Brose Bamberg musste sich gestern Abend den NINERS Chemnitz mit 79:89 geschlagen geben. Nach vier Siegen in Serie war es die erste Niederlage für die Bamberger Mannschaft, die damit wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze liegen ließ.
Über die gesamten 40 Minuten lief Brose vor 3.309 Zuschauern einem Rückstand hinterher, kam vor allem offensiv nie wirklich ins Spiel. Zwar konnten die Bamberger ein zwischenzeitlich mehr als 20 Punkte betragendes Defizit in der Schlussminute nochmals auf sieben Zähler verkürzen, es reichte an diesem Abend aber nicht mehr zur Trendwende. Bester Bamberger Werfer war Christian Sengfelder mit 20 Punkten. „Wenn ich das Spiel zusammenfassen muss, dann geht das schnell: sie waren uns in allen Belangen überlegen: physisch, psychisch, überall“, resümierte Bambergs Trainer Oren Amiel. „Wenn man ihrer Physis und ihrer Schnelligkeit nichts entgegensetzen kann, dann läuft das Spiel so, wie es heute lief. Wir haben es über die meiste Zeit nicht geschafft, dagegenzuhalten. Wir haben heute viel gelernt. Die Atmosphäre war wieder mal grandios. Alleine unsere Fans haben es verdient, dass wir ihnen mehr zeigen wie wir heute gemacht haben.“
Brose erwischte einen miserablen Start, lag durch drei schnelle Dreier nach 90 Sekunden mit 0:9 im Rückstand. Knapp zwei Minuten dauerte es, ehe die Hausherren erstmals einen Freiwurf erfolgreich einnetzen konnten, nochmals knapp zwei Minuten, ehe der erste Feldwurf saß (4:13, 4.). Es blieb aber zunächst dabei: Bamberg traf offensiv kaum etwas, hinten waren sie oftmals zu weit von den Gegenspielern weg (7:19, 7.). Kurz vor Viertelende dann aber ein kleiner Lauf der Hausherren: Sengfelder, dazu Prewitt zunächst aus der Halbdistanz, kurz darauf mit dem Dreier und zwei Robinson-Freiwürfe sorgten binnen 80 Sekunden dafür, dass der Rückstand auf drei Punkte schmolz: 16:19. Die letzten Zähler des Viertels gehörten aber Chemnitz, so dass es beim Stand von 16:21 in die zweiten zehn Minuten ging.
Das zweite Viertel begann mit zwei schnellen Sengfelder-Punkten, gefolgt aber wieder von einer erneuten Bamberger Offensivflaute. Nach einem Atkins-Dreier lag Brose nach 13 Minuten mit zwölf Punkten hinten: 18:30. Es blieb dabei, vorne wollte nach wie vor kaum etwas bei den Hausherren fallen. Und defensiv blieben sie weiter anfällig. Nach einem weiteren erfolgreichen Distanzwurf von Ziegenhagen betrug der Rückstand 90 Sekunden vor der Pause 14 Zähler: 30:44. Chris Dowe traf kurz vor der Halbzeit noch zwei Freiwürfe. Mit 32:44 ging es in die Kabinen. Nicht nur das Bamberger Spiel war zu diesem Zeitpunkt mangelhaft, auch die Statistiktechnik. Die hat nämlich während des zweiten Viertels ihren Geist aufgegeben und konnte bis Spielende auch nicht mehr gänzlich repariert werden.
Aufholjagd startet zu spät
Wie schon zu Beginn des Spiels, so traf Chemnitz auch Anfang der zweiten Halbzeit schnell zwei Dreier. Für Bamberg streute Lockhart ebenfalls einen ein und leitete damit eine kleine Bamberger Drangphase ein. Wobei, besser, eine Drangphase von Omar Prewitt, denn Broses Nummer vier übernahm nun die Offensive, traf zehn Punkte in Serie und brachte seine Mannschaft Mitte des Viertels wieder auf fünf Zähler ran: 47:52. Danach allerdings trat das schon bekannte Problem auf: vorne fiel plötzlich wieder nichts mehr. Lediglich ein Dreier von Mitchell fand in den letzten drei Minuten des Abschnitts noch den Weg in den Korb. Chemnitz hingegen beendete das Viertel mit einem 8:0‑Lauf und brachte die Hausherren vor den abschließenden zehn Minuten wieder mit 13 in Rückstand: 50:63.
Der sollte innerhalb von drei Minuten auf 19 Punkte anwachsen, nachdem Brose vorne weiterhin nichts traf und hinten die Chemnitzer Dreierschützen nach wie vor nicht unter Kontrolle hatte (54:73, 33.). Es dauerte mehr als fünf Minuten, ehe Omar Prewitt, nach zwei Geben-Punkten zu Beginn des Viertels, die nächsten Bamberger Zähler erzielte: 56:78. Zwar folgte ein schneller 6:0‑Run der Hausherren, die innerhalb von 30 Sekunden beim Stand von 62:78 den Rückstand wieder auf 16 Punkte verkürzen konnten, am Ende aber sollte das zwischenzeitlich angehäufte Defizit zu groß sein. Und das, obwohl die Gastgeber in den Schlussminuten nochmals alles aufs Parkett warfen, urplötzlich nun auch die Dreier trafen und so nochmals 40 Sekunden vor Ende bis auf sieben Punkte verkürzen konnten (79:86, 40). Brose Bamberg verlor nach zuvor vier Siegen in Serie gegen die NINERS Chemnitz mit 79:89 und büßte damit wichtige Zähler im Kampf um die Playoffs ein. Umso wichtiger wird nun das Spiel am kommenden Mittwoch gegen die BG Göttingen.