Mit großer Freude und Dankbarkeit hat der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl die Wahl von Kardinal Robert F. Prevost OSA zum neuen Papst
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Erzbischof Gössl: „Papst Leo XIV. kann den von Franziskus bereiteten Weg weitergehen“
Große Freude im Erzbistum Bamberg über den neuen Papst
Mit großer Freude und Dankbarkeit hat der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl die Wahl von Kardinal Robert F. Prevost OSA zum neuen Papst aufgenommen. „Es war ein Moment, in dem man das Wirken des Heiligen Geistes spüren konnte.“
Der frühere Präfekt des Dikasteriums für Bischöfe wurde heute im Konklave zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt und nahm den Namen Leo XIV. an.
„Mit Leo XIV. hat die Weltkirche einen Papst erhalten, der im Herzen der römischen Kurie tätig ist und durch seine diplomatische und pastorale Erfahrung, seine tiefe Spiritualität und seine ruhige, ausgleichende Art viele Menschen beeindruckt hat“, sagte Gössl. In einer Zeit globaler Herausforderungen und kirchlicher Umbrüche sei seine Wahl ein Zeichen der Hoffnung und des Aufbruchs, so Gössl. Als Kenner der römischen Kurie könne Prevost die von Franziskus gesetzten Impulse konkret umsetzen und den eingeschlagenen Weg der notwendigen Reformen weitergehen.
Besonders groß sei die Hoffnung, dass Papst Leo XIV. Brücken zwischen den verschiedenen Strömungen innerhalb der Kirche baut und dazu beiträgt, Spaltungen zu überwinden. „In einer Zeit, in der viele Menschen Orientierung suchen und die Einheit der Kirche auf dem Prüfstand steht, ist sein Einsatz für Verständigung, Versöhnung und ein respektvolles Miteinander von entscheidender Bedeutung“, betonte Erzbischof Gössl und fügte hinzu: „Ich bete dafür, dass der Heilige Geist ihn weiterhin leiten möge, und rufe die Gläubigen unseres Erzbistums dazu auf, den Heiligen Vater im Gebet zu begleiten.“
Erzbischof Gössl betonte, dass er besondere Hoffnung auf den Einsatz des neuen Papstes für Frieden, soziale Gerechtigkeit und eine geeinte Weltkirche.
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Franziskus lernte 1986 im Erzbistum Bamberg Deutsch
Erzbistum Bamberg trauert um Papst Franziskus
Mit tiefer Trauer hat der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. In einer Erklärung drückte er seine Anteilnahme aus und würdigte das außergewöhnliche Wirken des heute im Alter von 88 Jahren verstorbenen Pontifex.
„Der Tod des Heiligen Vaters trifft uns alle zutiefst. Er war ein wahrer Hirte der Kirche, der die Botschaft des Evangeliums mit einer unerschütterlichen Liebe zu den Armen und einer klaren Vision für den Dialog zwischen den Völkern und Religionen verkündet hat“, so Gössl. Franziskus habe die Kirche in stürmischer Zeit mit Weisheit und unerschütterlichen Glauben geleitet. Er habe zugleich den Schatz des Glaubens bewahrt und die Türen für notwendige Veränderungen geöffnet.
Papst Franziskus habe durch seine pastorale Haltung und sein Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und den interreligiösen Dialog die katholische Kirche geprägt. „Sein Glaubenszeugnis, seine tiefe Menschlichkeit und seine unermüdliche Arbeit für eine gerechtere Welt und die Bewahrung der Schöpfung bleiben uns allen ein Vorbild.“
Gössl, der im Dezember 2023 von Papst Franziskus zum Erzbischof ernannt wurde, erinnerte in seiner Stellungnahme auch an seine persönliche Begegnung mit Papst Franziskus im Juni 2024 bei der feierlichen Übergabe des Palliums in Rom. „Es war mir eine besondere Ehre, den Heiligen Vater persönlich zu treffen. Ich habe seine tiefe Verbundenheit mit der gesamten Kirche und sein Interesse an den Anliegen der Diözesen weltweit gespürt.“ Franziskus hinterlasse nicht nur eine geistliche, sondern auch ein menschliches Erbe, das wir bewahren müssen“, so der Erzbischof weiter.
Gössl erinnerte auch daran, dass Papst Franziskus 1986 als Priester während seiner Promotion mehrere Monate im Erzbistum Bamberg, in Rothenburg ob der Tauber, gelebt und Deutsch gelernt hat. Seit 2016 erinnert eine Ehrentafel am Eingang des früheren Goethe-Instituts an diese Zeit.
Abschließend lud der Erzbischof die Gläubigen ein, für Papst Franziskus und einen guten Nachfolger zu beten: „Ich bitte alle Gläubigen im Erzbistum, des verstorbenen Heiligen Vaters im Gebet und in der Feier der Eucharistie zu gedenken.“
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Papst Franziskus ernennt bisherigen Weihbischof
Herwig Gössl wird neuer Erzbischof von Bamberg
Papst Franziskus hat Weihbischof Herwig Gössl zum neuen Erzbischof von Bamberg ernannt, teilte das Erzbistum Bamberg heute mit. Die Ernennung wurde am Samstag zeitgleich in Rom und Bamberg verkündet. Der 56-Jährige wird damit Nachfolger von Ludwig Schick, dessen vorzeitigen Amtsverzicht der Papst am 1. November 2022 angenommen hatte. Gössl hatte das Erzbistum seitdem als Diözesanadministrator kommissarisch geleitet.
Herwig Gössl wurde am 22. Februar 1967 in München geboren und wuchs in Nürnberg auf. 1986 trat er ins Bamberger Priesterseminar ein und wurde 1993 von Erzbischof Elmar Maria Kredel zum Priester geweiht. Nach vier Jahren als Kaplan in Bayreuth, St. Hedwig, wurde er im September 1997 zunächst zum Pfarradministrator und schließlich zum Pfarrer der Pfarreien Hannberg und Weisendorf im Dekanat Erlangen ernannt. 2007 berief ihn Erzbischof Schick zum Subregens im Bamberger Priesterseminar; ein Jahr später wurde er als Subregens im Würzburger Priesterseminar bestätigt. Seither wirkte er als Bindeglied zwischen den beiden Diözesen, die in der Priesterausbildung eng zusammenarbeiteten. Gleichzeitig war Gössl für die Berufseinführung der Kapläne im Erzbistum Bamberg zuständig. Am 24. Januar 2014 ernannte Papst Franziskus Gössl zum Weihbischof in Bamberg. Er wurde auch Bischofsvikar für die Caritas und Dompropst. Später übernahm er die Leitung des Seelsorgeamtes.
Der Termin für die Einführung als Erzbischof werde noch bekannt gegeben, teilte das Erzbistum weiter mit.
„Als synodale Kirche sind wir noch nicht am Ziel“
13 Monate lang hat Herwig Gössl seit dem Rücktritt von Ludwig Schick als Diözesanadministrator das Erzbistum Bamberg geleitet. Als eine Art kommissarischer Geschäftsführer sorgte er dafür, dass in der fränkischen Diözese in der Zeit des leeren Bischofsstuhls alles seinen geordneten Gang weiterging. Einige Kandidaten wurden als möglicher neuer Erzbischof in dieser Zeit genannt, darunter der frühere Papst-Sekretär Georg Gänswein, der Passauer Bischof Stefan Oster und der Würzburger Bischof Franz Jung. Nachdem Papst Franziskus den 56-Jährigen Gössl am Samstag zum neuen Erzbischof ernannt hat, kann dieser sein neues Amt ohne Einarbeitungszeit antreten.
Dass der eigene Weihbischof als Diözesanbischof aufrückt, sei in den vergangenen Monaten in der Weltkirche schon mehrmals vorgekommen, zuletzt in Madrid, teilt das Erzbistum Bamberg mit. Insofern ist die Bamberger Lösung für Insider nicht so überraschend, wie sie wirken könnte.
Ludwig Schick hatte sich einen Nachfolger gewünscht, der mindestens zehn Jahre im Amt bleiben kann. Gössl wird die Altersgrenze von 75 Jahren sogar erst in 19 Jahren erreichen und könnte damit fast so lange amtieren wie sein Vorgänger. Damit hätte er Zeit genug, um mit langem Atem notwendige Reformen in Angriff zu nehmen und zugleich das zu bewahren, was den Kern des katholischen Glaubens ausmache. Dass ihm eine herausfordernde Amtszeit bevorsteht, in der die Zahl der Katholiken und damit auch der finanzielle Spielraum und das zur Verfügung stehende Personal weiter sinken werden, ist ihm sehr bewusst.
Seine konservative Grundhaltung hatte er nach seiner Ernennung zum Weihbischof offen bekannt und auch seine skeptische Haltung zu manchen Forderungen des Synodalen Wegs nie verborgen. Als Bamberger Vertreter in der Synodalversammlung hatte er, wie er selbst bekannte, aber auch eine Entwicklung durchgemacht. Trotz vieler offener Fragen unterstützte er mit seiner Stimme viele Reformanträge des Synodalen Wegs und setzte während der Sedisvakanz das reformierte Arbeitsrecht im Erzbistum Bamberg vorläufig in Kraft. „Wir sind als synodale Kirche noch auf dem Weg. Und wir sind noch nicht am Ziel“, sagte Gössl.
Nach der Verkündung seiner Ernennung im Dom am Samstag sagte Gössl, er habe sich nicht um das Amt beworben und nicht danach gedrängt. Aber er vertraue darauf, dass Jesus Christus seine Kirche führt und leitet. Er nehme das Amt daher an im Vertrauen darauf, dass der Herr im Weisheit und Geduld dafür gebe. Er sei dankbar, in Bamberg Bischof sein zu dürfen.
Diözesanrat Bamberg freut sich auf weitere Zusammenarbeit
Der Vorstand des Diözesanrats Bamberg freue sich sehr über die Ernennung von Herwig Gössl zum neuen Erzbischof von Bamberg, teilten für den Vorstand Astrid Schubert und Dr. Günter Heß mit. „Wir gratulieren ihm von ganzem Herzen zu dieser neuen Aufgabe. Damit ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Erzbistums gewährleistet.“ Die vergangenen dreizehn Monate seien von einem vertrauensvollen und wertschätzenden Miteinander von Diözesanadministrator und dem Vorstand des Diözesanrats geprägt gewesen. Der Vorstand des Diözesanrats wisse um die Herausforderungen der kommenden Jahre für das Erzbistum in personeller und finanzieller Hinsicht und sei bereit, den neuen Erzbischof nach Kräften zu unterstützen. Dazu sei eine noch engere Zusammenarbeit wünschenswert und notwendig.
Auch die Stadtspitze hat sich den Glückwünschen angeschlossen. „Eine gute Entscheidung für das Bistum und die Bamberger Bürgerschaft. Ich bin mir sicher, dass wir die guten Beziehungen zwischen dem Domberg und der Stadt fortsetzen werden.“ Mit diesen Worten gratulierte der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke Herwig Gössl am Samstagmittag zu dessen Ernennung zum neuen Erzbischof. Gemeinsam mit Bürgermeister Jonas Glüsenkamp hatte Starke im Bamberger Dom verfolgt, wie die von Papst Franziskus getroffene Entscheidung verkündet wurde.
Der Gratulation schließt sich Bürgermeister Jonas Glüsenkamp an, der sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Oberhirten freut. Er sieht allerdings auch die Aufgaben und Herausforderungen, die dieser in den nächsten Jahren zu bewältigen hat: „Es erfordert eine ganz besondere Kraftanstrengung, um in der Kirche die Dinge und die Menschen auch wieder zusammenzuführen und etwas Neues zu entwickeln. Dafür wünsche ich Herwig Gössl viel Erfolg.“
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Papst Franziskus nimmt Amtsverzicht an
Ludwig Schick legt Amt als Erzbischof nieder
Bambergs Erzbischof Ludwig Schick legt nach 20 Jahren sein Amt nieder, wie das Erzbistum Bamberg heute bekanntgab. Papst Franziskus habe am Allerheiligentag der Bitte Ludwig Schicks entsprochen, ihn vom Amt zu entpflichten.
Ludwig Schick betonte, er lege „dankbar und zuversichtlich“ wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen in die Hände eines Nachfolgers.
Die Entscheidung wurde am Dienstag zeitgleich in Rom und in Bamberg verkündet. Mit seinem Rücktritt wolle Schick die bevorstehenden wichtigen Entscheidungen und Weichenstellungen im Erzbistum einem jüngeren Nachfolger überlassen. „Vernunft und Verantwortung“ hätten ihn bereits im ersten Quartal des Jahres zu dieser Überzeugung kommen lassen. In einer Privataudienz im April habe er deshalb dem Papst seinen Rücktritt angeboten, schreibt Schick, der im September 73 Jahre alt geworden ist, in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an die Menschen im Erzbistum Bamberg.
Seine Aufgaben im Erzbistum habe er in seiner 20-jährigen Amtszeit erfüllt und abgeschlossen, schreibt Schick weiter und nennt die Beschlüsse des Bamberger Pastoralgesprächs, die Strukturreform mit der Bildung neuer Seelsorgebereiche sowie die Renovierung zahlreicher Gebäude wie das Bamberger Priesterseminar, das Jugendhaus Burg Feuerstein, die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg, die Bildungshäuser Vierzehnheiligen sowie alle Schulen in katholischer Trägerschaft und viele Kirchen, Kapellen, Kindergärten und Seniorenheime. Auch das Ordinariat sei neu strukturiert worden. „Vor allem konnte die tägliche Seelsorgearbeit in Verkündigung, Gottesdienst und karitativer Gemeinschaftbildung getan werden“, schreibt Schick weiter.
Administrator soll zeitnah Leitung interimsweise übernehmen
In seinem Brief weist Schick auf bevorstehende Personalentscheidungen im Erzbistum und auf die Umsetzung der Reformbeschlüsse des Synodalen Wegs und des weltweiten synodalen Prozesses hin. Papst Franziskus habe ihn zunächst gebeten, weiter im Amt zu bleiben. „Nach nochmaligem Vortragen meiner Gründe hat er meiner Bitte Ende September dann entsprochen“, erläutert Schick. Der Amtsverzicht ist damit am 1. November 2022 wirksam geworden.
Schick betont weiter, dass er alle übernommenen und zugesagten Verpflichtungen erfüllen werde, sofern dies von den Gläubigen und Gemeinden sowie dem künftigen Administrator des Erzbistums gewünscht werde. „Dankbar und zuversichtlich scheide ich aus dem Amt“, schreibt er. „Die Aufgaben der Kirche in Verkündigung der frohen Botschaft in den Gottesdiensten, der Seelsorge und Caritas können auf einem guten Fundament fruchtbar weitergeführt werden.“ Das Schreiben endet mit den Worten: „Ich bin dankbar, dass ich am Allerheiligentag ausscheiden darf und die Erzdiözese Bamberg sowie die ganze Kirche Jesus Christus und allen Heiligen für eine segensreiche Zukunft anvertrauen darf.“
Die katholische Kirche sieht Schick derzeit in einer Phase der Neuorientierung, wie das Erzbistum Bamberg mitteilt. „Reformen sind möglich und nötig“, betonte er und machte auch deutlich, dass die Gemeinschaft der Glaubenden wichtiger ist als die Institution Kirche.
In den letzten Monaten seiner Amtszeit musste Schick sich auch verstärkt mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen befassen. Jeder Fall habe ihn tief erschüttert, betonte er und räumte auch Kommunikationsfehler der Bistumsleitung in den vergangenen Jahrzehnten ein. Missbrauch sei Mord an Kinderseelen.
Ludwig Schick wurde am 22. September 1949 in Marburg geboren und 1975 in Fulda zum Priester geweiht. 1995 wurde er Generalvikar in Fulda, 1998 Weihbischof. Ab 1985 war er Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät in Fulda, bis er 2002 zum Erzbischof von Bamberg ernannt wurde. Von 2006 bis 2021 war er Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. In seine Amtszeit in Bamberg fielen das 1000. Bistumsjubiläum 2007 und das 1000. Domjubiläum 2012.
Das Domkapitel werde baldmöglichst einen Administrator wählen, der bis zur Ernennung eines Nachfolgers durch den Papst das Erzbistum leitet.
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Russland und die Ukraine der Gottesmutter geweiht
„Jeder Krieg ist Bankrotterklärung der Menschlichkeit“
Als „Bankrotterklärung der Menschlichkeit“ hat Erzbischof Ludwig Schick den Krieg gegen die Ukraine und jeden Krieg in der Welt bezeichnet. Das Erzbistum Bamberg weihte heute mit Papst Franziskus Russland und die Ukraine der Gottesmutter.
„Das Unverzeihlichste bei jedem Krieg ist, dass er gar nicht nötig gewesen wäre. Denn mit Menschlichkeit kann jeder Krieg verhindert werden“, sagte Schick am Freitag in einer Friedens-Andacht im Bamberger Dom. Das Erzbistum Bamberg folgte dem Aufruf des Papstes, der in Rom „die Menschheit, insbesondere Russland und die Ukraine“ dem Unbefleckten Herzen Mariens weihte. Die Weihe wurde in der ganzen Welt mitvollzogen.
Musikalische Gestaltung durch Chor des Collegium Orientale
„Menschen und Regierungen können durch ihre Unmenschlichkeit die Menschlichkeit zum Bankrott führen, aber nicht zerstören“, sagte Schick. „Deshalb rufen wir heute mit Papst Franziskus und der ganzen Kirche zu Gott, dass die Menschlichkeit gegen die Unmenschlichkeit Putins und seiner Verbündeten siegen und alle sich bekehren mögen, dass sie vom Krieg zum Frieden, von Gewalt zum Dialog, von Missachtung der Menschenwürde und Menschenrechte zur Achtung der Menschen, ihrer Würde und Grundrechte auf Leben, Heimat und Frieden zurückkehren.“
Der Pfarrer der griechisch-katholischen Gemeinde in Bamberg, Andrii Khymchuk, wies in seiner Einführung auf die Not der ukrainischen Flüchtlinge hin. Auch der Pfarrer der rumänisch-orthodoxen Gemeinde, Ionut Paun, beteiligte sich an der Weihe. Am Gottesdienst im Dom nahmen auch ukrainische Mütter mit ihren Kindern teil, die derzeit im Bamberger Priesterseminar Zuflucht gefunden haben. Musikalisch wurde die Weihe vom Chor des Collegium Orientale in Eichstätt mitgestaltet.
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Aufruf für eine partizipative und geschwisterliche Kirche
„Der Papst will die Kirche erneuern“
Zum neunten Jahrestag der Amtseinführung von Papst Franziskus hat Erzbischof Ludwig Schick die Notwendigkeit von Reformen in der Kirche betont. Die Kirche müsse sich erneuern, denn sie sei die Kirche Jesu Christi, der sie als Instrument des Heiles für die Menschen gegründet habe. „Das muss sie bleiben!“, sagte Schick in seiner heutigen Predigt im Bamberger Dom.
„Papst Franziskus will die Kirche erneuern, die durch den Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, durch Machtmissbrauch, Finanzskandale, Fehlentwicklungen und Reformstau das Vertrauen so vieler Menschen verloren hat“, sagte der Erzbischof.
Schick verwies dabei auf den „Synodalen Weg“ in Deutschland und den vom Papst angestoßenen weltweiten „Synodalen Prozess“. Beide könnten sich ergänzen und so zu einem Joint Venture werden. Dazu sei es notwendig, dass sie aufeinander hören und sich aufeinander einlassen. Der Papst habe in seinen Briefen an die Kirche in Deutschland seine Anliegen mit den drei Begriffen „Gemeinschaft, Teilnahme und Mission“ ausgedrückt. Die Kirche sei Gemeinschaft mit Gott und der Getauften untereinander. Alle Getauften sollten am kirchlichen Leben teilnehmen, in Familie, Beruf, Ehrenämtern und im Gemeindeleben. Sie sollten sich auch an den Entscheidungsprozessen in den Diözesen und der Weltkirche beteiligen.
Papstsonntag soll besondere Verbindung der Diözese mit Heiligem Vater ausdrücken
Diese Partizipation müsse von den Verantwortungsträgern auch zugelassen und eingeräumt werden. Schick plädierte deshalb erneut für die Mitbestimmung der Gläubigen bei der Einsetzung und Begleitung von Pfarrern, Bischöfen, pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Verwaltungsleitungen. „Eine wirklich partizipative Kirche ist eine geschwisterliche Gemeinschaft, die auch offen und transparent ist. So werden Dunkelräume vermieden, die immer die Gefahr von Egozentrik und Missbrauch in sich bergen“, betonte Erzbischof Schick. Die Kirche solle den guten Gott verkünden und die Botschaft Jesu den Menschen nahebringen, die Sakramente feiern und in den kirchlichen Werken, Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen etc. zum Gemeinwohl beitragen.
Der Sonntag nach dem Jahrestag der Wahl des Papstes wird im Erzbistum Bamberg traditionell als Papstsonntag gefeiert, um die besondere Verbindung der Diözese mit dem Heiligen Vater zum Ausdruck zu bringen. „Wir wollen uns dabei die Bedeutung des Papstes für die katholische Weltkirche bewusstmachen, dem jeweils aktuellen Papst für seinen Einsatz danken und Fürbitte halten, dass er seine Aufgaben zum Wohl der weltweiten katholischen Kirche gut erfüllen kann“, sagte Schick. Der Heilige Vater solle die Einheit der Gläubigen stärken, den apostolischen Glauben unversehrt bewahren und alle in der Freude des Evangeliums erhalten. Am 13. März 2013 wurde Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt. Am 19. März fand die feierliche Amtseinführung von Papst Franziskus statt.
Der Festgottesdienst am Sonntag wurde unter Beteiligung des Päpstlichen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem (Komtureien Bamberg und Nürnberg), des Malteserordens und des Deutschen Ordens gefeiert.