Der Zustand von Baumscheiben, die Bodenflächen rund um einen Baumstamm, trägt zum Wohl der Bäume bei. Im Stadtgebiet sind viele der Scheiben
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Naturschutz
Baumscheiben-Patenschaften für Bambergs Bäume gesucht
Der Zustand von Baumscheiben, die Bodenflächen rund um einen Baumstamm, trägt zum Wohl der Bäume bei. Im Stadtgebiet sind viele der Scheiben jedoch kaum gepflegt. Wer eine Patenschaft für die Begrünung einer Baumscheibe übernehmen möchte, kann sich nun beim Bund Naturschutz melden.
Bambergs Stadtbäume brauchen laut einer Mitteilung des Rathauses Hilfe. Denn auch das vergangene Jahr sei für sie ein Stressjahr gewesen, mit Trockenheit und Hitze, die den Bäumen stark zusetzten. Was dabei helfen könne, ist eine Begrünung der Baumscheiben von Straßenbäumen. Daher möchte das städtische Projekt „MitMachKlima“ gemeinsam mit der Kreisgruppe Bamberg des Bundes Naturschutz Baumscheiben bunter werden lassen. Dafür sucht das Projekt jetzt Baumscheibenpatinnen und ‑paten für die Straßenbäume.
Die kleinen Freiflächen um die Stämme der Bäume, Baumscheiben genannt, haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit der Bäume. Und ein intakter Baumbestand spielt eine entscheidende Rolle für ein lebenswertes Stadtklima. Bäume und Sträucher filtern Feinstaub, verbessern die Luftqualität und bieten Lebensraum für verschiedene Tiere.
Viele Baumscheiben im gesamten Stadtgebiet sind allerdings kaum begrünt. Als Patin oder Pate einer Baumscheibe kann man nun eine Vereinbarung mit der Stadt Bamberg eingehen, um die Scheiben zu gestalten und gleichzeitig möglicherweise das eigene Wohnumfeld aufzuwerten.
In Kooperation mit dem Bund Naturschutz Bamberg bietet die Stadt Bamberg im Rahmen ihres Projektes „MitMachKlima“ ein spezielles, auf die Bedürfnisse der Baumscheibe zugeschnittenes, kostenloses Pflanzpaket mit zehn Stauden und Samenmischungen an.
Interessierte melden können ihren Wunschbaum der Kreisgruppe Bamberg des Bundes Naturschutz melden. Nach einer Überprüfung wird die Baumscheibe dann für die Bepflanzung vorbereitet und mit Erde aufgefüllt. Um den Rückschnitt und die Pflege des Baumes muss man sich nicht kümmern. Diese Aufgabe erledigen die Beschäftigten des Bamberg Service.
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Bund Naturschutz: Kein Winter war in Bamberg durchschnittlich wärmer
Bereits das Jahr 2023 war in Bamberg das wärmste jemals aufgetretene Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Nun ging es auch im Winter zum Jahr 2024 mit zwei Wetter-Rekorden weiter.
Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1836 war das Jahr 2023 in Bamberg mit einer Durchschnittstemperatur der Luft von 10,97 °C das wärmste Jahr und damit zudem das dreizehnte zu warme Jahr in Folge. Auch handelt es sich beim Jahr 2023 um das wärmste Jahr in Bayern, Deutschland und weltweit. Dies gab im Januar der Bund Naturschutz (BN) Bamberg zusammen mit dem Meteorologen Thomas Foken bekannt.
Nun hat Thomas Foken einen Bericht über die Witterung des zurückliegenden Winters verfasst. Fazit: Auch der Winter war überdurchschnittlich warm und der Klimawandel nimmt unvermindert weiter Fahrt auf.
Mit einer Abweichung von +4,1 Grad war der Winter 2023//2024 durchschnittlich sogar der wärmste jemals in Bamberg gemessene. Besonders warm war es laut Thomas Foken im Februar mit einer Abweichung von +7,1 Grad im Vergleich zum Durchschnitt. Damit sei der Februar in etwa so warm wie ein durchschnittlicher April gewesen.
Die Wintermonate, also Dezember bis Februar, als auch der gesamte meteorologische Winter wiesen zudem die größten Abweichungen vom Temperatur-Normalwert im Vergleich zu den anderen Jahreszeiten auf. Dies galt vor allem für besonders kalte Monate, wenn bei einer stabilen Hochdrucklage normalerweise sibirische Kaltluft in die hiesige Region fließt.
Die Ursache für die hohen Temperaturen war laut Foken vor allem trübes Wetter, sodass die nächtlichen Temperaturen oftmals nicht einmal im Frostbereich lagen. Alle drei Monate mit Ausnahme einer kurzen Periode im Januar waren außerdem durch Warmluftzufuhr aus Südwesten geprägt.
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Kein Jahr hatte höhere Durchschnittstemperatur: Witterung in Bamberg 2023
Der Bund Naturschutz hat die Ergebnisse eines Berichts des Meteorologen Thomas Foken über die Witterungsdaten Bambergs für das zurückliegende Jahr bekanntgegeben. Fazit: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hatte kein Jahr eine höhere Durchschnittstemperatur in Bamberg – der Klimawandel geht unvermindert weiter.
Thomas Foken ist Meteorologe und Mitglied in verschiedenen Klima-Initiativen wie „Scientists for future“ oder „fei obachd“. In einem Bericht, dessen Inhalt der Bund Naturschutz Bamberg nun zusammengefasst bekanntgegeben hat, erläutert Foken die Witterungsdaten für Bamberg für das Jahr 2023.
Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1836, heißt es im Bericht, war das Jahr 2023 in Bamberg mit einer Durchschnittstemperatur der Luft von 10,97 °C das wärmste Jahr und damit zudem das dreizehnte zu warme Jahr in Folge. Auch handelt es sich beim Jahr 2023 um das wärmste Jahr in Bayern, Deutschland und weltweit.
Besonders warm waren die Monate Januar und Dezember. Aber auch der Juni, September und Oktober, wobei der September (auch deutschlandweit) der wärmste September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war, zeitigten erhöhte Temperaturen. Der September hatte sogar Lufttemperaturen wie sonst nur die Sommermonate Juni bis August.
Kein Monat, fährt der Bericht fort, hatte hingegen eine negative Temperaturabweichung. War schon der Jahreswechsel 2022 //2023 extrem warm mit einem Maximum von 17,7 °C am 31. Dezember 2022, so sei auch der Jahreswechsel 2023 //2024 deutlich zu warm gewesen. Dies gelte insbesondere für die Weihnachtsfeiertage.
Niederschlagsdefizit hat sich nicht erhöht
Der Sommer war etwas getrübt mit einer kühlen Periode vom 21. Juli bis zum 10. August. Dieser Zeitabschnitt hatte eine Durchschnittstemperatur von 16,9 °C, was aber dem Normalwert entspreche. Somit lagen die Mittelwerte aller Sommermonate unter 20 °C im Vergleich zum August 2022 mit 20,4 °C oder zum Juli 2018 mit 21,3 °C.
Das Maximum der Lufttemperatur in Bamberg betrug 36,4 °C am 15. Juli. Es gab drei sehr heiße Tage mit einer Lufttemperatur von mehr als 35 °C im Juli, 19 heiße Tage (mehr als 30 °C) und 83 Sommertage (mehr als 25 °C).
Das Minimum der Lufttemperatur trat am 9. Februar mit ‑10,4 °C ein. Eine kurze Kälteperiode gab es zudem Ende November, in der auch drei Eistage (Maximum der Lufttemperatur kleiner als 0 °C) lagen. Damit habe sich der nur 2022 unterbrochene Trend des seltenen Auftretens von Temperaturen deutlich unter ‑10 °C fortgesetzt. Zum letzten Frost kam es am 28. April mit ‑1,4 °C , die Eisheiligen seien aber faktisch ausgefallen. Der erste Frost entstand am 15. Oktober mit ‑1,2 °C. Insgesamt gab es 2023 in Bamberg 75 Frosttage, was deutlich weniger als in den vergangenen Jahren war.
Der Niederschlag in Bamberg war mit 104 Prozent laut Bericht normal. Das seit 2024 herrschende Niederschlagsdefizit habe sich damit nicht weiter erhöht. Weiterhin fehlen 70 Prozent eines normalen Jahresniederschlages. Das sehe man auch am Grundwasserpegel in der Region, der teilweise unterhalb der mittleren Werte liegt. Eine Erholung durch die Niederschläge der letzten drei Monaten sei noch kaum spürbar. Die höchste Niederschlagsmenge fiel am 2. Februar. Damit blieb Bamberg von Starkniederschlägen, wie sie als Auswirkungen des Klimawandels in anderen Regionen Deutschlands auftraten, verschont.
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BUND Naturschutz Bamberg
Vorträge zur Energiewende: Energiesparen und Ausbau Erneuerbarer
Zu Klimaschutz und Energiewende veranstaltete der BUND Naturschutz (BN) Bamberg mit der VHS Bamberg-Land in den vergangenen Wochen eine Vortragsreihe in der KUFA. Die grüne Bundestagsabgeordnete Lisa Badum, Michael Remy, Energiereferent des BN, Michael Fiedeldey, Geschäftsführer Stadtwerke Bamberg, und Buttenheims Bürgermeister Michael Karmann gaben Auskunft zur Thematik.
Lisa Badum erinnerte in ihrem Vortrag an die schwierige Situation, die sich der Bundesregierung bei Amtsantritt stellte. Zum jahrelangen Rückstand bei der Energiewende und der sich zuspitzenden Klimakrise kam noch die Energiekrise durch den russischen Angriffskrieg hinzu. Zum Ausbau erneuerbarer Energien für die Energiewende habe die Bundesregierung, so Badum weiter, aber bereits gute Rahmenbedingungen geschaffen. „Erneuerbare stehen jetzt im überragenden öffentlichen Interesse. Windkraft und Photovoltaik werden mehr Fläche eingeräumt, die Bedingungen für Photovoltaik-Dachanlagen wurden verbessert, Planungsverfahren beschleunigt und Beteiligungsmöglichkeiten für Kommunen und Bürger gestärkt“, sagte Badum in der KUFA.
Erich Spranger vom BN Bamberg, der durch die Veranstaltungen führte, hob indes das Tempo auf Bundesebene im Strombereich hervor, mahnte aber zugleich eine dringend notwendige Verkehrswende an.
Energiewende im Landkreis
„100 Prozent Erneuerbare für Bayern sind möglich, aber anspruchsvoll“, machte Michael Remy in seinem Vortrag deutlich. Notwendig hierfür seien eine deutliche Energieeinsparung und ein starker Zubau von Photovoltaik, Windkraft und Energiespeichern. Auch die Stromverteilnetze müssten dringend ausgebaut werden. Durch die zunehmende Verwendung von Strom im Wärme- und Verkehrsbereich werde dieser eine Schlüsselrolle in der Energiewende einnehmen. So begrüßte es Remy, dass in Bayern 1,8 Prozent der Landesfläche als Windvorranggebiete ausgewiesen werden.
Michael Fiedeldey ging in seinem Vortrag auf das Lagarde-Projekt und sein Mobilitäts- und Energiekonzept ein. Durch Geothermie, Abwasserwärmenutzung und Photovoltaik werde eine Energieeigenversorgung von mehr als 70 Prozent erreicht. Dieses Konzept möchten die Stadtwerke als Vorlage für andere Quartiere sowohl in der Sanierung als auch beim Neubau nutzen. Auch bei der Stromerzeugung haben die Stadtwerke einiges vor: Im Landkreis ist beispielsweise geplant, mehrere Photovoltaik-Anlagen und Windparks zu bauen.
Die Aktivitäten der Gemeinde Buttenheim stellte Michael Karmann vor. Dazu zählen die Förderung der E‑Mobilität, der Ausbaus von Radwegen, die Verwendung von LED-Beleuchtung in der Gemeinde und Photovoltaik-Projekte. Für ein neues Baugebiet sei die Wärmeversorgung durch Erdsonden vorgesehen und auf den Höhen des Juras plane man nördlich von Tiefenhöchstadt ebenfalls Windräder zu bauen.
Treffen mit Europaabgeordnetem
BUND Naturschutz: Region Bamberg muss frei von Gentechnik bleiben
Der BUND Naturschutz (BN) Bamberg ist gegen Pläne der EU-Kommission, gesetzliche Regeln für sogenannte Neue Gentechnik aufzuweichen. Malte Galée, Europaabgeordneter aus Bamberg, sicherte bei einem Treffen mit BN-Mitgliedern Unterstützung zu.
Wie der BUND Naturschutz mitteilte, hat die Umweltorganisation den Europaabgeordneten Malte Gallée (Bündnis 90/Die Grünen) um Unterstützung gebeten, Pläne der EU-Kommission zur Deregulierung Neuer Gentechnik zu stoppen. So will die Kommission bis Anfang Juni einen Gesetzesvorschlag vorlegen, der die Freisetzung und kommerzielle Nutzung von Organismen, die mit neuen gentechnischen Verfahren produziert wurden, erleichtern soll.
„Für unsere Bauern und Bäuerinnen in der Region Bamberg wird es nicht mehr möglich sein, gentechnikfrei zu produzieren, wenn die EU gesetzliche Regeln aushebelt“, sagt Erich Spranger, Vorsitzender der BUND Naturschutz-Kreisgruppe Bamberg.
Der BN Landesvorsitzende Richard Mergner ergänzt: „Neue Gentechnik birgt mindestens genauso große Risiken wie die bisherige. Risikobewertung und Zulassungsverfahren müssen sich deshalb weiter am Prinzip der Vorsorge für die menschliche Gesundheit und die biologische Vielfalt orientieren. Die Deregulierung der Neuen Gentechnik, wie sie die EU-Kommission auf Druck der Agrarindustrie derzeit plant, lehnen wir entschieden ab.“
Malte Gallée, Mitglied im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, teilt die Position des BN. „Neue Gentechnik hat bisher nichts zur Bekämpfung des Welthungers oder des Klimaschutzes beigetragen. Ihre vagen Versprechungen dürfen nicht dazu verleiten, die Vorgaben der EU für Risikoprüfung, Zulassungsverfahren oder Kennzeichnung aufzuweichen.“ Er werde sich deshalb über den Umweltausschuss dafür einsetzen, dass die neue Gentechnik in Europa auch in Zukunft zum Schutz von Mensch und Natur streng reguliert bleibe.
„Nur dann werden Verbraucherinnen und Verbraucher auch in Zukunft noch die Wahl haben, gentechnikfreie Lebensmittel zu kaufen“, sagt Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN. „Und nur dann können Bauern und Bäuerinnen noch frei entscheiden, welches Saatgut sie anbauen.“
Hintergrund
2009 ist der Landkreis Bamberg dem Bündnis „Gentechnikfreie Region Bamberg“ beigetreten, das vom BN Bamberg angestoßen und koordiniert wurde. In ganz Bayern gibt es seit 2009 keinen Anbau und keine Freisetzung von genmanipulierten Organismen mehr. 2014 wurde Bayern Mitglied im „Netzwerk gentechnikfreier Regionen in Europa“.
Die EU hat bereits 2001 das Vorsorgeprinzip gesetzlich verankert. Damit unterliegen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) vor ihrer Marktzulassung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Es gibt eine Kennzeichnungspflicht und die Öffentlichkeit muss durch ein Standortregister über Freisetzungen informiert werden. Seit 2015 ist es möglich, dass Mitgliedsstaaten der EU den Anbau von GVOs auf ihrem Gebiet verbieten.
Dadurch ist Europa ist so gut wie frei vom Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen, was bei landwirtschaftlichen Produkten durchaus als Wettbewerbsvorteil gesehen werden kann. Da die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher genmanipulierte Lebensmittel ablehnt, sind auch im Lebensmitteleinzelhandel europaweit so gut wie keine mit Gentechnik gekennzeichneten Lebensmittel zu finden.
Der Europäische Gerichtshof hat zudem 2018 klargestellt, dass auch neuere Gentechnikverfahren diesen gesetzlichen Reglungen unterliegen und damit Gentechnik im Sinne des europäischen Gentechnikrechts sind.
Gegen diese Einordnung macht die Agrarindustrie laut BUND Naturschutz seit Jahren massiv und erfolgreich Lobbyarbeit bei der EU-Kommission. Im April 2021 legte die EU-Kommission einen Bericht vor, in dem sie das aktuelle Gentechnikrecht als nicht geeignet für die neue Gentechnik bezeichnet und einer Deregulierung das Wort redet. Anfang Juni 2023 will die EU-Kommission deshalb ein eigenes Gesetz für die Neue Gentechnik vorschlagen.
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Der BUND Naturschutz warnt
Unabsichtliche Fallen für Tiere im Garten
Oft stellen in Gärten Kellerfenster oder Treppenabgänge eine Gefahr für Frösche und andere Kleintiere dar. Wenn Amphibien an Hausmauern entlangwandern, stürzen sie immer wieder in diese Fallen und oft gibt es kein Entkommen. Ist es am Grund der Schächte feucht, können sie dort zwar lange überleben. Frost bedeutet für die Tiere aber meist den Tod.
„Jetzt vor dem Winter ist es höchste Zeit um solche Fallen im Garten zu kontrollieren“, sagt Claudia Heitz von der BUND Naturschutz Kreisgruppe Bamberg. „Amphibien wie Erdkröte, Grasfrosch, Berg- und Teichmolch sind seit der vergangenen Regenperiode sehr aktiv und auf der Suche nach Nahrung und neuen Verstecken. Do können ihnen Schächte oder Treppenabgänge schnell zum Verhängnis werden.“ Betroffen seien auch andere Arten wie Spitzmäuse, Eidechsen, Blindschleichen oder Laufkäfer, wie der BUND Naturschutz mitteilte.
Die Naturschutzorganisation betont zudem, dass gerade in naturnahen Gärten oft ein hohes Risiko für Kleintiere besteht. Aber man kann Vorkehrungen treffen, um Gefahrenstellen wie Schächte zu entschärfen. „Man eine Abdeckung aus Metall-Gaze anbringen oder auch Rampen aus Steinen bauen“, sagt Claudia Heitz. Dennoch sei eine regelmäßige Kontrolle der unabsichtlichen Fallen ratsam. So können sich junge Amphibien durch Spalten quetschen und so an Schutzgittern vorbei in die Falle geraten.
Tagsüber verbergen sich laut BUND außerdem viele der gefangenen Tiere unter Laub oder in Spalten, so dass man sie nur schwer entdeckt. Am Abend werden sie aktiv und versuchen, einen Ausweg zu finden. Um die hineingefallene Tiere zu retten, rät der BUND Naturschutz zu einer mehrmaligen Kontrolle nach Einbruch der Dunkelheit mit einer Taschenlampe. Zusätzlich empfiehlt der BUND Kontrollen während des Tages, zum Beispiel von möglichen Verstecken wie Laub oder Steinplatten. Gerade Blindschleichen würden bei ausschließlich nächtlicher Suche leicht übersehen. Die Tiere könne mit Handschuhen anfassen, bergen und im Umfeld einer Versteckmöglichkeit wieder in die Freiheit entlassen.
„Am besten ist es, wenn man im Garten an mehreren Stellen Haufen aus Ästen und Zweigen anlegt“, sagt Claudia Heitz. Diese würden als eine Art Hotel für viele Arten dienen. Amphibien können sich hier verstecken und überwintern.
Was man außerdem tun kann, um den Garten zu einem sicheren Winter-Lebensraum für Tiere zu machen, können Sie hier lesen.
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BUND Naturschutz gibt Tipps
Den Garten zum sicheren Winter-Lebensraum für Tiere machen
Mit der richtigen Pflege kann man seinen Garten zu einem sicheren Winter-Lebensraum für Schmetterlinge, Igel oder Echsen machen. Der BUND Naturschutz gibt Tipps, wie es geht.
Wer Tieren im Winter einen sicheren Lebensraum bieten möchte, sollte im Herbst seinen Garten nicht allzu ordentlich aufräumen. „Äste und Zweige, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Stauden entstehen“, zitiert eine Mitteilung Lissy Dörfler-Christa von der Kreisgruppe Bamberg des BUND Naturschutzes, „kann man in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen und zusätzlich altes Laub aufschichten. Das ist ein idealer Platz für den Winterschlaf der Igel. Aber auch Kröten oder Eidechsen finden hier Schutz und Nahrung.“
Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern zudem geeignetes Vogelfutter und alte Blüten und Pflanzenstängel bieten Insekten Möglichkeiten zur Überwinterung. Ebenso hilfreich sei es laut BUND Naturschutz, ein Stück der Blumenwiese nicht zu mähen und über den Winter stehen zu lassen. Auch das bietet Insekten Überwinterungsquartiere.
Grundsätzlich sollten Hobby-GärtnerInnen zudem besser seltener und später mähen, rät Lissy Dörfler-Christa. „Wer dem Rasen Zeit zum Wachsen gibt, fördert Lebensraum für Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge. Nektar- und pollenhaltige Wildkräuter wie Salbei, Margeriten oder Knautie vertragen keinen häufigen Schnitt. Wer häufig mäht, verhindert die Entwicklung dieser für Insekten wichtigen Pflanzen.“
Laubbläser sind tabu
Den Rasenschnitt kann man zusammen mit Laub und zerkleinerten Zweigen als Mulch-Materiallocker auf Gemüsebeete oder um Beerensträucher streuen. So wächst Unkraut nicht allzu stark. Außerdem schützt der Mulchen vor dem Austrocknen des Bodens im Winter.
Der Herbst, gibt der BUND Naturschutz an, ist auch die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln von Frühblühern im Garten zu verteilen. Insekten wie Bienen oder Hummeln ernähren sich im Frühjahr von Schneeglöckchen, Krokussen, Märzenbechern und Tulpen. Es sei darum sinnvoll, kleine Frühblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse in größeren Gruppen zu setzen. Bei der Aussaat sollten die Zwiebeln etwas tiefer in die Erde eingearbeitet werden – mindestens die doppelte Zwiebelgröße. Im Frühjahr können sie sich dann zu ansehnlichen Blütenteppichen entwickeln.
„Dass Laubbläser tabu sind sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben“, sagt Lissy Dörfler-Christa. „Sie sind nicht nur laut, sondern behindern auch die Humus- und Nährstoffbildung, weil weggeblasene Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten können. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum. Außerdem wird die Deck-Schicht entfernt, die den Boden vor Austrocknung und extremer Kälte schützt.“
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Hitze in der Stadt
BUND Naturschutz möchte mehr Grün in der Stadt
Die Temperaturen steigen stetig und ein heißer Tag jagt den nächsten. Wir befinden uns in einer Phase der stetigen Erderwärmung und die Klimakatastrophe ist in vollem Gange. Mit einer symbolischen Aktion machte der BUND Naturschutz Bamberg (BN) darauf aufmerksam und mahnte mehr Schatten spendende Bäume in der Stadt und wirksamen Klimaschutz auf allen Ebenen an.
Die Folgen der Klimakatastrophe sind weitreichend und in ihrem Zusammenwirken kaum absehbar. Längst geht es um unsere Lebensgrundlagen. Zu den Folgen gehören Ernteausfälle, Waldschäden, Zerstörung der biologischen Vielfalt, Gefahren für die Trinkwasserversorgung und eben auch Gefahren für die Gesundheit, wie die Hitze in unseren Städten. Die Städte heizen sich in den immer heißer werdenden Sommermonaten stark auf. Der Aufenthalt auf Straßen und Plätzen und teilweise auch in den Wohnungen wird zeitweise unerträglich. Hitzewellen sind mit tausenden Toten die tödlichsten Extremwetterereignisse in Deutschland. „Das ist vielen Menschen überhaupt nicht bewusst“, so Lissy Dörfler-Christa, 2. Vorsitzende des Bund Naturschutz Bamberg.
„Der Baumerhalt braucht oberste Priorität“
Gegen die städtische Sommerhitze sind dringend Anpassungsmaßnahmen vonnöten. Die BN-Aktiven fordern deutlich mehr Grün in Bamberg. Durch Beschattung und stärkere Verdunstung komme es so zu einer merklichen Abkühlung, wie der BN bekräftigt. Mehr Grün benötigt aber Raum. Dafür müssten gerade im Innenstadtbereich vor allem der Autoverkehr und die vielen Parkplätze deutlich reduziert werden. „Bäume statt Asphalt bringt aber nicht nur mehr Abkühlung, sondern auch mehr Raum für Begegnung und Lebensqualität in die Stadt“, führt Dörfler-Christa weitere Vorteile auf. Auch wenn viel über den Erhalt von Grün in der Stadt gesprochen wird, müssen auch in Bamberg immer wieder Bäume weichen. Nachpflanzungen können aber den Verlust eines alten Baumes nur schwer kompensieren. „Der Baumerhalt braucht oberste Priorität“, fordern die Aktiven des BN.
„So wichtig Anpassungsmaßnahmen sind, wir müssen auch an die Ursachen ran“, mahnt Kirsten Wendel, Vorstandsmitglied des BN Bamberg. Der BN ruft Politik und Gesellschaft auf, endlich wirksamen Klimaschutz umzusetzen. Dazu ist es notwendig, unseren Lebensstil und unsere Art zu wirtschaften deutlich zu verändern. Alle sind angehalten Energie zu sparen. Weiterhin müssen die Erneuerbaren Energien ausgebaut und die Effizienz gesteigert werden. Nach wie vor gibt es bei den Erneuerbaren zu viel Bürokratie, im Großen wie im Kleinen. Nach Meinung des BN zeigen sich in der aktuellen Energie- und Klimakrise auch die Folgen einer seit mehr als einem Jahrzehnt fahrlässig verschleppten Energiewende, die nun mühsam und gegen immer noch vorhandene Widerstände durchgesetzt werden muss.
BUND Naturschutz Bamberg
Sammelaktion gestartet
Mehr als 600 Schülerinnen und Schüler aus fünf Bamberger Schulen engagieren sich freiwillig mit einer Sammelaktion, um die Arbeit des BUND Naturschutz zu unterstützen. Noch bis Mitte Mai sind sie unterwegs und bitten um Spenden für den Schutz von Lebensgrundlagen.
„Es ist großartig, dass nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause, heuer wieder so viele Kinder und Jugendliche begeistert bei der Sammelaktion mitmachen“, sagte Christine Hertrich, Geschäftsführerin des BUND Naturschutz Bamberg am Montag (9. Mai). Dies zeige, dass die Klimakrise und das Artensterben weiter zentrale Zukunftsfragen sind. Der Einsatz für sie lohne sich weiterhin, auch wenn sie derzeit wegen des Ukrainekrieges und der Pandemie wenig Aufmerksamkeit bekommen.
Beim Auftakt der Sammelaktion an den Maria-Ward-Schulen bedankte sich Christine Hertrich bei den beteiligten Schülerinnen und Lehrkräften. Die gesammelten Spenden wird der BUND für seine Umwelt- und Naturschutzprojekte in der Region Bamberg und in ganz Bayern einsetzen. Ein konkretes Beispiel ist das Bildungsangebot „Vom Acker auf den Teller“. In dessen Rahmen wurden Hochbeete an den Maria-Ward-Schulen angelegt. In diesem Projekt geht es um ökologisch erzeugte Lebensmittel, nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Ernährung.
An der Sammelaktion beteiligen sich in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler von sechsten bis achten Klassen des Clavius‑, Dientzenhofer- und ETA-Hoffmann-Gymnasiums sowie der Maria-Ward-Schulen.
„Wir können unsere vielfältigen Aufgaben vom Krötensammeln bis zur Umweltbildung nur mit Hilfe von Spenden und vielen ehrenamtlich Aktiven leisten. Bitte spenden Sie, wenn bei Ihnen in den nächsten Tagen Kinder und Jugendliche zum Sammeln vorbeikommen“, sagte Christine Hertrich.
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Parzellen werden ab sofort vergeben
Neuer Selbsterntegarten wird eröffnet
Aufgrund der Erfolgsgeschichte der bereits bestehenden Selbsterntegärten kommt mit SegaBasic nun ein neuer hinzu. In der Bamberger Südflur startet der nunmehr fünfte Selbsterntegarten in Kooperation des BUND Naturschutz und der Solidarischen Landwirtschaft Bamberg. Die Parzellen werden ab jetzt vergeben.
In der kommenden Gartensaison wird es auf dem Gelände der ehemaligen Solawi und SegaSüd einen neuen Selbsterntegarten geben. An der Forchheimer Straße, Nähe Brosearena, kann ab März noch auf insgesamt 20 Parzellen nach Lust und Laune gegärtnert werden.
Ausdrücklich willkommen sind laut Mitteilung des Bund Naturschutz bislang gärtnerisch Unerfahrene, die Freude am Ausprobieren haben. Als Angebot und Unterstützung können die Pflanz- und Garteninfos der anderen Segas genutzt werden. Das erklärte Ziel: jeder und jede kann anbauen, was, wann, wie und mit wem er oder sie will! Im Unterschied zu den anderen Bamberger Selbsterntegärten gibt es keinen gemeinsamen Pflanzplan und keine koordinierten Pflanzaktionen. Wichtig ist den Verantwortlichen allein der respektvolle Umgang miteinander und der Spaß am Gärtnern.
Gefördertes Bildungsprojekt des Bund Naturschutz
Die Bamberger Selbsterntegärten richten sich an Alle, die Lust auf frische, selbst gezogene Kräuter und Gemüse haben, Freude an gemeinsamen Aktionen und den Wert der Nachhaltigkeit schätzen. So entstand bereits vor fünf Jahren der erste Selbsterntegarten Bambergs in der Nordflur. Ihm folgte 2019 der Garten in der Südflur. Aufgrund der großen Nachfrage kamen in den darauffolgenden Jahren der Gärtnerstadt-Gemeinschaftsgarten SegaMitte, der als Nachbarschaftsgarten angelegt ist, sowie der PunkSega in der Nordflur hinzu.
Der neue SegaBasic wird im Rahmen der Projektwerkstatt “Vom Acker auf den Teller” aufgebaut und organisiert. Dies ist ein Bildungsprojekt des Bund Naturschutz und wird mit Mitteln des bayerischen Umweltministeriums gefördert.
Insgesamt werden 20 separate Parzellen á 30 Quadratmeter mit zentraler Bewässerung ausgewiesen. Diese werden zu Beginn der Gartensaison gefräst und organisch gedüngt an die Nutzerinnen und Nutzer übergeben. Die Parzellenvergabe erfolgt dabei grundsätzlich für die gesamte Gartensaison von März bis November. Daneben wird es auf dem Gelände ein Gemeinschaftsfeld geben, das in offenen, von der Projektwerkstatt des BUND Naturschutz organisierten Mitmachaktionen bewirtschaftet wird. Auch der Lehrstuhl für Grundschulpädagogik der Uni Bamberg wird dort mit Studierenden eine Fläche bewirtschaften.
Für jede der 20 Parzellen wird pro Saison eine Gebühr von 100 Euro erhoben. Darin enthalten sind die anteilige Grundstückspacht, die Bewässerung, bei Bedarf organischer Dünger und die Nutzung verschiedener Gartengeräte. Selbstverständlich kann und soll das weitere Gemeinschaftsgelände, bestehend aus einer Hütte mit Feuerstelle, einer Wiese sowie dem Gemeinschaftsacker, mitgenutzt werden. Wer Interesse an der Nutzung einer Parzelle auf dem Sega Basic hat kann direkt eine Nachricht an info.basic@selbsternte-bamberg.de senden.