Die bayerischen IHKs haben die Zahl der im Jahr 2021 im Freistaat angemeldeten Patente bekanntgegeben. Überdurchschnittlich viele davon kommen aus Oberfranken.
Ein jüngst erschienener Bericht der bayerischen IHKs namens „Patente in Bayern 2023“ gibt Auskunft über die Zahl von Patentanmeldungen im Jahr 2021 – zum Beispiel in Oberfranken. Wie die IHK Oberfranken Bayreuth gestern (20. Juli) mitteilte, liegt die Zahl der Patente im hiesigen Regierungsbezirk sogar überdurchschnittlich hoch.
„Dass sich Bayern als Innovationsstandort behaupten kann, ist nicht zuletzt der Leistungsfähigkeit unserer oberfränkischen Erfinderinnen und Erfinder geschuldet”, wird Michael Waasner, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth, zitiert. Und Dominik Erhard, Referent für Innovation, Technologie und gewerbliche Schutzrechte bei der IHK für Oberfranken Bayreuth, fügt an: „Jedes Patent wird nach einer internationalen Patentklassifikation einer bestimmten Klasse zugeordnet. Gerade im Bereich von Batterien, bei der Fahrzeugausstattung oder bei Funknavigationssystemen verzeichnen wir in den vergangenen Jahren einen deutlichen Zuwachs der Patentanmeldungen.“
Die meisten Patente beziehen sich auf medizinische Technik
Die meisten Patente der knapp 1.000 Patentpublikationen aus dem Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth seien 2021 allerdings erneut im Bereich medizinischer Diagnostik und Chirurgie angemeldet worden. Bis auf das Jahr 2019 kamen seit einem Jahrzehnt die meisten Patentanmeldungen aus diesem Sektor. Jede fünfte bayerische Patentpublikation aus dieser Patenklasse stammt speziell aus Oberfranken.
Auf Rang 2 bei der Zahl der Patentanmeldungen stehen Patente in Schließtechnik von Türen und Fenstern. 57 Prozent aller bayerischen Patente und 24 Prozent der Patente bundesweit in diesem Sektor haben ihren Ursprung in Oberfranken.
Eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Patenten gibt es laut IHK auch bei Maschinenventilen. Hier komme jedes vierte bayerische Patent aus Oberfranken, der Anteil an Deutschland liegt bei 16 Prozent.
Die meisten Patente aus Oberfranken kamen 2021 indes von großen Firmen wie Siemens, Schaeffler Technologies oder Brose Fahrzeugteile. Aber auch einige kleinere Unternehmen tragen bei. Sie melden zwar jedes Jahr nur wenige Patente an, über einen längeren Zeitraum betrachtet, würden sie jedoch ihr Knowhow über Patentanmeldungen sichern.
Denn: „Der kontinuierliche Ausbau des Schutzrechtsportfolios dient nicht nur der Sicherung der Märkte“, sagt Erhard. „Es ist vielmehr auch das Ziel, sich einen Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern zu verschaffen, zusätzliche Lizenzeinnahmen zu generieren und so die Basis für einen wirtschaftlichen Erfolg in der Zukunft zu legen.“