Diözesan-Caritasdirektor Helmar Fexer geht nach 40-jährigem Wirken für Kirche und Caritas in den Ruhestand. Zum Abschied erhielt er die Verdienstmedaille des Erzbistums Bamberg und die höchsten Auszeichnung der Caritas, den Brotteller.
Bei der offiziellen Verabschiedung am Dienstag, 22. März, im Bistumshaus St. Otto würdigte Erzbischof Dr. Ludwig Schick Fexers Verbundenheit mit den Menschen, die ohne die Hilfe anderer nicht zurechtkommen. Er habe für die Zukunft der Caritasverbände notwendige strukturelle Änderungen vorgenommen und dabei stets die ethischen Grundlagen hochgehalten.
Eva Maria Welskop-Deffaa. Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, erinnerte an die Zusammenarbeit in der Kommission Digitale Transformation der Caritas. Sie hob Zuversicht als ein Wesensmerkmal Fexers hervor.
Als Sprecher der Vorstände der 14 Caritasverbände im Erzbistum Bamberg lobte Michael Groß die „hohe persönliche Integrität“ von Helmar Fexer. Seine Amtsführung sei transparent und gerecht gewesen. Er habe die Gemeinsamkeit unter den Caritasverbänden gefördert und jeder davon habe seine Interessen einbringen können. Helmar Fexer habe sich Probleme erklären lassen, statt die eigene fertige Lösung „schon in der Tasche zu haben“.
Auch Weihbischof Herwig Gössl hatte bereits am Freitag bei der Verabschiedung durch die Aufsichtsräte des Diözesan-Caritasverbandes und der Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde das gute Miteinander betont. Nicht als Gegner, sondern gemeinsam mit den Kontrollorganen habe Fexer auf die Arbeit des Verbandes geschaut. Das Verbindende zu finden, sei sein Anliegen gewesen.
Mahnende Worte zum Abschied
In seinen Abschiedsworten betonte Helmar Fexer die vielen Freiheits- und Gestaltungsmöglichkeiten, die er beim Arbeitgeber Kirche gehabt habe. Dem eigenen Gewissen verpflichtet, sei Raum für strittige Debatten gewesen – über Sexualmoral, Rüstung, Ökologie oder Frömmigkeitsformen. „Es beschämt mich, dass andere Menschen in der Kirche Gewalt und Leid erfahren haben.“ Seine eigenen Enttäuschungen hätten aber nie mit der Kirche an sich zu tun gehabt. Sie galten ihm selbst und anderen als fehlbare Menschen.
Fexer dankte Kolleginnen und Kollegen, seinem Team, den Bischöfen, den Verantwortlichen in den Kreis-Caritasverbänden, den Aufsichtsräten und den früheren Diözesan-Caritasdirektoren für gutes Zusammenwirken, Unterstützung und menschliche Begegnungen. Für die Zukunft wünschte er den Mut, den sozialpolitischen Auftrag der Caritas wahrzunehmen.
Helmar Fexer begann seine berufliche Laufbahn 1982 im Erzbischöflichen Jugendamt. 1989 wechselte er zum Diözesan-Caritasverband. 1994 wurde der Sozialpädagoge Leiter der Abteilung Eingliederungs- und Gefährdetenhilfe, 1997 Stabsstellenleiter Hauptberufliche Sozialarbeit. 2001 übernahm er die Leitung des Bereichs Soziales. 2007 wurde er zugleich stellvertretender Diözesan-Caritasdirektor, nach der Satzungsreform 2016 stellvertretender Vorstandsvorsitzender. 2018 folgte er Gerhard Öhlein als Diözesan-Caritasdirektor und Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg.
Helmar Fexers Nachfolger steht bereits fest. Zum 1. April übernimmt der frühere Passauer Caritas-Direktor Michael Endres die Stelle Direktor des Caritasverbands für die Erzdiözese Bamberg.