Ende der 10h-Regel

Wind-an-Land-Gesetz: Grü­ne erwar­ten „Tur­bo“ bei Windkraft

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Windkraft
Grüner Spitze-PolitikerInnen von der Bamberger EU-, Bundes-, Landes- und kommunalen Ebene von links: Leo Wittmann (Studierendeninitiative BAGLS), Luca Rosenheimer (Kreisvorstand und Landtagsdirektkandidat Bamberg-Land), Ursula Sowa (MdL), Bernd Fricke (Kreisrat und Zweiter Bürgermeister Stegaurach), Malte Gallée (MdEP), Lisa Badum (MdB), Angelika Gaufer (Sprecherin Stadtvorstand), Christian Hader (Vorsitzender Stadtratsfraktion), Jonas Glüsenkamp (Zweiter Bürgermeister Bamberg), Noah Weißmann (Grüne Jugend GJ), Foto: Grünes Bamberg
Die Grü­nen aus Bam­berg Stadt und Land gehen von einer bal­di­gen „Turbo“-Entwicklung für Wind­kraft in der Regi­on aus. Bei einem Spit­zen­tref­fen grü­ner Poli­ti­ke­rIn­nen von der Bam­ber­ger EU‑, Bundes‑, Lan­des- und kom­mu­na­len Ebe­ne waren sich alle einig, dass von der Ampel-Regie­rung ver­ab­schie­de­te Geset­ze bahn­bre­chend für die Nut­zung von Wind­kraft auch rund um Bam­berg sind. Zudem sol­len die neu­en Geset­ze die baye­ri­sche 10h-Regel bald end­gül­tig zu Fall bringen.

Die Bun­des­re­gie­rung hat sich zum Ziel gesetzt, den Strom aus erneu­er­ba­ren Ener­gien bis 2030 zu ver­dop­peln. Dabei spielt die Wind­kraft eine wich­ti­ge Rol­le. Das „Wind-an-Land-Gesetz“ soll den Aus­bau der Wind­ener­gie in Deutsch­land schnel­ler voranbringen.

Mit die­sem Gesetz sei außer­dem die baye­ri­sche „10h-Wind­kraft­ver­hin­de­rungs­vor­schrift“ so gut wie gefal­len. So zitiert eine Mit­tei­lung von Grü­nes Bam­berg Lisa Badum, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Obfrau im Bun­des­tags­aus­schuss für Kli­ma­schutz und Ener­gie. Die 10h-Regel, eine Bestim­mung in der baye­ri­schen Lan­des­bau­ord­nung, sieht vor, dass Wind­kraft­an­la­gen einen Min­dest­ab­stand vom zehn­fa­chen ihrer Höhe zu Wohn­ge­bäu­den haben müssen.

Denn um beim Aus­bau der Wind­kraft bis 2027 auf 1,1 Pro­zent Lan­des­flä­che für Wind­rä­der und bis 2032 auf 1,8 Pro­zent zu kom­men, so die Mit­tei­lung wei­ter, sei es unmög­lich, dar­an fest­zu­hal­ten. „Wir haben es geschafft, gesetz­lich fest­zu­le­gen, dass dann die 10h-Abstands-Regel auto­ma­tisch aus­ge­setzt wird – und das wird auch so kommen.“

Dem stimm­ten Ursu­la Sowa, Land­tags­ab­ge­ord­ne­te und Kreis­vor­sit­zen­der Luca Rosen­hei­mer zu. Bei­de tre­ten bei den Land­tags­wah­len 2023 für die Stimm­krei­se Bam­berg-Stadt und ‑Land als Direkt­kan­di­da­tin und Direkt­kan­di­dat an. „Es nützt gar nichts, dass Minis­ter­prä­si­dent Söder noch schnell ein „10h light“ mit gerin­ge­rer Abstands­vor­ga­be kon­stru­iert hat, nur um irgend­wie noch ein biss­chen Recht zu behal­ten“, sagt Sowa. Und Rosen­hei­mer fügt an: „Das Nein-Sager­tum aus Bay­ern ist gebrochen.“

Erleich­te­run­gen durch neue Gesetze

Dass Ober­fran­ken und auch die Regi­on Bam­berg in Sachen Wind­kraft gut auf­ge­stellt sind, betont Bernd Fri­cke, Kreis­rat und Zwei­ter Bür­ger­meis­ter aus Ste­gau­rach. „Bevor die CSU alles blo­ckiert hat, wur­den hier schon vie­le Wind­vor­rang­ge­bie­te aus­ge­wie­sen, so dass man auf die­se Pla­nun­gen nun schnell zurück­grei­fen kann.“

Und das soll­ten sei­ner Mei­nung nach alle Bür­ger­meis­te­rIn­nen mit Wind­kraft-Poten­ti­al auch mög­lichst bald tun. „Wenn Gemein­den und Bür­ge­rIn­nen nicht selbst aktiv wer­den, dann grei­fen womög­lich Inves­to­ren von außer­halb zu. Bes­ser bleibt die Wert­schöp­fung der Wind­ener­gie in der Region.“

Wind­kraft­an­la­gen sei­en zwar auf dem Stadt­ge­biet Bam­berg nicht mög­lich, aber auf Grund­stü­cken im Umland, die sich in städ­ti­schem Besitz befin­den. Hier will Bam­bergs zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp die Wind­nut­zung schnell voranbringen.

Mit der neu­en Gesetz­ge­bung wür­den auch Erleich­te­run­gen für Bür­ge­rIn­nen­pro­jek­te ein­her­ge­hen, wor­über sich wie­der­um Stadt­rat Chris­ti­an Hader und Stadt­vor­stands­mit­glied Ange­li­ka Gaufer freu­en. Sie begrü­ßen auch das För­der­pro­gramm der Ampel-Regie­rung, das Bür­ge­rIn­nen­pro­jek­te im Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren unter­stützt. „Nur wenn die Ener­gie­wen­de von einer mög­lichst brei­ten Bür­ger­schaft getra­gen wird, kann sie nach­hal­tig gelingen.“

Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ter Mal­te Gal­lée hofft indes dar­auf, dass Deutsch­land sich wie­der zum Vor­rei­ter in Sachen erneu­er­ba­re Ener­gien auf­schwin­gen kann. Die­se Rol­le habe es schon ein­mal zu Beginn des Jahr­tau­sends unter der rot-grü­nen Bun­des­re­gie­rung eingenommen.

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