Am Freitagabend ist Brose Bamberg mit einem 94:81-Erfolg bei den MLP Academics Heidelberg auf einen Playoff-Platz zurückgekehrt. Morgen sind am 34. Spieltag
... weiter
Nach Sieg in Heidelberg
Brose Bamberg will gegen Braunschweig nachlegen
Am Freitagabend ist Brose Bamberg mit einem 94:81-Erfolg bei den MLP Academics Heidelberg auf einen Playoff-Platz zurückgekehrt. Morgen sind am 34. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga die Basketball Löwen Braunschweig ab 18 Uhr zu Gast in der Brose Arena.
Die Basketball Löwen Braunschweig können komplett ohne Druck die Reise nach Bamberg antreten. Mit aktuell zwölf Siegen auf der Habenseite stehen sie gesichert auf dem 13. Tabellenplatz. Das war vor der Saison so nicht unbedingt zu erwarten, denn es gab einige Probleme bei den Niedersachsen. Die aber haben sie im Laufe der Spielzeit komplett hinter sich gelassen, sich als Team gefunden und mit Jesús Ramírez einen Coach an der Seitenlinie, der die jungen Wilden zu bändigen wusste, wenn es nötig war, sie aber auch von der Leine ließ, wenn sie es brauchten. Mit einem Durchschnittsalter von 23,5 Jahren sind die Braunschweiger das jüngste Team der Liga, hatten zudem immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen – so fällt Veteran Robin Amaize seit Monaten mit einer Knieverletzung aus. Und dennoch fanden sie immer wieder einen Weg, die Spiele zu gewinnen. Zuletzt vor einer Woche bei den NINERS Chemnitz, wo sie mit 77:68 die Oberhand behielten. Am Freitag allerdings gab es eine 79:91-Niederlage beim SYNTAINICS MBC. Die war allerdings einigermaßen vermeidbar, lagen die Niedersachsen doch drei Minuten vor Ende noch mit 76:73 in Front. Dem Weißenfelser Schlussspurt hatten sie dann allerdings nichts mehr entgegenzusetzen. Vor allem die Dreierverteidigung klappte nur suboptimal. Die Hausherren trafen 16 ihrer 31 Versuche. Für Braunschweig war David Krämer mit 19 Punkten bester Werfer. Der Nationalspieler ist auch über die gesamte Saison gesehen der treffsicherste Akteur der Niedersachsen mit im Schnitt erzielten 14,5 Punkten. Martin Peterka (12,2), Tookie Brown (11,8) und Owen Klassen punkteten allesamt bis dato ebenfalls durchschnittlich zweistellig. Vor allem von jenseits der Dreierlinie sind die Braunschweiger gefährlich, trafen bislang rund 37 Prozent ihrer Würfe und sind damit das viertbeste BBL-Team aus der Distanz. Mit im Schnitt gegriffenen 37,2 Rebounds pro Spiel sind die Mannen um Toprebounder Klassen (6,4) sogar die zweitbeste Mannschaft der Liga. Wenn es eine Schwachstelle im Spiel der Braunschweiger gibt, dann ist es die Ausbeute von der Freiwurflinie. Mit 66,7 Prozent sind sie in dieser Statistik nämlich Bundesligaletzter. Das Hinspiel übrigens hatten die Niedersachsen am 5. Spieltag mit 90:84 gewonnen und Brose damals die erste Saisonniederlage beigebracht.
„Solche Spiele gegen Teams, die nichts zu verlieren haben, können manchmal schwierig sein“
Danach folgten zwar noch einige weitere, zuletzt aber zeigten sich die Bamberger mehr als gefestigt, erspielten sich sieben Siege in den letzten neun Partien und haben sich damit auf einen Playoff-Platz zurückgekämpft. Gestern Abend beim Sieg in Heidelberg machten es die Gäste vor 2.712 Zuschauern, darunter rund 50 lautstarke Bamberger Anhänger, Anfang des Schlussabschnitts unnötig spannend, nachdem sie einen zwischenzeitlichen 17-Punkte-Vorsprung (36:19, 12.) beim 75:73 beinahe wieder verspielten. Am Ende aber behielt Brose die Nerven und war in der entscheidenden Phase das treffsicherere Team (54% Feldwurfquote), zudem deutlich beim Rebound überlegen (37:25) und verteilte starke 30 Assists. Fünf Bamberger Spieler punkteten zweistellig, am besten Martinas Geben mit 19 Zählern.
Oren Amiel: „Ich denke, solche Spiele gegen Teams, die nichts zu verlieren haben, können manchmal schwierig sein. Heidelberg hat den Klassenerhalt geschafft und konnte heute ohne Druck spielen. Das kann gefährlich sein. Aber am Ende haben wir den Sieg mehr gebraucht als Heidelberg und wir waren präziser mit den Details, die so ein Spiel entscheiden können. Ich denke, das war der ausschlaggebende Punkt. Morgen müssen wir uns erstmal regenerieren und uns dann auf das nächste Spiel fokussieren. Für die letzten acht Partien konnten wir immer nur von Spiel zu Spiel denken. Und diesem Ansatz bleiben wir treu.”
Brose kam gut in die Partie, vor allem offensiv fiel von Beginn an viel und, anders als in den letzten Spielen, trafen die Gäste auch aus der Distanz. Allen voran Chris Dowe, der innerhalb der ersten knapp vier Minuten dreimal von jenseits der 6,75m-Linie einnetzte. Allerdings ließen sich die Bamberger in der Defensive ein ums andere Mal auf dem falschen Fuß erwischen, so dass sie sich nicht wirklich absetzen konnten (15:14, 5.). Ein Dreier von Justin Robinson war drei Minuten vor Viertelende dann aber eine kleine Initialzündung. Vorne blieben die Quoten weiterhin gut, aber nun stand Brose auch defensiv eng am Mann, ließ die Heidelberger zu keinen einfachen Abschlüssen mehr kommen. Die Folge war ein 12:3‑Lauf in den letzten 150 Sekunden des ersten Abschnitts und die Zehn-Punkte-Führung nach zehn Minuten: 29:19.
Der Beginn des zweiten Viertels gehörte dann zunächst nur den Gästen. Vier Punkte von Mitchell und ein And1 von Ogbe sorgten für einen schnellen 7:0‑Lauf und die 36:19-Führung nach 13 Minuten. Es dauerte bis Mitte des Viertels, ehe die Gastgeber erstmals durch Chapman erfolgreich abschließen konnten. Jedoch blieb es dabei: Brose war die bessere, die aktivere, die treffsicherere Mannschaft. Bis zur Pause hielten die Bamberger durchgängig einen zweistelligen Vorsprung, gingen beim Stand von 50:35 mit 15 Punkten vor in die Kabinen. Dorthin musste – und das ist der Wehrmutstropfen einer sehr guten ersten Bamberger Halbzeit – Christian Sengfelder bereits nach gut 14 Minuten. Der Kapitän knickte bei einer Abwehraktion unglücklich um und konnte das restliche Spiel nur noch von der Bank aus verfolgen.
Seine Mannschaftskameraden machten in der zweiten Halbzeit jedoch da weiter, wo sie in den ersten 20 Minuten aufgehört haben. Zumindest offensiv, denn die Quoten waren weiterhin gut. In der Abwehr allerdings hatten die Gäste nun immer wieder Probleme, die Heidelberger vor sich zu halten. Zudem fingen die Hausherren an, aus der Distanz zu treffen. Fünf Dreier netzten sie im dritten Viertel ein, insgesamt kamen sie auf 31 Punkte. Der 15-Punkte-Vorsprung, den es noch zur Pause gab, schmolz auf teilweise acht Zähler zusammen (67:59, 28.). Der starke Martinas Geben, der alleine im dritten Abschnitt sieben Punkte erzielte und am Ende des Viertels bei 17 stand erzielte die letzten beiden Zähler von der Freiwurflinie zum 75:66. Brose ging also mit einem Elf-Punkte-Polster ins letzte Viertel.
Diese elf Zähler waren allerdings zügig aufgebraucht. Heidelberg kam mit der zweiten Luft in den Schlussabschnitt und durch einen 8:0‑Lauf wieder auf zwei Punkte ran (75:73, 32.). Brose aber hatte in der entscheidenden Phase immer die richtige Antwort parat. Kenny Ogbe zunächst mit einem wichtigen And1 und drei Minuten vor Schluss mit dem Dreier sorgte gemeinsam mit Dowe und Mitchell, die ebenfalls schwierige Würfe trafen, dafür, dass die Gäste wieder zweistellig in Front gingen (89:79, 37.). Und diese Führung ließen sich die Bamberger an diesem Abend nicht mehr nehmen. Am Ende stand ein 94:81-Erfolg auf der Anzeigetafel und damit – aufgrund der Crailsheimer Niederlage gegen Frankfurt – die zwischenzeitliche Rückkehr auf einen Playoff-Platz, der im besten Fall am kommenden Sonntag gegen Braunschweig verteidigt werden soll.
„Wir müssen Braunschweig direkt von Beginn an unter Druck setzen“
Im Hinspiel verschlief Bamberg den Start (18:27) und konnte auch durch ein starkes Schlussviertel (28:18) die Niederlage damals nicht verhindern. Vor allem die Braunschweiger Dreier (15÷30) taten den Gästen extrem weh. Daher gilt es einmal mehr in der Verteidigung von Beginn an hellwach zu sein.
Martinas Geben: „Der Sieg in Heidelberg ist nichts wert, wenn wir am Sonntag nicht nachlegen. Wir haben den Playoff-Einzug zwar nach wie vor nicht in der eigenen Hand, wollen aber unsererseits alles dafür tun, uns und unseren großartigen Fans noch mehr Spiele zu bescheren. Dazu müssen wir gegen Braunschweig wieder alles auf dem Parkett lassen. Das hat am Freitag teilweise sehr gut geklappt, allerdings hatten wir auch wieder eine Phase, wo wir sie haben zurückkommen lassen. Das darf uns nicht immer wieder passieren. Wir müssen Braunschweig direkt von Beginn an unter Druck setzen und ihnen vor allem die Dreier wegnehmen. Wenn wir das schaffen, dann haben wir gute Chancen. Ich zähle auch auf unsere Fans, die uns in den letzten Wochen unglaublich unterstützt und in knappen Spielen den Unterschied gemacht haben.“
Nach der Partie gegen Braunschweig steht für Brose Bamberg am 8. Mai um 20.30 Uhr mit dem Spiel gegen die Hamburg Towers die letzte Hauptrundenbegegnung der Saison auf dem Spielplan. Je nachdem wie Bamberg spielt, aber in erster Linie auch wie die Ergebnisse der direkten Konkurrenten Crailsheim und Göttingen ausfallen, kann es gegen die Hansestädter zum alles entscheidenden Spiel um den Einzug in die Playoffs kommen.
Das könnte Sie auch interessieren...
Playoffs immer noch möglich
Brose Bamberg ist in Berlin chancenlos
Brose Bamberg musste am 32. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga gestern Abend bei ALBA BERLIN eine 57:89-Niederlage hinnehmen. Die Playoffs können die Bamberger dennoch immer noch erreichen.
Über die gesamte Spielzeit war der amtierende Meister und Pokalsieger das bessere Team, ließ den Gästen vor 7.232 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena nicht den Hauch einer Chance. Bereits nach dem ersten Viertel lag Brose mit 8:23 in Rückstand, lief diesem kontinuierlich hinterher und hatte durch schwache Wurfquoten (31 Prozent Feld‑, 14 Prozent Dreierquote) keine Möglichkeit, die Partie ausgeglichen zu gestalten. Da brachten auch 22 Offensivrebounds nichts. Bester Bamberger Werfer war Christian Sengfelder mit 17 Punkten.
Das erste Viertel ist schnell zusammengefasst: Brose traf nichts. Weder von außen, noch unter dem Korb – nichts. Ende des Abschnitts standen drei Treffer bei 19 Versuchen auf dem Scoringbogen, dazu ein getroffener Freiwurf. Nach zehn Minuten bedeutete das nur acht Bamberger Punkte. Anders die Berliner, die von Beginn an treffsicher agierten und folgerichtig bereits nach sechs Minuten Brose zweistellig in Rückstand brachten: 5:15. Aus den zehn Zählern hinten wurden bis Viertelende 15 und es ging mit 8:23 in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt wurde es aus Brose-Sicht etwas besser, ohne allerdings richtig gut zu werden. Vor allem von jenseits der 6,75-Meter-Linie wollte bei den Gästen weiterhin nichts fallen. Zur Pause stand lediglich ein Treffer bei 15 Dreierversuchen zu Buche. Zu wenig, um den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Mehr noch: da die Gastgeber ihre Dreier gut trafen (6÷14) lag Brose teilweise mit 19 Punkten zurück (22:41, 19.). Dowe traf noch kurz vor der Halbzeit den Floater und „verkürzte“ auf 24:41.
„Sie waren uns in allen Belangen überlegen“
Nach der Pause keimte kurzzeitig Hoffnung bei den rund 30 mitgereisten Bamberger Fans auf, als nämlich ein 10:0‑Lauf dazu führte, dass Brose den Rückstand auf wieder elf Punkte verkürzen konnte (36:47, 24.). Weniger als diese elf Zähler sollten es aber nicht werden, denn die Berliner zogen bis Ende des dritten Viertels wieder defensiv die Zügel an und erlaubten den Gästen nur noch weitere vier Punkte. Selbst erzielten sie deren 18, was zum 41:64 aus Bamberger Sicht nach 30 Minuten führte.
Im Schlussabschnitt betrieb Brose für die Dreierquote etwas Kosmetik – Sengfelder und Robinson trafen, jedoch blieb es weiterhin dabei, dass die Wurfquote insgesamt ungenügend war. Am Ende sollten von der Dreierlinie vier Treffer bei 28 Versuchen gelingen (14%), total traf Bamberg 23 Würfe bei 74 Versuchen aus dem Feld (31%). Und auch von der Freiwurflinie sah es mit 7⁄19 (37%) nur marginal besser aus. Am Ende stand eine verdiente 57:89-Niederlage zu Buche, die Brose im Kampf um die Playoffs zwar etwas zurückwirft, aber noch nicht eliminiert.
„Blowout. Mehr kann man dazu nicht sagen. Sie waren uns in allen Belangen überlegen. Sie haben gezeigt, wie man als EuroLeague-Team auftritt, waren fokussiert, spielten intensiv. Zwei Tage nach dem schweren spiel in Crailsheim gebührt ihnen dafür jeder Respekt. Für uns gilt es, die Niederlage schnell zu verarbeiten, denn das nächste Spiel ist ein enorm wichtiges“, resümierte Brose-Trainer Oren Amiel.
Das könnte Sie auch interessieren...
Basketball
Brose Bamberg kämpft Ulm nieder
Brose Bamberg besiegte am 31. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga ratiopharm ulm nach zweifacher Verlängerung mit 115:114. Die Bamberger wahren damit Ihre Playoff-Chance.
Im Spiel am Ostersonntag lagen die Hausherren vor 3.559 Zuschauern kurz vor der Pause bereits mit zehn Punkten hinten (33:43, 19.), kämpften sich in der zweiten Halbzeit aber zurück ins Spiel, konnten jedoch ihrerseits eine zwischenzeitliche Neun-Punkte-Führung (76:67, 33.) nicht ins Ziel bringen. Auch die ersten fünf Extraminuten brachten beim Stand von 103:103 keinen Sieger. So ging es in die zweite Overtime. Da behielt Chris Dowe 3,5 Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie die Nerven und sicherte seiner Mannschaft nicht nur den Sieg, sondern weiterhin die Hoffnung auf die Playoffs. Beste Bamberger Werfer waren Christian Sengfelder und Akil Mitchell mit jeweils 23 Punkten.
„Getragen hat uns heute einmal mehr die Atmosphäre. Die Fans waren wieder unser sechster Mann und haben uns geholfen, aus dem Loch herauszukommen, in dem wir zwischenzeitlich steckten“, betonte Brose-Trainer Oren Amiel. „Zum Spiel selbst: es gab viele Höhen und Tiefen, viele einfache Fehler auf beiden Seiten, viele tolle Spielzüge von beiden Teams. Es war heute ein extrem emotionaler Sieg, der ohne weiteres auch in die andere Richtung hätte gehen können. Ulm wünsche ich nun alles Gute im EuroCup.“
Brose verpasste den Beginn, lag nach drei Minuten mit 2:8 in Rückstand, Mitte des Viertels gar mit sieben Punkten: 8:16. Erst allmählich taute die Bamberger Offensive auf, wenngleich von jenseits der Dreierlinie kaum etwas fallen wollte. Der einzige erfolgreiche Distanzwurf bei fünf Versuchen kam von Omar Prewitt, der zwei Minuten vor Abschnittsende zum 11:15 traf und damit einen 7:0‑Lauf startete, der zum Ausgleich führte (15:15, 9.). Zwar traf Ulm nochmals den Dreier, die letzten vier Zähler des Viertels aber gehörten den Hausherren, die mit einer 19:18-Führung in die erste kleine Pause gingen.
Im zweiten Abschnitt sollte es dabei bleiben: von außen ging weiterhin nichts. Der eine Dreier von Prewitt hatte auch zur Pause noch Bestand, bei abgegebenen 15 Versuchen – eine miserable Quote von gerade einmal sieben Prozent bis dato. Die Folge: die Gäste zogen davon, brachten Brose 45 Sekunden vor der Pause erstmals zweistellig in Rückstand: 33:43. Doch die Bamberger gaben nicht auf, blieben bissig und sorgten durch je zwei erfolgreiche Abschlüsse von Geben und Ogbe bis zur Halbzeit dafür, dass sie mit einem einstelligen Defizit von sechs Punkten in die Kabine gingen: 37:43.
Verlängerung nach Chris Dowes zwei erfolgreichen Freiwürfen
Wie schon in Viertel eins kam Ulm auch besser in Abschnitt drei (41:48, 22.). Erst allmählich konnte sich Brose lösen, stand nun aggressiver in der Verteidigung und brachte den Ball – nachdem weiterhin von jenseits der Dreierlinie nichts fallen wollte – nun besser unter den Korb. Ein 7:0‑Run bescherte nach gut 24 Minuten beim Stand von 48:48 das erneute Unentschieden, Chris Dowe war es kurz darauf, der die Führung auf Seite der Hausherren zurückholte (51:50, 25.). Es war nun eine spannende Partie, in der sich Brose zwar kurzzeitig auf fünf Zähler absetzen konnte (59:54, 28), diesen Vorsprung aber nach 30 Minuten wieder verspielt hatte: 65:65.
In den Schlussabschnitt kamen die Gastgeber nun effektiver, lagen nach 33 Minuten erstmals mit neun Zählern in Front: 76:67. Für Ulm war es nun Blossomgame, der das Spiel übernahm und durch zwei Dreier in Serie seine Mannschaft wieder heranbrachte und durch einen dritten vier Minuten vor Ende wieder ausglich: 79:79. Es blieb packend, nicht immer hochklassig, aber packend. 30 Sekunden vor Schluss lagen die Gäste mit zwei Zählern vorne. Es folgte Freiwurf auf Freiwurf. 7,6 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Chris Dowe seine zwei für Brose zum 88:88 traf – Verlängerung.
Dort waren es wieder zunächst die Bamberger, die besser starteten – und nun auch endlich die Dreier trafen. Wobei, nicht DIE Bamberger, sondern EIN Bamberger, nämlich einmal mehr Justin Robinson. Der Aufbauspieler versenkte in der Overtime drei Distanzwürfe und sorgte somit dafür, dass seine Mannschaft 77 Sekunden vor Schluss mit 103:99 in Front lag. Die letzten Sekunden aber waren wieder keine Freunde des Bamberger Basketballs. Thornwell und Klepeisz trafen für Ulm zum 103:103-Ausgleich. Die letzten Angriffe beider Teams verpufften – zweite Verlängerung.
Die Abnutzung ging weiter, es wurde sich nach wie vor nichts geschenkt. Sengfelder traf für Bamberg den siebten (und letzten) Dreier des Spiels zum 108:105, das ganze knapp zwei Minuten vor Ende der zweiten fünf Extraminuten. Doch Ulm kämpfte, biss und brachte Brose 18,1 Sekunden vor Schluss durch ein And1 von Blossomgame wieder in Rückstand: 112:114. Der letzte Angriff war bei den Hausherren, die es über Chris Dowe versuchten. Der drückte den Dreier ab – und wurde dabei gefoult. Seine drei Freiwürfe verwandelte er nervenlos: 115:114. 3,5 Sekunden waren noch auf der Uhr, Ulm hatte den letzten Wurf – daneben. Brose Bamberg sicherte sich gegen ratiopharm ulm nach zweifacher Verlängerung mit 115:114 den Sieg und hält seine Playoff-Chance damit weiter am Leben.
Weiter geht es für Bamberg am Freitagabend beim amtierenden Deutschen Meister Alba Berlin.
Das könnte Sie auch interessieren...
Basketball
Bamberger Heimspielmarathon endet gegen Ulm
Brose Bamberg ist am 31. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga Gastgeber für ratiopharm ulm. Die Partie des Tabellenzehnten gegen den –fünften beginnt am Ostersonntag um 18 Uhr.
Es war der 24. September 2008. Damals debütierte Per Günther in der Basketballbundesliga. Er gewann mit seinen Ulmern in Bamberg mit 66:64 – der Beginn einer großartigen Karriere, die nach dieser Saison ihr Ende finden wird. Zuvor allerdings will der 34-Jährige sicherlich in seinem letzten Spiel in der BROSE ARENA den Erfolg aus seinem ersten wiederholen. Doch nicht nur für ihn persönlich wäre ein Sieg wichtig, sondern für das gesamte Team, denn Ulm schielt, aktuell auf Platz fünf stehend, noch auf das Heimrecht in den Playoffs. Fünf Erfolge gab es aus den letzten sechs Spielen, einzig im Derby gegen Ludwigsburg mussten sich die Ulmer vor zwei Wochen geschlagen geben. Zuletzt gab es einen 90:74-Erfolg über Heidelberg. Dabei unterstrich einmal mehr Jaron Blossomgame seine Wichtigkeit für das Spiel der Schwaben mit 24 Punkten, darunter fünf erfolgreichen Dreiern bei sechs Versuchen. Vor allem seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Centerriese Cristiano Felicio ist der Amerikaner gefordert – und liefert kontinuierlich starke Zahlen ab. Im Saisondurchschnitt ist er mit 14,6 erzielten Punkten bester Ulmer Werfer, dicht gefolgt allerdings von Semaj Christon mit 14,2. Das Spiel der Schwaben hat sich in dieser Saison mehr unter den Korb verlagert. Mit im Schnitt 22 Versuchen von der Dreierlinie sind die Ulmer das Team, das bbl-weit die zweitwenigsten Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie nimmt. Jedoch treffen sie dafür mehr als jeden dritten. Daher ist in jedem Fall für Vorsicht gesorgt, denn nahezu jeder Spieler ist ein guter Distanzschütze. Alleine acht Akteure treffen deutlich über 30 Prozent ihrer Versuche: Tommy Klepeisz und Philipp Herkenhoff sogar knapp 40 Prozent. Doch nicht nur offensiv funktioniert das System von Cheftrainer Jaka Lakovic gut, auch defensiv gehören die Ulmer zu den effektivsten Mannschaften der Liga. Gerade einmal 78,5 Punkte lassen sie im Schnitt zu, damit stehen sie ligaweit unter den Top5. Das Hinspiel aber verloren die Schwaben mit 83:94. Bester Werfer damals war Broses Christian Sengfelder mit 27 Punkten. Vor der Partie am Sonntag in Bamberg ist ratiopharm ulm am Freitagabend noch in Berlin gefordert.
„Das Spiel muss uns eine Warnung sein“
Bei Brose Bamberg ist die Stimmung gut, aber nicht euphorisch. Denn trotz des 88:87-Erfolgs dank des Robinson-Wahnsinns in den Schlusssekunden gegen die BG Göttingen lautet die Devise: weiterspielen, weiter Punkte sammeln. Nur dann bleibt die Chance auf die Playoffs bestehen. Und dennoch: ein Sieg wie der am vergangenen Mittwoch kann Auftrieb geben für den Saisonendspurt. Zunächst war die Partie 70 Sekunden vor Schluss und sieben Punkten vor eigentlich bereits gewonnen. Dann war sie 6,5 Sekunden vor Ende bei drei Zählern zurück eigentlich bereits verloren. Und dann kam Justin Robinson mit dem Wahnsinnsdreier plus Foul und der Nervenlosigkeit an der Freiwurflinie. Freuen. Abhaken. Weitermachen. Es bleibt nach wie vor viel zu tun für Oren Amiel, der sich nach dem Spiel zwar natürlich über den Sieg freute, aber auch sofort die Defizite ansprach: „Eigentlich hatten wir das Spiel im Sack, lagen mit sechs Punkten vorne bei noch einer Minute Spielzeit. Dann haben wir falsche Entscheidungen getroffen. Das Spiel muss uns eine Warnung sein. Was uns nach wie vor fehlt ist Konstanz. Daran müssen wir weiter arbeiten.“ Fehler wie gegen Göttingen in der letzten Minute gehen nicht immer so glimpflich aus. Das weiß auch der Trainer, der den Fokus seiner Mannschaft direkt nach Spielschluss in der Kabine bereits nach vorne zum nächsten Gegner Ulm legte. Gegen die Schwaben muss Brose wieder als Kollektiv auftreten, darf sich allerdings nicht nochmals solche Schwächephasen leisten, wie gegen Göttingen. Da kamen die Bamberger zwar voller Energie ins Spiel, mussten nach gut sechs Minuten aber eine rund achtminütige Offensivflaute und einen 0:19-Lauf hinnehmen. Positiv aber: das Team kämpfte sich zurück, gab nie auf. Und wurde letztlich dafür belohnt. Ein großer Faktor waren auch diesmal wieder die Fans, die bis zuletzt ihre Mannschaft nach vorne trieben. Auf diesen Support wird es auch gegen Ulm ankommen. Immer besser ins Team findet Chris Dowe. Er zeigte gegen Göttingen mit 16 Punkten, acht Rebounds, fünf Assists und zwei Steals einmal mehr eine ganz starke Leistung. Mit im Schnitt bislang erzielten 12,6 Zählern hat er sich auch unter Bambergs beste Scorer geworfen. Diese teaminterne Liste führt nach wie vor Christian Sengfelder mit durchschnittlich erzielten 16,7 Punkten an. „Natürlich bin ich glücklich über meinen Wurf. Glücklicher aber bin ich, dass wir gewonnen und uns somit die Chance auf die Playoffs bewahrt haben“, so Justin Robinson zum Göttingen-Spiel. „Wir haben aber gesehen, dass wir keine Sekunde nachlassen dürfen. Diesmal ging es gut, ein andermal sicherlich nicht. Daher gilt gegen Ulm die Devise: Vollgas von Beginn an und das Intensitätslevel über 40 Minuten hochhalten. Wir dürfen sie keinesfalls ins Laufen kommen lassen, sondern müssen versuchen, ihnen unser Tempo aufzudrücken. Mit unseren Fans im Rücken bin ich sicher, dass wir alles schaffen können!“ Mit dem Spiel gegen ratiopharm ulm endet für Brose Bamberg eine Serie von fünf Heimspielen in Folge. Im Anschluss kommen zwei schwere Auswärtspartien in Berlin und Heidelberg, ehe die letzten beiden Hauptrundenbegegnungen gegen Braunschweig und Hamburg dann wieder in der BROSE ARENA stattfinden werden. Dort gelten nach wie vor keine Einlassbeschränkungen mehr, jedoch die Empfehlung, jederzeit eine FFP2-Maske zu tragen.
Das könnte Sie auch interessieren...
Basketball
Brose Bamberg gegen Göttingen unter Zugzwang
Brose Bamberg ist am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga heute Abend um 20:30 Uhr Gastgeber für die BG Göttingen. Während der Gast als Siebtplatzierter im Saisonendspurt seinen Playoff-Platz halten will, möchte Brose noch einen erreichen.
Die BG Göttingen ist zurück in der Erfolgsspur – und das zum richtigen Zeitpunkt. Gab es seit Mitte März zunächst vier Niederlagen in Serie, haben sich die Niedersachsen seit zwei Wochen wieder gefangen und mit Siegen über Frankfurt und Hamburg ihre Playoff-Ambitionen – die erste mögliche Teilnahme seit der Spielzeit 2010//2011 – untermauert. Gegen die Towers, also gegen eine direkten Konkurrenten um den Verbleib in der Postseason, war es zum einen eine starke Mannschaftsleistung, die den Grundstein legte, am Ende aber ein sensationell aufspielender Stephen Brown, der die Partie durch zwei eiskalte Würfe in der Crunchtime und insgesamt 19 Punkten entschied. Neben Brown war Neuzugang Jeremiah Martin besonders agil. Der Nachfolger für den verletzten Topscorer Kamar Baldwin kommt immer besser ins Laufen, war gegen Hamburg mit 18 Zählern hinter Jones zweitbester Werfer seines Teams und kann in der entscheidenden Saisonphase zum X‑Faktor im Spiel der Veilchen werden. Die haben durch die letzten beiden Siege den Abstand auf den ersten Nichtplayoff-Platz auf mindestens einen Sieg Vorsprung ausgebaut und sind daher richtig gut im Rennen um die Spielzeitverlängerung. 16 Siege stehen aktuell zwölf Niederlagen gegenüber. Die Erfolge kamen überwiegend durch eine starke Dreierquote zustande. In dieser Kategorie sind die Mannen vom ehemaligen Bamberger Cheftrainer Roel Moors mit getroffenen knapp 38 Prozent aller Versuche ligaweit auf Platz zwei. Ausbaufähig hingegen ist die Quote aus dem Zweierbereich, wo sie mit etwas mehr als 50 Prozent den letzten Platz einnehmen. Aber, die Wurfquoten aus dem Spiel heraus sind nicht alles, denn es sind die kleinen Dinge, die die Göttinger in dieser Saison so stark machen: Eine gute Freiwurfquote etwa (75,5%), gute Antizipation beim Schuss des Gegners (drei Blocks im Schnitt pro Spiel), schnelles Unterbrechen des gegnerischen Schnellangriffs (durchschnittlich 22,5 Fouls pro Partie). Beste Werfer aktuell sind Martin (19,3) und Brown (12,2). Toolson, Frey und Vargas sollte man nicht ungedeckt der Dreierlinie stehen lassen, denn alle drei schossen bislang über 40 Prozent von jenseits der 6,75m-Linie. Das Hinspiel übrigens hat Brose Bamberg am ersten Spieltag mit 82:76 für sich entschieden. Bester Werfer damals für Bamberg war Omar Prewitt mit 19 Punkten, bei Göttingen war der nun verletzte Kamar Baldwin (23) am treffsichersten.
„Solange wir noch theoretisch die Chance auf die Playoffs haben, glauben wir daran“
Anders als die BG Göttingen gab es für Brose Bamberg zuletzt einen Dämpfer im Kampf um die Playoffs. Nach zuvor vier Siegen in Serie mussten sich die Mannen von Oren Amiel den NINERS Chemnitz mit 79:89 geschlagen geben. Dabei musste der Cheftrainer im Anschluss konstatieren, dass die Sachsen seinem Team in nahezu allen Belangen und über 35 Minuten überlegen waren. Einzig in den letzten fünf Minuten des Spiels zeigte Brose, zu was es im Stande sein könnte, konnte den teilweise auf über 20 Punkte angewachsenen Rückstand nochmals auf sieben verkürzen, musste sich am Ende aber verdient geschlagen geben. Durch die Niederlage sind die Playoffs wieder in weitere Ferne gerutscht, dürften sich die Bamberger, realistisch gesehen, in den noch verbleibenden sechs Spielen keinen Ausrutscher mehr leisten und müssten zudem auf Niederlagen der direkten Konkurrenz hoffen. Daher: ein Sieg gegen Göttingen ist in jedem Fall Pflicht, will man die Postseasonambitionen nicht schon am 30. Spieltag begraben. Dafür hat Amiel nach wie vor bis auf Patrick Heckmann alle Mann an Bord. Und der Israeli zählt auch wieder auf die Unterstützung der Zuschauer. Für die hatte er nach der Niederlage gegen Chemnitz – einmal mehr – nur positive Worte und ein Versprechen übrig: „Die Atmosphäre war wieder mal grandios. Alleine unsere Fans haben es verdient, dass wir ihnen mehr zeigen, wie wir gemacht haben.“ Gegen Göttingen muss Brose daher wieder an die Leistungen der Partien vor Chemnitz anknüpfen, denn wenn Bamberg über 40 Minuten hinten wie vorne Vollgas gibt, dann ist die Mannschaft zu viel mehr imstande, als sie zuletzt gezeigt hat.
„Solange wir noch theoretisch die Chance auf die Playoffs haben, glauben wir daran“, sagt Christian Sengfelder. „Die Niederlage gegen Chemnitz war ärgerlich, aber ist aufgearbeitet und abgehakt. Mit Göttingen kommt ein direkter Konkurrent um einen möglichen achten Platz. Das heißt für uns: verlieren verboten! Wir müssen ihnen von Beginn an zeigen, dass wir nicht gewillt sind, dieses Spiel abzugeben. Aggressivität muss unsere höchste Priorität haben. Sie haben gute Schützen, darauf müssen wir aufpassen. In erster Linie aber müssen wir auf uns schauen, dürfen uns nicht zu sehr verzetteln, sondern müssen unsere Systeme durchspielen und in der Defense über 40 Minuten hart am Mann stehen.“
Das könnte Sie auch interessieren...
Basketball
Brose Bamberg unterliegt Chemnitz
Brose Bamberg musste sich gestern Abend den NINERS Chemnitz mit 79:89 geschlagen geben. Nach vier Siegen in Serie war es die erste Niederlage für die Bamberger Mannschaft, die damit wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze liegen ließ.
Über die gesamten 40 Minuten lief Brose vor 3.309 Zuschauern einem Rückstand hinterher, kam vor allem offensiv nie wirklich ins Spiel. Zwar konnten die Bamberger ein zwischenzeitlich mehr als 20 Punkte betragendes Defizit in der Schlussminute nochmals auf sieben Zähler verkürzen, es reichte an diesem Abend aber nicht mehr zur Trendwende. Bester Bamberger Werfer war Christian Sengfelder mit 20 Punkten. „Wenn ich das Spiel zusammenfassen muss, dann geht das schnell: sie waren uns in allen Belangen überlegen: physisch, psychisch, überall“, resümierte Bambergs Trainer Oren Amiel. „Wenn man ihrer Physis und ihrer Schnelligkeit nichts entgegensetzen kann, dann läuft das Spiel so, wie es heute lief. Wir haben es über die meiste Zeit nicht geschafft, dagegenzuhalten. Wir haben heute viel gelernt. Die Atmosphäre war wieder mal grandios. Alleine unsere Fans haben es verdient, dass wir ihnen mehr zeigen wie wir heute gemacht haben.“
Brose erwischte einen miserablen Start, lag durch drei schnelle Dreier nach 90 Sekunden mit 0:9 im Rückstand. Knapp zwei Minuten dauerte es, ehe die Hausherren erstmals einen Freiwurf erfolgreich einnetzen konnten, nochmals knapp zwei Minuten, ehe der erste Feldwurf saß (4:13, 4.). Es blieb aber zunächst dabei: Bamberg traf offensiv kaum etwas, hinten waren sie oftmals zu weit von den Gegenspielern weg (7:19, 7.). Kurz vor Viertelende dann aber ein kleiner Lauf der Hausherren: Sengfelder, dazu Prewitt zunächst aus der Halbdistanz, kurz darauf mit dem Dreier und zwei Robinson-Freiwürfe sorgten binnen 80 Sekunden dafür, dass der Rückstand auf drei Punkte schmolz: 16:19. Die letzten Zähler des Viertels gehörten aber Chemnitz, so dass es beim Stand von 16:21 in die zweiten zehn Minuten ging.
Das zweite Viertel begann mit zwei schnellen Sengfelder-Punkten, gefolgt aber wieder von einer erneuten Bamberger Offensivflaute. Nach einem Atkins-Dreier lag Brose nach 13 Minuten mit zwölf Punkten hinten: 18:30. Es blieb dabei, vorne wollte nach wie vor kaum etwas bei den Hausherren fallen. Und defensiv blieben sie weiter anfällig. Nach einem weiteren erfolgreichen Distanzwurf von Ziegenhagen betrug der Rückstand 90 Sekunden vor der Pause 14 Zähler: 30:44. Chris Dowe traf kurz vor der Halbzeit noch zwei Freiwürfe. Mit 32:44 ging es in die Kabinen. Nicht nur das Bamberger Spiel war zu diesem Zeitpunkt mangelhaft, auch die Statistiktechnik. Die hat nämlich während des zweiten Viertels ihren Geist aufgegeben und konnte bis Spielende auch nicht mehr gänzlich repariert werden.
Aufholjagd startet zu spät
Wie schon zu Beginn des Spiels, so traf Chemnitz auch Anfang der zweiten Halbzeit schnell zwei Dreier. Für Bamberg streute Lockhart ebenfalls einen ein und leitete damit eine kleine Bamberger Drangphase ein. Wobei, besser, eine Drangphase von Omar Prewitt, denn Broses Nummer vier übernahm nun die Offensive, traf zehn Punkte in Serie und brachte seine Mannschaft Mitte des Viertels wieder auf fünf Zähler ran: 47:52. Danach allerdings trat das schon bekannte Problem auf: vorne fiel plötzlich wieder nichts mehr. Lediglich ein Dreier von Mitchell fand in den letzten drei Minuten des Abschnitts noch den Weg in den Korb. Chemnitz hingegen beendete das Viertel mit einem 8:0‑Lauf und brachte die Hausherren vor den abschließenden zehn Minuten wieder mit 13 in Rückstand: 50:63.
Der sollte innerhalb von drei Minuten auf 19 Punkte anwachsen, nachdem Brose vorne weiterhin nichts traf und hinten die Chemnitzer Dreierschützen nach wie vor nicht unter Kontrolle hatte (54:73, 33.). Es dauerte mehr als fünf Minuten, ehe Omar Prewitt, nach zwei Geben-Punkten zu Beginn des Viertels, die nächsten Bamberger Zähler erzielte: 56:78. Zwar folgte ein schneller 6:0‑Run der Hausherren, die innerhalb von 30 Sekunden beim Stand von 62:78 den Rückstand wieder auf 16 Punkte verkürzen konnten, am Ende aber sollte das zwischenzeitlich angehäufte Defizit zu groß sein. Und das, obwohl die Gastgeber in den Schlussminuten nochmals alles aufs Parkett warfen, urplötzlich nun auch die Dreier trafen und so nochmals 40 Sekunden vor Ende bis auf sieben Punkte verkürzen konnten (79:86, 40). Brose Bamberg verlor nach zuvor vier Siegen in Serie gegen die NINERS Chemnitz mit 79:89 und büßte damit wichtige Zähler im Kampf um die Playoffs ein. Umso wichtiger wird nun das Spiel am kommenden Mittwoch gegen die BG Göttingen.
Das könnte Sie auch interessieren...
Basketball
Brose Bamberg will fünften Sieg in Serie
Brose Bamberg empfängt am 29. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga morgen Abend ab 19 Uhr die NINERS Chemnitz. Für beide Teams geht es um viel. Die Gäste wollen ihren Playoff-Platz halten, Brose will weiterhin alles dafür tun, um auf einen zu kommen.
Die NINERS Chemnitz sind, tabellarisch gesehen, neben Bonn sicherlich die Überraschung der Saison. Doch auf den zweiten Blick kommt Platz sechs und damit der Playoff-Rang gar nicht mehr so überraschend. Rodrigo Pastore hat ein Team zusammengestellt, das auf allen Positionen funktioniert. Und er hat, im richtigen Moment und durch Verletzungen nötig, reagiert und seine Mannschaft punktuell verstärkt. So hat sich Trent Lockett, der Anfang Dezember 2021 kam und den damals verletzten Nelson Weidemann ersetzen sollte, als wahrer Glücksgriff entpuppt, der mit knapp zehn Punkten, drei Rebounds und drei Assists einen großen Anteil am erfolgreichen Spiel der Sachsen hat. Bester Chemnitzer ist Darion Atkins mit im Schnitt erzielten 12,9 Zählern, dicht gefolgt von Highlight-Maschine Isaiah Mike mit 10,7 und Mindaugas Susinskas mit 10,4. Es ist diese Ausgeglichenheit, die die Chemnitzer stark und unberechenbar macht. Jeder Spieler kann punkten und eine Partie, wenn es sein muss auch im Alleingang, entscheiden. Kurz vor Ende der Wechselfrist haben die Sachsen nochmals auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Ivan Karacic zurückgeholt. Der Kroate stand bereits bis Mitte Januar im Kader, schloss sich dann jedoch Phoenix Brüssel an, ehe er Ende März wieder zurückkam und unter anderem den Ausfall von Nationalspieler Niklas Wimberg kompensieren soll. Die letzten Wochen allerdings waren für Pastore und seine Mannschaft eine kleine Achterbahnfahrt. Deutlichen Siegen im Februar gegen die Spitzenteams Ludwigsburg und München folgten anschließend vier Niederlagen in Serie, ehe sich die NINERS gegen Berlin wieder deutlich durchsetzen konnten. Am vergangenen Wochenende aber setze es beim 71:81 in Würzburg abermals eine Niederlage. Vor allem beim Rebound (30:44) hatten die Sachsen diesmal Probleme. Da half es am Ende auch nichts, dass vier Spieler zweistellig punkteten. Darunter auch Nelson Weidemann mit zehn Zählern. Das ist insofern erwähnenswert, als dass es seine sechste doppelte Punkteausbeute in den letzten sieben Spielen war. Der ehemalige Bamberger entwickelte sich damit in den letzten Wochen und Monaten nach Rückkehr von seiner Handverletzung zum unumstrittenen Anführer des Teams. Im Hinspiel hatte er noch gefehlt, jedoch machten seine Mannschaftskameraden nicht nur seinen Ausfall, sondern auch den einiger weiterer Leistungsträger durch kollektiven Kampf und atemberaubende Trefferquoten wett, so dass am Ende eine Bamberger 94:106-Niederlage zu Buche stand. Susinskas (32) und Lockett (31) kamen dabei über 30 Punkte, Ziegenhagen erzielte mit 21 Zählern sein Season-High und schrammte nur um drei Punkte an seinem Karrierebestwert vorbei. Brose ist also definitiv gewarnt, denn Chemnitz fährt sicher nicht nach Bamberg, um die Punkte kampflos abzugeben, da auch sie, trotz aktuell Platz sechs, alle Zähler benötigen, um den Playoff-Einzug, den ersten der Vereinsgeschichte, in trockene Tücher zu bringen.
„Wir sind in einem guten Flow“
Ebenfalls in die Playoffs einziehen will Brose Bamberg. Allerdings muss das Team von Cheftrainer Oren Amiel dafür noch weit mehr Spiele gewinnen, als die Chemnitzer. Aber die Bamberger sind auf einem guten Weg, sind seit nunmehr vier Spielen ungeschlagen und haben die Tür zur Postseason wieder etwas weiter aufgestoßen. Dabei war es zuletzt gegen die FRAPORT SKYLINERS zwar ein verdienter Sieg, da Brose die gesamte Spielzeit geführt hatte, aber es war am Ende auch ein knapper, der es aber nicht wirklich hätte sein müssen. Doch Christian Sengfelder und Co. gelangen in der zweiten Halbzeit gerade einmal 25 Punkte. Das muss am Freitag besser werden. Was aktuell allerdings richtig gut läuft ist die Reboundarbeit. Im Schnitt waren es in den vier siegreichen Partien 41. Daran gilt es auch gegen Chemnitz anzuknüpfen. Vor allem am defensiven Brett müssen die Bamberger dabei hellwach sein, denn die Sachsen treffen mit knapp 60 Prozent aus der Nah- und Mitteldistanz mehr als alle anderen BBL-Teams. Überhaupt muss Brose in der Verteidigung weiter aggressiv spielen. Das hat in den letzten Begegnungen gut geklappt, konnten die Bamberger, auch durch immer wieder wechselnde Verteidigungsarten, viele Ballgewinne forcieren. Gegen die NINERS muss Brose das weiter fortsetzen, denn die Chemnitzer sind mit im Schnitt 17,2 Ballverlusten in diesem Punkt sowieso anfällig. Offensiv konnte sich Brose in den letzten Spielen auf Chris Dowe verlassen, der sich in seinen nun sechs Partien im Bamberger Dress kontinuierlich gesteigert hatte und mit im Schnitt erzielten 12,7 Punkten gemeinsam mit Justin Robinson auf Platz drei der teaminternen Scorerliste liegt. Lediglich Christian Sengfelder (17,0) und Akil Mitchell (13,0) sind noch treffsicherer. Ankommen wird es sicherlich auch wieder auf die Zuschauer, die gegen Frankfurt in der entscheidenden Phase, nämlich als es hinten raus nicht mehr so rund lief, alles gegeben und ihr Team lautstark nach vorne gepusht haben. „Wir sind in einem guten Flow, wollen den natürlich auch gegen Chemnitz mitnehmen. Dennoch wird es definitiv das schwerste Spiel der letzten Wochen“, so Chris Dowe. „Sie sind stark, haben individuelle Klasse. Sie stehen nicht umsonst auf einem Playoffplatz. Allerdings haben auch wir in den letzten Spielen viele kleine Schritte nach vorne gemacht, die wir nun weitergehen wollen. Wir müssen es diesmal aber schaffen, dass wir über die ganze Spielzeit konstant spielen. Das war gegen Frankfurt nicht der Fall. Vor allem defensiv dürfen wir nicht auseinanderfallen. Wir haben nach wie vor eine Chance auf die Playoffs, die wollen wir uns erhalten.“
Wie schon in der Partie gegen Frankfurt, so gibt es auch gegen Chemnitz keinerlei Einlassbeschränkungen mehr. Dennoch empfiehlt Brose Bamberg weiterhin während des Aufenthalts in der BRSOE ARENA das Tragen einer FFP2-Maske, um sich selbst und andere zu schützen.
Das könnte Sie auch interessieren...
Basketball
Brose Bamberg will gegen Frankfurt Playoffchance wahren
Brose Bamberg empfängt am 28. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga morgen ab 15 Uhr die Fraport Skyliners. Während Frankfurt als aktuell Tabellenletzter jeden Punkt benötigt, um nicht abzusteigen, möchte Brose Bamberg als Tabellenzehnter seine Playoffchance wahren.
Die Fraport Skyliners zogen vorletzte Woche den womöglich letzten Strohhalm im Kampf um den Klassenverbleib und stellten ihren bis dato Cheftrainer Diego Ocampo frei. Nachfolger wurde der Italiener Luca Dalmonte. Allerdings gelang es auch dem Italiener in seinen nun zwei gecoachten Spielen bislang nicht, den Turnaround der Hessen wirklich einzuläuten. Eine acht Niederlagen währende Durststrecke endete zwar Mitte März in Braunschweig, anschließend aber gab es zuletzt wieder zwei Niederlagen und das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz. Jedoch waren die Spiele gegen Ulm (58:61) und am vergangenen Dienstag in Heidelberg (65:71) knapp und bis in die Schlussminuten offen. Dass es am Ende dennoch beide Male nicht gereicht hat, lag vor allem in Heidelberg an einer miesen Dreierquote von gerade einmal etwas über 15 Prozent. Überhaupt haben es die Hessen nicht so mit dem Punkten, belegen sie mit im Saisonschnitt erzielten 72,3 Zählern pro Partie auch in dieser Kategorie abgeschlagen den letzten Platz aller BBL-Teams. Und dennoch, ins Laufen kommen lassen darf man das Team nicht, denn Spieler wie Will Cherry, Jamel McLean und auch Dauerbrenner Quantez Robertson wissen nur zu gut, wo der Korb hängt. Zudem haben sich die Hessen zuletzt noch mit dem polnischen Nationalspieler Marcel Ponitka verstärkt, der in seinen vier Spielen für Frankfurt mit im Schnitt sieben Punkten angedeutet hat, dass er in den verbleibenden Partien hilfreich sein kann, um den Klassenerhalt doch noch unter Dach und Fach zu bringen. Luca Dalmonte sieht die Chance nach wie vor als gegeben, sagt aber auch: „Unsere Situation ist sehr eindeutig. Wir können nun keine Chancen liegenlassen. Wir müssen jetzt den Kopf frei kriegen (…) Wir werden nicht aufgeben!“ Wer die Frankfurter kennt, der weiß, dass sie das auch nicht tun werden. Genauso wenig, wie sie es im Hinspiel getan haben. Da hatten sie Brose das Leben über 40 Minuten extrem schwer gemacht. Die Gäste hatten es damals ihren deutschen Spielern zu verdanken, dass sie am Ende als Sieger vom Parkett gingen, denn Heckmann (15), Ogbe (12), Sengfelder (12) und Lockhart (3) erzielten mehr als die Hälfte aller Bamberger Punkte.
„Nicht von Ergebnissen oder dem Tabellenplatz täuschen lassen“
Das kann freilich im Rückspiel am Sonntag nicht der Fall sein. Zumindest wird Patrick Heckmann nicht als Topscorer auftreten können, da er nach wie vor und weiterhin langfristig dem Team aufgrund einer Fußverletzung fehlt und fehlen wird. Alle anderen haben seinen Ausfall aber in den letzten Wochen mehr als nur kompensiert. Seit drei Partien ist Brose mittlerweile ungeschlagen und zeigte dabei auch im letzten Spiel gegen Crailsheim eine konstant gute Leistung. Vor allem den Rebound dominierten Mitchell (13), Sengfelder (12) und Co., sicherten sich am Ende 51 Abpraller – Saisonrekord. Neben dem Kampf um den Ball wurde dieser aber auch hervorragend verteilt, was sich an starken 18 Assists ablesen ließ. Durch den dritten Erfolg in Serie hat sich Brose auch weiterhin die Tür für ein mögliches Erreichen der Playoffs offengehalten. Allerdings müssen die Bamberger dafür weiter dranbleiben, dürfen sich in den noch verbleibenden acht Partien kaum mehr eine Blöße geben. Dabei wird es auch gegen Frankfurt wieder darauf ankommen, dass sich die Mannen von Oren Amiel vor allem defensiv als aggressive Einheit präsentieren. Das war in den vergangenen Partien nämlich über weite Strecke der Fall. Die defensive Stabilität führte dann zu schönen Offensivaktionen, die auch das Publikum anspornten, was wiederum nochmals ein paar Prozent mehr aus den Bamberger Akteuren herausholte. Und die Fans werden auch im Spiel gegen Frankfurt wieder einen großen Stellenwert einnehmen. Erstmals seit langem gilt dabei in der BROSE ARENA keine Pflicht mehr zum Tragen einer FFP2-Maske. Jedoch empfiehlt Brose Bamberg weiterhin einen Mund-Nase-Schutz, um sich selbst und seine Sitznachbarn zu schützen – und natürlich die Impfung.
„Wir haben aktuell einen kleinen Lauf, den wir aber nicht als Selbstverständlich hinnehmen. Wir arbeiten täglich hart und schaffen es nun, das auch auf dem Parkett umzusetzen. Dennoch gibt es natürlich noch vieles, was wir besser machen können. Um gegen Frankfurt zu bestehen, ist es zunächst wichtig, dass wir uns nicht von Ergebnissen oder dem Tabellenplatz täuschen lassen“, blickt Omar Prewitt voraus. „Dass sie es nämlich können, haben sie nicht zuletzt in Braunschweig eindrucksvoll bewiesen. Daher: wir sind gewarnt, wollen aber das Spiel selbstverständlich gewinnen. Dazu bedarf es wieder einer konsequent guten Arbeit in der Verteidigung. Wenn wir uns da weiter stabilisieren, können wir gegen jeden Gegner bestehen. Offensiv haben wir viel Talent, jeder kann ein Spiel entscheiden.“
Das könnte Sie auch interessieren...
Basketball
Brose Bamberg will gegen Crailsheim 3. Sieg in Folge
Brose Bamberg ist in einem Nachholspiel des 17. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga heute Abend ab 19 Uhr Gastgeber für die HAKRO Merlins Crailsheim.
Die HAKRO Merlins Crailsheim hatten sicherlich schon einfacherer Wochen in dieser Saison. Zunächst das Ausscheiden aus dem FIBA Europe Cup mit der schweren Verletzung ihres Spielmachers T.J. Shorts, am Tag darauf dann die Nachricht, dass es mehrerer Coronafälle innerhalb des Teams gibt. Als Folge dessen wurden die Spiele gegen Chemnitz und Brose abgesagt. Am Sonntag stand mit der Begegnung beim FC Bayern München Basketball das erste Spiel nach knapp zwei Wochen auf dem Programm, es gab eine erwartbare Niederlage. Erwartbar deshalb, da Crailsheim ohne seine Leistungsträger Bleck, Stuckey, Harris, Radosavljevic und Aririguzoh antreten musste, die nach wie vor coronabedingt nicht mitwirken konnten. In Anbetracht dessen attestierte Cheftrainer Sebastian Gleim seiner Resttruppe nach dem 64:93 eine gute Leistung: „Wir hatten gestern einen Part mit Fünf-Gegen-Fünf für etwa fünf Minuten nach circa acht, neun Tagen Pause. Normalerweise hat man Schwierigkeiten Fünf-Gegen-Fünf zu spielen, wenn man es einen Tag nicht getan hat. Somit sind wir mit dem Ergebnis, vor allem wie wir gespielt haben, relativ zufrieden. Ich denke, wir haben 90, 95 Prozent aus der Situation rausgeholt heute und sind vor allem gesund geblieben. Hoffen jetzt, dass wir einige Spieler zurückbekommen – Step by Step. Ich denke aber, dass der gesamte Prozess noch eine Woche dauern wird.“ Und dennoch wird die Crailsheimer Mannschaft am Dienstag beim Aufeinandertreffen mit Brose sicherlich eine andere sein als noch in München, wird wohl der eine oder andere Leistungsträger wieder zurück ins Team kommen. In einschlägigen Foren war zudem vermutet worden, dass die Hohenloher kurz vor der Deadline am 31. März nochmals auf dem Transfermarkt zuschlagen und mit Mike Caffey einen Ersatz für Shorts verpflichten könnten. Dies bewahrheitete sich gestern, die Verpflichtung des 29-jährigen Amerikaners, der zuletzt in Diensten des ukrainischen Vertreters Kyiv Baskets stand, wurde gestern Nachmittag bekanntgegeben. In jedem Fall dabei sein werden die, die zuletzt gegen München die weiß-blauen Farben hochgehalten haben. So hatte Jon Axel Gudmundsson mit 25 Punkten sein bislang bestes Spiel für die Zauberer. Auch Jaren Lewis überzeugte mit 14 Zählern. Dass es am Ende gegen die Bayern dennoch so deutlich ausfiel, war auch einer schwachen Dreierquote geschuldet. Gehört Crailsheim nämlich über die komplette Saison gesehen mit knapp 37 Prozent Trefferquote von jenseits der 6,75m-Linie zu den stärksten BBL-Teams, schossen die Gleim-Mannen in München lediglich schwache 15,6 Prozent (5÷32). Das wird ihnen sicherlich kein zweites Mal passieren. Im Hinspiel etwa kassierte Brose elf Dreier, traf Crailsheim starke 42,3 Prozent. Überhaupt gehören die Hohenloher zu den treffsichersten Teams der Liga, sind mit im Schnitt erzielten 85,9 Punkten das zweitstärkste Offensivteam der BBL. Vermeiden sollte es Brose auch, die Merlins zu oft an die Freiwurflinie zu schicken, denn in dieser Kategorie sind die Baden-Württemberger mit 77,8 Prozent getroffener Würfe sogar ligaweiter Spitzenreiter.
Hinspiel ging mit 79:93 verloren
Brose Bamberg will gegen die HAKRO Merlins Crailsheim und damit gegen den nächsten direkten Playoffplatz-Konkurrenten nachlegen und an die Leistung aus dem Spiel in Bayreuth anknüpfen. Dort sahen die mitgereisten Fans eine sehr solide Bamberger Mannschaft, die über die kompletten 40 Minuten nicht einmal in Rückstand geriet und am Ende den verdienten Sieg im 83. Oberfrankenderby einfuhr. Vor allem defensiv war es dabei über weite Strecken der Partie eine starke Bamberger Leistung, wie auch Oren Amiel am Ende konstatierte: „Heute hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass unsere Mannschaft defensiv von der ersten Minute an so richtig drin war im Spiel. Das gab uns das Selbstvertrauen, das uns in den letzten Spielen doch manchmal gefehlt hatte und so war es ein gutes Spiel. Man kann in jedem Spiel seine Einstellung und seinen Willen kontrollieren und heute ist das Team mit einer guten Einstellung an diese Partie herangegangen.“ Diese Einstellung gilt es nun für die noch ausstehenden neun Spiele zu konservieren. Gegen Crailsheim haben die Brose-Spieler, wie sie es auch gegen Bayreuth hatten, noch etwas gutzumachen, denn das Hinspiel im letzten Jahr am Tag vor Heiligabend war eine der schlechteren Bamberger Partien, die 79:93-Niederlage verdient. Zwar hatte Brose damals Spielmacher T.J. Shorts (13 Zähler) einigermaßen im Griff, allerdings nur wenig Zugriff auf Terrell Harris (20 Punkte) und Elias Lasisi (17, darunter vier getroffene Dreier). Am Dienstag wird es daher, wie schon gegen Bayreuth, wieder darauf ankommen, dass Brose vor allem in der Defensive über 40 Minuten aggressiv bleibt. Im Derby führte das zu unter anderem 14 Ballgewinnen.
„Wir wollen und müssen jetzt dranbleiben. Der Playoff-Strohhalm ist dünn, aber er ist da“, konstatiert Christian Sengfelder. „Voraussetzung dafür ist aber, dass wir am Dienstag gewinnen. Es wird ein schweres Spiel. Zum einen, da es gegen sie immer schwer ist, zum anderen, da wir nicht wissen, wer auflaufen wird. Daher ist es für uns noch wichtiger, dass wir auf uns schauen. Wir müssen versuchen, dass wir ihnen über 40 Minuten unser Spiel, unser Tempo aufdrücken. Defensiv war es gegen Bayreuth ok, aber es geht natürlich noch besser. Wenn wir aber wie im Derby alles auf dem Parkett lassen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir unseren kleinen Lauf weiter fortsetzen können.“
Das könnte Sie auch interessieren...
Basketball
Brose Bamberg gewinnt 83. Oberfrankenderby
Brose Bamberg behielt am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei medi bayreuth mit 84:71 die Oberhand, sicherte sich damit den Sieg im 83. Oberfrankenderby, zudem den direkten Vergleich und kletterte in der Tabelle auf Platz zehn.
Am Ende der 40 Minuten hörte man nichts mehr von den über 2.700 Zuschauern, sondern nur noch die rund 70 mitgereisten Bamberger Fans, die gemeinsam mit ihrem Team die erste „Humba“ der Saison initiierten. Zuvor sahen alle eine solide und konzentrierte Leistung Brose Bambergs, das sich auch durch kleine Schwächephasen nicht verrückt machen ließ und verdient den Sieg einfuhr. Vier Brose-Spieler punkteten zweistellig, am besten Christian Sengfelder mit 18 Zählern.
„Es war ein Derby und so haben wir gespielt. Wir haben heute gekämpft und gefightet. Es war nicht alles gut, natürlich nicht, aber wir haben gezeigt, wozu wir fähig sein können“, resümierte Oren Amiel. „Ein großes Lob an die Fans. Sie haben uns die gesamten 40 Minuten unterstützt, ihnen gebührt der Sieg. Sie haben uns gepusht und waren in den Phasen da, in denen es mal nicht so lief. Nun geht der Fokus aber direkt auf Dienstag zum nächsten schwierigen Spiel.“
Brose war von Beginn an hellwach und kam durch Sengfelder und einen Mitchell-Dreier schnell zu einer Fünf-Punkte-Führung (5:0, 2.). Offensiv lief es also von Anfang an gut, aber auch in der Defensive waren die Gäste sofort da, ließen Bayreuth kaum einfache Würfe generieren. Dowe vergrößerte den Vorsprung per Floater nach gut drei Minuten beim 11:4 auf sieben Zähler. Die folgenden zwei Minuten gehörten dann allerdings den Hausherren, die den Rückstand aus ihrer Sicht zwar auf einen Punkt verkürzen konnten, es aber nicht schafften, an Brose vorbeizuziehen (11:10, 6.). So blieb es auch in den noch verbleibenden Minuten des ersten Abschnitts, den Brose am Ende mit 23:18 für sich entscheiden konnte.
Die ersten drei Minuten des zweiten Viertels traf vor allem Broses Christian Sengfelder, der drei Dreier in Serie einnetzte und die Bamberger Führung damit – durch einen Joesaar-Dreier etwas geschmälert – erstmals zweistellig ausbauen konnte: 32:21. Einziges Manko: die Gäste verpassten es, den Vorsprung noch weiter auszubauen, auch, weil Bayreuth vor allem im Offensivrebound (zehn bis zur Pause) immer wieder die Finger dazwischen bekam und somit zu zweiten und dritten Chancen kam. Offensiv lief es hingegen weiter solide, trafen in der Folgezeit noch Kyzlink und Prewitt jeweils den Dreier und sorgten somit dafür, dass Brose die zweistellige Führung mit in die Kabine nehmen konnte: 47:36.
Brose spielt die Schlussphase clever, gewinnt direkten Vergleich
Bamberg war auch Anfangs der zweiten Hälfte voll da. Kyzlink traf den schnellen Dreier zum 50:36. Die nächsten Minuten waren dann eher nichts für Basketballleckerbissenliebhaber, denn beide Teams hatten nun Probleme in der Offensive. Zunächst kamen die Hausherren aus diesem kleinen Loch heraus, konnten Mitte des Viertels die Bamberger Führung wieder in den einstelligen Bereich drücken: 56:47. Aber auch Brose fing sich wieder, packte nun auch beim Defensivrebound fester zu und sorgte durch einen zwischenzeitlichen 9:0‑Lauf wieder für ein ordentliches Polster (65:47, 29.). Ein Sengfelder-Dreier brachte die Gäste kurz vor Viertelende beim 68:48 erstmals mit 20 Punkten in Front. Nach 30 Minuten blieben davon noch 18 übrig, stand es 68:50.
Den Schlussabschnitt bestimmte zunächst Bayreuth, die einen schnellen 6:0‑Lauf hinlegten (68:56, 33.). Es dauerte über dreieinhalb Minuten, ehe Akil Mitchell die ersten Punkte für Brose in den letzten zehn Minuten erzielte und weitere zwei, bevor Chris Dowe nachlegen konnte (73:60, 36.). Sicherfühlen konnte sich Brose aber nach wie vor nicht, denn die Hausherren legten nochmals alles aufs Parkett, kamen durch drei Dreier innerhalb von anderthalb Minuten 72 Sekunden vor Schluss nochmals auf neun Punkte ran: 80:71. Doch Brose spielte die letzte Minute clever, hatte immer auch den direkten Vergleich im Blick – das Hinspiel ging ja bekanntlich mit drei Punkten verloren. Am Ende stand ein 84:71-Erfolg zu Buche und damit der Sieg im 83. Oberfrankenderby. Die Freude darüber darf allerdings nur kurz währen, denn der Fokus muss zügig wieder geschärft werden. Bereits am Dienstag kommt mit den HAKRO Merlins Crailsheim ein weiterer direkter Konkurrent um die nun wieder etwas realistischer scheinenden Playoffplätze.