Die Bamberg Baskets haben auch das zweite Aufeinandertreffen in dieser Saison mit der BG Göttingen verloren. Gestern Abend gab es eine 92:101-Heimniederlage.
Nachdem man das Hinspiel beim Tabellenschlusslicht der easyCredit Basketball Bundesliga abgegeben hatte, unterlag die Mannschaft von Head Coach Anton Gavel auch im Rückspiel gegen die bereits als Absteiger feststehenden Niedersachsen. Vor 4.606 Zuschauern zogen die Bamberger am Freitagabend in der BROSE ARENA mit 92:101 (56:49) gegen die Veilchen den Kürzeren und haben nun auch rechnerisch keine Chance mehr, die Play-Ins noch zu erreichen.
Gäste-Coach Mikko Riipinen brachte den Grund für den Ausgang des Spiels nach der Schlusssirene auf den Punkt. Während sein bereits abgestiegenes Team die Partie angegangen war, als wäre es das wichtigste Spiel der gesamten Saison, präsentierte sich die Bamberger Verteidigung insgesamt einfach zu schwach und gestattete dem Gegner über 100 Punkte.
Der X‑Faktor der Partie war Göttingens Kostja Mushidi, der im dritten Viertel mit 11 Punkten innerhalb von 108 Sekunden einen 56:63-Rückstand in eine 67:63-Führung drehte und so sein Team ins Laufen brachte.
Bamberger gehen mit 56:49-Fürung in die Halbzeitpause
Auch ohne Ibi Watson (Hand), Kevin Wohlrath (krank) und den zu Wochenmitte nach Israel gewechselten KeyShawn Feazell legten die Bamberger richtig gut los. Locke, Krimmer, Tadda und Segu trafen alle aus der Distanz und so führten die Hausherren nach gut dreieinhalb Minuten mit 15:7. Die darauffolgende Göttinger Auszeit zeigte ihre gewünschte Wirkung, denn Mitte des ersten Abschnitts hatten die Niedersachsen schon fast wieder aufgeschlossen (15:12/5.). Zunächst aber blieben die Bamberger stets leicht in Führung (30:25/9.), ehe Tra Holder mit einem Dreier sowie einem Ballgewinn und anschließendem Korbleger die Partie nach zehn Minuten doch wieder für die Veilchen ausgleichen konnte (30:30).
Nachdem Kostja Mushidi die Gäste per Dreier erneut in Front geworfen hatte (32:33/11.), wechselte die Führung in den folgenden Minuten mehrfach (40:39/15.). Dann aber zogen die Hausherren etwas an und es gelang, einen kleinen Vorsprung herauszuspielen (47:41/16.). Gepusht von der Energie von Moritz Krimmer (9 Punkte & 6 Rebounds zur Pause) konnte man den Vorsprung halten und die Bamberger gingen mit einer 56:49-Fürung in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte behaupteten die Bamberg Baskets den 7‑Punkte-Abstand (63:56/24.). Nun aber kamen die verrückten Minuten des Kostja Mushidi. Drei Dreier sowie zwei erfolgreiche Freiwürfe nach einem Foul bei einem weiteren Dreier-Versuch bedeuteten 11 Punkte für den Göttinger Small Forward, der die Partie hier buchstäblich im Alleingang kippte (63:67/26.). Die Bamberger aber schienen die passende Antwort auf den 11:0‑Lauf der Gäste zu haben, als Ronaldo Segu ebenfalls von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 68:67 (27.) traf. Die Niedersachsen aber hatten noch einen weiteren Run im Köcher und nach einer 11:2‑Serie erspielten sie sich nach dem dritten Viertel ihre bis dahin höchste Führung (70:78).
Mit einem 5:0‑Lauf kamen die Baskets zum Start des Schlussviertels zunächst schnell wieder heran (75:78/32.). Die Göttinger blieben jedoch ruhig und legten, auch dank einiger wirklich wilder Abschlüsse, abermals etwas vor. 5:55 Minuten vor dem Ende der Partie gingen die Veilchen erstmals zweistellig in Führung (77:87/35.), bei noch 3:50 Minuten Restspielzeit erhöhte Tra Holder per Korbleger auf 79:91 (37.) und sorgte hier für die Entscheidung, da die Göttinger in der Schlussphase ihre Angriffe sehr geduldig herunterspielten. „Glückwunsch an Coach Riipinen und Göttingen zum Sieg. Wir haben heute wieder 100 Punkte kassiert. Gerade im dritten Viertel haben wir den Göttingern einen zu großen Lauf zugelassen und sind dann in alte Muster verfallen“, resümierte Bambergs Head Coach Anton Gavel. „Jedes Mal, wenn wir gesehen haben, dass unser Vorsprung schmilzt, sind wir in Panik verfallen. Zum Schluss sah das dann auch offensiv nicht mehr gut aus.“