Kli­ni­ken an der Leistungsgrenze

Stei­gen­de Inzi­den­zen kurz vor der Sandkerwa

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Sandkerwa
Foto: Pixabay
Die Coro­na-Pati­en­ten­zahl steigt in Bam­ber­ger Gesund­heits­ein­rich­tun­gen, die Aus­fäl­le bei medi­zi­ni­schem Per­so­nal haben sich ver­dop­pelt. Die Coro­na-Koor­di­nie­rungs­grup­pe von Stadt und Land­kreis Bam­berg ver­sucht, gegen die­se Ent­wick­lung anzu­ge­hen. Erschwe­rend könn­te sich die Sand­ker­wa auswirken.

Knapp einen Monat vor der Sand­ker­wa (25. bis 29. August) berei­tet das Coro­na-Infek­ti­ons­ge­sche­hen den Gesund­heits­ein­rich­tun­gen in Stadt und Land­kreis Bam­berg erneut gro­ße Sor­ge, wie das Land­rats­amt mit­teil­te. Für den heu­ti­gen 20. Juli gibt das Robert Koch-Insti­tut für den Land­kreis eine Inzi­denz von 1.049 an. Eine Woche vor­her stand der Wert noch bei 611. Die­ses Wachs­tum hat sich in der Zahl der Coro­na-Pati­en­tin­nen und ‑Pati­en­ten in hie­si­gen Kli­ni­ken nie­der­ge­schla­gen. Das Land­rats­amt bezif­fert sie mit mehr als 40 Per­so­nen. In den zurück­lie­gen­den vier Wochen hät­ten sich zusätz­lich coro­nabe­ding­te Aus­fäl­le beim Pfle­ge­per­so­nal auf mehr als zehn Pro­zent und bei Ärz­tin­nen und Ärz­ten auf fünf Pro­zent verdoppelt.

Auf­grund die­ser Ent­wick­lung muss­ten bereits geplan­te Ope­ra­tio­nen abge­sagt wer­den. Ver­le­gun­gen von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten aus über­las­te­ten Kli­ni­ken im Raum Nürn­berg haben die Situa­ti­on zusätz­lich verschärft.

Auch die Ret­tungs­diens­te der Regi­on bekom­men Aus­wir­kun­gen der Situa­ti­on zu spü­ren. „Immer häu­fi­ger müs­sen wir wei­te­re Stre­cken fah­ren, um Pati­en­ten in auf­nah­me­be­rei­te Ein­rich­tun­gen zu brin­gen“, sagt Mat­thi­as Böh­mer, Lei­ter der Inte­grier­ten Leit­stel­le Bamberg-Forchheim.

„Wir brau­chen drin­gend wie­der eine fran­ken­wei­te Koor­di­na­ti­on der Pati­en­ten­strö­me“, for­der­te im Ange­sicht des­sen die Koor­di­nie­rungs­grup­pe Coro­na unter Vor­sitz von Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke am Diens­tag. „Wir müs­sen uns dar­auf vor­be­rei­ten, wie wir mit wei­ter stei­gen­den Inzi­den­zen und folg­lich noch höhe­ren Aus­fäl­len beim Per­so­nal umge­hen. Und wir müs­sen die Pan­de­mie in einer schwie­ri­gen welt­po­li­ti­schen Lage wie­der stär­ker in das Bewusst­sein der Men­schen bringen.“

Die Sand­ker­wa könn­te die Ent­wick­lung wei­ter verschärfen

Vor­sor­ge tref­fen will die Koor­di­nie­rungs­grup­pe auch für Ent­wick­lun­gen, die zuletzt in Nach­bar­re­gio­nen auf­tra­ten. Nach Groß­ver­an­stal­tun­gen wie der Erlan­ger Berg­kirch­weih stie­gen die Inzi­den­zen rund um Erlan­gen deut­lich. Auch Pati­en­ten­zah­len und Aus­fäl­le beim Kli­nik­per­so­nal wuchsen.

„Die aktu­el­le Virus­va­ri­an­te ist deut­lich anste­cken­der als die Vari­an­te zu Jah­res­be­ginn. Und wir sehen län­ge­re und schwe­re­re Ver­läu­fe“, sag­te Dr. Susan­ne Paul­mann, Lei­te­rin des Gesund­heits­am­tes Bamberg.

Die Coro­na-Situa­ti­on in Bam­berg und sei­nen medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen könn­te sich im August also wei­ter ver­schär­fen. Dann muss die Stadt mit der Sand­kirch­weih eine eige­ne Groß­ver­an­stal­tung aus­rich­ten. Die mög­li­chen Nach­wir­kun­gen der Sand­ker­wa schätzt die Koor­di­nie­rungs­grup­pe ent­spre­chend denen in Erlan­gen ein. „Wir müs­sen uns auf eine ähn­li­che Ent­wick­lung nach der Sand­ker­wa vorbereiten.“

Star­ke und Kalb haben daher die Kli­nik­ver­ant­wort­li­chen beauf­tragt, die Ein­rich­tun­gen in Stadt und Land­kreis in den nächs­ten Tagen auf eine mög­li­che ähn­li­che Ent­wick­lung Anfang Sep­tem­ber einzustellen.

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