Im Tiergarten Nürnberg haben die Streifenwiesel Nachwuchs bekommen. Vom Umgang mit den Jungtieren erhofft sich der Zoo neue Erkenntnisse über die relativ
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Ictonyx libycus
Tiergarten Nürnberg: Nachwuchs für seltene Streifenwiesel
Im Tiergarten Nürnberg haben die Streifenwiesel Nachwuchs bekommen. Vom Umgang mit den Jungtieren erhofft sich der Zoo neue Erkenntnisse über die relativ unbekannten und in Europa nur in einem weiteren Zoo gehaltenen Tiere.
Sie sind schwarz-weiß gestreift und laut einer Mitteilung des Tiergartens der Stadt Nürnberg eine kleine Sensation: Die neugeborenen Libyschen Streifenwiesel (Ictonyx libycus). Bereits das zweite Jahr in Folge haben die erwachsenen Tiere damit erfolgreich Junge auf die Welt gebracht. 2023 gelang dem Tiergarten die Erstzucht bei der nur selten in Zoos gehaltenen Art. In Europa lebt diese Art der Streifenwiesel aktuell nur in einem weiteren Zoo, im Biotropica Val de Reuil in Frankreich. Dabei handelt es sich um die beiden Tiere aus dem letztjährigen Wurf im Tiergarten Nürnberg.
Der Nürnberger Zoo hält Streifenwiesel unterdessen seit 2019. Ihre Anlagen befinden sich im Giraffenhaus und im Außenbereich des Wüstenhauses. Da die Tiere hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv sind, kommen sie tagsüber nur selten aus ihrem beheizten Bau.
Die Jungtiere wurden Ende Februar 2024 geboren und lebten in den ersten Wochen gemeinsam mit ihrer Mutter in einer Box im Giraffenhaus. Inzwischen sind die Jungen selbstständig und konnten in separate Boxen umziehen. In den ersten Wochen öffneten die Tierpfleger:innen einmal pro Tag die Wurfkiste, um nachzusehen, ob es den Jungen gut geht.
Neue Erkenntnisse zur Zucht
„Die Mutter hat sich fürsorglich und aktiv um ihren Nachwuchs gekümmert. Es war eine starke Bindung erkennbar“, sagt die stellvertretende Revierleiterin und Tierpflegerin Dagmar Fröhlich. Da die Art nur selten in Zoos zu finden ist, ist nur wenig über die Haltung und Zucht bekannt. „Wir haben in den letzten Jahren viele neue Erkenntnisse im Umgang mit diesen noch relativ unbekannten Tieren sammeln können. Zum Beispiel haben wir ihnen viele Höhlen als Rückzugsmöglichkeit angeboten, Männchen und Weibchen kurz nach der Geburt getrennt und die Jungtiere herausgenommen, sobald die Paarungszeit wieder beginnt.“
Das Besondere in diesem Jahr ist laut Tiergarten Nürnberg: Die Tierpfleger:innen haben die Entwicklung der Jungtiere genau dokumentiert und mit Fotos festgehalten. „Unsere Zuchterfolge zeigen, dass sich die Tiere sicher fühlen. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Tierpflege sind sehr hilfreich für die weitere Haltung der Art, sollte diese einmal als bedroht eingestuft werden, und für den Umgang mit ähnlichen Arten“, sagt Fröhlich.
An Hitze und Trockenheit angepasst
Die Libyschen Streifenwiesel gehören zu den Mardern, sind in Trockengebieten rings um die Sahara weit verbreitet und bewohnen dort sehr heiße Gebiete. Um sich vor der Hitze zu schützen, verbringen sie den Tag in selbstgegrabenen Bauten oder Felshöhlen. Erst in der kühleren Nacht gehen sie auf Jagd.
Zur Nahrung der Streifenwiesel gehören neben kleinen Wirbeltieren auch Eier, besonders von bodenbrütenden Vogelarten. Durch ihre schwarz-weiße Zeichnung ähneln Streifenwiesel auf den ersten Blick den Stinktieren, mit denen sie jedoch nicht näher verwandt sind. Eines haben sie mit ihnen aber trotzdem gemeinsam: Beide besitzen speziell ausgeprägte Analdrüsen, aus denen sie bei Gefahr ein übelriechendes Sekret spritzen können.
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Nach Löwengeburt
Tiergarten Nürnberg: Raubtierhaus wieder geöffnet
Das Raubtierhaus im Tiergarten Nürnberg hat nun wieder täglich ab 10 Uhr geöffnet. Nach der Geburt zweier Löwen im September blieb das Haus geschlossen, damit die Löwen ihren Nachwuchs ungestört großziehen konnten.
Mitte September bekamen die beiden Asiatischen Löwen Aarany und Kiron im Raubtierhaus des Nürnberger Zoos zweifachen Nachwuchs – ein Weibchen und ein Männchen. Die Namen werden die Tierpflegerinnen und Tierpfleger bestimmen, die jeden Tag mit den Tieren arbeiten.
Da Aarany nach der Geburt aber viel Ruhe brauchte, blieb das Raubtierhaus vorerst für das Publikum geschlossen. Auch Tierpflegerinnen und Tierpfleger näherten sich den Löwen nicht. Der einzige, der bei der Löwin blieb, war Löwenkater Kiron. Die beiden wurden weder vor noch nach der Geburt getrennt.
Ende November öffnete das Raubtier wieder, wenn auch erst sporadisch. So sollten sich die Tiere langsam wieder an Besucherinnen und Besucher gewöhnen können, wie der Zoo mitteilte. Nun hat das Raubtierhaus wieder regulär täglich ab 10 Uhr geöffnet. „Die jungen Löwen haben sich sehr gut entwickelt“, sagt Zootierarzt und Kurator Hermann Will. „Sie sind inzwischen immer öfter auf Erkundungstour und die Eltern kümmern sich nach wie vor fürsorglich um sie. Vor zwei Wochen haben wir die Welpen das erste Mal geimpft und gewogen. Auch das hat sehr gut funktioniert.“
Zum Zeitpunkt der Untersuchung wogen die beiden Löwenjungen jeweils etwa neun Kilo. Die Impfung ist Teil einer Grundimmunisierung zum Schutz vor Katzenseuche und Erregern des Katzenschnupfenkomplexes.
Asiatischer Löwen gilt stark gefährdet
Im Mai dieses Jahres hatte Aarany bereits vier Löwenwelpen zur Welt gebracht, die allerdings nicht überlebt hatten. Drei davon hatte sie kurz nach der Geburt aufgefressen – ein Verhalten, das bei unerfahrenen Löwinnen allerdings nicht ungewöhnlich ist. „Es war Aaranys erster Wurf, sie war noch unerfahren und musste erst lernen, wie man mit Jungtieren umgeht“, sagt Will.
Die Löwen-Unterart des Asiatischen Löwen gilt laut Weltnaturschutzunion IUCN als „stark gefährdet“. Aktuell gibt es nur eine einzige Population im Gir-Nationalpark in Indien und angrenzenden Gebieten, wo nach einer Schätzung im Jahr 2017 rund 630 Tiere lebten.
Der Bestand ist relativ stabil, allerdings kann er weder wachsen noch sein Areal vergrößern, da die Kapazitätsgrenze des Nationalparks erreicht ist. Aufgrund des räumlich begrenzten Verbreitungsgebiets können unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheiten oder Waldbrände die gesamte Population bedrohen.
Populationen in Zoos spielen in diesem Zusammenhang laut Tiergarten Nürnberg eine entscheidende Rolle. Denn sie können Tiere für die Wiederansiedlung in der Natur bereitstellen, sofern es nach den Kriterien der IUCN sinnvoll und verantwortbar erscheint. Wie bei vielen anderen Tierarten weltweit ist das auch beim Asiatischen Löwen aktuell aber noch nicht der Fall.
Bedrohte Pinguinart
Tiergarten Nürnberg: Humboldtpinguine bekommen Nachwuchs
Die Humboldtpinguine im Tiergarten der Stadt Nürnberg haben Junge bekommen. Die beiden Küken Bella und Tiffy sind bereits im Sommer geschlüpft.
Vor Kurzem gab es Nachwuchs bei den Löwen, nun haben die Pinguine im Tiergarten Nürnberg nachgelegt. Wie der Zoo gestern (5. Oktober) mitteilte, haben die beiden Humboldtpinguine Ella und Iven zwei Junge bekommen. Bella und Tiffy sind bereits im Juni geschlüpft. Damit ist die Kolonie der Vögel (wissenschaftlicher Name „Spheniscus humboldti“) auf 28 Tiere angewachsen.
Ihre ersten drei Monate verbrachten die beiden Küken im Nest, wo sie von ihren Eltern gefüttert
wurden. Inzwischen halten sie sich immer häufiger außerhalb ihrer Bruthöhlen auf und erkunden die Außenanlage.
Auch wenn die Jungvögel schon fast genauso groß sind wie die erwachsenen Tiere und als ausgewachsen gelten – an ihrem Gefieder sind sie gut zu erkennen. Anders als die erwachsenen Pinguine tragen sie noch keinen schwarzen Streifen über der Brust und über den Augen fehlt die weiße Zeichnung. Der Wechsel des Federkleids, auch Mauser genannt, tritt erst mit etwa einem Jahr ein.
Eltern ebenfalls im Tiergarten geschlüpft
Die Eltern von Bella und Tiffy, Ella und Iven, schlüpften vor drei Jahren ebenfalls im Tiergarten Nürnberg und wurden mit der Hand aufgezogen. „Bei Handaufzuchten muss man grundsätzlich aufpassen“, sagt Revierleiter und Tierpfleger Thorsten Krist, „dass die Tiere nicht zu sehr auf den Menschen geprägt werden. Dann besteht das Risiko, dass sie selbst keine eigenen Jungtiere großziehen können. Deshalb freut es uns umso mehr, dass bei Ella und Iven alles so gut funktioniert hat und sie sich jetzt selbstständig um ihren Nachwuchs kümmern.“
Die Pinguinküken werden noch mehrere Wochen von ihren Eltern gefüttert – inzwischen auch immer häufiger außerhalb der Bruthöhlen. „Es kann sein, dass an der Pinguinanlage seltsame Geräusche zu hören sind. Das sind sogenannte Bettellaute der Jungvögel, die ihre Eltern so um Futter bitten“, erklärt Krist. Beim Füttern ihres Nachwuchses würgen die Eltern dann zum Beispiel unverdauten Fisch hervor und lassen ihn in den geöffneten Schnabel der Jungtiere fallen.
Bedroht durch Überfischung und Verschmutzung der Meere
Viele europäische Zoos halten zwar Humboltpinguine, in der Natur gehören sie jedoch zu einer der am meistbedrohten Pinguinarten. Ihr natürlicher Lebensraum liegt an den Küsten Chiles und Perus. Die Bestände dort nehmen allerdings ab, die Art gilt deshalb nach Einschätzung der
Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet. Wie viele Meeresbewohner leiden die Pinguine unter Plastikverschmutzung und Überfischung der Weltmeere.
Löwin Aarany bringt zwei Junge auf die Welt
Tiergarten Nürnberg: Nachwuchs im Raubtierhaus
Im Tiergarten Nürnberg gibt es Nachwuchs im Raubtierhaus. Löwin Aarany hat am Wochenende zwei Junge zur Welt gebracht. Für das Publikum des Zoos werden die Löwenjungtiere allerdings frühestens in einigen Wochen zu sehen sein.
Bereits Anfang letzter Woche hatte sich angedeutet, dass die asiatische Löwin Aarany trächtig ist. Zusammen mit ihrem Männchen Kiron hatte sie sich in das Innengehege der Löwenanlage im Tiergarten Nürnberg zurückgezogen und war mehrere Tage lang nicht im Außenbereich erschienen. Nun vermeldete der Tiergarten, dass Aarany am Samstag (16. September) zwei Junge geboren hat.
Auch gab der Zoo bekannt, dass die Löwin ihren Nachwuchs bisher gut angenommen hat und die beiden Jungtiere säugt. Da Aarany nun aber viel Ruhe brauche, bleibt das Raubtierhaus für das Publikum vorerst geschlossen. Auch Tierpflegerinnen und Tierpfleger werden sich Aarany und ihrem Nachwuchs in nächster Zeit nicht nähern.
„Aarany soll ihre Jungen möglichst ungestört großziehen“, sagt Zootierarzt Dr. Hermann Will. „Kontakt mit den Pflegerinnen und Pflegern könnte sie irritieren. Nur Löwenkater Kiron ist bei ihr. Die beiden haben sich von Anfang an sehr gut verstanden und harmonieren miteinander. Wir haben auch festgestellt, dass Aarany in Kirons Anwesenheit ruhiger und entspannter ist, und uns deshalb bewusst entschieden, die beiden zusammenzulassen.“ Nur zu den Kleinen lasse Aarany Kiron noch nicht.
Dass Aarany ihren Nachwuchs annimmt, ist für den Zoo auch insofern erfreulich, als dass sie im Mai dieses Jahres bereits vier Löwenwelpen zur Welt gebracht, diese allerdings nicht überlebten. Drei davon hatte die Löwin kurz nach der Geburt aufgefressen. Ein solches Verhalten ist laut Nürnberger Tiergarten bei unerfahrenen Löwinnen allerdings nicht ungewöhnlich. „Es war Aaranys erster Wurf, sie war noch unerfahren und musste erst lernen, wie man mit Jungtieren umgeht“, sagt Hermann Will.
Zoopopulation entscheidend für Erhalt der Art
Jeder Nachwuchs bei den Löwen ist wichtig für den Erhalt der Art. Denn die Löwen-Unterart des Asiatischen Löwen (Pathera leo persica) gilt laut Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) als stark gefährdet. Aktuell gibt es in Freiheit nur eine einzige Population in einem Nationalpark in Indien, wo nach Schätzungen im Jahr 2017 rund 630 Tiere lebten. Der Bestand ist stabil, allerdings kann er weder wachsen noch seinen Lebensraum vergrößern, da die Kapazitätsgrenze des Nationalparks erreicht ist. Aufgrund des räumlich sehr begrenzten Verbreitungsgebiets können unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheiten oder Waldbrände die gesamte Population bedrohen.
Sogenannte Reservepopulationen in Zoos spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Denn sie können Tiere für die Wiederansiedlung in der Natur bereitstellen, sofern es nach den Kriterien der IUCN sinnvoll und verantwortbar erscheint. Wie bei vielen anderen Tierarten weltweit ist das auch beim Asiatischen Löwen aktuell aber noch nicht der Fall.
Die Zucht und Haltung von momentan 113 Asiatischen Löwen in 40 europäischen Zoos wird auf wissenschaftlicher Basis in einem Erhaltungszuchtprogramm koordiniert. Ziel ist es, eine möglichst große genetische Vielfalt innerhalb der Population zu erhalten. Im Rahmen des Programms kam 2018 auch das in Frankfurt geborene Löwenmännchen Kiron nach Nürnberg.