Am Donnerstag (31. August) hat die Bundesregierung Pläne für ein Bürokratie-Entlastungsgesetz vorgestellt. Die IHK für Oberfranken Bayreuth erkennt einen darin festgehaltenen Willen zum Bürokratieabbau zwar an, vermisst aber schnelle Entlastungen für Unternehmen.
Die bürokratischen Belastungen der Wirtschaft, so die IHK für Oberfranken Bayreuth in einer Mitteilung, haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Unternehmen müssten immer mehr Ressourcen aufwenden, um etwa Berichte zu verfassen, Nachweispflichten zu erfüllen, statistische Daten zu melden oder Genehmigungen zu beantragen. „Das bindet Kapazitäten, kostet Geld und verhindert oft wichtige Investitionen für Innovationen, Energietransformation oder Produktneuheiten. Die Bürokratie in Deutschland wird zunehmend zum harten Standortnachteil“, sagt Michael Waasner, Präsident der oberfränkischen IHK. „Die Bürokratie in Deutschland hat sich schon jetzt zu einem regelrechten Dickicht entwickelt, das für unseren gesamten Wirtschaftsstandort zum Wachstumshemmnis zu werden droht. Dabei stehen die großen Belastungen noch bevor.“
Gerade in schwierigen Zeiten sei es für eine Wirtschaft wichtig, die Rahmenbedingungen wettbewerbsfähig zu gestalten. Mit Sorge blicke der IHK-Präsident entsprechend auf das letzte Woche von der Bundesregierung während einer Kabinettsklausur in Meseberg auf den Weg gebrachte Bürokratie-Entlastungsgesetz. Neue, darin enthaltene Regelungen etwa zu Nachhaltigkeitsberichterstattung, Lieferkettengesetz oder Meldepflichten bei EU-Regelungen erhöhen laut IHK den bürokratischen Aufwand noch. „Es rollt ein Bürokratie-Tsunami auf die Unternehmen zu“, so Waasner. „Wir brauchen einen echten Befreiungsschlag und mehr Freiraum für unternehmerisches Handels, sonst überrollt uns die Regulierungswelle.“
Eine Lösung ist laut IHK einfach: Weniger Regulierung, mehr digitale Kommunikationswege und schnellere Bearbeitung von Anträgen aus den Unternehmen würden Handlungsspielräume für die oberfränkische Wirtschaft bedeuten.
Deshalb sammelt die IHK für Oberfranken Bayreuth aktuell auf ihrer Homepage positive und negative Bürokratie-Beispiele, um der Politik konkrete Vorschläge für eine effizientere und unternehmensfreundlichere Verwaltung vorschlagen zu können.