Unter dem Motto „Bamberg summt“ sucht die Bamberger Kreisgruppe des BUND Naturschutz (BN) in Kooperation mit der Stadt Bamberg Paten und Patinnen für Bambergs Stadtbäume. Mit einem Infostand präsentiert sich die Kreisgruppe morgen und übermorgen in der Bamberger Innenstadt.
Bambergs Stadtbäume haben es oft nicht leicht, denn sie sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt, so der BUND Naturschutz in seiner Mitteilung. Durch ihre ökologischen Funktionen aber sind sie unverzichtbarer Bestandteil für unser Stadtklima und unsere Lebensqualität! Nun werden unter dem Motto „Bamberg summt“ Patinnen und Paten gesucht, die die Baumscheibe bepflanzen und bei Bedarf säubern.
Linde, Ahorn & Eiche… zu Tausenden sind diese heimischen Baumarten im ganzen Stadtgebiet vertreten. Insgesamt 41 verschiedene Baumarten wurden bislang erfasst. Dabei erfreuen diese uns Menschen das ganze Jahr hindurch nicht nur mit ihrem wundervollen Anblick, sondern sie leisten auch einen unverzichtbaren Beitrag zu einem besseren (Stadt-)Klima. Rund 21.000 Bäume säumen Fahrbahnen und Gehwege, stehen in Parks, auf öffentlichen Grünflächen und Friedhöfen, spenden Schatten auf Spielplätzen und Schulhöfen. Hinzu kommen so viele mehr, die auf Privatgrund stehen.
Doch haben es die Bäume in der Stadt nicht leicht. Lissy Dörfler-Christa, verantwortliche Projektkoordinatorin, weiß um die vielen Gefahren: es fängt damit an, dass die Stadtbäume oftmals aufgrund baulicher Maßnahmen eingeschränkt sind und so ihr Wurzelwerk nicht frei und artgemäß entfalten können. Bodenarbeiten im Umfeld können darüber hinaus das Wurzelgeflecht dauerhaft schädigen, ebenso wie parkende Autos, die den Boden verdichten. Ihre Abgase belasten den Baum zusätzlich mit hohen Mengen an Schadstoffen. Hinzu kommt auch noch die vermehrte Trockenheit im Sommer und in der Intensität wie in der Häufigkeit zunehmende Starkregen und Stürme. Im Winter verursacht noch Streusalz Verätzungen der Wurzeln.
Der Mensch kann dem Baum aber helfen, widerstandsfähiger und robuster zu werden, beziehungsweise gesund zu bleiben. Zum einen durch regelmäßiges Gießen bei Trockenheit, zum anderen durch die Bepflanzung seiner Baumscheibe. Das ist der offene Bodenbereich, der den Baumstamm umgibt, sozusagen sein persönlicher Schutzbereich, manchmal mit dunklen Lavasteinen aufgeschüttet, oft aber nur mit grauer Erde bedeckt.
„Ein Mikroklima, vom dem wir alle profitieren“
Mit dem Projekt „Bamberg summt“, das aus dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg gefördert wird, hat sich der BN zum Ziel gesetzt, den Baumscheiben nun neues Leben zu geben, indem hier Stauden und Kräuter gepflanzt, Blumenzwiebeln gesetzt und passende Saatmischungen ausgebracht werden. Die Pflanzen schützen dann die Rinde und halten darüber hinaus vermehrt die notwendige Feuchtigkeit im Erdreich. Und Insekten können sich am reich gedeckten Blüten-Buffet bedienen.
Aber auch die Menschen haben einen Vorteil: große, gesunde Bäume mit dichtem Laubwerk kühlen nachweislich die Umgebungstemperatur. Sie filtern CO2 aus der Luft, speichern es und produzieren wertvollen Sauerstoff. Und sie bieten vielen Tieren Lebensraum. Dazu entstehen herrlich bunt blühende Flecken im Stadtbereich. Lissy Dörfler-Christa vom BN fasst es wie folgt zusammen: „So schaffen die Bäume ein Mikroklima, vom dem wir alle profitieren!“
Die Aufgabe der Paten und Patinnen ist es, die Baumscheibe nach ihren Vorstellungen zu bepflanzen und wenn notwendig zu säubern. Der Baum soll bei Bedarf regelmäßig gegossen werden. Die Patenschaft dauert mindestens drei Jahre und wird in einem Vertrag mit den Bamberger Service-Betrieben vereinbart. Die Kreisgruppe des BN berät Interessierte gerne bei der Auswahl eines geeigneten Baumes und der passenden Pflanzen. Als Starterset gibt es dazu einen Gutschein für die Erstbepflanzung. Ein liebevoll gestaltetes Schild mit dem Namen der Paten wird an der Baumscheibe angebracht. Gerne können sich auch mehrere Paten um einen Baum kümmern, etwa als Schul‑, Vereins- oder Nachbarschaftsprojekt. Übrigens müssen sich die Patinnen und Paten nicht um den Rückschnitt des Baumes kümmern, das obliegt den Mitarbeitern der Bamberger Servicebetriebe, teilt die Kreisgruppe des BUND Naturschutz mit.
Am morgigen Donnerstag, dem 10. Februar, und am Freitag, dem 11. Februar, gibt es jeweils von 11 – 16 Uhr einen Infostand des BN am Gabelmann. Hier können Interessierte vor Ort weitere Informationen erhalten und sich auch gleich für eine Patenschaft eintragen. Zusätzlich wird das Projektteam in den nächsten Wochen unterwegs sein, um in verschiedenen Stadtteilen Anwohnerinnen und Anwohner von Stadtbäumen persönlich für eine Patenschaft zu gewinnen. Für weitere Fragen steht die Kreisgruppe des BUND Naturschutz in Bayern e.V. unter 0951–5190611 oder bamberg@bund-naturschutz.de zur Verfügung.