Brose Bamberg ist am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga heute Abend um 20:30 Uhr Gastgeber für die BG Göttingen. Während der
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Basketball
Brose Bamberg ringt BG Göttingen nieder
Brose Bamberg hat am 19. Spieltag der Basketball Bundesliga die BG Göttingen mit 95:92 besiegt. Dabei sah Bamberg Mitte des dritten Viertels schon wie der sichere Verlierer aus. Am Ende musste jedoch eine Verlängerung das Spiel entscheiden.
In der Anfangsphase des Spiels von Brose Bamberg gegen die BG Göttingen hieß es zunächst eigentlich eher Brose gegen Harald Frey, später dann Brose gegen Rayshaun Hammonds. Vor 3.354 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Bamberger Arena war Erstgenannter für die ersten sechs Göttinger Zähler zuständig, ehe der Zweitgenannte für die darauffolgenden fünf sorgte.
Für die Bamberger Gastgeber war es das Kollektiv, das dem Spiel von Beginn an seinen Stempel aufzudrücken versuchte. So hatten bis Mitte des ersten Viertels alle eingesetzten Spieler getroffen. Nach fünf Minuten stand es 9:11 und das Spiel blieb eng.
Zwar konnten sich die Gäste der BG Göttingen kurzfristig mit fünf Punkten absetzen (9:14, 6.), aber Brose blieb dran. Dies vor allem in Gestalt von Guard Gerel Simmons, der nach zehn Minuten bereits sieben Punkte erzielt hatte. Die letzten vier davon fielen in den Schluss-Sekunden des Viertels zur Bamberger 25:24-Führung.
Im zweiten Viertel kam Bamberg gut ins Spiel, stand defensiv sicher und blieb offensiv treffsicher. Ein 6:0‑Lauf brachte nach gut 14 Minuten die bis dahin höchste Bamberger Führung: 40:32. Diese schwand in der Folge allerdings schnell, denn die BG Göttingen kam immer wieder zu zweiten Chancen und traf solide von der Dreierlinie. Der letzte Göttinger Distanzwurf fand mit der Sirene den Weg in den Bamberger Korb und brachte Brose mit 46:48 in Rückstand.
Bamberger Schwächephase im dritten Viertel
Die zweite Halbzeit begann für Brose schlecht. Die Hausherren fingen sich zwei schnelle Dreier und fanden offensiv nicht mehr ins Spiel. Bis zur 27. Minute gelang den Bambergern kein einziger Korb aus dem Spiel, lediglich vier Freiwürfe brachten Punkte.
Göttingen nutze diese Bamberger Schwächephase und zog davon – allerdings nicht in dem Umfang, den man hätte erwarten können, wenn der Gegner kaum punktet. So war der Bamberger Rückstand trotz allem nie höher als zwölf Zähler (46:58, 23.).
Sieben Minuten dauerte es, bis Guard Patrick Miller im dritten Viertel mit einem Korbleger die offensive Erlösung brachte: 54:63. Patrick Heckmann legte ein And1 nach und Brose war beim 57:63 plötzlich wieder zumindest ansatzweise im Spiel. Vor dem Schlussabschnitt betrug der Rückstand noch acht Zähler, es stand 59:67.
Erst die Verlängerung brachte die Entscheidung
Die letzten zehn Minuten boten dem Publikum dann ein völlig anderes Bild. Plötzlich traf Brose aus allen Lagen, dafür hatten die BG Göttingen Probleme. Nach zwei frühen Freiwürfen trafen die Niedersachsen nichts mehr. Stattdessen trumpfte Brose auf.
Dreier von Reaves, Sengfelder, Bell, nochmals Reaves und ein And1 von Sengfelder und Gabriel Chachashvili sorgten binnen fünf Minuten für einen 15:0‑Lauf und die Bamberger 74:69-Führung. Bambergs Fans reagierten lautstark, vor allem als Brose nachlegte und den Vorsprung vier Minuten vor Ende auf neun Punkte erhöhte: 80:71.
Dann passiert aber, was Bamberg im Verlauf der Saison schon mehrmals passiert war – urplötzlich schlaffte die Mannschaft ab. Vorne fiel nichts mehr, hinten wurden die Lücken wieder größer und Bälle gingen leichtfertig verloren. Das nutzten die Göttinger aus, fanden zurück ins Spiel und glichen durch Freiwürfe zwei Sekunden vor Schluss zum 81:81 aus – Verlängerung.
Dort traf zunächst Sengfelder einen Dreier, Hammonds glich direkt im Gegenzug aus (84:84, 41.). Crandall holte per Freiwurf die Führung für die Gäste zwar zurück, doch im Gegenzug traf Bambergs Young einen Dreier und kurz darauf zwei Freiwürfe. Nachdem dann auch Miller fehlerfrei von der Linie blieb, führte Brose Mitte der Verlängerung mit 91:85.
Doch Bamberg gelang es nicht, die Führung abzusichern. Zu einer absoluten Unzeit produzierte Brose zwei Offensivfouls in Folge, das zweite zudem unsportlich. Göttingen nutzte die Freiwürfe und kam auf einen Punkt ran: 93:92.
In den Schlusssekunden hielt Brose dann aber clever den Ball und diesmal foulte Göttingen – ebenfalls unsportlich. Simmons traf einen Freiwurf, kurz darauf Miller ebenso. Am Ende setzte sich Brose Bamberg knapp mit 95:92 gegen die BG Göttingen durch. Mit diesem Sieg im Rücken kann die Mannschaft nun das Entscheidungsspiel um den Viertelfinaleinzug im FIBA Europe Cup gegen Włocławek antreten.
- Februar 6, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
Basketball-Bundesliga
Brose Bamberg empfängt Göttingen
Brose Bamberg ist am 19. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga Gastgeber für die BG Göttingen. Spielbeginn ist am Sonntag um 18 Uhr.
Die BG Göttingen steht aktuell mit zehn Siegen aus 16 Spielen auf Rang fünf und damit einem sicheren Playoffplatz. Einen dieser Erfolge gab es gegen Brose Bamberg. Im Hinspiel Mitte Dezember behielten die Veilchen mit 95:79 deutlich die Oberhand. Harper Kamp (26) und Rayshaun Hammonds (23) bekam Brose damals nie wirklich in den Griff. Der Sieg über Bamberg war dereinst der Start einer fünf Siege umfassenden Serie, die erst Anfang Januar beim 75:78 in Frankfurt endete. Im Anschluss gewannen die Niedersachsen noch in Hamburg, zogen zuletzt jedoch mit 74:105 in München den kürzeren. Dennoch, alles in allem, sind die Göttinger vollkommen im Soll, wollen ihre starke Bilanz aus der Hinrunde nun auch in den verbleibenden Partien konservieren. Die positiven Ergebnisse sind in erster Linie einer soliden Teamleistung geschuldet. Fünf Spieler punkteten bislang im Schnitt zweistellig, Mark Smith sticht aus diesem Quintett mit durchschnittlich erzielten 17,6 Zählern nochmals etwas heraus. Vor allem von jenseits der 6,75-Meter-Linie sind die Göttinger treffsicher. Knapp 40 Prozent aller Versuche fanden bislang den Weg in den Korb, pro Spiel streuten sie ihren Gegnern so durchschnittlich 33 Punkte ein – der beste Wert in der gesamten BBL. Till Pape, Javon Bess, aber allen voran Harald Frey sind dabei die niedersächsischen Dreierkönige, treffen allesamt deutlich über 40 Prozent ihrer Dreierversuche. Tunlichst vermeiden sollte man als Veilchengegner auch, die Mannen von Ex-Brose-Coach Roel Moors an die Freiwurflinie zu schicken. Die getroffenen 81,6 Prozent stellen hier nämlich ebenso den Spitzenwert aller BBL-Teams dar. Wenn es überhaupt eine Schwäche gibt, dann sind es die Rebounds. 33,3 Abpraller sicherte sich die BG bislang im Schnitt pro Spiel und damit weniger als alle anderen Bundesligamannschaften. Dafür passen sie umso besser auf den Ball auf, kommen im Schnitt auf lediglich 11,6 Turnover pro Partie – ein weiteres Mal der BBL-Spitzenwert. Ihr in dieser Kategorie bestes Spiel machten sie dabei übrigens gegen Brose, wo sie am Ende nur sieben Ballverluste in der Statistik stehen hatten. Trotz all der Spitzenwerte und des deutlichen Hinspielsieges warnt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart vor der Partie am Sonntag gegen Brose: „Sie haben zwischendurch viele Spiele gespielt und wir auch. Darum wird es eine andere Partie werden. Bamberg hat zwar immer noch dieselbe Philosophie, aber in Miller, Bell und Gerel Simmons anderes Personal zur Verfügung. Bambergs größte Stärke ist die Offensive. Sie haben viele verschiedene Werkzeuge: gute Werfer, aggressive und physische Guards, in Sengfelder und Young zwei große Spieler, die das Feld weit machen können.“
„Sie spielen sehr physisch, sind zudem extrem wurfstark“
Genau das von Foucart zuletzt skizzierte will und muss Brose Bamberg am Sonntag umsetzen. Zuletzt hat das im FIBA Europe Cup gegen Keravnos unter der Woche gut geklappt. Der 89:58-Erfolg hielt dabei nicht nur die Tür zum Weiterkommen ins Viertelfinale des europäischen Wettbewerbs offen, sondern war zugleich auch ein wichtiger Erfolg für die Psyche. Zuvor gab es bekanntlich vier Niederlagen in Serie, daher war der Sieg enorm hilfreich fürs Selbstbewusstsein, wie auch Cheftrainer Oren Amiel im Nachgang konstatierte: „Der Sieg tut gut und gibt den Jungs hoffentlich Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.“ Die werden nämlich definitiv nicht einfacher und müssen, wollen Christian Sengfelder und Co. die Playoffplätze nicht aus den Augen verlieren, auch positiv gestaltet werden. Der Fokus ist in jedem Fall wieder da. Patrick Miller bezeichnete die 107 Gegenpunkte vom letzten Wochenende in Ulm im Fantalk unter der Woche als schrillenden Weckruf, dass es so defensiv nicht weitergehen könne. Gegen Keravnos war die Verteidigung denn auch deutlich stabiler als in den Partien zuvor. Für Göttingen müssen die Bamberger jedoch nochmals mindestens eine Schippe drauflegen, denn die Niedersachsen sind definitiv stärker als die Zyprioten – mit allem Respekt für deren Leistung. Daher wird es am Sonntag wieder auf die Balance zwischen Defensive und Offensive ankommen. Und auf das richtige Setplay. Denn wenn es von außen nicht läuft, dann sind die großen Jungs unter dem Korb in den letzten Spielen immer bereit und anspielbar gewesen. Egal dabei ob Christian Sengfelder, Solomon Young oder Gabriel Chachashvili – auf die drei war in der Zone Verlass. Aktuell bester Bamberger Werfer ist Patrick Miller mit im Schnitt erzielten 16,6 Punkten. Solomon Young führt die interne Reboundstatistik mit durchschnittlich gesicherten 5,3 Abprallern an, während abermals Pat Miller mit im Schnitt 5,6 verteilten Assists Broses bester Vorlagengeber ist.
„Man kann das Spiel am Sonntag nicht mit dem Hinspiel vergleichen. Damals hatten Pat Miller und ich gefehlt“, blickt Amir Bell auf die Begegnung. „Dennoch waren wir bis ins letzte Viertel ebenbürtig, ehe uns dann die Luft ausging. Daher wird es nun eine ganz andere Partie werden. Wir wissen, was auf uns zukommt. Sie spielen sehr physisch, sind zudem extrem wurfstark. Gegen das eine müssen wir dagegenhalten, das andere müssen wir versuchen ihnen so gut wie möglich wegzunehmen. Wir spielen vor unseren Fans, das gibt uns natürlich einen extra Push.“
- Februar 4, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
Basketball-Bundesliga
Dezimierte Bamberger unterliegen in Göttingen
Brose Bamberg musste am 10. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei der BG Göttingen eine 79:95-Niederlage hinnehmen. Die dezimierten Gäste – es fehlten Bell und Miller, dazu verletzte sich Blunt – hielten 33 Minuten gut dagegen, mussten am Ende aber abreißen lassen. Bester Bamberger Werfer war Christian Sengfelder mit 22 Punkten.
Nachdem vor einer Woche mit der Niederlage gegen Syntainics MBC eine fünf Spiele andauernde Siegesserie gerissen war, setzte sich nach dem 80:82 gegen CSM CSU Oradea unter der Woche die Reihe an verlorenen Spielen jetzt gegen Göttingen fort.
Die erste Hiobsbotschaft kam vor Spielbeginn. Brose musste verletzungsbedingt auf Amir Bell und Patrick Miller verzichten. Der Rest machte seine Sache aber zunächst mehr als ordentlich. Einzig Harper Kamp bekamen die Bamberger nicht in den Griff. Der Göttinger war für die ersten elf Punkte der Hausherren verantwortlich. Die Gäste aber hielten ansonsten gut dagegen, gingen durch Kevin Wohlrath nach drei Minuten erstmals mit 5:4 in Führung und hielten diese auch konstant. Spencer Reaves und Gabriel Chachashvili schossen zwei Minuten vor Viertelende den höchsten Vorsprung heraus: 17:11. Fünf Punkte davon blieben nach dem ersten Abschnitt beim Stand von 22:17 noch übrig.
Im zweiten Viertel war es zunächst Rayshaun Hammonds, der mit zwei schnellen Dreiern Brose wieder in Rückstand brachte (22:23, 11.). Überhaupt die Dreier. Trafen die Hausherren im ersten Viertel keinen einzigen, waren es in den zweiten zehn Minuten deren sieben, fünf davon am Stück direkt zu Beginn. Da aber auch Brose zunächst beim munteren Distanzwerfen erfolgreich mitmachte, blieb es eine ausgeglichene Partie (32:32, 14.). Allerdings sollte das in der Folge nicht so weitergehen. Die Gäste hatten nun zusehends Probleme, in der Offensive den Ball an den richtigen Mann zu bekommen, hinten waren sie oftmals einen Schritt zu langsam. Das nutzte vor allem Hammonds weiter aus, der zur Pause auf 17 Punkte kam. Mit einem 41:50-Rückstand ging es in die Kabine.
Blunt mit Wadenverletzung
Die zweite Hiobsbotschaft kam mit Wiederbeginn. Tyreese Blunt konnte aufgrund einer Wadenverletzung nicht mehr mitspielen. Die verbliebenen nun sieben Bamberger – Jannis Sonnefeld und Leon Bulič hatten bereits ein ProB-Spiel in den Knochen und waren nur im äußersten Notfall für einen Einsatz vorgesehen – hielten sich wacker. Mehr noch: sie konnten den Rückstand sukzessive verkürzen. Chachashvili brachte seine Mannschaft mit einem And1 Mitte des Viertels wieder auf fünf Punkte ran: 56:61. Vor allem von der Freiwurflinie machten die Bamberger kaum Fehler (14÷15 nach drei Abschnitten). Daher wurde es wieder ein spannendes Spiel, das nach einem Dreier von Spencer Reaves kurz vor der Sirene mit 65:69 ins Schlussviertel ging.
Dort war es direkt zu Beginn Kevin Wohlrath, der den Rückstand nur noch auf zwei Punkte stellte (67:69, 31.). Reaves hatte kurz darauf die Chance auf den Ausgleich, verpasste die jedoch und Brose fing sich im Gegenzug den Dreier durch Frey, der zwei weitere Punkte folgen ließ (67:74, 33.). Bei Bamberg merkte man das Schwinden der Kräfte. Vorne wurden die Würfe nun schwerer, es kamen weitere Ballverluste (am Ende 18) hinzu, hinten waren die Gäste nun wieder einige Male zu langsam. Göttingen nutzte das gnadenlos aus und zog wieder zweistellig davon. Zwar zeigte Brose bis zur letzten Sekunde Moral, richtig viel bewegen konnten sie sich und auch im Spiel aber nicht mehr. Am Ende musste sich Brose Bamberg mit 79:95 der BG Göttingen geschlagen geben.
„Wir haben unter den gegebenen Umständen 33 Minuten auf Augenhöhe gespielt. Am Ende ging uns die Luft aus, sie sind davongezogen. Ich kann meinen Spielern aber keinen Vorwurf machen, sie haben alles auf dem Parkett gelassen“, resümierte Bambergs Trainer Oren Amiel.
- Dezember 18, 2022
- Webecho Bamberg
Dramatisch bis zum Ende
Brose Bamberg besiegt die BG Göttingen
Brose Bamberg hat am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga in einer bis zur letzten Sekunde spannenden Partie die BG Göttingen mit 88:87 besiegt. Damit bleiben die Bamberger im Rennen um die Playoffplätze.
Vor 3.134 Zuschauern war die Partie 70 Sekunden vor Schluss beim Stand von 84:77 eigentlich schon zugunsten von Brose entschieden. Doch dann kamen die Gäste der BG Göttingen noch einmal zurück. 6,5 Sekunden vor Schluss gingen sie mit drei Punkten in Führung: 84:87. Auftritt: Justin Robinson.
Stark gestartet, aber dann…
Brose kam genau so ins Spiel, wie es sich die Mannschaft vorgenommen hatte: konsequent in der Defense, aggressiv in der Offense. Innerhalb der ersten zweieinhalb Minuten gab es drei Ballgewinne, auch daraus resultierend zehn Punkte (10:0). Es dauerte mehr als drei Minuten, ehe die BG Göttingen zum ersten erfolgreichen Wurf kam.
Doch Bamberg hatte das Geschehen weiterhin im Griff, führte Mitte des Viertels mit 16 zu 5 nach wie vor zweistellig. Die Punkte von Chris Dowe nach etwas mehr als fünf Minuten zum 16:5 sollten aber die letzten für eine lange Zeit sein.
Denn plötzlich gelang den Hausherren nämlich nichts mehr. Vorne wollte nichts mehr fallen, in der Verteidigung kam Bamberg immer wieder einen Schritt zu spät und gestattete den Gästen einfache Punkte. Das nutzten die Göttinger das aus. Bis Ende des Abschnitts legten sie einen 15:0‑Lauf aufs Parkett und brachten Brose einen Vier-Punkte-Rückstand nach zehn Minuten ein: 16:20.
Dieser Lauf sollte sich viertelübergreifend sogar auf insgesamt 19:0 erhöhen, denn auch die ersten vier Punkte des zweiten Abschnitts gehörten der BG Göttingen. Chris Dowe war es, der den Bamberger Offensivfluch nach gut zwölf Minuten mit einem Dreier, dem ersten im Bamberger Spiel, durchbrach.
Und spätestens nachdem Dominic Lockhart kurz darauf ebenfalls den Distanzwurf einnetzte, war zum einen das Publikum wieder da, zum anderen Brose wieder auf vier Punkte dran: 25:29. Doch damit nicht genug. Die Hausherren hatten sich wieder in die Partie hineingekämpft. Bamberg blieb nun weiter aggressiv und kame durch Akil Mitchell nach 17 Minuten zum erneuten Ausgleich: 34:34. Ein Dreier von Justin Robinson holte kurz darauf sogar die Führung zurück, die auch beim 43:42-Halbzeitstand Bestand hatte. Wermutstropfen allerdings war das Bamberger Foulmanagement, denn Lockhart (3), Sengfelder (3) und Mitchell (4) hatten frühzeitig Probleme.
Spiel auf Augenhöhe
Nach der Pause hatten sich beide Teams gefangen, lange Läufe, wie noch in den ersten beiden Vierteln, blieben auf beiden Seiten aus. Es war ein Spiel auf Augenhöhe zwischen zwei Teams, für die es um einiges ging. Die Intensität war hoch, viele, teils auch diskussionswürdige, Pfiffe auf beiden Seiten unterbrachen immer wieder den Spielfluss. Die Folge: Freiwürfe. Und da tat sich Brose schwer. Nach drei Vierteln hatten sie lediglich 14 von 22 Versuchen getroffen. Eine mehr als ausbaufähige Bilanz und in knappen Spielen am Ende oftmals mit entscheidend.
Ein weiteres Problem auf Bamberger Seite: Die Dreier wollten nur sporadisch fallen. Zwar traf Omar Prewitt zwei im dritten Abschnitt, insgesamt lag die Quote bis dato aber lediglich bei 25 Prozent. Und dennoch: Die Bamberger Gastgeber erzielten die letzten fünf Zähler des Viertels und gingen mit einem Vier-Punkte-Vorsprung in den letzten Durchgang: 65:61.
Der Schlussabschnitt hatte es in sich haben. Brose konnte sich zunächst absetzen, ging durch einen 10:0‑Lauf nach knapp 33 Minuten mit 75:67 in Führung. Diesen Vorsprung behielten die Bamberger auch in den kommenden Minuten. Nach einem Dreier von Omar Prewitt 70 Sekunden vor Schluss lagen sie immer noch mit soliden sieben Zählern vorne: 84:77.
Spannend bis zur letzten Sekunde
Aber der sicher geglaubte Sieg geriet noch einmal in Gefahr. Die Bamberger trafen falsche Entscheidungen, die die BG Göttingen gnadenlos bestrafte. 17,5 Sekunden vor Ende lag Brose plötzlich wieder in Rückstand, es stand 84:85. Dieser Rückstand wuchs 6,5 Sekunden vor Ende, nach zwei erfolgreichen Gästefreiwürfen, noch auf drei Zähler an.
Der vermeintlich letzte Angriff gehörte allerdings den Gastgebern. Das heißt, er gehörte Justin Robinson. Der Point Guard warf von der Dreierlinie, traf in den Jubel der 3.134 Fans und wurde dabei noch gefoult. Mit 2,5 Sekunden auf der Uhr verwandelte er den fälligen Freiwurf zum Vier-Punkte-Spiel.
Dieser erneuten Bamberger Führung, konnte die BG Göttingen auch mit einem Notwurf mit ablaufender Spielzeit nichts mehr entgegensetzen. Brose Bamberg siegte am Ende mit 88:87. Mit diesem Ergebnis halten sich die Bamberger die Playofftür weiterhin einen Spalt weit offen.
Bester Bamberger Werfer war Omar Prewitt mit 21 Punkten. Chris Dowe schrammte mit 16 Zählern und acht Rebounds nur knapp an einem Double-Double vorbei.
Trainer Oren Amiel sagte nach dem Spiel: „Manchmal benötigt man einfach Glück. Eigentlich hatten wir das Spiel im Sack, lagen mit sechs Punkten vorne bei noch einer Minute Spielzeit. Dann haben wir falsche Entscheidungen getroffen. Das Spiel muss uns eine Warnung sein. Was uns nach wie vor fehlt ist Konstanz. Daran müssen wir weiter arbeiten. Aber, am Ende des Tages, zählt nur das, was auf der Anzeigetafel steht. Und da steht, dass wir gewonnen haben. Und das dank eines Sensationswurfes von Justin Robinson gewonnen. Ich freue mich für ihn, ich freue mich aber in erster Linie für die Fans, die diesen Sieg verdient haben.“
- April 14, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Basketball
Brose Bamberg gegen Göttingen unter Zugzwang
Brose Bamberg ist am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga heute Abend um 20:30 Uhr Gastgeber für die BG Göttingen. Während der Gast als Siebtplatzierter im Saisonendspurt seinen Playoff-Platz halten will, möchte Brose noch einen erreichen.
Die BG Göttingen ist zurück in der Erfolgsspur – und das zum richtigen Zeitpunkt. Gab es seit Mitte März zunächst vier Niederlagen in Serie, haben sich die Niedersachsen seit zwei Wochen wieder gefangen und mit Siegen über Frankfurt und Hamburg ihre Playoff-Ambitionen – die erste mögliche Teilnahme seit der Spielzeit 2010//2011 – untermauert. Gegen die Towers, also gegen eine direkten Konkurrenten um den Verbleib in der Postseason, war es zum einen eine starke Mannschaftsleistung, die den Grundstein legte, am Ende aber ein sensationell aufspielender Stephen Brown, der die Partie durch zwei eiskalte Würfe in der Crunchtime und insgesamt 19 Punkten entschied. Neben Brown war Neuzugang Jeremiah Martin besonders agil. Der Nachfolger für den verletzten Topscorer Kamar Baldwin kommt immer besser ins Laufen, war gegen Hamburg mit 18 Zählern hinter Jones zweitbester Werfer seines Teams und kann in der entscheidenden Saisonphase zum X‑Faktor im Spiel der Veilchen werden. Die haben durch die letzten beiden Siege den Abstand auf den ersten Nichtplayoff-Platz auf mindestens einen Sieg Vorsprung ausgebaut und sind daher richtig gut im Rennen um die Spielzeitverlängerung. 16 Siege stehen aktuell zwölf Niederlagen gegenüber. Die Erfolge kamen überwiegend durch eine starke Dreierquote zustande. In dieser Kategorie sind die Mannen vom ehemaligen Bamberger Cheftrainer Roel Moors mit getroffenen knapp 38 Prozent aller Versuche ligaweit auf Platz zwei. Ausbaufähig hingegen ist die Quote aus dem Zweierbereich, wo sie mit etwas mehr als 50 Prozent den letzten Platz einnehmen. Aber, die Wurfquoten aus dem Spiel heraus sind nicht alles, denn es sind die kleinen Dinge, die die Göttinger in dieser Saison so stark machen: Eine gute Freiwurfquote etwa (75,5%), gute Antizipation beim Schuss des Gegners (drei Blocks im Schnitt pro Spiel), schnelles Unterbrechen des gegnerischen Schnellangriffs (durchschnittlich 22,5 Fouls pro Partie). Beste Werfer aktuell sind Martin (19,3) und Brown (12,2). Toolson, Frey und Vargas sollte man nicht ungedeckt der Dreierlinie stehen lassen, denn alle drei schossen bislang über 40 Prozent von jenseits der 6,75m-Linie. Das Hinspiel übrigens hat Brose Bamberg am ersten Spieltag mit 82:76 für sich entschieden. Bester Werfer damals für Bamberg war Omar Prewitt mit 19 Punkten, bei Göttingen war der nun verletzte Kamar Baldwin (23) am treffsichersten.
„Solange wir noch theoretisch die Chance auf die Playoffs haben, glauben wir daran“
Anders als die BG Göttingen gab es für Brose Bamberg zuletzt einen Dämpfer im Kampf um die Playoffs. Nach zuvor vier Siegen in Serie mussten sich die Mannen von Oren Amiel den NINERS Chemnitz mit 79:89 geschlagen geben. Dabei musste der Cheftrainer im Anschluss konstatieren, dass die Sachsen seinem Team in nahezu allen Belangen und über 35 Minuten überlegen waren. Einzig in den letzten fünf Minuten des Spiels zeigte Brose, zu was es im Stande sein könnte, konnte den teilweise auf über 20 Punkte angewachsenen Rückstand nochmals auf sieben verkürzen, musste sich am Ende aber verdient geschlagen geben. Durch die Niederlage sind die Playoffs wieder in weitere Ferne gerutscht, dürften sich die Bamberger, realistisch gesehen, in den noch verbleibenden sechs Spielen keinen Ausrutscher mehr leisten und müssten zudem auf Niederlagen der direkten Konkurrenz hoffen. Daher: ein Sieg gegen Göttingen ist in jedem Fall Pflicht, will man die Postseasonambitionen nicht schon am 30. Spieltag begraben. Dafür hat Amiel nach wie vor bis auf Patrick Heckmann alle Mann an Bord. Und der Israeli zählt auch wieder auf die Unterstützung der Zuschauer. Für die hatte er nach der Niederlage gegen Chemnitz – einmal mehr – nur positive Worte und ein Versprechen übrig: „Die Atmosphäre war wieder mal grandios. Alleine unsere Fans haben es verdient, dass wir ihnen mehr zeigen, wie wir gemacht haben.“ Gegen Göttingen muss Brose daher wieder an die Leistungen der Partien vor Chemnitz anknüpfen, denn wenn Bamberg über 40 Minuten hinten wie vorne Vollgas gibt, dann ist die Mannschaft zu viel mehr imstande, als sie zuletzt gezeigt hat.
„Solange wir noch theoretisch die Chance auf die Playoffs haben, glauben wir daran“, sagt Christian Sengfelder. „Die Niederlage gegen Chemnitz war ärgerlich, aber ist aufgearbeitet und abgehakt. Mit Göttingen kommt ein direkter Konkurrent um einen möglichen achten Platz. Das heißt für uns: verlieren verboten! Wir müssen ihnen von Beginn an zeigen, dass wir nicht gewillt sind, dieses Spiel abzugeben. Aggressivität muss unsere höchste Priorität haben. Sie haben gute Schützen, darauf müssen wir aufpassen. In erster Linie aber müssen wir auf uns schauen, dürfen uns nicht zu sehr verzetteln, sondern müssen unsere Systeme durchspielen und in der Defense über 40 Minuten hart am Mann stehen.“
- April 13, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
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