Im Februar hat die „CariThek“ Bamberg ein neues Projekt mit dem Namen „Stärkung geflüchteter Kinder und Jugendlicher in Bamberg“ gestartet. Ziel ist
... weiter
Freizeit, Sprachvermittlung und Patenschaften
„CariThek“ Bamberg: Integration junger Geflüchteter
Im Februar hat die „CariThek“ Bamberg ein neues Projekt mit dem Namen „Stärkung geflüchteter Kinder und Jugendlicher in Bamberg“ gestartet. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren, die aus verschiedenen Ländern nach Bamberg geflüchtet sind, hier nun wohnen und zur Schule gehen, bei ihrer Integration zu unterstützen.
Junge Geflüchtete haben es durch zahlreiche Barrieren auf dem Gebiet der Sprache und der Bildung schwer, so der Caritasverband der Erzdiözese Bamberg in einer Mitteilung, mit den hier Geborenen oder schon seit längerer Zeit hier lebenden Gleichaltrigen mitzuhalten. Sie sollen ihre Fluchterfahrungen jedoch hinter sich lassen, sich gut entwickeln und mit Freude am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Eine frühe Unterstützung ermögliche hier eine schnellere Integration. Dies gelinge erfahrungsgemäß am besten mit Engagement in Freizeitgestaltung, Sprachvermittlung und Patenschaften. Ein solches Angebot macht nun das Freiwilligenzentrum „CariThek“ Bamberg.
Mit aktuell drei Patinnen und Paten nahm ein neues Projekt in einer Grundschule in Bamberg-Ost die Arbeit auf. Aufgabe der Patinnen und Paten ist es dabei, mit ein bis zwei Kindern ins Gespräch zu kommen, miteinander zu lesen und zu spielen sowie die Kinder bei schulischen Aufgaben zu unterstützen.
Bedarf an Patenschaften ist groß
Das beteiligte schulische Personal ist laut Caritas dankbar und glücklich über das Engagement der Patinnen und Paten. „Der Bedarf für Patenschaften ist groß“, sagt Christina Hegel, die das Projekt bei der „CariThek“ koordiniert. „Das bestätigen uns auch die Schulen.“ Gerade die Mittel- und Realschulen, die einen großen Anteil an geflüchteten Kindern aufnehmen, würden an dem Projekt teilnehmen wollen. „Je mehr Paten wir haben, desto individueller und intensiver kann jedes Kind betreut werden.“ Das entlaste Lehrerinnen und Lehrer, so Hegel weiter. Sie begleitet die Patenschaften und steht für Fragen vor und während der Patenschaft als Ansprechpartnerin zur Seite.
Das Projekt der „CariThek“ Bamberg soll etwa drei Jahre lang laufen, weitere Aktionen sind geplant. Bisher wurden bedarfsorientierte Angebote wie eine Singgruppe, ein Bastelangebot, verschiedene Ausflüge, Begleitung zu Jugendzentren und ein Ferienprogramm in den Pfingstferien geschaffen. Finanziell gefördert wird das Projekt von der Aktion Mensch, der Adalbert-Raps-Stiftung und der Stadt Bamberg.
Über die „CariThek“
Das Freiwilligenzentrum „CariThek“ Bamberg fördert bürgerschaftliches Engagement in Stadt und Landkreis. Seit 2003 arbeitet die „CariThek“ von der Oberen Königstraße aus. Mit inzwischen über 400 Einsatzstellen und 300 Kooperationspartnern in Stadt und Landkreis gilt sie als anerkannte Fachstelle für bürgerschaftliches Engagement und als kompetente Partnerin in zahlreichen Projekten. Das Team der „CariThek“ besteht aus hauptamtlichen Mitarbeitenden und ehrenamtlich Engagierten. Träger ist der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg.
Das könnte Sie auch interessieren...
Informationstag am 6. Oktober
Caritas: Projekt „Wildfang“ für Kinder aus suchtbelasteten Familien
Im Frühjahr 2024 startet in Bamberg zum vierten Mal das kostenfreie Gruppenangebot „Wildfang“. Das Erziehungsberatungs-Projekt soll Kindern aus suchtbelasteten Familien Austausch und Betätigung bieten. Am 6. Oktober veranstaltet die Caritas einen Informationstag.
In Deutschland leben etwa drei Millionen Kinder und Jugendliche mit suchtkranken Eltern. Das ist etwa jedes fünfte Kind. Mehr als 30 Prozent der Kinder aus suchtbelasteten Familien werden selbst suchtkrank. Sie sind die größte bekannte Sucht-Risikogruppe.
Um dem entgegenzuwirken, hat die Bamberger Caritas das Gruppenangebot „Wildfang“ geschaffen. Das Erziehungsberatungs-Projekt richtet sich an Kinder von 8 bis 12 Jahren, deren Eltern oder Angehörige von Suchterkrankungen betroffen sind. Das Konzept beinhaltet einen Wechsel zwischen Naturerfahrungen und dem sicheren Rahmen begleiteter Gruppeneinheiten in den Räumen der Sucht-Beratungsstelle der Caritas in der Geyerswörthstraße 2. So sollen wichtige Entwicklungsaspekte wie Bewegung, gemeinsame Gestaltung eines Waldlagers und inhaltliche Einheiten umgesetzt werden.
Ein Informationsnachmittag am 6. Oktober 14:30 bis 17 Uhr im Bruderwald Bamberg dient als erste Orientierung und zum Kennenlernen. Informationen zur Anmeldung bis 29. September finden sich auf der Homepage der Bamberger Caritas.
Das könnte Sie auch interessieren...
„Die Qualität der Betreuung bleibt entscheidend“
Caritas verleiht Zertifikate in Krippenpädagogik
Die Bamberger Caritas hat 20 Angestellten ihrer Einrichtungen Zertifikate in Krippenpädagogik verliehen. Die Weiterbildung soll helfen, die Bedürfnisse von Kleinkindern besser zu erkennen.
„Trotz des Fachkräftemangels, der uns in den Kindertagesstätten heute beschäftigt“, sagte Ursula Kundmüller, stellvertretende Diözesan-Caritasdirektorin, „bleibt die Frage nach der Qualität der Betreuung entscheidend. Denn Kompetenz wird umso notwendiger sein, je mehr unterstützendes Betreuungspersonal tätig sein wird und die Fachkraftquote sinkt.“ Ende Juli übergab Kundmüller in der Caritas-Zentrale in Bamberg Zertifikate für die Weiterbildung in Krippenpädagogik an 20 Absolventinnen aus Caritas-Einrichtungen, wie der Sozialverband mitteilte. „Eine gute Qualifizierung hilft, die Bedürfnisse von Kleinkindern besser zu erkennen. Sie befähigt zur Reflexion und Anpassung des eigenen Tuns.“
Die Weiterbildung in Krippenpädagogik konnten die 20 Frauen berufsbegleitend in drei mehrtägigen Modulen absolvieren. Madlen Höhn vom Referat Kindertagesbetreuung des Diözesan-Caritasverbandes betonte die thematische Breite der Abschlussarbeiten. So werde der Übergang von der Krippe in den Kindergarten „sonst nicht oft behandelt“. Auch zum Beispiel Essen und Schlafen seien sehr sensible Themen. Die Gestaltung der Räume und Außenbereiche entscheiden entsprechend mit, ob Kinder sich in der jeweiligen Einrichtung wohlfühlen.
Die 20 Mitarbeiterinnen beziehungsweise Absolventinnen kommen aus folgenden Caritas-Einrichtungen: Kindergarten St. Josef, Caritas-Haus für Kinder St. Elisabeth und Kindergarten St. Franziskus (alle Bamberg), Kinderhaus St. Vinzenz, Bayreuth, Caritas Kita, Breitbrunn, Caritas Haus für Kinder St. Theresia, Burgkunstadt, Kindergarten St. Marien, Coburg, Kindertagesstätte St. Michael, Ebensfeld, Haus für Kinder St. Franziskus, Hallstadt, Kindergarten St. Franziskus, Gößweinstein, Kindergarten Franziskus, Kinderkrippe St. Christophorus (beide Lichtenfels), Caritas-Kinder- und Jugendhaus Stapf, Nürnberg, Kita St. Antonius, Oberkotzau, Kindergarten St. Anna, Pettstadt, Haus des Kindes St. Marien, Schlüsselfeld-Aschbach, Kindertagesstätte St. Franziskus, Schönbrunn, und Kindergarten St. Wolfgang, Stockheim.
Das könnte Sie auch interessieren...
„Dass es in der Pflege nicht mehr fünf vor, sondern fünf nach zwölf ist, ist keine Frage“
Neustrukturierung Pflege in Caritas-Altenhilfeeinrichtungen
Neue Zeiten sollen in der Pflege anbrechen. Die Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde hat ein Konzept entwickelt, das Pflege individueller und attraktiver machen soll – für BewohnerInnen und Mitarbeitende. In einem Pilotprojekt plant der Träger, das neue Konzept schrittweise in seinen 15 Altenheimen umzusetzen. Kern der neuen Arbeitsweise soll sein, BewohnerInnen und ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche mehr in den Mittelpunkt der Pflege zu stellen.
„Wenn die Politik uns keine Lösungen gibt, schauen wir selber, was wir tun können“, sagt Barbara Blecha, Leiterin der Caritas-Altenhilfeeinrichtung St. Otto. Zusammen mit Projektleiter Sascha Reichel und Joachim Gebhardt vom Caritas-Marketing ist sie Teil eines Teams, das die neue Organisation in den Heimen der Caritas gGmbH umsetzt. Demografischer Wandel, Personalmangel in der Pflege und die gleichzeitige hohe Nachfrage nach Pflegeplätzen waren Anlass, diesen Schritt zu unternehmen. Wir haben Barbara Blecha, Sascha Reichel und Joachim Gebhardt zum Interview getroffen.
Warum haben Sie sich entschieden, die Arbeitsweise in Ihren Einrichtungen neu zu organisieren?
Sascha Reichel: Die Organisationskonzepte von Altenheimen mit ihren Wohnbereichen und Schichtsystemen funktionieren nicht mehr. Die Pandemie hat verstärkt gezeigt, welche Schwachstellen es gibt: Zu wenig Personal, zu viele Ausfälle und gesetzliche Auflagen. Die Pflege ist ein sehr regulierter Bereich. Zum Beispiel muss jede zweite Pflegekraft eine Fachkraft sein. Das lässt sich aufgrund des Personalmangels nicht immer sicherstellen und darum können wir Pflegeplätze, die frei sind, manchmal nicht belegen.
Barbara Blecha: Außerdem hat unsere Klientel sich verändert. Vor zehn oder 15 Jahren sind unsere BewohnerInnen beim Einzug teilweise noch mit dem Auto vorgefahren, mit der Tasche unter dem Arm hereinspaziert. Heute ziehen immer mehr Menschen bei uns ein, die extrem pflegebedürftig sind.
Joachim Gebhardt: Der Politik ist klar, dass das Pflegesystem so nicht mehr funktioniert und sucht nach Lösungen. Eine Erleichterung wird es ab Juli 2023 geben. Dann können wir deutlich mehr Pflegehelfer einsetzen, die die Fachkräfte entlasten.
Was macht das neue Pflegekonzept der Caritas in Bamberg aus?
Barbara Blecha: Mit unserem Konzept betrachten wir die BewohnerInnen ganz in ihrer Individualität und richten die Pflege daran aus. Jeder bringt seine eigene Geschichte mit. Wenn wir die Biografien der BewohnerInnen kennen und wissen, was die individuellen Bedürfnisse und Wünsche sind, können wir besser auf die Personen eingehen. Es kann zum Beispiel sein, dass ein Bewohner um 6 Uhr aufstehen möchte, weil er es schon immer so gemacht hat, ein anderer aber bis 10 Uhr schlafen will. Auch beim Essen und bei den Freizeit-Aktivitäten können so ganz unterschiedliche Tagesabläufe entstehen.
Und wie wird das in der Organisation abgebildet?
Sascha Reichel: Kleine Teams, die aus Mitarbeitenden der Pflege, der Hauswirtschaft und der Betreuung bestehen, formieren sich um die BewohnerInnen. Sie kennen die Person genau und wissen, was sie braucht. Jeder Mitarbeitende kommt mit seinen Kompetenzen an die Stelle, an der sie oder er gebraucht wird. Es wird für jede Bewohnerin und jeden Bewohner eine zugeordnete Pflegefachkraft geben, die Ansprechperson für alle persönlichen und pflegerischen Belange ist. Dies organisatorisch abzubilden, ist ein langer Prozess, den alle Mitarbeitenden selbst gestalten sollen. Natürlich werden sie dafür in vielen Schulungen und Workshops umfassend qualifiziert. Dazu geben wir uns drei Jahre Zeit.
Wieso fangen Sie mit der neuen Organisation erst jetzt an, wenn der Pflegenotstand schon länger bekannt ist?
Barbara Blecha: Weil wir aufgrund einer neuen Personalsituation jetzt die Chance dazu haben. Im Juli 2023 wird es eine neue Personalbemessungsgrundlage geben, durch die Pflegefachhelfer vermehrt eingesetzt werden können. Dass es in der Pflege aber nicht mehr fünf vor, sondern fünf nach zwölf ist, ist keine Frage. Jetzt müssen wir es angehen.
Würden Sie es derzeit empfehlen, sich, wenn man pflegebedürftig wird, in eine Pflegeeinrichtung zu begeben oder sollte man sich, wenn es geht, besser zuhause pflegen lassen?
Barbara Blecha: Manche alten Menschen sind zuhause, sitzen aber im zehnten Stock eines Hochhauses, den ganzen Tag alleine. Ist das Lebensqualität? Was ist das Schwierige daran, in eine Pflegeeinrichtung zu gehen, wo es eine Rundum-Versorgung gibt und die Angehörigen wissen, dass es den Pflegebedürftigen gut geht? Ich denke also, dass eine Pflegeeinrichtung eine sehr gute Alternative zur häuslichen Pflege ist.
Joachim Gebhardt: Die Politik propagiert zwar „ambulant vor stationär“, aber das passt nicht für alle pflegebedürftigen Menschen. Wenn jemand zuhause von einem ambulanten Dienst gepflegt werden kann, ist es natürlich in Ordnung. Aber oft geht das irgendwann nicht mehr und dann ist man froh, wenn es stationäre Einrichtungen gibt, die ein neues Zuhause bieten. Manche Leute blühen in einer Einrichtung nochmal richtig auf.
Wie hängt die Neustrukturierung mit den Umbauarbeiten, die Sie derzeit an St. Otto unternehmen, zusammen?
Barbara Blecha: Grundsätzlich hat der Umbau nichts mit der neuen Organisation zu tun. Die baulichen Änderungen und Erweiterungen, die wir zurzeit an St. Otto vornehmen, fallen aber zeitlich mit der Neuorganisation zusammen. Das Projekt geht über drei Jahre und ungefähr genauso lange dauert die Bauzeit am Ottoheim noch an. Dass wir durch den Umbau mehr Einzelzimmer haben werden, passt sehr gut zu unserer neuen Organisation. Es trifft sich einfach.
Wie kann man die Attraktivität des Pflegeberufs steigern?
Barbara Blecha: Wenn es Spaß macht, bei uns zu arbeiten, weil wir ein neuartiges Arbeitsumfeld und ‑klima schaffen, mit kleineren Gruppen, in denen die Mitarbeiter ihre Kompetenzen besser einbringen können, kann das ein Grund sein, zu uns zu kommen. Außerdem bilden wir auch aus. Allein in St. Otto haben wir derzeit 16 Azubis. Unser Ziel dabei ist, die nach der Ausbildung zu behalten und an uns zu binden. Der Pflegeberuf ist viel mehr als den ganzen Tag alte Leute zu waschen. Er hat viel mit Kommunikation und Mitdenken zu tun, mit Fachwissen und Kompetenzen. Der Pflegeberuf bringt viel mehr mit als das, was nach außen hin wahrgenommen wird.
Sascha Reichel: Ich bin seit 20 Jahren in der Pflege. In dieser Zeit haben wir einen Imagewechsel leider nicht geschafft. Aber auch das versuchen wir jetzt, mit unserer neuen Organisation zu ändern.
Das könnte Sie auch interessieren...
Betreuung in Ganztagesschulen
OGTS-Qualifizierung der Caritas
Die Betreuung von Schülerinnen und Schülern in Offenen Ganztagesschulen (OGTS) ist eine Aufgabe, für die motiviertes und qualifiziertes Personal nötig ist. Zehn Mitarbeitende aus offenen Ganztagsklassen haben Ende Mai eine Qualifizierung zur OGTS-Koordinatorin beziehungsweise zum ‑Koordinator abgeschlossen.
Am 25. Mai erhielten die Absolventinnen und Absolventen ihre Urkunden zur Qualifizierung als „OGTS-Koordinator*in in offenen Ganztagsangeboten“ in Wallenfels. Die Qualifizierung unternahm der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg in Kooperation mit dem Caritasverband Kronach.
Bei der Verabschiedung der Absolventinnen und Absolventen verdeutlichte Stephan Seeger, Abteilungsleiter im Bereich Personalpolitik beim Diözesan-Caritasverband Bamberg, die Wichtigkeit einer solchen Qualifizierung.
„Im Gegensatz zur Betreuung von Schulkindern in Kinderhorten sind offene Ganztagsschulangebote finanziell und organisatorisch deutlich schlechter gestellt. Umso wichtiger ist es, dass das Personal in diesem Bereich eine gute Qualifizierung erhält, um die vielfältigen Aufgaben meistern zu können. Zu hoffen bleibt, dass das baldige Recht auf Ganztagsbetreuung auch für Schulkinder mit einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für offene Ganztagsklassen einhergeht.“
Cornelia Thron, geschäftsführender Vorstand beim Caritasverband Kronach, dankte allen Beteiligten, dass mit der Qualifizierung bereits der dritte OGTS-Kurs durchgeführt werden konnte.
Das Dozententeam Tanja Sippel und Ralf Knöchel hob bei der Ausgabe der Zertifikate die hohe Motivation und den teilweise sehr großen Erfahrungsschatz der Teilnehmenden hervor. Die Fortbildungstage konnten größtenteils in Präsenz, teilweise wegen Corona auch in digitaler Form stattfinden.
Das könnte Sie auch interessieren...
Neue Anlaufstelle „Lernen durch Engagement“
CariThek stärkt Zusammenarbeit von Schulen und Zivilgesellschaft
Seit März ist das Bamberger Freiwilligenzentrum CariThek Teil des Netzwerks „Anlaufstellen für Bildung und Bürgerschaftliches Engagement (BE)“ in Bayern. Das Programm „AUF!leben“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und der Bund ermöglichen dies durch eine Förderung. Im Rahmen des Programms möchte die CariThek ihre Angebote für Schülerinnen und Schüler deutlich ausbauen. Dadurch will es das Freiwilligenzentrum Kindern und Jugendlichen auch erleichtern, die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen und Alltagsstrukturen zurückzugewinnen.
Neben Lernhilfen für den Schulalltag organisiert die CariThek im Rahmen von „AUF!leben“ Schul- und Universitätsprojekte mit dem Schwerpunkt „Lernen durch Engagement“. Diese sind auch als Service Learning bekannt. Die Projekte sollen soziales Lernen und Erfahrungen außerhalb des Unterrichts stärken. Das Besondere am „Lernen durch Engagement“ ist, dass Schülerinnen, Schüler oder Studierende direkt mit einer lokalen Initiative oder einem Verein in Berührung kommen und ganz praktisch in der Zivilgesellschaft tätig werden.
„AUF!leben“ freut sich daher über Lehrerinnen und Lehrer, die in thematischer Anbindung an den Lehrplan mit ihren Klassen in Stadt und Landkreis aktiv werden wollen. Gesucht werden zudem neue ehrenamtliche „Schulbegleiter“, die Service Learning-Projekte für Schulklassen organisieren und veranstalten.
Als Ansprechpartner für das Service Learning im Raum Bamberg steht ab sofort David Klanke in der CariThek zur Verfügung. Regelmäßige Austauschtreffen der möglichen Akteure im Bereich des Service Learnings sind bereits in Planung.
Mit „Fridays for Facts“ hat das Kaiser Heinrich Gymnasium in Bamberg bereits ein Service Learning Projekt etabliert. Dabei führt der Mathematikunterricht zu Engagement für den Umweltschutz. Mit eigens erstellten Filmen und Präsentationen bereiten Schülerinnen und Schüler ihr neu erworbenes Wissen über den Klimawandel auf. Anschließend geben sie es multimedial an Kinder und Jugendliche anderer Schulen weiter.
Ende März ist außerdem das Projekt #rucksackchallenge angelaufen. Dabei helfen Bamberger Schülerinnen und Schüler bei der Flüchtlingshilfe für die Ukraine, indem sie Schulsachen für die neuen Schülerinnen und Schüler sammeln und sortieren.
Bereits etablierte Angebote
Seit mehr als 15 Jahren organisiert die CariThek in Bamberg bereits ehrenamtliche Unterstützung für Kinder und Jugendliche. So helfen die Schülerpaten anderen Jugendlichen nicht nur beim Lernen, sondern sind ihnen auch im Alltag und beim Übergang in den Beruf eine Stütze. Das Jugend-Engagement-Förderprojekt Freiwilliges Soziales Schuljahr (FSSJ) ermöglicht es Schülerinnen und Schülern aller Schularten ab der 8. Klasse, sich ein Schuljahr lang ehrenamtlich zu betätigen. Dabei wird in Zusammenarbeit mit lokal tätigen sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen eine breite Palette von sozialen, kulturellen und ökologischen Einsatzmöglichkeiten angeboten.
Das könnte Sie auch interessieren...
Ehrung mit Brotteller und Verdienstmedaille
Diözesan-Caritasdirektor Helmar Fexer geht in Ruhestand
Diözesan-Caritasdirektor Helmar Fexer geht nach 40-jährigem Wirken für Kirche und Caritas in den Ruhestand. Zum Abschied erhielt er die Verdienstmedaille des Erzbistums Bamberg und die höchsten Auszeichnung der Caritas, den Brotteller.
Bei der offiziellen Verabschiedung am Dienstag, 22. März, im Bistumshaus St. Otto würdigte Erzbischof Dr. Ludwig Schick Fexers Verbundenheit mit den Menschen, die ohne die Hilfe anderer nicht zurechtkommen. Er habe für die Zukunft der Caritasverbände notwendige strukturelle Änderungen vorgenommen und dabei stets die ethischen Grundlagen hochgehalten.
Eva Maria Welskop-Deffaa. Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, erinnerte an die Zusammenarbeit in der Kommission Digitale Transformation der Caritas. Sie hob Zuversicht als ein Wesensmerkmal Fexers hervor.
Als Sprecher der Vorstände der 14 Caritasverbände im Erzbistum Bamberg lobte Michael Groß die „hohe persönliche Integrität“ von Helmar Fexer. Seine Amtsführung sei transparent und gerecht gewesen. Er habe die Gemeinsamkeit unter den Caritasverbänden gefördert und jeder davon habe seine Interessen einbringen können. Helmar Fexer habe sich Probleme erklären lassen, statt die eigene fertige Lösung „schon in der Tasche zu haben“.
Auch Weihbischof Herwig Gössl hatte bereits am Freitag bei der Verabschiedung durch die Aufsichtsräte des Diözesan-Caritasverbandes und der Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde das gute Miteinander betont. Nicht als Gegner, sondern gemeinsam mit den Kontrollorganen habe Fexer auf die Arbeit des Verbandes geschaut. Das Verbindende zu finden, sei sein Anliegen gewesen.
Mahnende Worte zum Abschied
In seinen Abschiedsworten betonte Helmar Fexer die vielen Freiheits- und Gestaltungsmöglichkeiten, die er beim Arbeitgeber Kirche gehabt habe. Dem eigenen Gewissen verpflichtet, sei Raum für strittige Debatten gewesen – über Sexualmoral, Rüstung, Ökologie oder Frömmigkeitsformen. „Es beschämt mich, dass andere Menschen in der Kirche Gewalt und Leid erfahren haben.“ Seine eigenen Enttäuschungen hätten aber nie mit der Kirche an sich zu tun gehabt. Sie galten ihm selbst und anderen als fehlbare Menschen.
Fexer dankte Kolleginnen und Kollegen, seinem Team, den Bischöfen, den Verantwortlichen in den Kreis-Caritasverbänden, den Aufsichtsräten und den früheren Diözesan-Caritasdirektoren für gutes Zusammenwirken, Unterstützung und menschliche Begegnungen. Für die Zukunft wünschte er den Mut, den sozialpolitischen Auftrag der Caritas wahrzunehmen.
Helmar Fexer begann seine berufliche Laufbahn 1982 im Erzbischöflichen Jugendamt. 1989 wechselte er zum Diözesan-Caritasverband. 1994 wurde der Sozialpädagoge Leiter der Abteilung Eingliederungs- und Gefährdetenhilfe, 1997 Stabsstellenleiter Hauptberufliche Sozialarbeit. 2001 übernahm er die Leitung des Bereichs Soziales. 2007 wurde er zugleich stellvertretender Diözesan-Caritasdirektor, nach der Satzungsreform 2016 stellvertretender Vorstandsvorsitzender. 2018 folgte er Gerhard Öhlein als Diözesan-Caritasdirektor und Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg.
Helmar Fexers Nachfolger steht bereits fest. Zum 1. April übernimmt der frühere Passauer Caritas-Direktor Michael Endres die Stelle Direktor des Caritasverbands für die Erzdiözese Bamberg.
Das könnte Sie auch interessieren...
Gegen Fachkräftemangel
Diözesan-Caritasverband fordert Bundesqualitätsgesetz für Kitas
Ein Bundesqualitätsgesetz für Kindertageseinrichtungen fordert der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg im Einklang mit zahlreichen anderen Organisationen. Das Gesetz soll länderübergreifend Standards festlegen. Die Unterstützer der Forderung sehen darin eine wichtige Maßnahme gegen den Fachkräftemangel in den Erziehungsberufen.
„Wie wichtig Kindertagesstätten sind, wurde in der Corona-Pandemie deutlich. Ohne Kinderbetreuung können Eltern ihrem Beruf nicht nachgehen“, sagt Hildegard Thoma, Referentin für Kindertagesbetreuung beim Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg. „Eltern benötigen daher dringend eine verlässliche, qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung mit ausreichendem und gut qualifiziertem Personal.“
Ein Problem besteht freilich darin, dass die Qualität der Betreuung regional schwankt. „In einem Bundesqualitätsgesetz würden für alle Länder Standards verbindlich geregelt, die wissenschaftlich begründet und unabhängig von der Haushaltslage definiert sind“, erläutert Thoma. „Qualität braucht einen fixen Rahmen und kostet Geld. Hier sind wir auf eine verlässliche und dauerhafte Unterstützung des Bundes angewiesen.“
Verbessertes Fachkraft-Kind-Verhältnis
Hildegard Thoma weist darauf hin, dass die Bürokratisierung und damit die Leitungsaufgaben in der Kindertagesbetreuung zugenommen haben: „Die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, das Managen von Krisen, die Entwicklung, Fortschreibung und Implementierung pädagogischer Konzepte, die Entwicklung der Qualität im Team, das Personalmanagement – all dies benötigt zunehmend mehr Zeit. Daher muss ein ausreichendes Zeitkontingent gesetzlich festgeschrieben werden.“ Daher fordert ein Positionspapier 20 Stunden pro Woche ausschließlich für Leitungsaufgaben und ein verbessertes Fachkraft-Kind-Verhältnis. Dieser Schlüssel soll 1:2 für unter Einjährige, 1:3 für Ein- bis Dreijährige, 1:8 für Dreijährige bis Kinder zum Schuleintritt und 1:10 für Kinder ab sechs Jahren betragen.
Das Positionspapier verfasst haben der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder, die Arbeiterwohlfahrt und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg sieht in einem Kita-Bundesqualitätsgesetz auch ein Mittel, dem wachsenden Fachkräftemangel zu begegnen. „Auch in unserer Diözese gibt es mittlerweile Kindertagesstätten, die die täglichen Öffnungszeiten reduzieren müssen, weil Personal fehlt“, sagt Hildegard Thoma. Der Zeitbedarf für Personalgewinnung habe enorm zugenommen. „Der Markt ist zu einem Markt der Bewerber geworden.“
Als Gründe sieht sie zu einem, dass die Fachkräfte der geburtenstarken Jahrgänge jetzt in Rente gehen. Davor habe die Politik die Augen verschlossen. Ein anderer wesentlicher Faktor sei, dass die Fachkräfte zu wenig Zeit für mittelbare Aufgaben haben: um die pädagogische Arbeit vor- und nachzubereiten, die Entwicklung der Kinder zu beobachten, die Arbeit zu dokumentieren, mit den Eltern zu sprechen und zusammenzuarbeiten, Kinder mit besonderen Bedürfnissen wie Sprachbarrieren oder drohender Behinderung zu betreuen. Auch für Fortbildung bleibe zu wenig Raum. „Das führt dazu, dass junge Beschäftigte die Kitas bald wieder verlassen und Fachkräfte in einen anderen Beruf wechseln oder deutlich vor Eintritt des Rentenalters aus dem Beruf ausscheiden“, hält Hildegard Thoma fest.
Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg fordert daher in Einklang mit den Verfassern des Positionspapiers, dass die Verabschiedung eines Bundesqualitätsgesetzes in der Koalitionsvereinbarung der neuen Bundesregierung verabredet wird.
Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg vertritt die Interessen von 240 Kindertagesstätten in Ober- und Mittelfranken.
Das könnte Sie auch interessieren...
„Der Caritas ein Gesicht geben“
Fotoausstellung im Domkreuzgang zu 100 Jahren Diözesan-Caritasverband Bamberg
Die Fotoausstellung „Der Caritas ein Gesicht geben“ ist ab kommendem Dienstag, dem 19. Oktober, im Domkreuzgang im Diözesanmuseum in Bamberg zu sehen. Sie ist ein Beitrag zum 100jährigen Jubiläum des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e.V.
Im Jahr 2021 feiert der Caritasverband Bamberg sein 100jähriges Gründungsjubiläum. Aus diesem Anlass haben der Fotograf Marcus Bauer und Horst Engelhardt, Referent für Caritas & Pastoral im Diözesan-Caritasverbandes Bamberg, die Idee einer Ausstellung entwickelt, die ab Dienstag im Domkreuzgang zu sehen ist.
Der Domkreuzgang ist Teil des Diözesanmuseums. Daher ist die Ausstellung zu dessen Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr zugänglich. Es ist der Eintritt für den Besuch des Diözesanmuseums zu entrichten.
Mit ihrem Lebensalter repräsentieren die Porträtierten 100 Jahre Caritas
Unter dem Motto „Der Caritas in der Erzdiözese Bamberg ein Gesicht geben” porträtieren 20 großformatige schwarz-weiß-Aufnahmen des Fotografen Marcus Bauer Mitarbeiter, Bewohner, Klienten, Ehrenamtliche und Schüler aus Einrichtungen und Diensten der Caritas aus dem gesamten Erzbistum Bamberg.
Mit ihrem Lebensalter repräsentieren die dargestellten Personen 100 Jahre Caritas. Die100- jährige Ella P. aus dem St. Martin-Caritas-Altenheim in Bayreuth und die 1‑jährige Julia, Krippenkind in der Caritas-Kindertagesstätte „Kreuzberg“ in Altenkunstadt, bilden den Rahmen für 18 weitere Porträts von Menschen, die stellvertretend stehen für die Vielfalt und das Engagement christlicher Nächstenliebe.
In Kurz-Interviews erzählen die Porträtierten „ihre Geschichte“ mit der Caritas. Diese Interviews sind als Tonaufnahmen ins Internet gestellt; mit Hilfe von QR-Codes auf den Bildtafeln können sie mit dem Smartphone aufgerufen werden. Auf diese Weise geben die Menschen der Caritas ein Gesicht und die Caritas gibt den Menschen Gesicht und damit Unterstützung, Wert und Würde.
Die Fotoausstellung „Der Caritas ein Gesicht geben“ ist bis 14. November im Domkreuzgang zu besichtigen. Danach wandert sie an weitere Orte in Ober- und Mittelfranken.
In einer digitalisierten Welt Teilhabe fördern
Am 3. Oktober findet Caritas-Kollekte im Erzbistum Bamberg statt
An diesem Sonntag findet im Erzbistum Bamberg in den katholischen Gottesdiensten die Caritas-Kollekte statt. Die Gläubigen werden um Spenden für die karitative und soziale Arbeit gebeten.
Der Gottesdienstkollekte kommt eine besondere Bedeutung zu, da wegen der Corona-Pandemie bei der seit Montag laufenden Caritas-Sammlung vielerorts keine Ehrenamtlichen an die Haustüren gingen. Stattdessen verteilen die Pfarreien Flyer mit angehängtem Zahlschein oder Spendentütchen in die Briefkästen der Haushalte.
Besondere Aufmerksamkeit widmet die Caritas-Sammlung in diesem Jahr dem Projekt „Digitale Bildung und Teilhabe“. Es will Menschen, denen der Zugang zu digitalen Angeboten erschwert ist, die Nutzung erleichtern. Dazu fördert das Projekt Maßnahmen vor Ort, die Kreis-Caritasverbände, Fachverbände der Caritas oder Pfarreien entwickelt haben. 80 Prozent seines Anteils am Ertrag der beiden Sammlungen 2021 wird der Diözesan-Caritasverband Bamberg in das Projekt geben.
Zwölf Maßnahmen wurden bereits mit einem Gesamtbetrag von rund 42.000 Euro gefördert. Sie sind in Bamberg, Cadolzburg, Coburg, Erlangen, Fürth, Kronach, Lisberg und Veitsbronn sowie im Landkreis Nürnberger Land angesiedelt; zwei Maßnahmen beziehen sich auf Oberfranken. Die Maßnahmen bieten Schulungen im Umgang mit PC und Internet, stellen Geräte zur Verfügung oder vernetzen Berater und Klienten oder Ehrenamtliche untereinander.
Im November wird eine Jury in einer zweiten Antragsrunde weitere Maßnahmen auswählen.
Mehr Informationen zum Projekt finden sich auf https://caritas100.de/spenden/jubilaeumsspende/