Kaufungen. Eine 13.000 Einwohner-Gemeinde im nordhessischen Landkreis Kassel. Vermutlich ist sie nicht vielen Bambergerinnen und Bambergern ein Begriff. Dabei reichen die Verbindungen nach Bamberg 1.000 Jahre zurück. Eine entscheidende Rolle spielte dabei die berühmteste Bambergerin der Geschichte: Kaiserin Kunigunde.
Die Ehefrau von Kaiser Heinrich II., erhielt bekanntlich Bamberg von ihrem Ehemann als Heiratsgut. In den Jahren 1007//08 verzichtete sie auf Bamberg, damit dort ein Bistum gegründet werden konnte, und erhielt als Ersatz dafür die Gegend um Kaufungen, das nach dem Tode Heinrichs II. ihr Witwensitz wurde. Zudem schenkte sie der Gemeinde die Stiftskirche, die am 13. Juli 1025 geweiht wurde.
Genau 1.000 Jahre später wurde dort in einem großen Festgottesdienst diesem Jubiläum gedacht. Anschließend sprachen die zahlreichen Ehrengäste Grußworte. Die Erzdiözese Bamberg durch den Domkapitular Dr. Josef Zerndl vertreten. Für die Stadt Bamberg war der Zweite Bürgermeister Jonas Glüsenkamp nach Kaufungen gereist: „Sie feiern heute auch mit 77.164 Bambergerinnen und Bambergern, die nur nicht kommen konnten, da in unserer Stadt heute das Heinrichsfest begangen wird!“ Er verwies auf die enge Verbindung der beiden Gemeinden durch die ökumenische Gemeinschaft „Kaufunger Konvent“ und die große Rolle, die Heinrich und Kunigunde in beiden Gemeinden einnähmen. Als Zeichen hierfür entzündete Glüsenkamp eine Kerze, auf der das Kaiserpaar abgebildet ist. „Als Bürgermeister der Stadt Bamberg ist es für mich ein besonderes Ereignis, auf den Spuren Kunigundes an jenem Ort zu sein, an dem sie ihren Lebensabend verbrachte“, betonte er.
Am Vorabend hatte der Kaufunger Bürgermeister Arnim Roß zu einem Festakt in das Bürgerhaus der Gemeinde geladen. Die regionale Prominenz aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Kirche hatte sich dazu versammelt, mit dem hessischen Minister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremels, an der Spitze. Bürgermeister Glüsenkamp erinnerte dabei an die vielen freundschaftlichen Kontakte zwischen Bamberg und Kaufungen in den letzten Jahrzehnten, wie die Teilnahme des damaligen Oberbürgermeisters Paul Röhner an der 975-Jahr-Feier der Gemeinde Kaufungen 1986 und des früheren Erzbischofs Prof. Dr. Ludwig Schick an der 1000-Jahr-Feier 2011 gewesen. „Wie man an dem Festwochenende sehen kann, sorgt die heilige Kunigunde auch heute noch für Verständigung und Verbindung unter den Menschen, was zeitlebens ihr Ziel war.“
