Oster­pre­digt von Weih­bi­schof Gössl 

„An Ostern fei­ern wir das Leben – mit­ten im Tod“

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Ostern
Bambergs Weihbischof Herwig Gössl. Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner
Das Oster­fest ist nach Wor­ten des Bam­ber­ger Weih­bi­schofs Her­wig Gössl kei­ne Beru­hi­gungs­pil­le oder Ver­trös­tung auf das Jen­seits. Viel­mehr gebe die Auf­er­ste­hung Jesu den Men­schen Kraft, sich für das Leben ein­zu­set­zen, auch wenn es anstren­gend sei, beton­te er in sei­ner heu­ti­gen Osterpredigt.

„Die Auf­er­ste­hung Jesu von den Toten ist eine Ener­gie­ga­be, die uns Mut macht und die Kraft gibt, sich immer wie­der für das Leben ein­zu­set­zen, auch wenn es anstren­gend ist und man­chen auf die Ner­ven geht“, sag­te Gössl am Oster­sonn­tag in sei­ner Pre­digt im Bam­ber­ger Dom. „Vom Grab Jesu ging kei­ne Erstar­rung aus, son­dern eine Bewe­gung, als die Jün­ge­rin­nen und Jün­ger dem auf­er­stan­de­nen Herrn begeg­net sind und die Kraft sei­ner Auf­er­ste­hung erfah­ren haben.“

Die Auf­er­ste­hung Jesu gebe Ener­gie und Mut, sich für das Leben und gegen Gewalt und Unter­drü­ckung ein­zu­set­zen. „Chris­ten müs­sen immer auf der Sei­te des Lebens ste­hen, und das bedeu­tet zunächst ein­mal ganz klar gegen die Aus­beu­tung und Zer­stö­rung der Schöp­fung, die unse­re gemein­sa­me, natür­li­che Lebens­grund­la­ge ist.“


„Nicht Gewalt, Krieg und Ver­nich­tung haben das letz­te Wort“

Chris­ten müss­ten sich auch für den Lebens­schutz ein­set­zen von der Zeu­gung bis zum natür­li­chen Tod: „Wir müs­sen klar und ent­schie­den ein­tre­ten für das Leben: von Mut­ter und Kind, von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung, von Alt und Jung.“ Der Ein­satz für das Leben bedeu­te auch, Krieg und Bür­ger­krieg und alle Gewalt zu bekämp­fen: „Wenn mög­lich, mit fried­li­chen Mit­teln. Aber wo dies nicht gelingt, dann auch mit den Mit­teln legi­ti­mer Selbst­ver­tei­di­gung“, so der Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor.

„An Ostern fei­ern wir das Leben – mit­ten im Tod“, sag­te Gössl und erläu­ter­te: „Unser Leben ist vom Tod umge­ben und durch­zo­gen. Die Begeg­nun­gen mit dem Tod erschüt­tern unse­re See­le. Denn sie machen bewusst, wie nah der Tod unse­rem Leben immer ist und wie hauch­dünn die Wand ist, die uns von ihm trennt.“ Ostern brin­ge Hoff­nung und Zuver­sicht und spren­ge die Vor­stel­lung, dass mit dem Tod alles aus und besie­gelt ist. „Nicht Gewalt, Krieg und Ver­nich­tung haben das letz­te Wort, nicht die Macht des Stär­ke­ren, der sich und sei­ne Inter­es­sen durch­setzt auf Kos­ten des Schwä­che­ren, son­dern Gott hat das letz­te Wort, und die­ses Wort heißt: Leben!“

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