Neben­weg zu objekt­spe­zi­fi­schen Infor­ma­tio­nen oder wei­ter­füh­ren­der Literatur.

Neue Resi­denz: „Unbe­kann­te Schät­ze. Möbel und Kunst­wer­ke aus den Depots der Bam­ber­ger Residenz“

Für die Wie­der­eröff­nung der Neu­en Resi­denz nach den umfang­rei­chen Restau­rie­rungs­ar­bei­ten war ein aus­ge­dehn­tes Ver­an­stal­tungs­pro­gramm geplant. Vie­les – dar­un­ter alle Ter­mi­ne von April bis Juni – muss­te aber auch hier abge­sagt wer­den. Ein Kunst­ge­nuss aber ist sicher: Vom 4. Juli bis 27. Sep­tem­ber ist eine Son­der­aus­stel­lung mit dem Titel „Unbe­kann­te Schät­ze. Möbel und Kunst­wer­ke aus den Depots der Bam­ber­ger Resi­denz“ geplant. Der Aus­stel­lungs­auf­bau läuft der­zeit. Die Neue Resi­denz war über zwei Jahr­hun­der­te lang Ort der höfi­schen Reprä­sen­ta­ti­on in Bam­berg. Die heu­ti­ge Samm­lung spie­gelt die Geschich­te – von den Bam­ber­ger Fürst­bi­schö­fen bis hin zu den hier resi­die­ren­den Per­sön­lich­kei­ten aus dem Hau­se Wit­tels­bach – durch prunk­vol­le Möbel, Gemäl­de und zahl­lo­se ande­re Kunst­ge­gen­stän­de wider. Die Son­der­aus­stel­lung „Unbe­kann­te Schät­ze“ erklärt, war­um vie­le die­ser Stü­cke heu­te nicht dau­er­haft gezeigt wer­den kön­nen, und gibt einen Ein­blick in die Fül­le und Reich­hal­tig­keit des Bam­ber­ger Bestands – vom Spuck­napf bis zum Kabinettsschreibtisch.

Was die Dau­er­aus­stel­lun­gen der Neue Resi­denz bezie­hungs­wei­se der Baye­ri­schen Ver­wal­tung der staat­li­chen Schlös­ser, Gär­ten und Seen betrifft, sind die­se digi­tal sehr gut auf­ge­stellt und bie­ten dem Publi­kum einen Ersatz unter dem Mot­to: „Muse­um zu – aber jede Men­ge zu ent­de­cken!“ Die Neue Resi­denz lädt dabei ein, vir­tu­ell durch ihre Räum­lich­kei­ten zu fla­nie­ren. Mit Fil­men und 3D-Visua­li­sie­run­gen, die im Rah­men der Initia­ti­ve „Bay­ern 3D – Hei­mat Digi­tal“ ent­stan­den sind, hält sie ein beson­de­res Reper­toire bereit. Dar­über hin­aus gibt es auch Bas­te­l­an­ge­bo­te für Kin­der (Kro­ne und Ritterhelm).

Dr. Sebas­ti­an Kar­natz, wis­sen­schaft­li­cher Refe­rent in der Muse­ums­ab­tei­lung der Schlös­ser­ver­wal­tung und unter ande­rem für die Neue Resi­denz in Bam­berg zustän­dig, schreibt in sei­nem Blog-Ein­trag vom 7. Febru­ar 2020 dazu: „Wenn in der zwei­ten Jah­res­hälf­te die Neue Resi­denz in Bam­berg nach fast zehn­jäh­ri­ger Sanie­rungs­zeit mit neu­em Gesicht ihre Tore öff­net, wer­den sich im Fürst­bi­schöf­li­chen Appar­te­ment auch sämt­li­che Wand- und Decken­ma­le­rei­en frisch restau­riert prä­sen­tie­ren. Im Lau­fe der Restau­rie­rungs­ar­bei­ten tra­ten dabei durch­aus auch eini­ge Über­ra­schun­gen zuta­ge.“ Wel­che, bleibt bis zur Eröff­nung ein Geheimnis.

Außer­dem kön­nen die Besu­che­rin­nen und Besu­cher einen vir­tu­el­len Rund­gang mit 360 Grad-Auf­nah­men durch die Neue Resi­denz unter­neh­men. Pünkt­lich zum Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag am 17. Mai ging auch die neue Home­page online. Rund­erneu­ert zeigt sie sich mit fri­schen Tex­ten, über­sicht­li­chen Rubri­ken und einer Online-Aus­stel­lung zur Resi­denz im 19. Jahr­hun­dert. Auch ein digi­ta­ler Muse­ums­be­such kann sich loh­nen. Und wer etwas Fass­ba­res haben möch­te, hat die Mög­lich­keit, den Rosen­gar­ten zu besu­chen. Im Juni blüht dort alles.