Brose Bamberg bot dem FC Bayern München Basketball am 15. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga gestern Abend einen harten Kampf, musste sich am Ende jedoch mit 86:95 geschlagen geben.
Die Hausherren zweimal einen zweistelligen Rückstand auf, hatten aber in den entscheidenden letzten Minuten das Wurfglück nicht mehr auf ihrer Seite und einen Vladimir Lucic auf der anderen, der mit acht Punkten in der Crunchtime sein Team zum Erfolg führte. Und das, obwohl Brose sowohl das Rebound- (34 /39) als auch das Assistverhältnis (23 /18) für sich entscheiden konnte. Bester Bamberger Werfer war Akil Mitchell mit 16 Punkten.
„Wenn du gegen so eine Mannschaft gewinnen willst, dann musst du über 40 Minuten fokussiert sein. Als wir die Chance hatten, ins Spiel zurückzukommen beziehungsweise die kleine Führung auszubauen, haben wir den Fokus verloren“, so Brose Bamberg-Trainer Oren Amiel. „München hatte dann einige starke Spielzüge, die von den Spielern kamen, die in solchen Phasen für sie immer übernehmen. Jeder wusste, dass Lucic die Würfe nehmen würde – und er tat es. Aber, ich sage es gerne wieder, wir verbessern uns von Spiel zu Spiel. Wenn wir es jetzt noch schaffen, die Ballverluste zu minimieren, die uns zu viel in den letzten Spielen gekostet haben, dann sind wir auf einem sehr guten Weg. Ich habe ein gutes Gefühl mit meinem Team.“
Es war von Beginn an ein munteres Spiel, das vor allem beide Offensivreihen bestimmten. München lag schnell mit fünf Punkten vorne, Brose konnte nach zwei Minuten ausgleichen: 5:5. So ging es weiter. Die Gäste erspielten sich einen kleinen Vorsprung, Bamberg konterte immer wieder. Vier sehenswerten Punkten von Tomáš Kyzlink ließ Chris Sengfelder kurz darauf den ersten Bamberger Dreier folgen und brachte sein Team erstmals in Führung (15:14, 6.). Das Problem: Brose bekam die Münchner Distanzwürfe nur schwer verteidigt. Vor allem Andreas Obst stand immer wieder frei und versenkte sicher. Und dennoch blieb Bambergs Rückstand immer im Rahmen, ging Brose mit 24:30 in die erste Viertelpause.
Im zweiten Abschnitt wurden die Verteidigungsreihen aufmerksamer. Bis Mitte des Viertels scorten beide Teams jeweils lediglich acht Punkte: 32:38. Dann allerdings traf Obst seinen vierten Dreier und sorgte für den bis dato höchsten Bamberger Rückstand (32:41, 17.). Brose zeigte sich jedoch keineswegs geschockt, sorgte durch einen zwischenzeitlichen 6:0‑Lauf dafür, dass das Spiel weiterhin eng blieb (40:43, 19.). Allerdings trafen in den letzten 60 Sekunden der ersten Halbzeit noch Obst – sein fünfter Dreier – und Lucic mit der Sirene jeweils den Distanzwurf, so dass es mit minus sieben aus Bamberger Sicht in die Kabine ging: 42:49.
Brose kam mit einem Prewitt-Dreier aus der Halbzeit, musste allerdings anschließend acht Punkte in Folge hinnehmen und geriet erstmals im Spiel zweistellig in Rückstand (45:57, 22.). Die Hausherren waren dadurch jedoch komplett unbeeindruckt, scorten ihrerseits einen 12:0‑Lauf und glichen das Spiel nach 26 Minuten durch einen Dreier von Shannon Scott wieder aus: 59:59. Die Führung allerdings sollte zunächst nicht wechseln, da München immer wieder die passenden Antworten auf die Bamberger Angriffe hatte. Jedoch: Brose stand, wie schon im zweiten Viertel, jetzt aktiv und agil in der Verteidigung, machte es dem FCBB enorm schwer, zu Abschlüssen zu kommen. Mit der Sirene traf Obiesie für die Gäste und sorgte für den 67:71-Rückstand nach 30 Minuten.
Im Schlussabschnitt waren zu Beginn die Münchner treffsicherer, gingen nach zwei Šiško-Dreiern allerdings nur mit sechs Zählern in Führung, da für Brose Prewitt zunächst die Freiwürfe, kurz darauf ebenfalls den Distanzwurf verwandelte (71:77, 33.). Bamberg fightete, Bamberg gab keinen Ball verloren und Bamberg kam: Mitchell, Ogbe und Scott sorgten für einen zwischenzeitlichen 7:0‑Run und holten die Führung Mitte des Viertels wieder auf ihre Seite: 78:77. Es war jetzt eine spannende, eine packende Partie, die in der Schlussphase durch Vladimir Lucic entschieden wurde. Acht Punkte vom Münchner Kapitän bedeuteten 150 Sekunden vor Schluss das 82:89. Da Brose in den letzten zwei Minuten vorne nur mehr bedingt erfolgreich abschließen konnte, die Münchner allerdings ihre Freiwurfquote auch in den Schlusssekunden bei 100 Prozent (28 /28) hielten, war die 86:95-Niederlage am Ende besiegelt.