Im Bausenat stand eine Projektentwicklung für das Areal des OBI-Baumarktes mit Parkplatz und gegenüberliegenden Gebäuden auf der Tagesordnung. Die Grünen sprechen sich zwar für die Projektentwicklung aus, stimmten aber gegen den konkreten, nach ihrer Ansicht ineffizienten, B‑Plan-Entwurf.
Dass die Zeiten ebenerdiger Parkplätze und großflächiger eingeschossiger Gewerbebauten vorbei sind – das haben sich die Bamberger Grünen auf die Fahnen geschrieben. Im Bamberger Stadtrat muss sich diese Erkenntnis aber erst noch mehrheitlich durchsetzen. Im Bausenat auf der Tagesordnung stand das Areal des OBI-Baumarktes mit Parkplatz und gegenüberliegenden Gebäuden (derzeit Leerstand). Es soll einer Projektentwicklung unterzogen werden, wofür dem Bausenat ein erster Bebauungsplanentwurf vorgelegt wurde.
Dass man offensiv gegen den Gewerbeleerstand vorgehen will, lobten die Grünen. Doch der grüne Bausenatssprecher Christian Hader kritisierte: „Leider wird planerisch vor allem der Status quo zementiert, statt eine echte und zukunftsweisende Entwicklung auf den Weg zu bringen.“ Denn weiterhin soll die dortige Gewerbeimmobilie eingeschossig sein, so wie jetzt, und weiterhin sind hunderte Parkplätze zwischen OBI und Gewerbe ebenerdig und flächenverschwenderisch angeordnet, so wie jetzt. Der Parkplatz macht laut Hader sogar ein Drittel der gesamten Planfläche aus.
Konsequent sprachen sich die grünen Bausenatsmitglieder, unterstützt von den Kollegen von ödp und BaLi, zwar für die Projektentwicklung aus, stimmten aber gegen den konkreten B‑Plan-Entwurf. „Wenn wir Flächen wie MUNA und Gärtnerland erhalten wollen, gleichzeitig aber neue Gewerbeflächen brauchen – wie jüngst für die Erweiterung der Firma Ofa – dann müssen wir Gewerbe verdichtet planen und Flächen effizient nutzen – hier passiert das Gegenteil!“ so Hader.
„Wir brauchen ein grundsätzliches Umdenken beim Planen“, fordert Grünen-Stadtrat Markus Schäfer. Das bedeute: aufstocken, mehrgeschossig bauen, Parkpaletten und alternative Angebote, um Parkbedarf zu reduzieren. Diesen Appell richtet er durchaus auch an die Investorenseite. „Es geht nicht nur um planungsrechtliche Fragen, auch die Wirtschaft muss künftig kreativer mit Flächen umgehen und sich auf neue Lösungen einlassen. Grund und Boden sind nicht vermehrbar.“