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BUND Naturschutz

Stadt­echo-Fra­ge­bo­gen

Das Stadt­echo fragt: Erich Spran­ger antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Erich Spran­ger die Fra­gen beant­wor­tet. Er ist Vor­sit­zen­der der Kreis­grup­pe des BUND Natur­schutz Bam­berg.
Herr Spran­ger, wie steht es um den Natur- und Umwelt­schutz in Bam­berg? Was läuft gut, was schlecht?

Bam­berg ist kei­ne Insel der Glück­se­li­gen. Wir haben es bei uns wie über­all mit Flä­chen­ver­sie­ge­lung, Rück­gang der Arten­viel­falt und hohen Treib­haus­gas­emis­sio­nen zu tun. Bei der Ver­kehrs­po­li­tik set­zen wir immer noch viel zu stark auf das Auto. Aber es gibt auch posi­ti­ve Sei­ten. Der Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien im Strom­be­reich schrei­tet vor­an. Beson­ders im Land­kreis wird hier in den nächs­ten Jah­ren auch noch eini­ges gesche­hen. Wei­ter­hin machen mich vie­le enga­gier­te Men­schen zuversichtlich.

Was mögen Sie am Ein­satz für die Umwelt? Was nicht?

Aktiv sein in der Grup­pe mit Gleich­ge­sinn­ten und sich über so man­chen Erfolg freu­en, das gefällt mir. Frus­trie­rend ist die Umwelt­schutz-Arbeit aber auch immer wie­der: Häu­fig wer­den wir mit unse­ren Anlie­gen in der poli­ti­schen Dis­kus­si­on oder auch bei Stel­lung­nah­men nicht gehört. Der­zeit schei­nen Umwelt­the­men sogar aus dem Fokus zu rücken. Und dann die all­ge­mei­ne Situa­ti­on: Die Aus­sicht im Hin­blick auf Kli­ma­kri­se, Lebens­raum­zer­stö­rung und Arten­ster­ben ist nun wirk­lich nicht rosig.

Was wären Sie gewor­den, wenn Sie nicht Vor­sit­zen­der des Bam­ber­ger BUND Natur­schutz gewor­den wären?

Der BN-Vor­sitz ist ja ein Ehren­amt, das man nicht in einem beruf­li­chen Sin­ne wird oder erreicht. Viel­mehr ist man unaus­weich­lich dabei, wenn sich nie­mand ande­res findet.

Wür­den Sie ger­ne öfter Fahr­rad fahren?

Radeln ist klas­se. Ich fah­re fast jeden Tag. Zuge­ge­be­ner­ma­ßen neu­er­dings manch­mal auch mit dem E‑Bike.

Zah­len Sie ger­ne Rundfunkgebühren?

Ger­ne wäre über­trie­ben, gera­de da ich nicht fern­se­he. Die Radio­pro­gram­me nut­ze ich aber sehr wohl. Öffent­li­cher Rund­funk ist total wich­tig und somit auch die Rund­funk­ge­büh­ren. Mir wird angst und ban­ge, wie zum Bei­spiel durch Fake News und Social Media so man­che skur­ri­len Mei­nun­gen ent­ste­hen und sich verfestigen.

Töten Sie Insekten?

Zecken, Schna­ken, Brem­sen und Gnit­zen schon, sonst aber kei­nes­falls. Ich bewun­de­re viel­mehr die Schön­heit von Fal­tern, Spin­nen und sons­ti­gem Flug- und Krabbelgetier.

Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

Kei­nes­falls.

Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­cher Schau­spie­ler soll­te Sie spielen?

Herr Taschen­bier (Ulrich Noethen).

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

Ein gutes Dut­zend. Slack zum kon­spi­ra­ti­ven Aus­tausch, Komoot zur Ori­en­tie­rung in schwie­ri­gem Gelän­de und Obs­I­den­ti­fy, eine Natu­rapp zur Art­be­stim­mung. Dann weiß ich immer, was hier wächst oder kreucht und fleucht.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Fast täg­lich ein Stück Kuchen.

Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Posi­tiv über­rascht, dass so vie­le Gemein­den das Ziel ver­fol­gen, die Wind­kraft auszubauen.

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Kli­ma­neu­tra­li­tät bis mor­gen. Eine nach­hal­tig wirt­schaf­ten­de
und soli­da­ri­sche Gesellschaft.

Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Dass die B505 immer wei­ter aus­ge­baut wird. Der mar­gi­na­le zeit­li­che Vor­teil steht in kei­nem Ver­hält­nis zu den Kos­ten, der Flä­chen­ver­sie­ge­lung, der Natur­zer­stö­rung und den Klimafolgen.

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Laaber-Sack und Radschkadl.

Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Auf einer Berg­hüt­te auf­wa­chen und dem Ruf des Ber­ges folgen.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Das Geräusch von tau­en­dem Schnee, wenn er von der Dach­trau­fe tropft oder im Fall­rohr der Dach­rin­ne glu­ckert. Lei­der immer sel­te­ner zu hören.

Wovor haben Sie Angst?

Ver­wer­fun­gen in der Gesell­schaft auf­grund von vie­len Krisen.

Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Jeden Tag – mit mei­ner Frau. Abge­se­hen davon ver­su­che ich,
zumin­dest offen zu sein für alle Begegnungen.

Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

2017 trans­por­tier­te ich eine Heli­um-Gas­fla­sche zum Fül­len für Luft­bal­lons mit dem Auto. Wir benö­tig­ten sie für eine sym­bo­li­sche Akti­on des BN: Wir brin­gen Frisch­luft vom Hauptsmoor­wald in die Innen­stadt. Eine sehr gewis­sen­haf­te Poli­zei­be­am­tin hat bemän­gelt, dass die Fla­sche im Kof­fer­raum nicht ord­nungs­ge­mäß befes­tigt war.

Auf wel­chen Moment Ihrer Lauf­bahn waren Sie am schlech­tes­ten vorbereitet?

Für eben jene Frisch­luft-Radl­de­mo war ich für die Laut­spre­cher­an­la­ge für die Abschluss-Kund­ge­bung am Max­platz ver­ant­wort­lich. Ich brach­te sie aber nicht zum Lau­fen. Ich hat­te einen der vie­len Knöp­fe über­se­hen. Das war eine Bla­ma­ge. Die Redner:innen muss­ten ohne Mikro vor ein paar hun­dert Leu­ten spre­chen. Da kam nicht so viel an.

Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der von Ihrem Vor­sitz handelt?

Stell dir vor, es gibt vie­le Ideen und viel zu tun und kei­ner hilft mit.

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie ger­ne dabei gewesen?

Wahl­abend im Bam­ber­ger Rat­haus beim Bür­ger­ent­scheid „Für den Hauptsmoor­wald“ am 18.11.2018. Das über­wäl­ti­gen­de Ergeb­nis war eupho­ri­sie­rend. Ich bin lei­der zu spät gekommen.

Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Ich mag kei­ne Geschen­ke. Schen­ken fällt mir auch schwer.

Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Zuver­läs­sig­keit.

Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Begeis­te­rung – für Natur, Wild­heit und erneu­er­ba­re Energien.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Unge­duld.

Wofür sind Sie dankbar?

Für die Schön­heit der Welt.

Was lesen Sie gerade?

Ich arbei­te mich gera­de durch die Aus­ga­ben von 40 Jah­ren unse­rer BN-Kreis­grup­pen-Mit­glieds­zeit­schrift mit dem Namen „dä Löömzoh“ (der Löwen­zahn auf frän­kisch), um einen Rück­blick zu schreiben.

Mit wel­chem Lied beginnt die per­fek­te Playlist?

She loves you, yeah, yeah, yeah…

Was war Ihre größ­te Modesünde?

Latz­ho­sen in der Jugend­zeit. Meist blau, ein­mal auch sel­ber rosa eingefärbt.

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Aus­tausch über Wan­de­run­gen oder Bergtouren.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Rad­tour in den Vogesen.

Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Dafür bin ich schon zu alt.

Wovon haben Sie über­haupt kei­ne Ahnung?

Von Musik, Film und Fernsehen.

Was fin­den Sie langweilig?

End­lo­se, sich im Kreis dre­hen­de Gespräche.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen, zu gehen?

In einer Bar bin ich eher nicht anzutreffen.

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Alle dre­hen sich um sich selbst.

Wie wür­de der Erich Spran­ger von vor zehn Jah­ren auf den Erich Spran­ger von heu­te reagieren?

„Warst schon mal fit­ter, Jun­ge. Bist aber selbst­si­che­rer
gewor­den. Und manch­mal fehlt dir etwas die Ernsthaftigkeit.“

Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Wei­ter Blick in die Landschaft.

Ich kann nicht leben ohne…

…Freun­de.

Sind Sie Tän­zer oder Steher?

Tän­zer.

Stel­len Sie sich vor, Sie könn­ten wäh­len – was für ein Tier wären Sie gerne?

Rot­kehl­chen.

Was war die absur­des­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Über mich wird kaum geschrie­ben. Bei den Social Media bin ich kaum dabei.

Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Zu vie­le Din­ge zu haben und sich nicht von die­sen tren­nen zu kön­nen sowie die damit ver­bun­de­ne Unordnung.

Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Alko­hol­frei­es Kel­ler vom Rittmayer.

Erich Spran­ger, Okto­ber 2024.

Umwelt­schutz

Bund Natur­schutz: Jah­res­haupt­ver­samm­lung und Naturschutzpreis

Der Bund Natur­schutz Bam­berg hat sei­ne Jah­res­haupt­ver­samm­lung abge­hal­ten und auf die Arbeit des zurück­lie­gen­den Jah­res geblickt. Zudem ver­lieh die Orga­ni­sa­ti­on einen Naturschutzpreis.

Am 24. Okto­ber war es wie­der so weit: Die Kreis­grup­pe des Bund Natur­schutz Bam­berg lud ihre Mit­glie­der zur Jah­res­haupt­ver­samm­lung in die KUFA ein. Durch das Pro­gramm führ­te der ers­te Vor­sit­zen­de der Kreis­grup­pe, Erich Spran­ger. Vor den etwa 40 Gäs­ten sprach Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp eini­ge Gruß­wor­te und skiz­zier­te dar­in Erfol­ge im Natur­schutz im Lauf des letz­ten Jah­res, wie der Bund mitteilt.

Beson­ders beton­te Glüsen­kamp dabei die geplan­te Aus­wei­sung der Sand­le­bens­räu­me am Flug­platz Brei­ten­au als Natur­schutz­ge­biet durch die Regie­rung von Ober­fran­ken. Dafür hat­te sich der Bund Natur­schutz seit mehr als zwan­zig Jah­ren stark gemacht.

Auch der Lan­des­ver­band war mit dem stell­ver­tre­ten­den Lan­des­ge­schäfts­füh­rer, Ste­fan Mau­rer, ver­tre­ten. Er beton­te in sei­ner Anspra­che, wie wich­tig die Leis­tun­gen vor Ort und der Zusam­men­halt inner­halb der Kreis­grup­pen in Zei­ten welt­wei­ter Kri­sen sei­en. Denn lei­der sei ein deut­li­cher Ver­lust des Inter­es­ses an Umwelt- und Natur­schutz­the­men festzustellen.

Wie üblich stell­ten dann ver­schie­de­ne Akti­ve den Anwe­sen­den die Arbeit der Kreis­grup­pe im Lauf des letz­ten Jah­res vor. Dabei wur­de an ver­schie­de­ne Aktio­nen wie den Tree-Tag-Day Anfang Okto­ber, das Pro­jekt „Vom Acker auf den Tel­ler“, Kino-Ver­an­stal­tun­gen, Aktio­nen der Kin­der- und Jugend­grup­pe, der Amphi­bi­en­schutz und das Pro­jekt „Bam­berg summt“ zur Pfle­ge städ­ti­scher Baum­schei­ben erin­nert. Auch die Trau­er um den erst kürz­lich ver­stor­be­nen ehe­ma­li­gen Vor­sit­zen­den der Kreis­grup­pe, Mar­tin Bücker, bekam ihren Platz.

Natur­schutz­preis an Gün­ther Oltsch

Nach der Pau­se stand der jähr­li­che Höhe­punkt der Jah­res­haupt­ver­samm­lung an: die Ver­lei­hung des Bam­ber­ger Natur­schutz­prei­ses. In die­sem Jahr hat den mit 500 Euro dotier­ten Preis Gün­ther Oltsch gewon­nen, der sich seit Jahr­zehn­ten für den Natur­schutz im Stei­ger­wald einsetzt.

In ihrer Lau­da­tio beschrieb Ulla Reck vom Freun­des­kreis Natio­nal­park Stei­ger­wald sein weit gestreu­tes Tätig­keits­feld. Obwohl ihn ursprüng­lich der Biber zum Natur­schutz gebracht habe, beschäf­ti­ge ihn heu­te vor allem der Baum­be­stand im Stei­ger­wald. Er bie­te regel­mä­ßig natur­kund­li­che Füh­run­gen an und habe sich als Fach­frem­der so gut in die Mate­rie Wald ein­ge­ar­bei­tet, dass er es mit jedem Förs­ter auf­neh­men kön­ne. Auch poli­tisch sei Gün­ther Oltsch aktiv für den Erhalt ursprüng­li­cher Natur, wenn er sich in Wirts­häu­sern dem Gespräch mit der Bevöl­ke­rung vor Ort und Kri­ti­kern der Natio­nal­park­idee stellt.

Beson­ders ange­tan hät­ten es ihm zudem die sehr alten und hohen Buchen­be­stän­de im Hohen Buche­ner Wald im Ebra­cher Forst, unter denen er sogar eini­ge Lieb­lings­bäu­me hat. Begeis­tert berich­te­te Oltsch dann selbst von einer Els­bee­re, die sei­nen Anga­ben zufol­ge als größ­tes und dicks­tes bekann­tes Exem­plar in Deutsch­land gilt. Aus jedem sei­ner Sät­ze, die er mit Fotos illus­trier­te, sprach sei­ne Hin­ga­be an den Stei­ger­wald und zur hei­mi­schen Natur.

Den Abschluss der etwa zwei­stün­di­gen Ver­samm­lung bil­de­te tra­di­ti­ons­ge­mäß die Ehrung lang­jäh­ri­ger Mit­glie­der. So erhiel­ten Frau und Herr Wei­chert eine sil­ber­ne Ehren­na­del für 40 Jah­re Mit­glied­schaft und die Gemein­de Mem­mels­dorf wur­de für 50 Jah­re Mit­glied­schaft gekürt.

Natur­schutz

Baum­schei­ben-Paten­schaf­ten für Bam­bergs Bäu­me gesucht

Der Zustand von Baum­schei­ben, die Boden­flä­chen rund um einen Baum­stamm, trägt zum Wohl der Bäu­me bei. Im Stadt­ge­biet sind vie­le der Schei­ben jedoch kaum gepflegt. Wer eine Paten­schaft für die Begrü­nung einer Baum­schei­be über­neh­men möch­te, kann sich nun beim Bund Natur­schutz melden.

Bam­bergs Stadt­bäu­me brau­chen laut einer Mit­tei­lung des Rat­hau­ses Hil­fe. Denn auch das ver­gan­ge­ne Jahr sei für sie ein Stress­jahr gewe­sen, mit Tro­cken­heit und Hit­ze, die den Bäu­men stark zusetz­ten. Was dabei hel­fen kön­ne, ist eine Begrü­nung der Baum­schei­ben von Stra­ßen­bäu­men. Daher möch­te das städ­ti­sche Pro­jekt „Mit­Mach­Kli­ma“ gemein­sam mit der Kreis­grup­pe Bam­berg des Bun­des Natur­schutz Baum­schei­ben bun­ter wer­den las­sen. Dafür sucht das Pro­jekt jetzt Baum­schei­ben­pa­tin­nen und ‑paten für die Straßenbäume.

Die klei­nen Frei­flä­chen um die Stäm­me der Bäu­me, Baum­schei­ben genannt, haben einen gro­ßen Ein­fluss auf die Gesund­heit der Bäu­me. Und ein intak­ter Baum­be­stand spielt eine ent­schei­den­de Rol­le für ein lebens­wer­tes Stadt­kli­ma. Bäu­me und Sträu­cher fil­tern Fein­staub, ver­bes­sern die Luft­qua­li­tät und bie­ten Lebens­raum für ver­schie­de­ne Tiere.

Vie­le Baum­schei­ben im gesam­ten Stadt­ge­biet sind aller­dings kaum begrünt. Als Patin oder Pate einer Baum­schei­be kann man nun eine Ver­ein­ba­rung mit der Stadt Bam­berg ein­ge­hen, um die Schei­ben zu gestal­ten und gleich­zei­tig mög­li­cher­wei­se das eige­ne Wohn­um­feld aufzuwerten.

In Koope­ra­ti­on mit dem Bund Natur­schutz Bam­berg bie­tet die Stadt Bam­berg im Rah­men ihres Pro­jek­tes „Mit­Mach­Kli­ma“ ein spe­zi­el­les, auf die Bedürf­nis­se der Baum­schei­be zuge­schnit­te­nes, kos­ten­lo­ses Pflanz­pa­ket mit zehn Stau­den und Samen­mi­schun­gen an.

Inter­es­sier­te mel­den kön­nen ihren Wunsch­baum der Kreis­grup­pe Bam­berg des Bun­des Natur­schutz mel­den. Nach einer Über­prü­fung wird die Baum­schei­be dann für die Bepflan­zung vor­be­rei­tet und mit Erde auf­ge­füllt. Um den Rück­schnitt und die Pfle­ge des Bau­mes muss man sich nicht küm­mern. Die­se Auf­ga­be erle­di­gen die Beschäf­tig­ten des Bam­berg Service.

Bund Natur­schutz: Kein Win­ter war in Bam­berg durch­schnitt­lich wärmer

Bereits das Jahr 2023 war in Bam­berg das wärms­te jemals auf­ge­tre­te­ne Jahr seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen. Nun ging es auch im Win­ter zum Jahr 2024 mit zwei Wet­ter-Rekor­den weiter.

Seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen im Jahr 1836 war das Jahr 2023 in Bam­berg mit einer Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur der Luft von 10,97 °C das wärms­te Jahr und damit zudem das drei­zehn­te zu war­me Jahr in Fol­ge. Auch han­delt es sich beim Jahr 2023 um das wärms­te Jahr in Bay­ern, Deutsch­land und welt­weit. Dies gab im Janu­ar der Bund Natur­schutz (BN) Bam­berg zusam­men mit dem Meteo­ro­lo­gen Tho­mas Foken bekannt.

Nun hat Tho­mas Foken einen Bericht über die Wit­te­rung des zurück­lie­gen­den Win­ters ver­fasst. Fazit: Auch der Win­ter war über­durch­schnitt­lich warm und der Kli­ma­wan­del nimmt unver­min­dert wei­ter Fahrt auf.

Mit einer Abwei­chung von +4,1 Grad war der Win­ter 2023/​/​2024 durch­schnitt­lich sogar der wärms­te jemals in Bam­berg gemes­se­ne. Beson­ders warm war es laut Tho­mas Foken im Febru­ar mit einer Abwei­chung von +7,1 Grad im Ver­gleich zum Durch­schnitt. Damit sei der Febru­ar in etwa so warm wie ein durch­schnitt­li­cher April gewesen.

Die Win­ter­mo­na­te, also Dezem­ber bis Febru­ar, als auch der gesam­te meteo­ro­lo­gi­sche Win­ter wie­sen zudem die größ­ten Abwei­chun­gen vom Tem­pe­ra­tur-Nor­mal­wert im Ver­gleich zu den ande­ren Jah­res­zei­ten auf. Dies galt vor allem für beson­ders kal­te Mona­te, wenn bei einer sta­bi­len Hoch­druck­la­ge nor­ma­ler­wei­se sibi­ri­sche Kalt­luft in die hie­si­ge Regi­on fließt.

Die Ursa­che für die hohen Tem­pe­ra­tu­ren war laut Foken vor allem trü­bes Wet­ter, sodass die nächt­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren oft­mals nicht ein­mal im Frost­be­reich lagen. Alle drei Mona­te mit Aus­nah­me einer kur­zen Peri­ode im Janu­ar waren außer­dem durch Warm­luft­zu­fuhr aus Süd­wes­ten geprägt.

Kein Jahr hat­te höhe­re Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur: Wit­te­rung in Bam­berg 2023

Der Bund Natur­schutz hat die Ergeb­nis­se eines Berichts des Meteo­ro­lo­gen Tho­mas Foken über die Wit­te­rungs­da­ten Bam­bergs für das zurück­lie­gen­de Jahr bekannt­ge­ge­ben. Fazit: Seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen hat­te kein Jahr eine höhe­re Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur in Bam­berg – der Kli­ma­wan­del geht unver­min­dert weiter.

Tho­mas Foken ist Meteo­ro­lo­ge und Mit­glied in ver­schie­de­nen Kli­ma-Initia­ti­ven wie „Sci­en­tists for future“ oder „fei obachd“. In einem Bericht, des­sen Inhalt der Bund Natur­schutz Bam­berg nun zusam­men­ge­fasst bekannt­ge­ge­ben hat, erläu­tert Foken die Wit­te­rungs­da­ten für Bam­berg für das Jahr 2023.

Seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen im Jahr 1836, heißt es im Bericht, war das Jahr 2023 in Bam­berg mit einer Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur der Luft von 10,97 °C das wärms­te Jahr und damit zudem das drei­zehn­te zu war­me Jahr in Fol­ge. Auch han­delt es sich beim Jahr 2023 um das wärms­te Jahr in Bay­ern, Deutsch­land und weltweit.

Beson­ders warm waren die Mona­te Janu­ar und Dezem­ber. Aber auch der Juni, Sep­tem­ber und Okto­ber, wobei der Sep­tem­ber (auch deutsch­land­weit) der wärms­te Sep­tem­ber seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen war, zei­tig­ten erhöh­te Tem­pe­ra­tu­ren. Der Sep­tem­ber hat­te sogar Luft­tem­pe­ra­tu­ren wie sonst nur die Som­mer­mo­na­te Juni bis August.

Kein Monat, fährt der Bericht fort, hat­te hin­ge­gen eine nega­ti­ve Tem­pe­ra­tur­ab­wei­chung. War schon der Jah­res­wech­sel 2022 /​/​2023 extrem warm mit einem Maxi­mum von 17,7 °C am 31. Dezem­ber 2022, so sei auch der Jah­res­wech­sel 2023 /​/​2024 deut­lich zu warm gewe­sen. Dies gel­te ins­be­son­de­re für die Weihnachtsfeiertage.

Nie­der­schlags­de­fi­zit hat sich nicht erhöht

Der Som­mer war etwas getrübt mit einer küh­len Peri­ode vom 21. Juli bis zum 10. August. Die­ser Zeit­ab­schnitt hat­te eine Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur von 16,9 °C, was aber dem Nor­mal­wert ent­spre­che. Somit lagen die Mit­tel­wer­te aller Som­mer­mo­na­te unter 20 °C im Ver­gleich zum August 2022 mit 20,4 °C oder zum Juli 2018 mit 21,3 °C.

Das Maxi­mum der Luft­tem­pe­ra­tur in Bam­berg betrug 36,4 °C am 15. Juli. Es gab drei sehr hei­ße Tage mit einer Luft­tem­pe­ra­tur von mehr als 35 °C im Juli, 19 hei­ße Tage (mehr als 30 °C) und 83 Som­mer­ta­ge (mehr als 25 °C).

Das Mini­mum der Luft­tem­pe­ra­tur trat am 9. Febru­ar mit ‑10,4 °C ein. Eine kur­ze Käl­te­pe­ri­ode gab es zudem Ende Novem­ber, in der auch drei Eis­ta­ge (Maxi­mum der Luft­tem­pe­ra­tur klei­ner als 0 °C) lagen. Damit habe sich der nur 2022 unter­bro­che­ne Trend des sel­te­nen Auf­tre­tens von Tem­pe­ra­tu­ren deut­lich unter ‑10 °C fort­ge­setzt. Zum letz­ten Frost kam es am 28. April mit ‑1,4 °C , die Eis­hei­li­gen sei­en aber fak­tisch aus­ge­fal­len. Der ers­te Frost ent­stand am 15. Okto­ber mit ‑1,2 °C. Ins­ge­samt gab es 2023 in Bam­berg 75 Frost­ta­ge, was deut­lich weni­ger als in den ver­gan­ge­nen Jah­ren war.

Der Nie­der­schlag in Bam­berg war mit 104 Pro­zent laut Bericht nor­mal. Das seit 2024 herr­schen­de Nie­der­schlags­de­fi­zit habe sich damit nicht wei­ter erhöht. Wei­ter­hin feh­len 70 Pro­zent eines nor­ma­len Jah­res­nie­der­schla­ges. Das sehe man auch am Grund­was­ser­pe­gel in der Regi­on, der teil­wei­se unter­halb der mitt­le­ren Wer­te liegt. Eine Erho­lung durch die Nie­der­schlä­ge der letz­ten drei Mona­ten sei noch kaum spür­bar. Die höchs­te Nie­der­schlags­men­ge fiel am 2. Febru­ar. Damit blieb Bam­berg von Stark­nie­der­schlä­gen, wie sie als Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels in ande­ren Regio­nen Deutsch­lands auf­tra­ten, verschont.

BUND Natur­schutz Bamberg

Vor­trä­ge zur Ener­gie­wen­de: Ener­gie­spa­ren und Aus­bau Erneuerbarer

Zu Kli­ma­schutz und Ener­gie­wen­de ver­an­stal­te­te der BUND Natur­schutz (BN) Bam­berg mit der VHS Bam­berg-Land in den ver­gan­ge­nen Wochen eine Vor­trags­rei­he in der KUFA. Die grü­ne Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Lisa Badum, Micha­el Remy, Ener­gie­re­fe­rent des BN, Micha­el Fie­del­dey, Geschäfts­füh­rer Stadt­wer­ke Bam­berg, und But­ten­heims Bür­ger­meis­ter Micha­el Kar­mann gaben Aus­kunft zur Thematik.

Lisa Badum erin­ner­te in ihrem Vor­trag an die schwie­ri­ge Situa­ti­on, die sich der Bun­des­re­gie­rung bei Amts­an­tritt stell­te. Zum jah­re­lan­gen Rück­stand bei der Ener­gie­wen­de und der sich zuspit­zen­den Kli­ma­kri­se kam noch die Ener­gie­kri­se durch den rus­si­schen Angriffs­krieg hin­zu. Zum Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien für die Ener­gie­wen­de habe die Bun­des­re­gie­rung, so Badum wei­ter, aber bereits gute Rah­men­be­din­gun­gen geschaf­fen. „Erneu­er­ba­re ste­hen jetzt im über­ra­gen­den öffent­li­chen Inter­es­se. Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik wer­den mehr Flä­che ein­ge­räumt, die Bedin­gun­gen für Pho­to­vol­ta­ik-Dach­an­la­gen wur­den ver­bes­sert, Pla­nungs­ver­fah­ren beschleu­nigt und Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten für Kom­mu­nen und Bür­ger gestärkt“, sag­te Badum in der KUFA.

Erich Spran­ger vom BN Bam­berg, der durch die Ver­an­stal­tun­gen führ­te, hob indes das Tem­po auf Bun­des­ebe­ne im Strom­be­reich her­vor, mahn­te aber zugleich eine drin­gend not­wen­di­ge Ver­kehrs­wen­de an.

Ener­gie­wen­de im Landkreis

„100 Pro­zent Erneu­er­ba­re für Bay­ern sind mög­lich, aber anspruchs­voll“, mach­te Micha­el Remy in sei­nem Vor­trag deut­lich. Not­wen­dig hier­für sei­en eine deut­li­che Ener­gie­ein­spa­rung und ein star­ker Zubau von Pho­to­vol­ta­ik, Wind­kraft und Ener­gie­spei­chern. Auch die Strom­ver­teil­net­ze müss­ten drin­gend aus­ge­baut wer­den. Durch die zuneh­men­de Ver­wen­dung von Strom im Wär­me- und Ver­kehrs­be­reich wer­de die­ser eine Schlüs­sel­rol­le in der Ener­gie­wen­de ein­neh­men. So begrüß­te es Remy, dass in Bay­ern 1,8 Pro­zent der Lan­des­flä­che als Wind­vor­rang­ge­bie­te aus­ge­wie­sen werden.

Micha­el Fie­del­dey ging in sei­nem Vor­trag auf das Lag­ar­de-Pro­jekt und sein Mobi­li­täts- und Ener­gie­kon­zept ein. Durch Geo­ther­mie, Abwas­ser­wär­me­nut­zung und Pho­to­vol­ta­ik wer­de eine Ener­gie­ei­gen­ver­sor­gung von mehr als 70 Pro­zent erreicht. Die­ses Kon­zept möch­ten die Stadt­wer­ke als Vor­la­ge für ande­re Quar­tie­re sowohl in der Sanie­rung als auch beim Neu­bau nut­zen. Auch bei der Strom­erzeu­gung haben die Stadt­wer­ke eini­ges vor: Im Land­kreis ist bei­spiels­wei­se geplant, meh­re­re Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen und Wind­parks zu bauen.

Die Akti­vi­tä­ten der Gemein­de But­ten­heim stell­te Micha­el Kar­mann vor. Dazu zäh­len die För­de­rung der E‑Mobilität, der Aus­baus von Rad­we­gen, die Ver­wen­dung von LED-Beleuch­tung in der Gemein­de und Pho­to­vol­ta­ik-Pro­jek­te. Für ein neu­es Bau­ge­biet sei die Wär­me­ver­sor­gung durch Erd­son­den vor­ge­se­hen und auf den Höhen des Juras pla­ne man nörd­lich von Tie­fen­höch­stadt eben­falls Wind­rä­der zu bauen.

Tref­fen mit Europaabgeordnetem

BUND Natur­schutz: Regi­on Bam­berg muss frei von Gen­tech­nik bleiben

Der BUND Natur­schutz (BN) Bam­berg ist gegen Plä­ne der EU-Kom­mis­si­on, gesetz­li­che Regeln für soge­nann­te Neue Gen­tech­nik auf­zu­wei­chen. Mal­te Galée, Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ter aus Bam­berg, sicher­te bei einem Tref­fen mit BN-Mit­glie­dern Unter­stüt­zung zu.

Wie der BUND Natur­schutz mit­teil­te, hat die Umwelt­or­ga­ni­sa­ti­on den Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ten Mal­te Gal­lée (Bünd­nis 90/​Die Grü­nen) um Unter­stüt­zung gebe­ten, Plä­ne der EU-Kom­mis­si­on zur Dere­gu­lie­rung Neu­er Gen­tech­nik zu stop­pen. So will die Kom­mis­si­on bis Anfang Juni einen Geset­zes­vor­schlag vor­le­gen, der die Frei­set­zung und kom­mer­zi­el­le Nut­zung von Orga­nis­men, die mit neu­en gen­tech­ni­schen Ver­fah­ren pro­du­ziert wur­den, erleich­tern soll.

„Für unse­re Bau­ern und Bäue­rin­nen in der Regi­on Bam­berg wird es nicht mehr mög­lich sein, gen­tech­nik­frei zu pro­du­zie­ren, wenn die EU gesetz­li­che Regeln aus­he­belt“, sagt Erich Spran­ger, Vor­sit­zen­der der BUND Natur­schutz-Kreis­grup­pe Bam­berg.

Der BN Lan­des­vor­sit­zen­de Richard Mer­gner ergänzt: „Neue Gen­tech­nik birgt min­des­tens genau­so gro­ße Risi­ken wie die bis­he­ri­ge. Risi­ko­be­wer­tung und Zulas­sungs­ver­fah­ren müs­sen sich des­halb wei­ter am Prin­zip der Vor­sor­ge für die mensch­li­che Gesund­heit und die bio­lo­gi­sche Viel­falt ori­en­tie­ren. Die Dere­gu­lie­rung der Neu­en Gen­tech­nik, wie sie die EU-Kom­mis­si­on auf Druck der Agrar­in­dus­trie der­zeit plant, leh­nen wir ent­schie­den ab.“

Mal­te Gal­lée, Mit­glied im Umwelt­aus­schuss des Euro­päi­schen Par­la­ments, teilt die Posi­ti­on des BN. „Neue Gen­tech­nik hat bis­her nichts zur Bekämp­fung des Welt­hun­gers oder des Kli­ma­schut­zes bei­getra­gen. Ihre vagen Ver­spre­chun­gen dür­fen nicht dazu ver­lei­ten, die Vor­ga­ben der EU für Risi­ko­prü­fung, Zulas­sungs­ver­fah­ren oder Kenn­zeich­nung auf­zu­wei­chen.“ Er wer­de sich des­halb über den Umwelt­aus­schuss dafür ein­set­zen, dass die neue Gen­tech­nik in Euro­pa auch in Zukunft zum Schutz von Mensch und Natur streng regu­liert bleibe.

„Nur dann wer­den Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher auch in Zukunft noch die Wahl haben, gen­tech­nik­freie Lebens­mit­tel zu kau­fen“, sagt Richard Mer­gner, Lan­des­vor­sit­zen­der des BN. „Und nur dann kön­nen Bau­ern und Bäue­rin­nen noch frei ent­schei­den, wel­ches Saat­gut sie anbauen.“

Hin­ter­grund

2009 ist der Land­kreis Bam­berg dem Bünd­nis „Gen­tech­nik­freie Regi­on Bam­berg“ bei­getre­ten, das vom BN Bam­berg ange­sto­ßen und koor­di­niert wur­de. In ganz Bay­ern gibt es seit 2009 kei­nen Anbau und kei­ne Frei­set­zung von gen­ma­ni­pu­lier­ten Orga­nis­men mehr. 2014 wur­de Bay­ern Mit­glied im „Netz­werk gen­tech­nik­frei­er Regio­nen in Europa“.

Die EU hat bereits 2001 das Vor­sor­ge­prin­zip gesetz­lich ver­an­kert. Damit unter­lie­gen gen­tech­nisch ver­än­der­te Orga­nis­men (GVO) vor ihrer Markt­zu­las­sung einer Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung. Es gibt eine Kenn­zeich­nungs­pflicht und die Öffent­lich­keit muss durch ein Stand­ort­re­gis­ter über Frei­set­zun­gen infor­miert wer­den. Seit 2015 ist es mög­lich, dass Mit­glieds­staa­ten der EU den Anbau von GVOs auf ihrem Gebiet verbieten.

Dadurch ist Euro­pa ist so gut wie frei vom Anbau gen­tech­nisch ver­än­der­ter Pflan­zen, was bei land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ten durch­aus als Wett­be­werbs­vor­teil gese­hen wer­den kann. Da die gro­ße Mehr­heit der Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher gen­ma­ni­pu­lier­te Lebens­mit­tel ablehnt, sind auch im Lebens­mit­tel­ein­zel­han­del euro­pa­weit so gut wie kei­ne mit Gen­tech­nik gekenn­zeich­ne­ten Lebens­mit­tel zu finden.

Der Euro­päi­sche Gerichts­hof hat zudem 2018 klar­ge­stellt, dass auch neue­re Gen­tech­nik­ver­fah­ren die­sen gesetz­li­chen Reg­lun­gen unter­lie­gen und damit Gen­tech­nik im Sin­ne des euro­päi­schen Gen­tech­nik­rechts sind.

Gegen die­se Ein­ord­nung macht die Agrar­in­dus­trie laut BUND Natur­schutz seit Jah­ren mas­siv und erfolg­reich Lob­by­ar­beit bei der EU-Kom­mis­si­on. Im April 2021 leg­te die EU-Kom­mis­si­on einen Bericht vor, in dem sie das aktu­el­le Gen­tech­nik­recht als nicht geeig­net für die neue Gen­tech­nik bezeich­net und einer Dere­gu­lie­rung das Wort redet. Anfang Juni 2023 will die EU-Kom­mis­si­on des­halb ein eige­nes Gesetz für die Neue Gen­tech­nik vorschlagen.

Der BUND Natur­schutz warnt

Unab­sicht­li­che Fal­len für Tie­re im Garten

Oft stel­len in Gär­ten Kel­ler­fens­ter oder Trep­pen­ab­gän­ge eine Gefahr für Frö­sche und ande­re Klein­tie­re dar. Wenn Amphi­bi­en an Haus­mau­ern ent­lang­wan­dern, stür­zen sie immer wie­der in die­se Fal­len und oft gibt es kein Ent­kom­men. Ist es am Grund der Schäch­te feucht, kön­nen sie dort zwar lan­ge über­le­ben. Frost bedeu­tet für die Tie­re aber meist den Tod.

„Jetzt vor dem Win­ter ist es höchs­te Zeit um sol­che Fal­len im Gar­ten zu kon­trol­lie­ren“, sagt Clau­dia Heitz von der BUND Natur­schutz Kreis­grup­pe Bam­berg. „Amphi­bi­en wie Erd­krö­te, Gras­frosch, Berg- und Teich­molch sind seit der ver­gan­ge­nen Regen­pe­ri­ode sehr aktiv und auf der Suche nach Nah­rung und neu­en Ver­ste­cken. Do kön­nen ihnen Schäch­te oder Trep­pen­ab­gän­ge schnell zum Ver­häng­nis wer­den.“ Betrof­fen sei­en auch ande­re Arten wie Spitz­mäu­se, Eidech­sen, Blind­schlei­chen oder Lauf­kä­fer, wie der BUND Natur­schutz mitteilte.

Die Natur­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on betont zudem, dass gera­de in natur­na­hen Gär­ten oft ein hohes Risi­ko für Klein­tie­re besteht. Aber man kann Vor­keh­run­gen tref­fen, um Gefah­ren­stel­len wie Schäch­te zu ent­schär­fen. „Man eine Abde­ckung aus Metall-Gaze anbrin­gen oder auch Ram­pen aus Stei­nen bau­en“, sagt Clau­dia Heitz. Den­noch sei eine regel­mä­ßi­ge Kon­trol­le der unab­sicht­li­chen Fal­len rat­sam. So kön­nen sich jun­ge Amphi­bi­en durch Spal­ten quet­schen und so an Schutz­git­tern vor­bei in die Fal­le geraten.

Tags­über ver­ber­gen sich laut BUND außer­dem vie­le der gefan­ge­nen Tie­re unter Laub oder in Spal­ten, so dass man sie nur schwer ent­deckt. Am Abend wer­den sie aktiv und ver­su­chen, einen Aus­weg zu fin­den. Um die hin­ein­ge­fal­le­ne Tie­re zu ret­ten, rät der BUND Natur­schutz zu einer mehr­ma­li­gen Kon­trol­le nach Ein­bruch der Dun­kel­heit mit einer Taschen­lam­pe. Zusätz­lich emp­fiehlt der BUND Kon­trol­len wäh­rend des Tages, zum Bei­spiel von mög­li­chen Ver­ste­cken wie Laub oder Stein­plat­ten. Gera­de Blind­schlei­chen wür­den bei aus­schließ­lich nächt­li­cher Suche leicht über­se­hen. Die Tie­re kön­ne mit Hand­schu­hen anfas­sen, ber­gen und im Umfeld einer Ver­steck­mög­lich­keit wie­der in die Frei­heit entlassen.

„Am bes­ten ist es, wenn man im Gar­ten an meh­re­ren Stel­len Hau­fen aus Ästen und Zwei­gen anlegt“, sagt Clau­dia Heitz. Die­se wür­den als eine Art Hotel für vie­le Arten die­nen. Amphi­bi­en kön­nen sich hier ver­ste­cken und überwintern.

Was man außer­dem tun kann, um den Gar­ten zu einem siche­ren Win­ter-Lebens­raum für Tie­re zu machen, kön­nen Sie hier lesen.

BUND Natur­schutz gibt Tipps

Den Gar­ten zum siche­ren Win­ter-Lebens­raum für Tie­re machen

Mit der rich­ti­gen Pfle­ge kann man sei­nen Gar­ten zu einem siche­ren Win­ter-Lebens­raum für Schmet­ter­lin­ge, Igel oder Ech­sen machen. Der BUND Natur­schutz gibt Tipps, wie es geht.

Wer Tie­ren im Win­ter einen siche­ren Lebens­raum bie­ten möch­te, soll­te im Herbst sei­nen Gar­ten nicht all­zu ordent­lich auf­räu­men. „Äste und Zwei­ge, die beim Zurück­schnei­den von Bäu­men und Stau­den ent­ste­hen“, zitiert eine Mit­tei­lung Lis­sy Dörf­ler-Chris­ta von der Kreis­grup­pe Bam­berg des BUND Natur­schut­zes, „kann man in einer Gar­ten­ecke zu einem Rei­sig­hau­fen und zusätz­lich altes Laub auf­schich­ten. Das ist ein idea­ler Platz für den Win­ter­schlaf der Igel. Aber auch Krö­ten oder Eidech­sen fin­den hier Schutz und Nahrung.“

Stau­den, Sträu­cher und Blu­men­res­te lie­fern zudem geeig­ne­tes Vogel­fut­ter und alte Blü­ten und Pflan­zen­stän­gel bie­ten Insek­ten Mög­lich­kei­ten zur Über­win­te­rung. Eben­so hilf­reich sei es laut BUND Natur­schutz, ein Stück der Blu­men­wie­se nicht zu mähen und über den Win­ter ste­hen zu las­sen. Auch das bie­tet Insek­ten Überwinterungsquartiere.

Grund­sätz­lich soll­ten Hob­by-Gärt­ne­rIn­nen zudem bes­ser sel­te­ner und spä­ter mähen, rät Lis­sy Dörf­ler-Chris­ta. „Wer dem Rasen Zeit zum Wach­sen gibt, för­dert Lebens­raum für Bie­nen, Wild­bie­nen und Schmet­ter­lin­ge. Nek­tar- und pol­len­hal­ti­ge Wild­kräu­ter wie Sal­bei, Mar­ge­ri­ten oder Knau­tie ver­tra­gen kei­nen häu­fi­gen Schnitt. Wer häu­fig mäht, ver­hin­dert die Ent­wick­lung die­ser für Insek­ten wich­ti­gen Pflanzen.“

Laub­blä­ser sind tabu

Den Rasen­schnitt kann man zusam­men mit Laub und zer­klei­ner­ten Zwei­gen als Mulch-Mate­ri­al­lo­cker auf Gemü­se­bee­te oder um Bee­ren­sträu­cher streu­en. So wächst Unkraut nicht all­zu stark. Außer­dem schützt der Mul­chen vor dem Aus­trock­nen des Bodens im Winter.

Der Herbst, gibt der BUND Natur­schutz an, ist auch die rich­ti­ge Zeit, um Blu­men­zwie­beln von Früh­blü­hern im Gar­ten zu ver­tei­len. Insek­ten wie Bie­nen oder Hum­meln ernäh­ren sich im Früh­jahr von Schnee­glöck­chen, Kro­kus­sen, Märzen­be­chern und Tul­pen. Es sei dar­um sinn­voll, klei­ne Früh­blü­her wie Schnee­glöck­chen und Kro­kus­se in grö­ße­ren Grup­pen zu set­zen. Bei der Aus­saat soll­ten die Zwie­beln etwas tie­fer in die Erde ein­ge­ar­bei­tet wer­den – min­des­tens die dop­pel­te Zwie­bel­grö­ße. Im Früh­jahr kön­nen sie sich dann zu ansehn­li­chen Blü­ten­tep­pi­chen entwickeln.

„Dass Laub­blä­ser tabu sind soll­te sich mitt­ler­wei­le rum­ge­spro­chen haben“, sagt Lis­sy Dörf­ler-Chris­ta. „Sie sind nicht nur laut, son­dern behin­dern auch die Humus- und Nähr­stoff­bil­dung, weil weg­ge­bla­se­ne Blät­ter und Äste nicht mehr auf dem Boden ver­rot­ten kön­nen. Die am Boden leben­den Klein­tie­re wie Wür­mer, Insek­ten, Spin­nen und Klein­säu­ger ver­lie­ren Nah­rung und Lebens­raum. Außer­dem wird die Deck-Schicht ent­fernt, die den Boden vor Aus­trock­nung und extre­mer Käl­te schützt.“

Hit­ze in der Stadt

BUND Natur­schutz möch­te mehr Grün in der Stadt

Die Tem­pe­ra­tu­ren stei­gen ste­tig und ein hei­ßer Tag jagt den nächs­ten. Wir befin­den uns in einer Pha­se der ste­ti­gen Erd­er­wär­mung und die Kli­ma­ka­ta­stro­phe ist in vol­lem Gan­ge. Mit einer sym­bo­li­schen Akti­on mach­te der BUND Natur­schutz Bam­berg (BN) dar­auf auf­merk­sam und mahn­te mehr Schat­ten spen­den­de Bäu­me in der Stadt und wirk­sa­men Kli­ma­schutz auf allen Ebe­nen an.

Die Fol­gen der Kli­ma­ka­ta­stro­phe sind weit­rei­chend und in ihrem Zusam­men­wir­ken kaum abseh­bar. Längst geht es um unse­re Lebens­grund­la­gen. Zu den Fol­gen gehö­ren Ern­te­aus­fäl­le, Wald­schä­den, Zer­stö­rung der bio­lo­gi­schen Viel­falt, Gefah­ren für die Trink­was­ser­ver­sor­gung und eben auch Gefah­ren für die Gesund­heit, wie die Hit­ze in unse­ren Städ­ten. Die Städ­te hei­zen sich in den immer hei­ßer wer­den­den Som­mer­mo­na­ten stark auf. Der Auf­ent­halt auf Stra­ßen und Plät­zen und teil­wei­se auch in den Woh­nun­gen wird zeit­wei­se uner­träg­lich. Hit­ze­wel­len sind mit tau­sen­den Toten die töd­lichs­ten Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se in Deutsch­land. „Das ist vie­len Men­schen über­haupt nicht bewusst“, so Lis­sy Dörf­ler-Chris­ta, 2. Vor­sit­zen­de des Bund Natur­schutz Bam­berg.

„Der Baum­er­halt braucht obers­te Priorität“

Gegen die städ­ti­sche Som­mer­hit­ze sind drin­gend Anpas­sungs­maß­nah­men von­nö­ten. Die BN-Akti­ven for­dern deut­lich mehr Grün in Bam­berg. Durch Beschat­tung und stär­ke­re Ver­duns­tung kom­me es so zu einer merk­li­chen Abküh­lung, wie der BN bekräf­tigt. Mehr Grün benö­tigt aber Raum. Dafür müss­ten gera­de im Innen­stadt­be­reich vor allem der Auto­ver­kehr und die vie­len Park­plät­ze deut­lich redu­ziert wer­den. „Bäu­me statt Asphalt bringt aber nicht nur mehr Abküh­lung, son­dern auch mehr Raum für Begeg­nung und Lebens­qua­li­tät in die Stadt“, führt Dörf­ler-Chris­ta wei­te­re Vor­tei­le auf. Auch wenn viel über den Erhalt von Grün in der Stadt gespro­chen wird, müs­sen auch in Bam­berg immer wie­der Bäu­me wei­chen. Nach­pflan­zun­gen kön­nen aber den Ver­lust eines alten Bau­mes nur schwer kom­pen­sie­ren. „Der Baum­er­halt braucht obers­te Prio­ri­tät“, for­dern die Akti­ven des BN.

„So wich­tig Anpas­sungs­maß­nah­men sind, wir müs­sen auch an die Ursa­chen ran“, mahnt Kirs­ten Wen­del, Vor­stands­mit­glied des BN Bam­berg. Der BN ruft Poli­tik und Gesell­schaft auf, end­lich wirk­sa­men Kli­ma­schutz umzu­set­zen. Dazu ist es not­wen­dig, unse­ren Lebens­stil und unse­re Art zu wirt­schaf­ten deut­lich zu ver­än­dern. Alle sind ange­hal­ten Ener­gie zu spa­ren. Wei­ter­hin müs­sen die Erneu­er­ba­ren Ener­gien aus­ge­baut und die Effi­zi­enz gestei­gert wer­den. Nach wie vor gibt es bei den Erneu­er­ba­ren zu viel Büro­kra­tie, im Gro­ßen wie im Klei­nen. Nach Mei­nung des BN zei­gen sich in der aktu­el­len Ener­gie- und Kli­ma­kri­se auch die Fol­gen einer seit mehr als einem Jahr­zehnt fahr­läs­sig ver­schlepp­ten Ener­gie­wen­de, die nun müh­sam und gegen immer noch vor­han­de­ne Wider­stän­de durch­ge­setzt wer­den muss.

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