„Wer, wenn nicht die­ser Tausendsassa“

Arnd Rühl­mann ist Künst­ler der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg im Juni 2025

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Rühlmann
Dem Ausnahme-Künstler Arnd Rühlmann stand die Freude über die besondere Auszeichnung ins Gesicht geschrieben. Foto: Uwe Niklas
Ein uner­schöpf­li­ches Reper­toire, Lei­den­schaft für das Thea­ter und ein mes­ser­schar­fer Blick auf die Welt – Arnd Rühl­mann ist eine Aus­nah­me­erschei­nung. Die Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg ehrt den Bam­ber­ger Thea­ter­ma­cher mit dem Titel Künst­ler der Metro­pol­re­gi­on im Juni. Eine Aus­zeich­nung, „die kaum ver­dien­ter sein könn­te“, wie die Kul­tur­re­fe­ren­tin der Stadt Bam­berg Ulri­ke Sie­ben­haar in ihrer Lau­da­tio betonte.

„Mit einem schier uner­schöpf­li­chen Reper­toire, einer glü­hen­den Lei­den­schaft für das Thea­ter und einem mes­ser­schar­fen Blick auf die Welt um ihn her­um ist Arnd Rühl­mann eine Aus­nah­me­erschei­nung – nicht nur in Bam­berg, son­dern weit über die Stadt­gren­zen hin­aus. Geehrt wird er als Künst­ler der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg – eine Aus­zeich­nung, die kaum ver­dien­ter sein könn­te: Denn wer, wenn nicht die­ser Tau­send­sas­sa, der das Thea­ter lebt, das Wort liebt und dem Wider­spruch ein Büh­nen­bild gibt?“, so Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar in ihrer Lau­da­tio. Mit die­ser Aus­zeich­nung wür­digt die Metro­pol­re­gi­on her­aus­ra­gen­de Per­sön­lich­kei­ten, die sich in beson­de­rer Wei­se um das kul­tu­rel­le Leben der Regi­on ver­dient gemacht haben.

Arnd Rühl­mann gilt als einer der viel­sei­tigs­ten Thea­ter­schaf­fen­den Fran­kens. Schon 2020 wur­de ihm dafür der Baye­ri­sche Kul­tur­preis ver­lie­hen – eine Aner­ken­nung für ein Werk, das stets zwi­schen Tief­gang und Tusch, Tra­gik und Tra­ves­tie, Thea­ter und Tat­kraft oszil­liert. Er begeis­te­re seit Jah­ren mit sei­ner künst­le­ri­schen Viel­sei­tig­keit, sei­nem fei­nen Gespür für gesell­schaft­li­che The­men und sei­nem uner­müd­li­chen Enga­ge­ment für die regio­na­le Kulturszene.

Ob als wort­ge­wand­ter Bru­der Igna­zi­us bei der Bam­ber­ger Fas­ten­re­de, als schil­lern­de Diva Hanu­ta Gon­za­les im nächt­li­chen Bam­berg, als Kri­mi-Erzäh­ler im eige­nen „nana“-Theater oder als prä­zi­ser Schau­spie­ler am Dehn­ber­ger Hof­thea­ter – Rühl­manns Werk sei so facet­ten­reich wie sein künst­le­ri­scher Anspruch hoch ist. Auch als Kolum­nist der Frän­ki­schen Nacht fin­de er regel­mä­ßig tref­fen­de Wor­te zum aktu­el­len Gesche­hen. 2009 stell­te er außer­dem, zusam­men mit dem E.T.A.-Hoffmann-Theater, den Rekord für die „längs­te Kri­mi-Lesung der Welt“ auf. „Arnd Rühl­mann ist ein ganz beson­de­rer Künst­ler – er bewegt, unter­hält, pro­vo­ziert und inspi­riert. Sei­ne Kunst ver­eint Tief­gang mit Leich­tig­keit, Hal­tung mit Humor“, so Siebenhaar.

Mit der Aus­zeich­nung zum Künst­ler der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg reiht sich Arnd Rühl­mann in eine Rei­he nam­haf­ter Kul­tur­schaf­fen­der ein und erhält damit eine wei­te­re bedeu­ten­de Wür­di­gung sei­nes Schaf­fens. Er erhielt sie fei­er­lich über­reicht von Anke Stei­nert-Neu­wirth, Geschäfts­füh­re­rin des Forums Kul­tur der Metro­pol­re­gi­on und Kul­tur­re­fe­ren­tin der Stadt Erlan­gen beim Emp­fang des Forums Kul­tur im Erlan­ger Kunst­pa­lais im Palais Stut­ter­heim. Im Jahr des 20-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums der Metro­pol­re­gi­on fei­er­te dort die Kul­tur­bran­che gemein­sam das gro­ße künst­le­ri­sche Poten­zi­al der „Hei­mat für Kreative“.

In einem spon­ta­nen State­ment freu­te sich Arnd Rühl­mann zudem beson­ders, dass er die Aus­zeich­nung im „Pri­de Month“ Juni erhält. Der „Pri­de Month“ ist ein jähr­li­ches, welt­wei­tes Fest, das im Juni statt­fin­det und die LGBTQ+ Com­mu­ni­ty und ihre Rech­te fei­ert. Er erin­nert an die Stone­wall-Unru­hen in New York City im Jahr 1969, die einen Wen­de­punkt in der Geschich­te der Schwu­len­rechts­be­we­gung dar­stell­ten. Seit Jah­ren setzt sich Rühl­mann aktiv für die Rech­te der quee­ren Gesell­schaft und vor allem quee­rer Künstler:innen ein.

181 Künst­le­rin­nen und Künst­ler erhiel­ten in den ver­gan­ge­nen 15 Jah­ren die Aus­zeich­nung „Künstler:in der Metro­pol­re­gi­on“. Die Band­brei­te reicht von Foto­gra­fie bis Por­zel­lan­kunst, von Rock­mu­sik bis Kom­po­si­ti­on, von Per­for­mance bis Lyrik, von Tanz bis Kaba­rett, von bil­den­der Kunst bis Künst­li­cher Intel­li­genz in der Musik. Die­se Viel­falt ist Aus­druck der krea­ti­ven Kraft, die in der Regi­on ver­an­kert ist. Aus Bam­berg erhiel­ten bereits Nora Gom­rin­ger, Uwe Gaasch, Nev­fel Cum­art, Jonas Ochs, David Saam, Paul Maar, Peter Braun, Rosa Brun­ner, Franz Trö­ger, Chris­tia­ne Toe­we, Rin­gel­hoff und Bol­ler­mann, Albrecht May­er, Mar­tin Bey­er, Mäc Här­der und Tan­ja Kin­kel die Auszeichnung.

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