In den nächsten Tagen bietet die Universität Bamberg ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm. So finden über die Woche eine Krippenfiguren-Ausstellung statt, eine Podiumsdiskussion zu digitaler Bildung, eine Roman-Lesung mit Charlotte Gneuß, die Abschiedsvorlesung von Sabine Weinert, das Theologische Forum, ein Filmforum mit Dominik Graf und das Weihnachtskonzert des Universitätsorchester.
Um 1800 entstand in der französischen Provence der Brauch, aus Brotteig Hauskrippen zu gestalten. Da diese Santons – zu Deutsch kleine Heilige – nicht lange haltbar waren, ging man bald dazu über, sie aus Ton zu formen. So entstand letztlich ein Kunstgewerbe und mit dem Santonnier sogar ein Ausbildungsberuf. Der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie der Universität Bamberg zeigt seit gestern (4. Dezember) eine Ausstellung mit Provençalischen Krippenfiguren (An der Universität 5) aus der Sammlung der 2023 verstorbenen Volkskundlerin Bärbel Kerkhoff-Hader. Bevölkert sind diese südfranzösischen Krippen jedoch nicht nur von der heiligen Familie, Ochsen und Esel, den Hirten und den Weisen aus dem Morgenland. Hier pilgern auch Jäger, Metzger, Lavendel- und Fischverkäuferinnen, Briefträger, Wäscherinnen und viele mehr zum Stall von Bethlehem.
Digitale Bildung, Charlotte Gneuß, Sabine Weinert
In Ihren Räumlichkeiten in der Markusstraße veranstaltet die Universität Bamberg heute Abend (5. Dezember, 17 Uhr) eine Podiumsdiskussion zum Thema Digitale Bildung. Der Alltag an Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen hat sich durch den Einsatz von modernen Technologien nachhaltig verändert. Digitale Tools sind mittlerweile aus dem Unterricht ebenso wenig wegzudenken wie aus der Hochschullehre, der beruflichen oder der wissenschaftlichen Bildung. Diese Entwicklung bietet laut der Universität Chancen für Lehrende und Lernende. In einer Podiumsdiskussion stellt sich die Hochschule entsprechend die Frage: Wie kann uns dieses Mehr an Technik helfen, Lehre und Unterricht tatsächlich besser zu gestalten?
Ebenfalls heute Abend (5. Dezember, 19 Uhr, An der Universität 5) liest Charlotte Gneuß aus ihrem Debütroman „Gittersee“. Die 1992 geborene Autorin publiziert unter anderem in Literaturmagazinen und für ZEIT Online. „Gittersee“ wurde für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2023 nominiert, mit dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung und dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Der Roman erzählt von der DDR der 1970er Jahre aus der Perspektive von Karin. Die 16-jährige ist mit familiären Aufgaben überhäuft und zum ersten Mal verliebt. Als ihr Freund Paul plötzlich in den Westen flieht, gerät sie unter den Druck der Staatssicherheit. Das Werk beschreibt die DDR zum ersten Mal aus der Perspektive einer jungen, nachgeborenen Autorin.
Am 6. Dezember (18:15 Uhr, Markusplatz 3) hält Sabine Weinert ihre Abschiedsvorlesung. Sabine Weinert, Inhaberin des Lehrstuhls für Psychologie I wird darin zum Thema „Früh übt sich – Befunde und Perspektiven aus 21 Jahren entwicklungspsychologischer Forschung zu frühkindlicher Entwicklung und Bildung in Bamberg“ sprechen.
Antisemitismus, Dominik Graf, Weihnachtskonzert
Am 7. Dezember (18:15 Uhr, An der Universität 2) lädt dir Universität zum Theologischen Forum. Das beschäftigt sich dieses Semester mit Antisemitismus in Deutschland. Der Vortrag trägt den Titel „Antijudaistische Texte im Neuen Testament und deren Rezeption in der Kunstgeschichte am Beispiel des Bamberger Doms“. Es referieren Bernhard Heininger von Universität Würzburg und Birgit Kastner vom Erzbistum Bamberg.
Im Rahmen der Fachtagung „Vielfalt im Gegensatz“ kommt am 8. Dezember (18 Uhr, An der Universität 2) der Filmregisseur Dominik Graf nach Bamberg. Graf ist auch als Filmpublizist bekannt, der mit Essayfilmen und Büchern den deutschen Fernseh- und Kino-Diskurs bereichert. Aktuell entsteht sein Buch „Sein oder Spielen“, das einen Einblick in das Regiehandwerk und die Schauspielerführung bietet. Vor der Veröffentlichung wird Graf einige Kapitel des Buches vorlesen. Für den 9. Dezember (17 Uhr) ist außerdem ein Podium mit Dominik Graf samt Filmvorführung im Kino Lichtspiel geplant.
Am selben Tag spielt das Universitätsorchester sein traditionelles Weihnachtskonzert (9. Dezember, 15 und 18 Uhr, Dominikanerstraße 2a). Musikalisch mal fröhlich und schwungvoll, dann wieder still und besinnlich, mit beliebten Klassikern, aber auch unbekannteren Melodien – sollte für alle etwas dabei sein.