Die Humboldtpinguine im Tiergarten der Stadt Nürnberg haben Junge bekommen. Die beiden Küken Bella und Tiffy sind bereits im Sommer geschlüpft.
Vor Kurzem gab es Nachwuchs bei den Löwen, nun haben die Pinguine im Tiergarten Nürnberg nachgelegt. Wie der Zoo gestern (5. Oktober) mitteilte, haben die beiden Humboldtpinguine Ella und Iven zwei Junge bekommen. Bella und Tiffy sind bereits im Juni geschlüpft. Damit ist die Kolonie der Vögel (wissenschaftlicher Name „Spheniscus humboldti“) auf 28 Tiere angewachsen.
Ihre ersten drei Monate verbrachten die beiden Küken im Nest, wo sie von ihren Eltern gefüttert
wurden. Inzwischen halten sie sich immer häufiger außerhalb ihrer Bruthöhlen auf und erkunden die Außenanlage.
Auch wenn die Jungvögel schon fast genauso groß sind wie die erwachsenen Tiere und als ausgewachsen gelten – an ihrem Gefieder sind sie gut zu erkennen. Anders als die erwachsenen Pinguine tragen sie noch keinen schwarzen Streifen über der Brust und über den Augen fehlt die weiße Zeichnung. Der Wechsel des Federkleids, auch Mauser genannt, tritt erst mit etwa einem Jahr ein.
Eltern ebenfalls im Tiergarten geschlüpft
Die Eltern von Bella und Tiffy, Ella und Iven, schlüpften vor drei Jahren ebenfalls im Tiergarten Nürnberg und wurden mit der Hand aufgezogen. „Bei Handaufzuchten muss man grundsätzlich aufpassen“, sagt Revierleiter und Tierpfleger Thorsten Krist, „dass die Tiere nicht zu sehr auf den Menschen geprägt werden. Dann besteht das Risiko, dass sie selbst keine eigenen Jungtiere großziehen können. Deshalb freut es uns umso mehr, dass bei Ella und Iven alles so gut funktioniert hat und sie sich jetzt selbstständig um ihren Nachwuchs kümmern.“
Die Pinguinküken werden noch mehrere Wochen von ihren Eltern gefüttert – inzwischen auch immer häufiger außerhalb der Bruthöhlen. „Es kann sein, dass an der Pinguinanlage seltsame Geräusche zu hören sind. Das sind sogenannte Bettellaute der Jungvögel, die ihre Eltern so um Futter bitten“, erklärt Krist. Beim Füttern ihres Nachwuchses würgen die Eltern dann zum Beispiel unverdauten Fisch hervor und lassen ihn in den geöffneten Schnabel der Jungtiere fallen.
Bedroht durch Überfischung und Verschmutzung der Meere
Viele europäische Zoos halten zwar Humboltpinguine, in der Natur gehören sie jedoch zu einer der am meistbedrohten Pinguinarten. Ihr natürlicher Lebensraum liegt an den Küsten Chiles und Perus. Die Bestände dort nehmen allerdings ab, die Art gilt deshalb nach Einschätzung der
Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet. Wie viele Meeresbewohner leiden die Pinguine unter Plastikverschmutzung und Überfischung der Weltmeere.