Am 4. Spieltag in der European North Basketball League haben die Bamberg Baskets ihre Siegesserie nicht fortsetzen können. Im Gastspiel bei Inter Bratislava unterlagen die Bamberger am Mittwochabend (13. November) mit 83:88. Trainer Gavel fand nach dem Spiel deutliche Worte.
Vor allem in der ersten Halbzeit hatte das Team aus Bamberg vor 1.847 Zuschauer:innen große Probleme mit den agilen und unbekümmert aufspielenden Slowaken von Inter Bratislava. Aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung gelang es der Mannschaft von Coach Anton Gavel in der zweiten Hälfte, die Partie dann zwar nochmals offen zu gestalten. In einer turbulenten Schlussphase ließ sich Inter den Sieg um sein Scorer-Trio (Cousins und Gunn je 20, Caruthers 19 Punkte) jedoch nicht mehr nehmen.
Der Spielverlauf
Das Duell der beiden in Gruppe B noch ungeschlagenen Teams begann mit viel Tempo. Mit seinem Drive zum Korb brachte Bambergs Ronaldo Segu nach etwas mehr als dreieinhalb Minuten sein Team mit 8:7 in Führung. Bereits hier hatten sich die Slowaken jedoch vier Offensiv-Rebounds geangelt und wirkten insgesamt spritziger.
Vor allem das gefürchtete Inter-Trio mit Isaiah Cousins, Dontay Caruthers und Rodney Gunn benötigte keinerlei Startphase und hatte, als Anton Gavel beim 11:17 (6. Minute) seine erste Auszeit nahm, alle Punkte der Gastgeber erzielt. Mit allein sechs erfolgreichen Dreiern im ersten Viertel zog Bratislava nach den ersten zehn Minuten schon einmal etwas davon. Die Bamberger fanden sich zur ersten Viertelpause mit 20:28 bereits im Hintertreffen.
Mit Beginn des zweiten Viertels hatte man zunächst den Eindruck, als würden die Baskets jetzt zu ihrem Spiel finden. Nach einem Dreier von Gunn zum 22:31 in der 12. Minute konnte man in der Folgezeit den Rückstand nach und nach verkürzen. Nach einem erfolgreichen Sprungwurf von Segu zum 31:34 (15. Minute) lagen die Baskets wieder gut im Rennen.
Knapp vier Minuten waren noch bis zur Pause zu spielen, als erneut der Bamberger Point Guard, diesmal mit zwei getroffenen Freiwürfen, für das 35:39 (15. Minute) sorgte. Die Slowaken gaben aber nun ihrerseits bis zur Halbzeitsirene noch einmal Gas und erspielten sich nach dem 15:25 (9. Minute) beim 41:53 Pausenstand ihre nächste zweistellige Führung.
Kurz vor Schluss kommt Bamberg nochmal ran
Weder der mehrfache Ausfall der Anzeigentafel im zweiten Viertel noch die Halbzeitpause konnten den Schwung der Slowaken bremsen. So baute Inter Bratislava seinen Vorsprung schnell weiter ausbauten und hatte beim 43:61 (22. Minute) die höchste Führung des Spiels inne.
Leider, wie Kyle Lofton nach dem Spiel sagte, begannen die Bamberger erst jetzt, sich wirklich zu wehren. Langsam, aber kontinuierlich spielte die Mannschaft sich wieder heran. Durch einen Halbdistanzwurf von Kyle Lofton drückte Bamberg den Rückstand beim 64:72 nach dem dritten Viertel wieder in den einstelligen Bereich.
Auch wenn Inter an diesem Abend nur acht Spieler einsetzte, von denen Hudec (3:36 Minuten) und Thomas (14:51 Minuten) die wenigste Einsatzzeit bekamen, hielt das Team weiter gut dagegen. Zwar konnte Kyle Lofton Mitte des Schussabschnitts noch das 73:77 (35. Minute) erzielen, doch abermals hatten die Slowaken die passende Antwort.
Justin Mcall traf 73 Sekunden vor dem Ende und beim 79:86 (39. Minute) schien die Partie entschieden. Segu und Lofton brachten Bamberg jedoch nochmals auf 83:86 heran. Und als Segu 16 Sekunden vor Schluss Isaiah Cousins den Ball klaute, traute das Publikum in der Arena seinen Augen kaum. Genauso ging es beim anschließenden Fast Break dann jedoch auch der gesamten Baskets Bank. Denn nach einem klaren Foulspiel beim Korbleger an Ibi Watson, blieb der Pfiff der Unparteiischen aus. Statt Freiwürfen gab es nur Einwurf, den die Bamberger in den restlichen fünf Sekunden jedoch nicht ins Feld bekamen und die Partie somit verloren.
Trainer Gavel wird deutlich
Anton Gavel blieb nach dem Spiel nur die Fehleranalyse: „Wir haben heute insgesamt viel zu weich gespielt“, sagte er. „Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir überhaupt nicht stattgefunden. Die Spieler, die wir uns vorgenommen hatten aus dem Spiel zu nehmen, haben gleich am Anfang begonnen zu scoren und sind so in einen guten Rhythmus gekommen. Wir haben insgesamt 17 Offensiv-Rebounds abgegeben und es braucht hier niemand zu glauben, dass man mit nur einem guten Viertel in dieser Liga ein Spiel gewinnen kann. Wir müssen wirklich zurück zu den Basics kommen, denn wenn wir glauben, dass um die zehn bis zwölf Minuten reichen, werden wir kein Spiel gewinnen.“