Gegen Fake-News und Het­ze in den Sozia­len Medien

Digi­tal­mi­nis­te­rin Ger­lach für Kenn­zeich­nungs­pflicht von KI

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Gerlach
Foto: Pixabay
Um Fake-News, Online­het­ze und Mei­nungs­ma­ni­pu­la­ti­on ein­zu­däm­men hat Bay­erns Staats­mi­nis­te­rin für Digi­ta­les, Judith Ger­lach, eine Kenn­zeich­nungs­pflicht für Künst­li­che Intel­li­genz (KI) in sozia­len Netz­wer­ken gefor­dert. Platt­for­men und Netz­wer­ke müss­ten mehr Trans­pa­renz schaf­fen und durch KI und soge­nann­te Bots erstell­te Bei­trä­ge klar als sol­che kennzeichnen.

Tech­no­lo­gien sind inzwi­schen so aus­ge­reift, dass durch KI erstell­te Bei­trä­ge selbst von Exper­ten kaum noch als sol­che zu erken­nen sind. Ins­be­son­de­re gilt das für soge­nann­te Deep Fakes. Die­se mit KI-Metho­den mani­pu­lier­ten Vide­os oder Audio­mit­schnit­te sind nur schwer als Fäl­schun­gen zu erken­nen. Tei­len dann rea­le Per­so­nen die­se oft­mals het­ze­ri­schen Inhal­te, ver­brei­ten sich die­se in sozia­len Netz­wer­ken. Am Ran­de einer Isra­el-Rei­se for­der­te Bay­erns Staats­mi­nis­te­rin für Digi­ta­les, Judith Ger­lach, nun eine Kenn­zeich­nungs­pflicht für Künst­li­che Intelligenz. 

Ger­lach sieht die Ver­ant­wor­tung für mani­pu­lier­te Inhal­te bei den Platt­form-Betrei­bern. „Wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie und eben­so durch den Angriffs­krieg gegen die Ukrai­ne erle­ben wir eine Zunah­me von Des­in­for­ma­ti­on und Het­ze. Wir müs­sen jetzt handeln.“

Sicher kön­ne jede Nut­ze­rin und jeder Nut­zer im Rah­men gel­ten­der Geset­ze die eige­ne Mei­nung frei über die Sozia­len Platt­for­men kund­tun. Doch die­se Geset­ze gel­ten exklu­siv für rea­le Per­so­nen. „Mei­nungs­frei­heit gilt für Men­schen, nicht für Maschi­nen“, so Gerlach.

Prak­ti­ken zum Schutz vor Hass und Manipulation

Der Kampf gegen Anti­se­mi­tis­mus, Des­in­for­ma­ti­on und Hass im Netz steht the­ma­tisch im Mit­tel­punkt der Isra­el­rei­se der Digi­tal­mi­nis­te­rin. Am Diens­tag besuch­te Ger­lach das Anti­se­mi­tism Rese­arch Cen­ter in Tel Aviv und tausch­te sich mit der Direk­to­rin Tal-Or Cohen über bewähr­te Prak­ti­ken zum Schutz vor Hass und Mani­pu­la­ti­on im Netz aus.

Tal-Or Cohen sag­te: „Ich war scho­ckiert über die Epi­de­mie des Has­ses gegen Juden beson­ders auf Social-Media-Platt­for­men wie Face­book. Ich fühl­te mich dadurch ange­trie­ben, eine Tech­no­lo­gie zu ent­wi­ckeln, die Min­der­hei­ten, die von die­sem Online-Hass betrof­fen sind, ihre Macht zurück­gibt. Sozia­le Platt­for­men strei­ten ihre Ver­ant­wor­tung, hass­erfüll­te Inhal­te zu löschen, immer noch ab. Berich­ten zufol­ge blei­ben Bei­trä­ge, die den Holo­caust leug­nen, zu 80 Pro­zent online.“

Ger­lach sieht hier­in eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen der Gegen­wart. „Kom­mu­ni­ka­ti­on basiert auf Ver­trau­en. Das ist der Wesens­kern der Demo­kra­tie. Jeder muss wis­sen, ob er online gera­de mit einem Men­schen oder einer Maschi­ne kom­mu­ni­ziert. Die Platt­for­men kön­nen sich hier nicht län­ger der Ver­ant­wor­tung entziehen.”

Ent­spre­chend sol­len Platt­for­men wie Face­book, Twit­ter, Insta­gram oder Tele­gram Nut­ze­rin­nen und Nut­zern nied­rig­schwel­li­ge Fil­ter­mög­lich­kei­ten für KI-Inhal­te anbie­ten. Tech­nisch sind sol­che Kenn­zeich­nun­gen laut den Platt­form­be­trei­bern grund­sätz­lich bereits mög­lich. Dies lie­ge auch im Inter­es­se der Platt­for­men. Denn wenn die Nut­ze­rin­nen und Nut­zer einer Quel­le ver­trau­en kön­nen, wer­den sie die­se auch häu­fi­ger und guten Gewis­sens ver­wen­den. Goog­le selbst habe bereits geäu­ßert, dass KI-erstell­te Inhal­te gegen die eige­nen Richt­li­ni­en verstießen.

Dar­über hin­aus müs­se aber auch der Staat tätig wer­den. „Wir brau­chen kla­re Regeln. Euro­pa geht hier wie schon beim Daten­schutz vor­an“, so Gerlach.

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