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„Dass es in der Pfle­ge nicht mehr fünf vor, son­dern fünf nach zwölf ist, ist kei­ne Frage“

Neu­struk­tu­rie­rung Pfle­ge in Caritas-Altenhilfeeinrichtungen

Neue Zei­ten sol­len in der Pfle­ge anbre­chen. Die Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de hat ein Kon­zept ent­wi­ckelt, das Pfle­ge indi­vi­du­el­ler und attrak­ti­ver machen soll – für Bewoh­ne­rIn­nen und Mit­ar­bei­ten­de. In einem Pilot­pro­jekt plant der Trä­ger, das neue Kon­zept schritt­wei­se in sei­nen 15 Alten­hei­men umzu­set­zen. Kern der neu­en Arbeits­wei­se soll sein, Bewoh­ne­rIn­nen und ihre indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se und Wün­sche mehr in den Mit­tel­punkt der Pfle­ge zu stellen.

„Wenn die Poli­tik uns kei­ne Lösun­gen gibt, schau­en wir sel­ber, was wir tun kön­nen“, sagt Bar­ba­ra Blecha, Lei­te­rin der Cari­tas-Alten­hil­feein­rich­tung St. Otto. Zusam­men mit Pro­jekt­lei­ter Sascha Rei­chel und Joa­chim Geb­hardt vom Cari­tas-Mar­ke­ting ist sie Teil eines Teams, das die neue Orga­ni­sa­ti­on in den Hei­men der Cari­tas gGmbH umsetzt. Demo­gra­fi­scher Wan­del, Per­so­nal­man­gel in der Pfle­ge und die gleich­zei­ti­ge hohe Nach­fra­ge nach Pfle­ge­plät­zen waren Anlass, die­sen Schritt zu unter­neh­men. Wir haben Bar­ba­ra Blecha, Sascha Rei­chel und Joa­chim Geb­hardt zum Inter­view getroffen.

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Von links Sascha Rei­chel, Bar­ba­ra Blecha, Joa­chim Geb­hardt, Foto: S. Quenzer
War­um haben Sie sich ent­schie­den, die Arbeits­wei­se in Ihren Ein­rich­tun­gen neu zu organisieren?

Sascha Rei­chel: Die Orga­ni­sa­ti­ons­kon­zep­te von Alten­hei­men mit ihren Wohn­be­rei­chen und Schicht­sys­te­men funk­tio­nie­ren nicht mehr. Die Pan­de­mie hat ver­stärkt gezeigt, wel­che Schwach­stel­len es gibt: Zu wenig Per­so­nal, zu vie­le Aus­fäl­le und gesetz­li­che Auf­la­gen. Die Pfle­ge ist ein sehr regu­lier­ter Bereich. Zum Bei­spiel muss jede zwei­te Pfle­ge­kraft eine Fach­kraft sein. Das lässt sich auf­grund des Per­so­nal­man­gels nicht immer sicher­stel­len und dar­um kön­nen wir Pfle­ge­plät­ze, die frei sind, manch­mal nicht belegen.

Bar­ba­ra Blecha: Außer­dem hat unse­re Kli­en­tel sich ver­än­dert. Vor zehn oder 15 Jah­ren sind unse­re Bewoh­ne­rIn­nen beim Ein­zug teil­wei­se noch mit dem Auto vor­ge­fah­ren, mit der Tasche unter dem Arm her­ein­spa­ziert. Heu­te zie­hen immer mehr Men­schen bei uns ein, die extrem pfle­ge­be­dürf­tig sind.

Joa­chim Geb­hardt: Der Poli­tik ist klar, dass das Pfle­ge­sys­tem so nicht mehr funk­tio­niert und sucht nach Lösun­gen. Eine Erleich­te­rung wird es ab Juli 2023 geben. Dann kön­nen wir deut­lich mehr Pfle­ge­hel­fer ein­set­zen, die die Fach­kräf­te entlasten.

Was macht das neue Pfle­ge­kon­zept der Cari­tas in Bam­berg aus?

Bar­ba­ra Blecha: Mit unse­rem Kon­zept betrach­ten wir die Bewoh­ne­rIn­nen ganz in ihrer Indi­vi­dua­li­tät und rich­ten die Pfle­ge dar­an aus. Jeder bringt sei­ne eige­ne Geschich­te mit. Wenn wir die Bio­gra­fien der Bewoh­ne­rIn­nen ken­nen und wis­sen, was die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se und Wün­sche sind, kön­nen wir bes­ser auf die Per­so­nen ein­ge­hen. Es kann zum Bei­spiel sein, dass ein Bewoh­ner um 6 Uhr auf­ste­hen möch­te, weil er es schon immer so gemacht hat, ein ande­rer aber bis 10 Uhr schla­fen will. Auch beim Essen und bei den Frei­zeit-Akti­vi­tä­ten kön­nen so ganz unter­schied­li­che Tages­ab­läu­fe entstehen.

Und wie wird das in der Orga­ni­sa­ti­on abgebildet?

Sascha Rei­chel: Klei­ne Teams, die aus Mit­ar­bei­ten­den der Pfle­ge, der Haus­wirt­schaft und der Betreu­ung bestehen, for­mie­ren sich um die Bewoh­ne­rIn­nen. Sie ken­nen die Per­son genau und wis­sen, was sie braucht. Jeder Mit­ar­bei­ten­de kommt mit sei­nen Kom­pe­ten­zen an die Stel­le, an der sie oder er gebraucht wird. Es wird für jede Bewoh­ne­rin und jeden Bewoh­ner eine zuge­ord­ne­te Pfle­ge­fach­kraft geben, die Ansprech­per­son für alle per­sön­li­chen und pfle­ge­ri­schen Belan­ge ist. Dies orga­ni­sa­to­risch abzu­bil­den, ist ein lan­ger Pro­zess, den alle Mit­ar­bei­ten­den selbst gestal­ten sol­len. Natür­lich wer­den sie dafür in vie­len Schu­lun­gen und Work­shops umfas­send qua­li­fi­ziert. Dazu geben wir uns drei Jah­re Zeit.

Wie­so fan­gen Sie mit der neu­en Orga­ni­sa­ti­on erst jetzt an, wenn der Pfle­ge­not­stand schon län­ger bekannt ist?

Bar­ba­ra Blecha: Weil wir auf­grund einer neu­en Per­so­nal­si­tua­ti­on jetzt die Chan­ce dazu haben. Im Juli 2023 wird es eine neue Per­so­nal­be­mes­sungs­grund­la­ge geben, durch die Pfle­ge­fach­hel­fer ver­mehrt ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Dass es in der Pfle­ge aber nicht mehr fünf vor, son­dern fünf nach zwölf ist, ist kei­ne Fra­ge. Jetzt müs­sen wir es angehen.

Wür­den Sie es der­zeit emp­feh­len, sich, wenn man pfle­ge­be­dürf­tig wird, in eine Pfle­ge­ein­rich­tung zu bege­ben oder soll­te man sich, wenn es geht, bes­ser zuhau­se pfle­gen lassen?

Bar­ba­ra Blecha: Man­che alten Men­schen sind zuhau­se, sit­zen aber im zehn­ten Stock eines Hoch­hau­ses, den gan­zen Tag allei­ne. Ist das Lebens­qua­li­tät? Was ist das Schwie­ri­ge dar­an, in eine Pfle­ge­ein­rich­tung zu gehen, wo es eine Rund­um-Ver­sor­gung gibt und die Ange­hö­ri­gen wis­sen, dass es den Pfle­ge­be­dürf­ti­gen gut geht? Ich den­ke also, dass eine Pfle­ge­ein­rich­tung eine sehr gute Alter­na­ti­ve zur häus­li­chen Pfle­ge ist.

Joa­chim Geb­hardt: Die Poli­tik pro­pa­giert zwar „ambu­lant vor sta­tio­när“, aber das passt nicht für alle pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen. Wenn jemand zuhau­se von einem ambu­lan­ten Dienst gepflegt wer­den kann, ist es natür­lich in Ord­nung. Aber oft geht das irgend­wann nicht mehr und dann ist man froh, wenn es sta­tio­nä­re Ein­rich­tun­gen gibt, die ein neu­es Zuhau­se bie­ten. Man­che Leu­te blü­hen in einer Ein­rich­tung noch­mal rich­tig auf.

Wie hängt die Neu­struk­tu­rie­rung mit den Umbau­ar­bei­ten, die Sie der­zeit an St. Otto unter­neh­men, zusammen?

Bar­ba­ra Blecha: Grund­sätz­lich hat der Umbau nichts mit der neu­en Orga­ni­sa­ti­on zu tun. Die bau­li­chen Ände­run­gen und Erwei­te­run­gen, die wir zur­zeit an St. Otto vor­neh­men, fal­len aber zeit­lich mit der Neu­or­ga­ni­sa­ti­on zusam­men. Das Pro­jekt geht über drei Jah­re und unge­fähr genau­so lan­ge dau­ert die Bau­zeit am Otto­heim noch an. Dass wir durch den Umbau mehr Ein­zel­zim­mer haben wer­den, passt sehr gut zu unse­rer neu­en Orga­ni­sa­ti­on. Es trifft sich einfach.

Wie kann man die Attrak­ti­vi­tät des Pfle­ge­be­rufs steigern?

Bar­ba­ra Blecha: Wenn es Spaß macht, bei uns zu arbei­ten, weil wir ein neu­ar­ti­ges Arbeits­um­feld und ‑kli­ma schaf­fen, mit klei­ne­ren Grup­pen, in denen die Mit­ar­bei­ter ihre Kom­pe­ten­zen bes­ser ein­brin­gen kön­nen, kann das ein Grund sein, zu uns zu kom­men. Außer­dem bil­den wir auch aus. Allein in St. Otto haben wir der­zeit 16 Azu­bis. Unser Ziel dabei ist, die nach der Aus­bil­dung zu behal­ten und an uns zu bin­den. Der Pfle­ge­be­ruf ist viel mehr als den gan­zen Tag alte Leu­te zu waschen. Er hat viel mit Kom­mu­ni­ka­ti­on und Mit­den­ken zu tun, mit Fach­wis­sen und Kom­pe­ten­zen. Der Pfle­ge­be­ruf bringt viel mehr mit als das, was nach außen hin wahr­ge­nom­men wird.

Sascha Rei­chel: Ich bin seit 20 Jah­ren in der Pfle­ge. In die­ser Zeit haben wir einen Image­wech­sel lei­der nicht geschafft. Aber auch das ver­su­chen wir jetzt, mit unse­rer neu­en Orga­ni­sa­ti­on zu ändern.

Betreu­ung in Ganztagesschulen

OGTS-Qua­li­fi­zie­rung der Caritas

Die Betreu­ung von Schü­le­rin­nen und Schü­lern in Offe­nen Ganz­ta­ges­schu­len (OGTS) ist eine Auf­ga­be, für die moti­vier­tes und qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal nötig ist. Zehn Mit­ar­bei­ten­de aus offe­nen Ganz­tags­klas­sen haben Ende Mai eine Qua­li­fi­zie­rung zur OGTS-Koor­di­na­to­rin bezie­hungs­wei­se zum ‑Koor­di­na­tor abgeschlossen.

Am 25. Mai erhiel­ten die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten ihre Urkun­den zur Qua­li­fi­zie­rung als „OGTS-Koordinator*in in offe­nen Ganz­tags­an­ge­bo­ten“ in Wal­len­fels. Die Qua­li­fi­zie­rung unter­nahm der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg in Koope­ra­ti­on mit dem Cari­tas­ver­band Kronach.

Bei der Ver­ab­schie­dung der Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten ver­deut­lich­te Ste­phan See­ger, Abtei­lungs­lei­ter im Bereich Per­so­nal­po­li­tik beim Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band Bam­berg, die Wich­tig­keit einer sol­chen Qualifizierung.

„Im Gegen­satz zur Betreu­ung von Schul­kin­dern in Kin­der­hor­ten sind offe­ne Ganz­tags­schul­an­ge­bo­te finan­zi­ell und orga­ni­sa­to­risch deut­lich schlech­ter gestellt. Umso wich­ti­ger ist es, dass das Per­so­nal in die­sem Bereich eine gute Qua­li­fi­zie­rung erhält, um die viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben meis­tern zu kön­nen. Zu hof­fen bleibt, dass das bal­di­ge Recht auf Ganz­tags­be­treu­ung auch für Schul­kin­der mit einer Ver­bes­se­rung der Rah­men­be­din­gun­gen für offe­ne Ganz­tags­klas­sen einhergeht.“

Cor­ne­lia Thron, geschäfts­füh­ren­der Vor­stand beim Cari­tas­ver­band Kro­nach, dank­te allen Betei­lig­ten, dass mit der Qua­li­fi­zie­rung bereits der drit­te OGTS-Kurs durch­ge­führt wer­den konnte.

Das Dozen­ten­team Tan­ja Sip­pel und Ralf Knö­chel hob bei der Aus­ga­be der Zer­ti­fi­ka­te die hohe Moti­va­ti­on und den teil­wei­se sehr gro­ßen Erfah­rungs­schatz der Teil­neh­men­den her­vor. Die Fort­bil­dungs­ta­ge konn­ten größ­ten­teils in Prä­senz, teil­wei­se wegen Coro­na auch in digi­ta­ler Form stattfinden.

Neue Anlauf­stel­le „Ler­nen durch Engagement“

CariThek stärkt Zusam­men­ar­beit von Schu­len und Zivilgesellschaft

Seit März ist das Bam­ber­ger Frei­wil­li­gen­zen­trum CariThek Teil des Netz­werks „Anlauf­stel­len für Bil­dung und Bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment (BE)“ in Bay­ern. Das Pro­gramm „AUF!leben“ der Deut­schen Kin­der- und Jugend­stif­tung (DKJS) und der Bund ermög­li­chen dies durch eine För­de­rung. Im Rah­men des Pro­gramms möch­te die CariThek ihre Ange­bo­te für Schü­le­rin­nen und Schü­ler deut­lich aus­bau­en. Dadurch will es das Frei­wil­li­gen­zen­trum Kin­dern und Jugend­li­chen auch erleich­tern, die Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie zu bewäl­ti­gen und All­tags­struk­tu­ren zurückzugewinnen.

Neben Lern­hil­fen für den Schul­all­tag orga­ni­siert die CariThek im Rah­men von „AUF!leben“ Schul- und Uni­ver­si­täts­pro­jek­te mit dem Schwer­punkt „Ler­nen durch Enga­ge­ment“. Die­se sind auch als Ser­vice Lear­ning bekannt. Die Pro­jek­te sol­len sozia­les Ler­nen und Erfah­run­gen außer­halb des Unter­richts stär­ken. Das Beson­de­re am „Ler­nen durch Enga­ge­ment“ ist, dass Schü­le­rin­nen, Schü­ler oder Stu­die­ren­de direkt mit einer loka­len Initia­ti­ve oder einem Ver­ein in Berüh­rung kom­men und ganz prak­tisch in der Zivil­ge­sell­schaft tätig werden.

„AUF!leben“ freut sich daher über Leh­re­rin­nen und Leh­rer, die in the­ma­ti­scher Anbin­dung an den Lehr­plan mit ihren Klas­sen in Stadt und Land­kreis aktiv wer­den wol­len. Gesucht wer­den zudem neue ehren­amt­li­che „Schul­be­glei­ter“, die Ser­vice Lear­ning-Pro­jek­te für Schul­klas­sen orga­ni­sie­ren und veranstalten.

Als Ansprech­part­ner für das Ser­vice Lear­ning im Raum Bam­berg steht ab sofort David Klanke in der CariThek zur Ver­fü­gung. Regel­mä­ßi­ge Aus­tausch­tref­fen der mög­li­chen Akteu­re im Bereich des Ser­vice Lear­nings sind bereits in Planung.

Mit „Fri­days for Facts“ hat das Kai­ser Hein­rich Gym­na­si­um in Bam­berg bereits ein Ser­vice Lear­ning Pro­jekt eta­bliert. Dabei führt der Mathe­ma­tik­un­ter­richt zu Enga­ge­ment für den Umwelt­schutz. Mit eigens erstell­ten Fil­men und Prä­sen­ta­tio­nen berei­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler ihr neu erwor­be­nes Wis­sen über den Kli­ma­wan­del auf. Anschlie­ßend geben sie es mul­ti­me­di­al an Kin­der und Jugend­li­che ande­rer Schu­len weiter.

Ende März ist außer­dem das Pro­jekt #ruck­sack­chal­len­ge ange­lau­fen. Dabei hel­fen Bam­ber­ger Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei der Flücht­lings­hil­fe für die Ukrai­ne, indem sie Schul­sa­chen für die neu­en Schü­le­rin­nen und Schü­ler sam­meln und sortieren.

Bereits eta­blier­te Angebote

Seit mehr als 15 Jah­ren orga­ni­siert die CariThek in Bam­berg bereits ehren­amt­li­che Unter­stüt­zung für Kin­der und Jugend­li­che. So hel­fen die Schü­ler­pa­ten ande­ren Jugend­li­chen nicht nur beim Ler­nen, son­dern sind ihnen auch im All­tag und beim Über­gang in den Beruf eine Stüt­ze. Das Jugend-Enga­ge­ment-För­der­pro­jekt Frei­wil­li­ges Sozia­les Schul­jahr (FSSJ) ermög­licht es Schü­le­rin­nen und Schü­lern aller Schul­ar­ten ab der 8. Klas­se, sich ein Schul­jahr lang ehren­amt­lich zu betä­ti­gen. Dabei wird in Zusam­men­ar­beit mit lokal täti­gen sozia­len und gemein­nüt­zi­gen Ein­rich­tun­gen, Ver­bän­den und Ver­ei­nen eine brei­te Palet­te von sozia­len, kul­tu­rel­len und öko­lo­gi­schen Ein­satz­mög­lich­kei­ten angeboten.

Ehrung mit Brot­tel­ler und Verdienstmedaille

Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­tor Hel­mar Fexer geht in Ruhestand

Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­tor Hel­mar Fexer geht nach 40-jäh­ri­gem Wir­ken für Kir­che und Cari­tas in den Ruhe­stand. Zum Abschied erhielt er die Ver­dienst­me­dail­le des Erz­bis­tums Bam­berg und die höchs­ten Aus­zeich­nung der Cari­tas, den Brotteller.

Bei der offi­zi­el­len Ver­ab­schie­dung am Diens­tag, 22. März, im Bis­tums­haus St. Otto wür­dig­te Erz­bi­schof Dr. Lud­wig Schick Fexers Ver­bun­den­heit mit den Men­schen, die ohne die Hil­fe ande­rer nicht zurecht­kom­men. Er habe für die Zukunft der Cari­tas­ver­bän­de not­wen­di­ge struk­tu­rel­le Ände­run­gen vor­ge­nom­men und dabei stets die ethi­schen Grund­la­gen hochgehalten.

Eva Maria Wel­skop-Def­faa. Prä­si­den­tin des Deut­schen Cari­tas­ver­ban­des, erin­ner­te an die Zusam­men­ar­beit in der Kom­mis­si­on Digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on der Cari­tas. Sie hob Zuver­sicht als ein Wesens­merk­mal Fexers hervor.

Als Spre­cher der Vor­stän­de der 14 Cari­tas­ver­bän­de im Erz­bis­tum Bam­berg lob­te Micha­el Groß die „hohe per­sön­li­che Inte­gri­tät“ von Hel­mar Fexer. Sei­ne Amts­füh­rung sei trans­pa­rent und gerecht gewe­sen. Er habe die Gemein­sam­keit unter den Cari­tas­ver­bän­den geför­dert und jeder davon habe sei­ne Inter­es­sen ein­brin­gen kön­nen. Hel­mar Fexer habe sich Pro­ble­me erklä­ren las­sen, statt die eige­ne fer­ti­ge Lösung „schon in der Tasche zu haben“.

Auch Weih­bi­schof Her­wig Gössl hat­te bereits am Frei­tag bei der Ver­ab­schie­dung durch die Auf­sichts­rä­te des Diö­ze­san-Cari­tas­ver­ban­des und der Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de das gute Mit­ein­an­der betont. Nicht als Geg­ner, son­dern gemein­sam mit den Kon­troll­orga­nen habe Fexer auf die Arbeit des Ver­ban­des geschaut. Das Ver­bin­den­de zu fin­den, sei sein Anlie­gen gewesen.

Mah­nen­de Wor­te zum Abschied

In sei­nen Abschieds­wor­ten beton­te Hel­mar Fexer die vie­len Frei­heits- und Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten, die er beim Arbeit­ge­ber Kir­che gehabt habe. Dem eige­nen Gewis­sen ver­pflich­tet, sei Raum für strit­ti­ge Debat­ten gewe­sen – über Sexu­al­mo­ral, Rüs­tung, Öko­lo­gie oder Fröm­mig­keits­for­men. „Es beschämt mich, dass ande­re Men­schen in der Kir­che Gewalt und Leid erfah­ren haben.“ Sei­ne eige­nen Ent­täu­schun­gen hät­ten aber nie mit der Kir­che an sich zu tun gehabt. Sie gal­ten ihm selbst und ande­ren als fehl­ba­re Menschen.

Fexer dank­te Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, sei­nem Team, den Bischö­fen, den Ver­ant­wort­li­chen in den Kreis-Cari­tas­ver­bän­den, den Auf­sichts­rä­ten und den frü­he­ren Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­to­ren für gutes Zusam­men­wir­ken, Unter­stüt­zung und mensch­li­che Begeg­nun­gen. Für die Zukunft wünsch­te er den Mut, den sozi­al­po­li­ti­schen Auf­trag der Cari­tas wahrzunehmen.

Hel­mar Fexer begann sei­ne beruf­li­che Lauf­bahn 1982 im Erz­bi­schöf­li­chen Jugend­amt. 1989 wech­sel­te er zum Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band. 1994 wur­de der Sozi­al­päd­ago­ge Lei­ter der Abtei­lung Ein­glie­de­rungs- und Gefähr­de­ten­hil­fe, 1997 Stabs­stel­len­lei­ter Haupt­be­ruf­li­che Sozi­al­ar­beit. 2001 über­nahm er die Lei­tung des Bereichs Sozia­les. 2007 wur­de er zugleich stell­ver­tre­ten­der Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­tor, nach der Sat­zungs­re­form 2016 stell­ver­tre­ten­der Vor­stands­vor­sit­zen­der. 2018 folg­te er Ger­hard Öhlein als Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­tor und Vor­stands­vor­sit­zen­der des Cari­tas­ver­ban­des für die Erz­diö­ze­se Bamberg.

Hel­mar Fexers Nach­fol­ger steht bereits fest. Zum 1. April über­nimmt der frü­he­re Pas­sau­er Cari­tas-Direk­tor Micha­el End­res die Stel­le Direk­tor des Cari­tas­ver­bands für die Erz­diö­ze­se Bamberg.

Gegen Fach­kräf­te­man­gel

Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band for­dert Bun­des­qua­li­täts­ge­setz für Kitas

Ein Bun­des­qua­li­täts­ge­setz für Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen for­dert der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg im Ein­klang mit zahl­rei­chen ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen. Das Gesetz soll län­der­über­grei­fend Stan­dards fest­le­gen. Die Unter­stüt­zer der For­de­rung sehen dar­in eine wich­ti­ge Maß­nah­me gegen den Fach­kräf­te­man­gel in den Erziehungsberufen.

„Wie wich­tig Kin­der­ta­ges­stät­ten sind, wur­de in der Coro­na-Pan­de­mie deut­lich. Ohne Kin­der­be­treu­ung kön­nen Eltern ihrem Beruf nicht nach­ge­hen“, sagt Hil­de­gard Tho­ma, Refe­ren­tin für Kin­der­ta­ges­be­treu­ung beim Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg. „Eltern benö­ti­gen daher drin­gend eine ver­läss­li­che, qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Kin­der­ta­ges­be­treu­ung mit aus­rei­chen­dem und gut qua­li­fi­zier­tem Personal.“

Ein Pro­blem besteht frei­lich dar­in, dass die Qua­li­tät der Betreu­ung regio­nal schwankt. „In einem Bun­des­qua­li­täts­ge­setz wür­den für alle Län­der Stan­dards ver­bind­lich gere­gelt, die wis­sen­schaft­lich begrün­det und unab­hän­gig von der Haus­halts­la­ge defi­niert sind“, erläu­tert Tho­ma. „Qua­li­tät braucht einen fixen Rah­men und kos­tet Geld. Hier sind wir auf eine ver­läss­li­che und dau­er­haf­te Unter­stüt­zung des Bun­des angewiesen.“


Ver­bes­ser­tes Fachkraft-Kind-Verhältnis

Hil­de­gard Tho­ma weist dar­auf hin, dass die Büro­kra­ti­sie­rung und damit die Lei­tungs­auf­ga­ben in der Kin­der­ta­ges­be­treu­ung zuge­nom­men haben: „Die Umset­zung gesetz­li­cher Vor­ga­ben, das Mana­gen von Kri­sen, die Ent­wick­lung, Fort­schrei­bung und Imple­men­tie­rung päd­ago­gi­scher Kon­zep­te, die Ent­wick­lung der Qua­li­tät im Team, das Per­so­nal­ma­nage­ment – all dies benö­tigt zuneh­mend mehr Zeit. Daher muss ein aus­rei­chen­des Zeit­kon­tin­gent gesetz­lich fest­ge­schrie­ben wer­den.“ Daher for­dert ein Posi­ti­ons­pa­pier 20 Stun­den pro Woche aus­schließ­lich für Lei­tungs­auf­ga­ben und ein ver­bes­ser­tes Fach­kraft-Kind-Ver­hält­nis. Die­ser Schlüs­sel soll 1:2 für unter Ein­jäh­ri­ge, 1:3 für Ein- bis Drei­jäh­ri­ge, 1:8 für Drei­jäh­ri­ge bis Kin­der zum Schul­ein­tritt und 1:10 für Kin­der ab sechs Jah­ren betragen.

Das Posi­ti­ons­pa­pier ver­fasst haben der Ver­band Katho­li­scher Tages­ein­rich­tun­gen für Kin­der, die Arbei­ter­wohl­fahrt und die Gewerk­schaft Erzie­hung und Wissenschaft.

Der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg sieht in einem Kita-Bun­des­qua­li­täts­ge­setz auch ein Mit­tel, dem wach­sen­den Fach­kräf­te­man­gel zu begeg­nen. „Auch in unse­rer Diö­ze­se gibt es mitt­ler­wei­le Kin­der­ta­ges­stät­ten, die die täg­li­chen Öff­nungs­zei­ten redu­zie­ren müs­sen, weil Per­so­nal fehlt“, sagt Hil­de­gard Tho­ma. Der Zeit­be­darf für Per­so­nal­ge­win­nung habe enorm zuge­nom­men. „Der Markt ist zu einem Markt der Bewer­ber geworden.“

Als Grün­de sieht sie zu einem, dass die Fach­kräf­te der gebur­ten­star­ken Jahr­gän­ge jetzt in Ren­te gehen. Davor habe die Poli­tik die Augen ver­schlos­sen. Ein ande­rer wesent­li­cher Fak­tor sei, dass die Fach­kräf­te zu wenig Zeit für mit­tel­ba­re Auf­ga­ben haben: um die päd­ago­gi­sche Arbeit vor- und nach­zu­be­rei­ten, die Ent­wick­lung der Kin­der zu beob­ach­ten, die Arbeit zu doku­men­tie­ren, mit den Eltern zu spre­chen und zusam­men­zu­ar­bei­ten, Kin­der mit beson­de­ren Bedürf­nis­sen wie Sprach­bar­rie­ren oder dro­hen­der Behin­de­rung zu betreu­en. Auch für Fort­bil­dung blei­be zu wenig Raum. „Das führt dazu, dass jun­ge Beschäf­tig­te die Kitas bald wie­der ver­las­sen und Fach­kräf­te in einen ande­ren Beruf wech­seln oder deut­lich vor Ein­tritt des Ren­ten­al­ters aus dem Beruf aus­schei­den“, hält Hil­de­gard Tho­ma fest.

Der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg for­dert daher in Ein­klang mit den Ver­fas­sern des Posi­ti­ons­pa­piers, dass die Ver­ab­schie­dung eines Bun­des­qua­li­täts­ge­set­zes in der Koali­ti­ons­ver­ein­ba­rung der neu­en Bun­des­re­gie­rung ver­ab­re­det wird.

Der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg ver­tritt die Inter­es­sen von 240 Kin­der­ta­ges­stät­ten in Ober- und Mittelfranken.

„Der Cari­tas ein Gesicht geben“

Foto­aus­stel­lung im Dom­kreuz­gang zu 100 Jah­ren Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band Bamberg

Die Foto­aus­stel­lung „Der Cari­tas ein Gesicht geben“ ist ab kom­men­dem Diens­tag, dem 19. Okto­ber, im Dom­kreuz­gang im Diö­ze­san­mu­se­um in Bam­berg zu sehen. Sie ist ein Bei­trag zum 100jährigen Jubi­lä­um des Cari­tas­ver­ban­des für die Erz­diö­ze­se Bam­berg e.V.

Im Jahr 2021 fei­ert der Cari­tas­ver­band Bam­berg sein 100jähriges Grün­dungs­ju­bi­lä­um. Aus die­sem Anlass haben der Foto­graf Mar­cus Bau­er und Horst Engel­hardt, Refe­rent für Cari­tas & Pas­to­ral im Diö­ze­san-Cari­tas­ver­ban­des Bam­berg, die Idee einer Aus­stel­lung ent­wi­ckelt, die ab Diens­tag im Dom­kreuz­gang zu sehen ist.

Der Dom­kreuz­gang ist Teil des Diö­ze­san­mu­se­ums. Daher ist die Aus­stel­lung zu des­sen Öff­nungs­zei­ten von Diens­tag bis Sonn­tag von 10 bis 17 Uhr zugäng­lich. Es ist der Ein­tritt für den Besuch des Diö­ze­san­mu­se­ums zu entrichten.


Mit ihrem Lebens­al­ter reprä­sen­tie­ren die Por­trä­tier­ten 100 Jah­re Caritas

Unter dem Mot­to „Der Cari­tas in der Erz­diö­ze­se Bam­berg ein Gesicht geben” por­trä­tie­ren 20 groß­for­ma­ti­ge schwarz-weiß-Auf­nah­men des Foto­gra­fen Mar­cus Bau­er Mit­ar­bei­ter, Bewoh­ner, Kli­en­ten, Ehren­amt­li­che und Schü­ler aus Ein­rich­tun­gen und Diens­ten der Cari­tas aus dem gesam­ten Erz­bis­tum Bamberg.

Mit ihrem Lebens­al­ter reprä­sen­tie­ren die dar­ge­stell­ten Per­so­nen 100 Jah­re Cari­tas. Die100- jäh­ri­ge Ella P. aus dem St. Mar­tin-Cari­tas-Alten­heim in Bay­reuth und die 1‑jährige Julia, Krip­pen­kind in der Cari­tas-Kin­der­ta­ges­stät­te „Kreuz­berg“ in Alten­kunst­adt, bil­den den Rah­men für 18 wei­te­re Por­träts von Men­schen, die stell­ver­tre­tend ste­hen für die Viel­falt und das Enga­ge­ment christ­li­cher Nächstenliebe.

In Kurz-Inter­views erzäh­len die Por­trä­tier­ten „ihre Geschich­te“ mit der Cari­tas. Die­se Inter­views sind als Ton­auf­nah­men ins Inter­net gestellt; mit Hil­fe von QR-Codes auf den Bild­ta­feln kön­nen sie mit dem Smart­pho­ne auf­ge­ru­fen wer­den. Auf die­se Wei­se geben die Men­schen der Cari­tas ein Gesicht und die Cari­tas gibt den Men­schen Gesicht und damit Unter­stüt­zung, Wert und Würde.

Die Foto­aus­stel­lung „Der Cari­tas ein Gesicht geben“ ist bis 14. Novem­ber im Dom­kreuz­gang zu besich­ti­gen. Danach wan­dert sie an wei­te­re Orte in Ober- und Mittelfranken.

In einer digi­ta­li­sier­ten Welt Teil­ha­be fördern

Am 3. Okto­ber fin­det Cari­tas-Kol­lek­te im Erz­bis­tum Bam­berg statt

An die­sem Sonn­tag fin­det im Erz­bis­tum Bam­berg in den katho­li­schen Got­tes­diens­ten die Cari­tas-Kol­lek­te statt. Die Gläu­bi­gen wer­den um Spen­den für die kari­ta­ti­ve und sozia­le Arbeit gebeten.

Der Got­tes­dienst­kol­lek­te kommt eine beson­de­re Bedeu­tung zu, da wegen der Coro­na-Pan­de­mie bei der seit Mon­tag lau­fen­den Cari­tas-Samm­lung vie­ler­orts kei­ne Ehren­amt­li­chen an die Haus­tü­ren gin­gen. Statt­des­sen ver­tei­len die Pfar­rei­en Fly­er mit ange­häng­tem Zahl­schein oder Spen­den­tüt­chen in die Brief­käs­ten der Haushalte.

Beson­de­re Auf­merk­sam­keit wid­met die Cari­tas-Samm­lung in die­sem Jahr dem Pro­jekt „Digi­ta­le Bil­dung und Teil­ha­be“. Es will Men­schen, denen der Zugang zu digi­ta­len Ange­bo­ten erschwert ist, die Nut­zung erleich­tern. Dazu för­dert das Pro­jekt Maß­nah­men vor Ort, die Kreis-Cari­tas­ver­bän­de, Fach­ver­bän­de der Cari­tas oder Pfar­rei­en ent­wi­ckelt haben. 80 Pro­zent sei­nes Anteils am Ertrag der bei­den Samm­lun­gen 2021 wird der Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band Bam­berg in das Pro­jekt geben.

Zwölf Maß­nah­men wur­den bereits mit einem Gesamt­be­trag von rund 42.000 Euro geför­dert. Sie sind in Bam­berg, Cadolz­burg, Coburg, Erlan­gen, Fürth, Kro­nach, Lis­berg und Veits­bronn sowie im Land­kreis Nürn­ber­ger Land ange­sie­delt; zwei Maß­nah­men bezie­hen sich auf Ober­fran­ken. Die Maß­nah­men bie­ten Schu­lun­gen im Umgang mit PC und Inter­net, stel­len Gerä­te zur Ver­fü­gung oder ver­net­zen Bera­ter und Kli­en­ten oder Ehren­amt­li­che untereinander.

Im Novem­ber wird eine Jury in einer zwei­ten Antrags­run­de wei­te­re Maß­nah­men auswählen.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt fin­den sich auf https://caritas100.de/spenden/jubilaeumsspende/

„Das machen wir gemeinsam“

Deut­scher Cari­tas-Sonn­tag in Bam­berg zu 100 Jah­ren Diözesan-Caritasverband

„Die Cari­tas gehört zur Kir­che wie das Amen zum Gebet.“ Das beton­te Erz­bi­schof Dr. Lud­wig Schick gleich zu Anfang sei­ner Pre­digt. Mit einem Got­tes­dienst im Bam­ber­ger Dom wur­de ges­tern der deutsch­land­wei­te Cari­tas-Sonn­tag gefei­ert. Auf die­sen Ort fiel die Wahl, weil der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg heu­er sein 100jähriges Grün­dungs­ju­bi­lä­um begeht.

Erz­bi­schof Dr. Lud­wig Schick ver­wies auf den mor­gi­gen Gedenk­tag des hei­li­gen Vin­cenz von Paul, der im 17. Jahr­hun­dert die orga­ni­sier­te Cari­tas begrün­de­te: „Die­se Zeu­gen der Cari­tas laden uns ein, unse­ren kari­ta­ti­ven Auf­trag ernst zu neh­men.“ Denn wie er selbst sich um die Men­schen küm­mer­te, die „müde und erschöpft waren“, so habe Jesus alle Chris­ten mit die­ser Auf­ga­be betraut.

„Das machen wir gemein­sam“, das Jah­res­mot­to der deut­schen Cari­tas, beschrei­be, wie dies am bes­ten getan wer­den kön­ne: indem nie­mand abge­hängt und zurück­ge­las­sen wer­de. „Statt mit dem Ellen­bo­gen sein Ding zu machen“, sorg­ten sich Chris­ten um „die, die es allein nicht schaffen“.

Dies gel­te, so Schick, welt­weit. Coro­na habe gelehrt: „Ent­we­der besie­gen wir die Pan­de­mie über­all oder wir müs­sen alle wei­ter unter dem Virus leiden.“

Nach dem Got­tes­dienst eröff­ne­te der Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band im Bis­tums­haus St. Otto die Aus­stel­lung „Der Cari­tas ein Gesicht geben“. 20 groß­for­ma­ti­ge Schwarz-weiß-Auf­nah­men des Foto­gra­fen Mar­cus Bau­er zei­gen Men­schen aus Ein­rich­tun­gen, Diens­ten und Tätig­keits­fel­dern der Cari­tas. Die Por­trä­tier­ten – von einer Hun­dert­jäh­ri­gen im Bay­reu­ther Cari­tas-Alten- und Pfle­ge­heim St. Mar­tin bis zur Ein­jäh­ri­gen aus der Kreuz­berg-Kin­der­ta­ges­stät­te in Alten­kunst­adt – reprä­sen­tie­ren die 100 Jah­re Cari­tas-Arbeit im Erz­bis­tum Bamberg.


Zukunfts­auf­ga­ben: Woh­nen, Pfle­ge, Kli­ma­schutz und Digitalisierung


Die Por­trä­tier­ten hät­ten an der Aus­wahl mit­ge­wirkt und drück­ten in den Fotos aus: „Das bin ich“, erläu­ter­te Cari­tas-Mit­ar­bei­ter Horst Engel­hardt, der die Schau mit­kon­zi­piert hat. Kur­ze Inter­views, die man mit­tels QR-Code auf den Bild­ta­feln auf­ru­fen kann, ergän­zen die Foto­gra­fien. Dadurch, so Engel­hardt, erzähl­ten die­se auch etwas über die Mit­ar­bei­ter der Cari­tas, „ohne die das Leben der Por­trä­tier­ten nicht mög­lich ist“.

Bei der Grün­dung des Diö­ze­san-Cari­tas­ver­ban­des Bam­berg stan­den mate­ri­el­le Hil­fen zur Bekämp­fung wirt­schaft­li­cher Not, die Ver­tei­lung von Säug­lings­nah­rung, Lebens­mit­teln und Klei­dung, im Vor­der­grund. Dar­an erin­ner­te Heinz-Josef Kess­mann, Vize­prä­si­dent des Deut­schen Cari­tas­ver­ban­des, in sei­ner Anspra­che bei der Aus­stel­lungs­er­öff­nung. In den 1920er Jah­ren sei gleich­zei­tig die heu­ti­ge Freie Wohl­fahrts­pfle­ge begrün­det wor­den, deren beson­de­re Rol­le sich in vie­len Ein­rich­tun­gen wie Kin­der­gär­ten, Alten­hei­men und Sozi­al­sta­tio­nen zeige.

Dass aber das The­ma Armut und die mate­ri­el­le Hil­fe stets aktu­ell geblie­ben sei­en, habe ganz aktu­ell die Flut­ka­ta­stro­phe im Ahr­tal gezeigt, berich­te­te Kess­mann, der auch Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­tor in Müns­ter ist. Gleich­zei­tig beschrieb er die Gegen­wart als „Zeit der Ver­än­de­run­gen“. Zukunfts­auf­ga­ben sei­en Woh­nen, Pfle­ge, Kli­ma­schutz und Digitalisierung.

Die Pan­de­mie habe „auf dras­ti­sche Art vor Augen geführt, wie wich­tig eine funk­tio­nie­ren­de und erreich­ba­re sozia­le Infra­struk­tur ist“. Im Lock­down sei­en Orte weg­ge­bro­chen, an denen Kin­der Teil­ha­be erfah­ren: Hort, Ver­ein, Freun­des­kreis, Kin­der­gar­ten und Schu­le. „Die sozia­le Infra­struk­tur ent­schei­det dar­über, wel­che Ent­wick­lungs­chan­cen Men­schen haben“, beton­te Kessmann.

Er bezeich­ne­te die Online-Bera­tung der Cari­tas als „Glücks­fall“, da sie „nicht nur ein Call-Cen­ter“ sei, son­dern Hil­fe­su­chen­de mit Bera­tungs­stel­len in Ver­bin­dung brin­ge. Er lob­te das Spen­den­pro­jekt „Digi­ta­le Bil­dung und Teil­ha­be“ des Diö­ze­san-Cari­tas­ver­ban­des Bam­berg als „genau das rich­ti­ge Zei­chen“. Es för­dert Maß­nah­men, die benach­tei­lig­te Men­schen befä­higt, trotz mate­ri­el­ler und ande­rer Hür­den an der zuneh­mend digi­ta­li­sier­ten Welt teilzunehmen.

Der Cari­tas-Sonn­tag bil­de­te zugleich den Auf­takt zur Herbst­samm­lung der Cari­tas. Bis zum 3. Okto­ber bit­ten die Pfar­rei­en um Spen­den für die kari­ta­ti­ve und sozia­le Arbeit. Da wegen der Coro­na-Pan­de­mie vie­ler­orts kei­ne Ehren­amt­li­chen von Tür zu Tür gehen, ver­tei­len die Pfar­rei­en Fly­er mit ange­häng­tem Zahl­schein oder Spen­den­tüt­chen in die Brief­käs­ten der Haus­hal­te. Eine Got­tes­dienst­kol­lek­te schließt die Samm­lungs­wo­che ab. Von sei­nem Anteil am Erlös der Samm­lung gibt der Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band 80 % in das Pro­jekt „Digi­ta­le Bil­dung und Teil­ha­be“. Bei der dies­jäh­ri­gen Früh­jahrs­samm­lung waren dies rund 46.000 Euro. Mehr Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt sind zu fin­den unter https://caritas100.de/

Got­tes­dienst zum bun­des­wei­ten Caritas-Sonntag

„Die Cari­tas gehört zur Kirche“

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat die Cari­tas als Erbe und Auf­trag der Kir­che gewür­digt und dazu auf­ge­ru­fen, die­sen Auf­trag zu erfül­len und zu erneuern.

Im Got­tes­dienst zum bun­des­wei­ten Cari­tas-Sonn­tag im Bam­ber­ger Dom sag­te Schick: „Die Kir­che hat die­sen Auf­trag immer als Auf­trag für die Welt gese­hen, damit sie heil und in Frie­den sei.“ Die Cari­tas gehö­re zur Kir­che seit Anfang an: „Jesus hat sie uns auf­ge­tra­gen. Wir sol­len sie so üben, wie er es getan hat.“ Der jähr­li­che Got­tes­dienst des Deut­schen Cari­tas-Ver­ban­des fand anläss­lich des 100. Jubi­lä­ums des Bam­ber­ger Diö­ze­san­ver­ban­des in Bam­berg statt. Als Ver­tre­ter des Deut­schen Cari­tas­ver­ban­des nahm des­sen Vize-Prä­si­dent Heinz-Josef Kess­mann an dem Got­tes­dienst teil.

„Cari­tas gelingt am bes­ten, wenn Frau­en und Män­ner, Jung und Alt, Katho­li­ken, Evan­ge­li­sche und Ortho­do­xe, Kir­che und Staat gemein­sam machen, was die Zivi­li­sa­ti­on der Lie­be aus­macht und for­dert“, so Schick in sei­ner Pre­digt. Immer wenn die Kir­che in der Geschich­te den kari­ta­ti­ven Auf­trag ver­nach­läs­sigt habe, sei es ihr nicht gut gegan­gen, mahn­te Schick und beton­te: „Die Cari­tas gehört zur Kir­che wie das Amen zum Gebet.“


Auf­ruf zur Unterstützung


Der Got­tes­dienst stand unter dem Cari­tas-Jah­res­the­ma „Das machen wir gemein­sam“ und eröff­ne­te die Cari­tas-Samm­lungs­wo­che, die in Bay­ern vom 27. Sep­tem­ber bis 3. Okto­ber dau­ert. 80 Pro­zent sei­nes Anteils am Ertrag der Samm­lung wird der Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band Bam­berg in das Pro­jekt „Digi­ta­le Bil­dung und Teil­ha­be“ geben. Es unter­stützt gezielt Maß­nah­men vor Ort in den Stadt- und Kreis-Cari­tas­ver­bän­den, den Pfar­rei­en und den Fach­ver­bän­den. Die Maß­nah­men sol­len Men­schen die Nut­zung erleich­tern, denen der Zugang zu digi­ta­len Ange­bo­ten erschwert ist.

Erz­bi­schof Schick erbat der Cari­tas ihren Segen und rief zur Unter­stüt­zung und zu Spen­den auf. Wegen der Coro­na-Pan­de­mie fin­det in vie­len Pfar­rei­en kei­ne Haus­samm­lung statt, bei der Ehren­amt­li­che von Tür zu Tür gehen und um Spen­den bit­ten. An vie­len Orten wer­den aus­schließ­lich Fly­er mit ange­häng­tem Zahl­schein oder Spen­den­tüt­chen in die Brief­käs­ten der Haus­hal­te ver­teilt. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es unter https://caritas100.de/spenden/jubilaeumsspende/

Aus­bil­dung bei der Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kunigunde

„Der Pfle­ge­not­stand zeich­net sich bereits ab“

Pfle­ge­be­ru­fe wer­den in einer ste­tig älter wer­den­den Gesell­schaft immer wich­ti­ger. Frie­de­ri­ke Mül­ler, Geschäfts­füh­re­rin der Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de, stört das schlech­te Image von Pfle­ge­be­ru­fen. Sie kann eine Aus­bil­dung in der Bran­che nur empfehlen.

In wel­chen Berei­chen bie­tet die Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de Aus­bil­dungs­plät­ze an?

Frie­de­ri­ke Mül­ler: Die Cari­tas gGmbH bie­tet mit ihren Ein­rich­tun­gen der Alten‑, Kinder‑, Jugend- sowie der Behin­der­ten­hil­fe viel­fäl­ti­ge Job­per­spek­ti­ven an. Dazu gehört die gene­ra­lis­ti­sche Aus­bil­dung zur Pfle­ge­fach­frau oder Pfle­ge­fach­mann in einer unse­rer 16 Ein­rich­tun­gen der Alten­pfle­ge. Zudem bie­ten wir dort die ver­kürz­te Aus­bil­dung zur Pfle­ge­fach­hel­fe­rin und zum Pfle­ge­fach­hel­fer an, um einen schnel­len Ein­stieg in das Berufs­feld Pfle­ge zu ermög­li­chen. In unse­rer Behin­der­ten­hil­fe ist eine Aus­bil­dung zum zur Hei­ler­ziehngs­pfle­ge­rin oder zum Hei­ler­zie­he­rungs­pfle­ger mög­lich, dabei unter­stüt­zen, pfle­gen und betreu­en die Aus­zu­bil­den­den Men­schen mit Behin­de­rung, damit sie ihre Selbst­stän­dig­keit bewah­ren. Wir bil­den auch Ent­wick­lungs­coa­ches aus, die Aus­zu­bil­den­den stre­ben bei uns ihre Kar­rie­re als Erzie­he­rin oder Erzie­her an. In unse­rer Geschäfts­stel­le an der Ket­ten­brü­cke in Bam­berg ist die Aus­bil­dung zur Kauf­frau oder zum Kauf­mann für Büro­ma­nage­ment oder im Gesund­heits­we­sen möglich.


War­um ist eine Aus­bil­dung bei der Cari­tas empfehlenswert?

Frie­de­ri­ke Mül­ler: Die Cari­tas bie­tet eine über­durch­schnitt­li­che Aus­bil­dungs­ver­gü­tung nach dem AVR. Das ist der Tarif­ver­trag der Cari­tas. Wir ver­fü­gen über ein brei­tes Netz an Koope­ra­ti­ons­part­nern, sodass die Aus­zu­bil­de­nen für alle Pra­xis­ein­sät­ze bes­tens aus­ge­bil­det wer­den. Zudem wer­den sie von geschul­ten Pra­xis­an­lei­tern sowie erfah­re­nen Fach­kräf­ten in unse­ren Ein­rich­tun­gen beglei­tet. Wir sehen jeden Aus­zu­bil­den­den als Teil des Teams und indi­vi­du­el­len Part unse­res gemein­nüt­zi­gen Unter­neh­mens. Dar­über hin­aus bie­ten wir den Aus­zu­bil­den­den ein zahl­rei­ches Ange­bot von Fort- und Wei­ter­bil­dun­gen, sdass nach erfolg­rei­chem Abschluss Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten bestehen. Wir ach­ten dar­auf, dass sich jeder Aus­zu­bil­den­de per­sön­lich wei­ter­ent­wi­ckeln kann.


Wel­che per­sön­li­che Eigen­schaf­ten soll­ten Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber für eine Aus­bil­dung bei der Cari­tas mitbringen?

Frie­de­ri­ke Mül­ler: Jede Aus­bil­dung setzt Auf­nah­me­vor­aus­set­zun­gen vor­aus, die wir nicht beein­flus­sen kön­nen, wie bei­spiels­wei­se einen ent­spre­chen­den Bildungsabschluss.

Aller­dings kön­nen wir gemein­sam pas­sen­de Lösun­gen suchen. Mit ihrer Grün­dung hat sich die Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de ein gemein­sa­mes Selbst­ver­ständ­nis erar­bei­tet als Visi­on und Leit­li­nie ihres Han­delns. Uns ist wich­tig, dass die Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber sich die­sem Leit­bild anschlie­ßen und die­ses ver­kör­pern. Natür­lich zäh­len dazu eben­falls soge­nann­te Softs­kills, wie Zuver­läs­sig­keit, Nächs­ten­lie­be und Empa­thie und auch das Über­neh­men von Verantwortung.

Frie­de­ri­ke Mül­ler, Geschäfts­füh­re­rin der Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de. Foto: Björn Seitz

Inwie­fern spürt auch die Cari­tas den Fach­kräf­te­man­gel? In wel­chen Berei­chen brau­chen Sie am drin­gends­ten Nachwuchs?

Frie­de­ri­ke Mül­ler: Den Fach­kräf­te­man­gel spü­ren wir am meis­ten in der Pfle­ge. Es wird immer schwie­ri­ger, inter­es­sier­te jun­ge Mitarbeiter/​innen zu fin­den. Zum Glück haben wir in unse­ren Ein­rich­tun­gen eine hohe Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit und damit in den ver­gan­ge­nen Jah­ren sehr wenig Fluk­tua­ti­on. Vie­le Mitarbeiter/​innen arbei­ten seit vie­len Jah­ren und Jahr­zehn­ten bei der Cari­tas. Auf­grund der Demo­gra­fie ist jedoch in den nächs­ten Jah­ren mit einem ver­mehr­ten alters­be­ding­ten Aus­schei­den zu rech­nen. Die­se Stel­len mit Berufs­an­fän­gern nach­zu­be­set­zen ist die größ­te Her­aus­for­de­rung. Wir ver­öf­fent­li­chen unse­re frei­en Stel­len auf der Kar­rie­re­sei­te unse­rer Homepage.


Pfle­ge­be­ru­fe, so ist zu lesen, haben ein Image-Pro­blem. Wor­an liegt das?

Frie­de­ri­ke Mül­ler: Das Image-Pro­blem ist durch einen lang­wie­ri­gen Pro­zess enstan­den. An vie­len Stel­len hat eben­falls die Poli­tik zu lan­ge weg­ge­se­hen und die Pfle­ge­be­ru­fe sich selbst über­las­sen. Wäh­rend in ande­ren Berufs­zwei­gen, wie der Indus­trie, bereits die Aus­bil­dung ste­tig an den demo­gra­fi­schen und digi­ta­len Wan­del ange­passt wur­de, wur­de die Pfle­ge außen­vor­ge­las­sen. Die Beden­ken und Auf­schreie aktu­el­ler Fach­kräf­te wur­den lan­ge nicht beach­tet und gehört. So ist eine gro­ße Unzu­frie­den­heit ent­stan­den. Der Pfle­ge­be­ruf wird lei­der in der Öffent­lich­keit oft­mals sehr nega­tiv dar­ge­stellt, meist hört man nur von zu gerin­ger Bezah­lung und hoher Arbeits­be­las­tung – doch ein Beruf in der Pfle­ge wird ins­be­son­de­re bei der Cari­tas schon sehr gut bezahlt und es gibt vie­le attrak­ti­ve Zusatz­leis­tun­gen und Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten. Abge­se­hen von den Rah­men­be­din­gun­gen ist jeder Beruf in der Pfle­ge aber auch sehr sinn­stif­tend und durch den direk­ten Kon­takt mit den Pfle­be­dürf­ti­gen berei­chernd. Dies ist vor Coro­na in der öffent­li­chen Dar­stel­lung stets zu kurz gekom­men, erst mit Aus­bruch der Pan­de­mie ist die Sys­tem­re­le­vanz in den Fokus der Öffent­lich­keit gerückt.


Wie hoch ist die Belas­tung in einem Pflegeberuf?

Frie­de­ri­ke Mül­ler: Jeder Beruf hat sei­ne eige­nen Her­aus­for­de­run­gen. Der Pfle­ge­be­ruf hat sehr vie­le schö­ne Sei­ten, die in der öffent­li­chen Dis­kus­si­on lei­der immer zu kurz kom­men oder ganz uner­wähnt bleiben.


Was tut die Cari­tas, um mehr Schul­ab­gän­ge­rin­nen und ‑abgän­ger für die­sen Berufs­zweig zu gewinnen?

Frie­de­ri­ke Mül­ler: Wir bie­ten eine her­vor­ra­gen­de Aus­bil­dung mit indi­vi­du­el­ler Pra­xis­an­lei­tung und För­de­rung sowie eine über­durch­schnitt­lich gute Aus­bil­dungs­ver­gü­tung und Über­nah­me­mög­lich­kei­ten an. Dar­über hin­aus ist die Cari­tas gGmbH dank Social Media näher an den ein­zel­nen Men­schen. Über Face­book, Insta­gram und unse­re Kar­rie­re­sei­te wer­den poten­zi­el­le und aktu­el­le Mitarbeiter/​innen über die Vor­tei­le der Cari­tas als Arbeit­ge­ber infor­miert. Wer noch nicht sicher ist und sich für eine sozia­le Aus­bil­dung mit Men­schen inter­es­siert, dem bie­ten wir unter www.caritas-ggmbh.de/traumjob-pflege einen Chat­bot an. In zehn Minu­ten und 14 Fra­gen erfährt man, ob der Beruf als Pfle­ge­fach­kraft der Traum­job ist. 


In einer immer älter wer­den­den Bevöl­ke­rung steigt der Bedarf nach Pfle­ge­per­so­nal. Ist die Pfle­ge­bran­che für die Zukunft gerüs­tet oder steht ein Pfle­ge­not­stand bevor?

Frie­de­ri­ke Mül­ler: Der Pfle­ge­not­stand zeich­net sich lei­der bereits ab, hier ist noch sehr viel zu tun, um die Attrak­ti­vi­tät des Pfle­ge­be­ru­fes auch in der Öffent­lich­keit sicht­bar zu machen.


Wei­te­re Informationen


https://www.caritas-ggmbh.de/

https://www.caritas-ggmbh.de/karriere/ausbildung