Bam­berg ist in Ber­lin gefordert

Alba Ber­lin vs. Bro­se Bamberg

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Alba Berlin
Foto: Pixabay
Nach zuletzt fünf Heim­spie­len in Serie gas­tiert Bro­se Bam­berg am 32. Spiel­tag der easy­Cre­dit Bas­ket­ball Bun­des­li­ga bei Alba Ber­lin. Noch haben die Bam­ber­ger Chan­cen auf die Play­offs, sind dabei aber auf Punkt­ver­lus­te der Geg­ner angewiesen.

Alba Ber­lin ist nach den Tele­kom Bas­kets Bonn das aktu­ell erfolg­reichs­te Team der Liga. Die Ber­li­ner haben ihre letz­ten sechs Spie­le gewon­nen und im gesam­ten Jahr 2022 natio­nal erst zwei­mal verloren.

Ins­ge­samt sind es in der lau­fen­den Sai­son sechs Nie­der­la­gen, was die Haupt­städ­ter aktu­ell auf den zwei­ten Tabel­len­platz bringt. Vier die­ser sechs Nie­der­la­gen gab es dabei vor hei­mi­schem Publi­kum, die letz­te Ende Janu­ar gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg.

Zuletzt aber lief die Alba-Maschi­ne­rie rei­bungs­los. Am Mitt­woch­abend tat sich das Team von Isra­el Gon­za­les zwar bei den Hakro Mer­lins Crails­heim über drei Vier­tel etwas schwer.

Im Schluss­ab­schnitt zog Alba Ber­lin das Tem­po aber an und sicher­te sich mit dem 78:70-Erfolg den 22. Sai­son­sieg. Vor allem im Rebound über­zeug­ten die Ber­li­ner, die ins­ge­samt 44 Abpral­ler ein­sam­mel­ten, 18 davon allei­ne am offen­si­ven Brett.

Über­haupt sind die Alba­tros­se das bis­lang stärks­te Rebound­team der gesam­ten BBL. Allen vor­an Luke Sik­ma (5,5) und Oscar da Sil­va (5,3) tun sich dabei her­vor. Ber­lin ist ein unaus­re­chen­ba­res Team, da nahe­zu alle Spie­ler sco­ren und eine Par­tie durch indi­vi­du­el­le Klas­se ent­schei­den können. 

Aus­gangs­la­ge für Berlin

Daher ist es kein Wun­der, dass es bei Alba Ber­lin nicht den einen Tops­corer gibt, son­dern vie­le Akteu­re, die kon­ti­nu­ier­lich hoch punk­ten. Am bes­ten bis­lang mach­te das Mar­cus Eriks­son mit durch­schnitt­lich 13,5 Punk­ten. Der schwe­di­sche Scharf­schüt­ze – Wurf­quo­te von 55,4 Pro­zent, Drei­er­quo­te 48,4 – ist aktu­ell aller­dings ver­letzt. Sein Ein­satz am Frei­tag gegen Bam­berg ist ungewiss.

Auch das Mit­wir­ken von Ben Lam­mers ist frag­lich, der in den letz­ten Wochen an Mus­kel­pro­ble­men litt. Defi­ni­tiv nicht dabei sein wird Tim Schnei­der, der sich vor kur­zem eine Menis­kus­ver­let­zung zuge­zo­gen hat. Von den aktu­ell ein­satz­fä­hi­gen Ber­li­nern sind Oscar da Sil­va und Jaleen Smith am treffsichersten.

Mit im Schnitt 85,2 erziel­ten Punk­ten ist Alba Ber­lin das dritt­stärks­te Offen­siv­team der Bun­des­li­ga. Die­se Punk­te wer­den meist gut her­aus­ge­spielt, denn mit durch­schnitt­lich ver­teil­ten 22,6 Assists sind die Haupt­städ­ter liga­weit in die­ser Kate­go­rie führend.

Dabei ist es vor allem Luke Sik­ma, der sei­ne Mit­spie­ler mit direk­ten Korb­vor­la­gen bes­tens in Sze­ne setzt. Doch nicht nur offen­siv setzt Ber­lin oft­mals ein State­ment, vor allem defen­siv sind die Man­nen von Gon­za­les beein­dru­ckend stark. In den bis­lang absol­vier­ten 28 BBL-Par­tien erlaub­ten die Haupt­städ­ter ihren Geg­nern im Schnitt ledig­lich 72,9 Punk­te. Das ist Liga­best­wert. Knapp 17 Zäh­ler mehr erziel­te Bro­se Bam­berg im Hin­spiel. Aller­dings hat­ten die 89 Punk­te, dar­un­ter 29 von Chris­ti­an Seng­fel­der, beim 89:101 am 6. Spiel­tag nicht für einen Sieg gereicht.

Aus­gangs­la­ge für Bamberg

Für Bro­se Bam­berg gilt es, den posi­ti­ven Flow der letz­ten bei­den Spie­le mit nach Ber­lin zu neh­men. Emo­tio­nal waren die Par­tien gegen Göt­tin­gen und zuletzt gegen Ulm kaum zu über­bie­ten. Denn auch wenn spie­le­risch sicher­lich eini­ges nicht opti­mal war, so waren es der Kampf und die Lei­den­schaft der Man­nen von Oren Amiel allemal.

Die­se Tugen­den gilt es nun wei­ter zu fes­ti­gen, wol­len Seng­fel­der und Co. die Tür zu den Play­offs offen­hal­ten. Rech­nen wäre bei noch vier aus­ste­hen­den Spie­len fehl am Platz. Denn Bro­se benö­tigt nach wie vor jeden Sieg – und ist zudem wei­ter­hin auf Nie­der­la­gen der Kon­kur­renz angewiesen.

Dass die Mann­schaft aber mit Druck umge­hen und unter ihm per­for­men kann, hat sie nicht zuletzt gegen Ulm ein­drucks­voll bewie­sen. Vor allem Chris Dowe war ner­ven­los, als er 3,5 Sekun­den vor Ende der zwei­ten Ver­län­ge­rung sei­ne drei Frei­wür­fe versenkte.

Neben Bam­bergs Auf­bau­spie­ler waren vor allem die Groß­ge­wach­se­nen gut drauf. Chris­ti­an Seng­fel­der und Akil Mit­chell erziel­ten jeweils 23 Punk­te. Jedoch war es eine kol­lek­tiv star­ke Leis­tung, die den Sieg bescher­te. Jeder ein­ge­setz­te Spie­ler punk­te­te, sechs Akteu­re dabei zwei­stel­lig. Zudem wur­den ein­mal mehr stark gere­boun­det und die Ball­ver­lus­te in Gren­zen gehalten.

In Ber­lin wird es aller­dings ein ganz ande­res Spiel. Den­noch müs­sen die Bam­ber­ger Tugen­den auch dort gleich­blei­ben. Denn auch das hat Bro­se in den letz­ten Par­tien immer wie­der bewie­sen: eine Comeback-Mentalität.

Auch wenn die Bam­ber­ger zwei­stel­lig hin­ten lagen, auf­ge­ben war nie eine Opti­on. Vor allem, da Bro­se vor­ne immer etwas bewe­gen kann. Mit im Schnitt bis­lang erziel­ten 84,9 Punk­ten sind sie knapp hin­ter Ber­lin das vier­stärks­te Offen­siv­team der Liga. Das Man­ko liegt eher in der Defen­si­ve, denn die durch­schnitt­lich kas­sier­ten 87,4 Zäh­ler sind nach wie vor zu viel.

Kom­men­tar vor dem Spiel

Shoo­ting Guard Tomáš Kyz­link sag­te vor der Par­tie gegen Alba Ber­lin: „Natür­lich wird es in Ber­lin schwer. Sie sind ein Euro­Le­ague-Team, das die letz­ten sechs Spie­le nicht ver­lo­ren hat. Trotz­dem wis­sen wir, was wir kön­nen. Um aller­dings dort zu bestehen, müs­sen wir ein per­fek­tes Spiel ablie­fern. Wir müs­sen defen­siv bes­ser ste­hen und dür­fen sie nicht ihr Spiel spie­len las­sen. Wenn wir es nicht schaf­fen, sie zu stop­pen, dür­fen wir uns nicht unter­krie­gen las­sen. Am Ende geht es dar­um, dass wir über 40 Minu­ten inten­siv und aggres­siv spie­len. Sie haben vie­le Spie­ler, die ein Spiel ent­schei­den kön­nen. Daher sind sie unbe­re­chen­bar. Wir wer­den aber alles ver­su­chen, um den­noch dort zu bestehen.“

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