Neue Spiel­zeit

Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg: Vom Gehen in die Fremde

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Mainfranken Theater Würzburg
Foto: Nik Schölzel, Mainfranken Theater Würzburg
Ende Sep­tem­ber star­tet das Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg in sei­ne neue Spiel­zeit. Dar­in geht es unter ande­rem einer zen­tra­len Fra­ge der heu­ti­gen Zeit und des heu­ti­gen Euro­pas nach. Zum Auf­takt gibt es ein Theaterfest.

Schon ein ober­fläch­li­cher Blick auf das kul­tu­rel­le Erbe Euro­pas zeigt, so das Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg in einer Mit­tei­lung, dass Fra­gen von Flucht und Ver­trei­bung, vom Auf­bruch in ver­meint­lich bes­se­re Wel­ten, vom geschei­ter­ten und gelin­gen­den Ankom­men in einer ande­ren Gesell­schaft, ein wesent­li­cher Teil unse­rer euro­päi­schen Erfah­rung sind. Das Thea­ter hat daher für die kom­men­de Spiel­zeit mit Pia Beck­mann und ihrer Initia­ti­ve „pics4peace“ eine Koope­ra­ti­on ent­wi­ckelt, die die­sem The­ma unter dem Hash­tag #end­lich­ankom­men und dem Mot­to „Vom Gehen in die Frem­de“ zu brei­ter Wahr­neh­mung ver­hel­fen will.

Die Eröff­nungs­pre­mie­ren „Medea“ sowie „Maria Stuart“ the­ma­ti­sie­ren gleich zu Beginn der Spiel­zeit ent­spre­chen­de Fra­gen: Wie wich­tig ist das Gast­recht, das Asyl, auch wenn die jewei­li­gen Per­so­nen nicht engels­gleich sind? Medea hat gehol­fen, das gol­de­ne Vlies zu rau­ben, Maria Stuart hat sich durch ihren Lebens­wan­del in Schott­land so vie­le Fein­de geschaf­fen, dass sie ins Nach­bar­land flie­hen muss­te. Den­noch wird ver­han­delt, wel­che Rech­te sie in dem neu­en Land haben dürfen.

High­lights der Spielzeit

Am 14. Febru­ar 2025 kommt auf der Pro­be­büh­ne des Main­fran­ken Thea­ters das Schau­spiel „Escape Love“ in einer Insze­nie­rung von Albrecht Schrö­der zur Urauf­füh­rung. In ihrem Auf­trags­werk im Rah­men des Leon­hard-Frank-Sti­pen­di­ums des Main­fran­ken Thea­ters lässt Autorin Eli­sa­beth Pape drei jun­ge Men­schen ihre Vor­stel­lun­gen von Lie­be und Bezie­hun­gen hinterfragen.

1934 als letz­tes Werk ent­stan­den, das Paul Abra­ham vor sei­ner Flucht vor dem Nazi-Ter­ror in die USA zur Urauf­füh­rung brin­gen konn­te, geht es in der Ope­ret­te „Mär­chen im Grand Hôtel“ als Lie­bes­ge­schich­te rund um die Fil­me­ma­che­rin Mary­lou, die exi­lier­te spa­ni­sche Prin­zes­sin Isa­bel­la und den Zim­mer­kell­ner Albert vor der schil­lern­den Kulis­se der Côte d‘Azur auch um eine Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Sehn­suchts­ort Hollywood.

Mit „Grimms Rei­sen“ wird am 4. Mai 2025 eine gro­ße Tanz­pro­duk­ti­on mit dem Phil­har­mo­ni­schen Orches­ter Würz­burg auf die Büh­ne der Thea­ter­fa­brik Blaue Hal­le kom­men. Der Abend wird gestal­tet von Gast­cho­reo­gra­fin Wubkje Kuin­ders­ma und Domi­ni­que Dumais und reflek­tiert sowohl das Leben als auch die viel­sei­ti­gen Geschich­ten der Brü­der Grimm.

Höhe­punkt der Sai­son des Phil­har­mo­ni­schen Orches­ters ist die Auf­füh­rung von Gus­tav Mahlers 2. Sin­fo­nie („Auf­er­ste­hung“) im Con­gress Cen­trum unter der musi­ka­li­schen Lei­tung von Enri­co Cales­so. Die Sin­fo­nie mit Chor, Sopran- und Alt­so­lo steht in dop­pel­ter Hin­sicht für Über­gang und Neu­be­ginn. So ist es das letz­te Kon­zert, das Cales­so im Rah­men sei­ner Amts­zeit als Gene­ral­mu­sik­di­rek­tor in Würz­burg diri­gie­ren wird.

Thea­ter­fest zum Auftakt

Eröff­net wird die neue Spiel­zeit am 22. Sep­tem­ber mit einem Thea­ter­fest im Neu­bau in der Thea­ter­stra­ße 21. Die­ser Tag der offe­nen Tür bie­tet ab 11 Uhr auf den Büh­nen und in den Foy­ers ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm zum Kos­mos Theater.

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