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Mainfranken Theater Würzburg

Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg stellt die Spiel­zeit 2025/​/​26 vor

Thea­ter mit­ten im Leben

Mit­te Sep­tem­ber star­tet das Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg in sei­ne neue Spiel­zeit. In der Jah­res­pres­se­kon­fe­renz stell­te Inten­dant Georg Roo­te­ring gemein­sam mit den Ver­ant­wort­li­chen der ein­zel­nen Spar­ten Musik­thea­ter, Schau­spiel, Tanz und Kon­zert die Plä­ne des Main­fran­ken Thea­ters für die kom­men­de Sai­son vor.

Auch in der kom­men­den Spiel­zeit des Main­fran­ken Thea­ters sol­len die Pro­duk­tio­nen aller Spar­ten – Schau­spiel, Musik­thea­ter, Kon­zert und Tanz – immer wie­der aufs Neue zu phan­ta­sie­vol­len Rei­sen einladen.

Die Spiel­zeit 2025/​/​26 ist eine Über­gangs­spiel­zeit, in wel­cher der inte­ri­mis­ti­sche Inten­dant Georg Roo­te­ring die Wei­chen­stel­lun­gen für den künf­ti­gen Weg des Main­fran­ken Thea­ters vor­be­rei­ten möch­te. Zen­tra­ler Ansatz für ihn ist es, das Thea­ter wei­ter in der Stadt­ge­sell­schaft zu ver­an­kern. „Thea­ter lebt Kom­mu­ni­ka­ti­on vor, Thea­ter lebt huma­nis­ti­sches Gedan­ken­gut und aktiv demo­kra­ti­sches Selbst­ver­ständ­nis vor. Die­se Gedan­ken rufen wir uns grund­sätz­lich in unse­rer Arbeit ins Bewusst­sein. Es ist Auf­ga­be und Her­aus­for­de­rung zugleich“, beschreibt Inten­dant Georg Roo­te­ring sein Ver­ständ­nis von Thea­ter­ar­beit und den über­ge­ord­ne­ten Rah­men der im Sep­tem­ber 2025 begin­nen­den Thea­ter­sai­son in Würzburg.

Mit der neu­en Spiel­zeit tritt Mark Roh­de sein neu­es Amt als Gene­ral­mu­sik­di­rek­tor an und über­nimmt die Nach­fol­ge von Enri­co Cales­so. Übte er bereits zuvor die­ses Amt am Meck­len­bur­gi­schen Staats­thea­ter Schwe­rin aus, blickt Roh­de mit gro­ßer Vor­freu­de auf sei­ne Auf­ga­ben in Würzburg.


Schau­spiel: Viel­fäl­ti­ge Geschich­ten aus dem Leben

Acht Pre­mie­ren, davon zwei Urauf­füh­run­gen und belieb­te Titel aus der ver­gan­ge­nen Spiel­zeit ste­hen auf dem Spiel­plan des Schau­spiels. Sie eint das Ziel, zum Nach­den­ken, Ver­wei­len und Stau­nen anzu­re­gen. Die Spar­te rahmt die Spiel­zeit mit klas­si­schen Stof­fen und eröff­net mit der Pre­mie­re von Shake­speares Romeo und Julia, die Geschich­te einer Lie­be, die nicht gelin­gen kann, am 19. Sep­tem­ber 2025 im Klei­nen Haus die Sai­son am Main­fran­ken Thea­ter und beschließt sie mit Tschechows Drei Schwes­tern, ein Werk, das die uner­füll­te Suche nach einem Sehn­suchts­ort, nach Ver­än­de­rung und nach einer bes­se­ren Zukunft in den Mit­tel­punkt stellt. Mit der Drei­gro­schen­oper, einem moder­nen Klas­si­ker, wird die in den ver­gan­ge­nen Spiel­zei­ten begon­ne­ne Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Werk Ber­tolt Brechts fort­ge­setzt. In der Gegen­warts­dra­ma­tik liegt ein Schwer­punkt auf den Insti­tu­tio­nen unse­rer Demo­kra­tie, die unse­ren All­tag prä­gen: Finanz­amt, Arbeits­amt, Rat­haus – Orte, die wir alle ken­nen und mehr oder weni­ger frei­wil­lig fre­quen­tie­ren. Durch Feli­cia Zel­lers Finanz­ko­mö­die Der Fis­kus, Nora Abdel-Mak­souds Jeeps sowie der Urauf­füh­rung Das Rat­haus – Lie­be Leu­te von Anni­ka Hen­rich, der letzt­jäh­ri­gen Leon­hard-Frank-Sti­pen­dia­tin, soll die Bedeu­tung die­ser Insti­tu­tio­nen für unser gesell­schaft­li­ches Zusam­men­le­ben sicht­bar wer­den. Micha­el Endes Momo, das Fami­li­en­stück zur Weih­nachts­zeit, lädt ein, über Zeit und Freund­schaft nach­zu­den­ken. Fay­er Kochs Stück Das Kli­ma (no pres­su­re) wid­met sich aus einer ande­ren Per­spek­ti­ve dem The­ma Zeit: dem Kli­ma­wan­del, der die Debat­ten um unse­re Gegen­wart und Zukunft maß­geb­lich prägt. Fay­er Koch, zuletzt bei den Mül­hei­mer Thea­ter­ta­gen 2025 aus­ge­zeich­net, schreibt im Rah­men des Leon­hard Frank-Sti­pen­di­ums nun an die­sem neu­en Stück für das Main­fran­ken Thea­ter, das zum Ende der Spiel­zeit urauf­ge­führt wird.


Musik­thea­ter: Vier Neu­pro­duk­tio­nen, zwei Wie­der­auf­nah­men und eine Kinderoper

Das Musik­thea­ter fokus­siert in der Spiel­zeit 2025/​/​26 das „ech­te Leben“ und beginnt die Sai­son mit Ver­dis La tra­via­ta in einer Insze­nie­rung des inter­na­tio­nal renom­mier­ten Regis­seurs Oli­vi­er Tam­bo­si und unter der musi­ka­li­schen Lei­tung von Mark Roh­de. Für die Haupt­par­tie der Vio­let­ta Valé­ry, die von einem Leben jen­seits der Kon­ven­tio­nen träumt, aber der an der Här­te gesell­schaft­li­cher Nor­men zer­bricht, konn­te die gefrag­te Sopra­nis­tin Sophie Gor­de­lad­ze ver­pflich­tet wer­den. In Fide­lio, Lud­wig van Beet­ho­vens ein­zi­ger Oper, kämpft eine Frau im Schutz ihrer Ver­klei­dung um Frei­heit und Gerech­tig­keit. Und selbst in der Ope­ret­ten­se­lig­keit von Ralph Benatz­kys Wei­ßem Rössl wird aus Urlaubs­flirt und Som­mer­kla­mauk ein Kalei­do­skop zwi­schen Lebens­lust und Lebens­lü­ge. Im fina­len Dop­pel­abend der Spiel­zeit, der das kaum bekann­te Werk Ros­se des Würz­bur­ger Kom­po­nis­ten Win­frid Zil­lig Rug­ge­ro Leon­ca­vallos Pagli­ac­ci gegen­über­stellt, ver­schwim­men voll­ends die Gren­zen von Spiel und Wirk­lich­keit – mit töd­li­chem Aus­gang. Zwei Wie­der­auf­nah­men wird es in der Blau­en Hal­le geben: Geor­ge Bizets Car­men und Jer­ry Bocks Broad­way-Klas­si­ker Ana­tev­ka in der gefei­er­ten Insze­nie­rung von Tomo Sugao, dar­in sind nun erst­mals die belieb­ten Ensem­ble­mit­glie­der Dani­el Fiol­ka als Tev­je und Bar­ba­ra Schöl­ler als Gol­de zu erle­ben. Doni­zet­tis Lie­bes­trank, eine der belieb­tes­ten Opern des Bel­can­to-Reper­toires, wird in einer eigens für Kin­der ein­ge­rich­te­ten Fas­sung auf der Pro­be­büh­ne präsentiert.


Mit neu­em GMD Mark Roh­de: neue Kon­zert­for­ma­te im Programm

„Seit mei­ner Nomi­nie­rung zum Gene­ral­mu­sik­di­rek­tor erle­be ich den sprich­wört­li­chen Zau­ber des Neu­en“, freut sich Mark Roh­de auf sei­ne ers­te Spiel­zeit am Main­fran­ken Thea­ter. Mit dem 1. Sin­fo­nie­kon­zert am 30. und 31. Okto­ber 2025 gibt Roh­de im Gro­ßen Saal der Hoch­schu­le für Musik Würz­burg sei­nen Antritt, dafür wähl­te er Richard Wag­ners Wesen­don­ck- Lie­der und Anton Bruck­ners 7. Sin­fo­nie aus. Dabei gibt die jun­ge ame­ri­ka­ni­sche Mez­zo­so­pra­nis­tin Karis Tucker ihr Debut beim Phil­har­mo­ni­schen Orches­ter Würzburg.

Wei­te­re fünf Sin­fo­nie­kon­zer­te fol­gen, mit High­lights wie unter ande­rem Mode­st Mus­sorgs­kys berühm­ten Bil­dern einer Aus­stel­lung und Johan­nes Brahms‘ Vio­lin­kon­zert (3. Sin­fo­nie­kon­zert), Felix Men­dels­sohn-Bar­thol­dys 3. Sin­fo­nie (2. Sin­fo­nie­kon­zert), Aaron Cop­lands Kla­ri­net­ten­kon­zert (4. Sin­fo­nie­kon­zert) und Carl Niel­sens Flö­ten­kon­zert. Anläss­lich des 100. Geburts­tags wid­met sich das 2. Sin­fo­nie­kon­zert unter ande­rem dem Kom­po­nis­ten Bert­hold Hum­mel (1925–2002), der seit 1963 als Pro­fes­sor und spä­ter als Prä­si­dent der Hoch­schu­le für Musik Würz­burg wirkte.

Sechs Kam­mer­kon­zer­te bie­ten auch in die­ser Spiel­zeit wie­der inti­me musi­ka­li­sche Momen­te. Die Kon­zer­te fin­den im Kam­mer­mu­sik­saal der Hoch­schu­le für Musik sowie im Klei­nen Haus statt. Tra­di­ti­ons­rei­che For­ma­te wie das Weih­nachts­kon­zert und das Neu­jahrs­kon­zert fin­den sich eben­so im Pro­gramm wie die Open-Air-Kon­zer­te Nacht­mu­sik im Rah­men des Mozart­fes­tes sowie die Spar­da-Bank Clas­sic Night im Rah­men des Hafen­som­mers. Den musi­ka­li­schen Hori­zont in eine ganz ande­re Rich­tung erwei­tert das neue von Mark Roh­de mode­rier­te Werk­statt­kon­zert im Klei­nen Haus. Der GMD und das Phil­har­mo­ni­sche Orches­ter las­sen in die­sem Kon­zert­for­mat tie­fer in die Kom­po­si­ti­ons­tech­ni­ken des Schön­berg-Schü­lers Anton Webern blicken.

Zu einer som­mer­li­chen Soi­ree lädt das Phil­har­mo­ni­sche Orches­ter in den Kai­ser­saal der Resi­denz. In die­sem Sere­na­den­kon­zert erklin­gen neben Richard Strauss‘ Blä­ser­se­re­na­de op. 7 und Pjotr Tschai­kow­skys Sere­na­de für Streich­or­ches­ter op. 48 Wolf­gang Ama­de­us Mozarts Vio­lin­kon­zert Nr. 5, das mit Ste­phen Waarts einen her­aus­ra­gen­den Inter­pre­ten findet.

Die belieb­te Rei­he der Baby­kon­zer­te erlebt ihre Fort­set­zung im Kas­sen­foy­er des Thea­ter­neu­baus. Die musi­ka­li­sche Nach­wuchs­för­de­rung bleibt zen­tra­les Anlie­gen des Phil­har­mo­ni­schen Orches­ters, und so wird es im Rah­men von zwei Schul­kon­zer­ten im Gro­ßen Saal der Hoch­schu­le für Musik für Schul­klas­sen die Mög­lich­keit geben, jeweils ein gro­ßes Werk der Musik­ge­schich­te zu erle­ben. Im Som­mer 2026 fin­det erneut das gro­ße Mit­mach-Pro­jekt Ohren Auf! in con­cert statt.


Viel­sei­tig­keit in der eige­nen Tanzsprache

Bal­lett­di­rek­to­rin Domi­ni­que Dumais hat in den ver­gan­ge­nen sie­ben Jah­ren ver­schie­de­ne The­men und Stil­rich­tun­gen erkun­det und für die Tanz­com­pa­gnie des Main­fran­ken Thea­ters eine ganz eige­ne Tanz­spra­che ent­wi­ckelt. Auch die­se Rei­se geht in der kom­men­den Spiel­zeit wei­ter. Zu Beginn der neu­en Sai­son keh­ren zwei Publi­kums­lieb­lin­ge zurück auf die Büh­ne: ers­tens das sinn­li­che Pro­gramm Eros in der Blau­en Hal­le mit Cho­reo­gra­fien von Robert Glum­bek und Domi­ni­que Dumais und beglei­tet vom Phil­har­mo­ni­schen Orches­ter mit Wer­ken wie dem Pré­lude à l‘après-midi d‘un fau­ne von Clau­de Debus­sy, der Pava­ne pour une infan­te déf­un­te und dem Bolé­ro von Mau­rice Ravel sowie der Sym­pho­nie con­cer­tan­te no. 4 van Karol Szy­ma­now­ski; zwei­tens das ener­gie­ge­la­de­ne Stück Tan­zen bis in die Pup­pen im Klei­nen Haus. Hier bewirkt die vom Choe­reo­gra­fen Kevin O‘Day zusam­men­ge­stell­te Play­list mit Inter­pre­ten wie Iggy Pop, James Brown, Miles Davis oder Cur­tis May­field vor allem eines: Sie regt zum Tan­zen an!

In ihrer ach­ten Spiel­zeit setzt Dumais end­lich ein Wunsch­pro­jekt um: eine Tanz­pro­duk­ti­on, an der neben dem Phil­har­mo­ni­sche Orches­ter auch der Opern­chor mit­wirkt. Vox et Spi­ri­tus kommt im April 2026 in der Blau­en Hal­le zur Urauf­füh­rung. Auch für das Klei­ne Haus ist eine wei­te­re Urauf­füh­rung geplant: Brie­fe an … ist ab Janu­ar 2026 zu sehen und wid­met sich auf ganz eige­ne Wei­se dem The­ma Handschrift.


Vor­ver­kauf star­tet am 1. Juli

Der regu­lä­re Vor­ver­kauf star­tet immer am 1. eines Monats für die dar­auf­fol­gen­den drei Mona­te. Der vor­ge­zo­ge­ne Vor­ver­kauf für alle Vor­stel­lun­gen der Spiel­zeit 2025/​/​26 bis ein­schließ­lich 20. Novem­ber beginnt am 1. Juli 2025.

Beset­zung der Inten­danz ab der Spiel­zeit 2026/​/​27

Der neue Inten­dant des Main­fran­ken Thea­ters Würz­burg heißt Dani­el Morgenroth

Dr. Dani­el Mor­gen­roth wird ab der Spiel­zeit 2026/​/​2027 neu­er Inten­dant des Main­fran­ken Thea­ters Würz­burg, wie das Main­fran­ken Thea­ter mit­teilt. Dies hat der Würz­bur­ger Stadt­rat ein­stim­mig beschlossen.

Eine Fin­dungs­kom­mis­si­on, bestehend aus beschlie­ßen­den wie auch bera­ten­den Mit­glie­dern, hat­te Mor­gen­roth nach einem inten­si­ven Aus­wahl­pro­zess vor­ge­schla­gen. Bewor­ben hat­ten sich 76 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se Teams, davon 23 Frau­en. Auch exter­ne Thea­ter­ex­per­ten waren in der beschlie­ßen­den Fin­dungs­kom­mis­si­on vertreten.

„Die ein­stim­mi­ge Ent­schei­dung der Fin­dungs­kom­mis­si­on und die ein­deu­ti­ge Posi­tio­nie­rung des Stadt­ra­tes für Dani­el Mor­gen­roth las­sen mich hoff­nungs­voll auf die Zukunft des Thea­ters bli­cken. Dani­el Mor­gen­roth wird fri­schen Wind in das Mehr­spar­ten­thea­ter brin­gen. Ich ver­traue dar­auf, dass der neue Inten­dant es ver­ste­hen wird, das Team des Thea­ters moti­vie­rend und wür­di­gend zu füh­ren und das künst­le­ri­sche Pro­fil des Thea­ters wei­ter zu schär­fen, damit es sich nach dem lan­gen Sanie­rungs­pro­zess als Staats­thea­ter einen bedeu­ten­den Platz in der natio­na­len Thea­ter­land­schaft erar­bei­ten kann“, so Ober­bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Schuchardt.

„Mit Dani­el Mor­gen­roth konn­ten wir genau die rich­ti­ge Per­son als Inten­dant unse­res wer­den­den Staats­thea­ters gewin­nen. Ihm gelingt es aktu­ell als Inten­dant des Ger­hart-Haupt­mann Thea­ters Gör­litz-Zit­tau, sein Haus mit span­nen­den und qua­li­tät­vol­len Pro­jek­ten über­re­gio­nal künst­le­risch zu posi­tio­nie­ren und gleich­zei­tig das Publi­kum vor Ort zu begeis­tern“, füg­te Kul­tur­re­fe­rent Bene­dikt Steg­may­er hin­zu. „Ich bin mir sicher, dass wir auch in Würz­burg, zusam­men mit dem gesam­ten Team des Hau­ses, eine deut­li­che Wei­ter­ent­wick­lung des Thea­ters erle­ben und ent­spre­chen­de Erfol­ge fei­ern werden.”


„Würz­burg ist eine groß­ar­ti­ge Stadt und Fran­ken mei­ne Heimat”

Gebo­ren 1984 in Coburg und auf­ge­wach­sen im länd­li­chen Unter­fran­ken, stu­dier­te Dani­el Mor­gen­roth Spra­chen, Wirt­schafts- und Kul­tur­raum­stu­di­en an der Uni­ver­si­tät Pas­sau sowie Text & Per­for­mance Stu­dies an der Roy­al Aca­de­my of Dra­ma­tic Art und dem King’s Col­lege Lon­don. Er wur­de 2015 mit einer Arbeit zu Authen­ti­zi­tät im Gegen­warts­dra­ma (Bloomsbu­ry 2017) bei Gerold Sedl­mayr an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Dort­mund pro­mo­viert. Von 2011 bis 2017 unter­rich­te­te er Eng­li­sche Lite­ra­tur- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Würz­burg. Er war von 2009 bis 2010 per­sön­li­cher Assis­tent von Robert Wil­son und ab der Spiel­zeit 2017/​/​2018 Refe­rent von Chris­toph Nix am Thea­ter Kon­stanz, zuletzt dort auch stell­ver­tre­ten­der Inten­dant. Seit der Spiel­zeit 2020/​/​2021 ist er Inten­dant und Geschäfts­füh­rer am Ger­hart-Haupt­mann-Thea­ter Gör­litz-Zit­tau. In die­ser Zeit wur­de das Ger­hart-Haupt­mann-Thea­ter mit dem Auf­trags­werk „Das Bei­spiel­haf­te Leben des Samu­el W.“ von Lukas Rietz­schel in der Regie von Ingo Putz ein­ge­la­den zu den Autor:innentheatertagen am Deut­schen Thea­ter Ber­lin, zum Hei­del­ber­ger Stü­cke­markt sowie zu den Mühl­hei­mer Thea­ter­ta­gen. Sei­ne immersi­ve Insze­nie­rung „Mal­fi!“ war 2024 in der Kate­go­rie „Raum“ für den Deut­schen Thea­ter­preis „Der Faust“ nominiert.

Dani­el Mor­gen­roth freut sich auf sei­ne neue Rol­le in Würz­burg: „Ich dan­ke der Fin­dungs­kom­mis­si­on und dem Stadt­rat für das Ver­trau­en und freue mich sehr auf die Arbeit am Main­fran­ken Thea­ter. Würz­burg ist eine groß­ar­ti­ge Stadt und Fran­ken mei­ne Hei­mat. Ich wün­sche mir, dass ich das Haus gemein­sam mit dem Team nach tur­bu­len­ten Zei­ten und der lau­fen­den Sanie­rung auch künst­le­risch zu neu­en Höhen füh­ren kann und bren­ne dar­auf, alle Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen per­sön­lich kennenzulernen.“

Main­fran­ken Thea­ter Würzburg

Georg Roo­te­ring über­nimmt kom­mis­sa­risch die Intendanz

Georg Roo­te­ring über­nimmt bis auf Wei­te­res kom­mis­sa­risch die Inten­danz am Main­fran­ken Thea­ter in Würz­burg. Roo­te­ring wird das Haus gemein­sam mit dem Geschäfts­füh­ren­den Direk­tor, Dirk Terw­ey, füh­ren, wie das Main­fran­ken Thea­ter mitteilt.

Der Stadt­rat wer­de mit der aktu­el­len Ent­wick­lung und der neu­en Situa­ti­on in sei­ner nächs­ten Sit­zung im Janu­ar befasst. „Ich freue mich außer­or­dent­lich, dass wir in die­ser Aus­nah­me­si­tua­ti­on mit Georg Roo­te­ring einen abso­lu­ten Thea­ter­pro­fi gewin­nen konn­ten. Damit ist sicher­ge­stellt, dass das Main­fran­ken Thea­ter in die­sen her­aus­for­dern­den Zei­ten qua­li­fi­ziert gelei­tet wird und die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen auf die­sem Weg mit­ge­nom­men wer­den“, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Schuchardt.

Auch Kul­tur­re­fe­rent Bene­dikt Steg­may­er zeig­te sich sehr zufrie­den, beson­ders weil es gelun­gen sei, eine naht­lo­se Lösung nach dem Weg­gang von Mar­kus Trabusch im Sin­ne des Thea­ters her­bei­zu­füh­ren. „Georg Roo­te­ring ist ein Gewinn für das Thea­ter. Sei­ne Ruhe und sein künst­le­ri­sches Wir­ken sind genau das, was das Main­fran­ken Thea­ter nun braucht, um die Zeit bis zur Benen­nung eines neu­en Inten­dan­ten erfolg­reich bewäl­ti­gen zu kön­nen. Georg Roo­te­ring dürf­ten vie­le Würz­bur­ge­rin­nen und Würz­bur­ger nicht nur durch sein frü­he­res Wir­ken am Main­fran­ken Thea­ter ken­nen. Aktu­ell ent­wi­ckel­te er als künst­le­ri­scher Lei­ter gemein­sam mit vie­len Akteu­ren aus der Stadt­ge­sell­schaft das Pro­jekt­jahr „Frei­heyt 1525, Frei­heit 2025. 500 Jah­re Bau­ern­krieg“. Ent­stan­den ist ein umfang­rei­ches Jah­res­pro­gramm mit Lesun­gen, Thea­ter­vor­stel­lun­gen, Aus­stel­lun­gen, Kon­zer­ten und Vor­trä­gen, das von März bis in den Herbst die Gescheh­nis­se vor 500 Jah­ren his­to­risch, wis­sen­schaft­lich und popu­lär in den Kon­text der heu­ti­gen Zeit einordnet.“

Der Geschäfts­füh­ren­de Direk­tor des Main­fran­ken Thea­ters, Dirk Terw­ey, freut sich auf die Zusam­men­ar­beit mit Roo­te­ring. „Gemein­sam mit einem so erfah­re­nen Thea­ter­kol­le­gen, der das Haus bereits kennt, die Lei­tung des Main­fran­ken Thea­ters zu ver­ant­wor­ten, ist eine beson­de­re Freu­de für mich.“

Georg Roo­te­ring konn­te sich den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen des Main­fran­ken Thea­ters in einer Mit­ar­bei­ten­den­ver­samm­lung bereits vor­stel­len. „Ich erin­ne­re mich an mei­ne schö­ne Zeit in Würz­burg Mit­te der 1990er Jah­re. Seit­her hat sich das Haus und die Thea­ter­land­schaft ins­ge­samt wei­ter­ent­wi­ckelt. Doch die Lei­den­schaft für das Thea­ter­ma­chen, sei es auf der Büh­ne, in den tech­ni­schen Abtei­lun­gen, in den Gewer­ken oder in der Orga­ni­sa­ti­on, ver­bin­det uns alle. Dafür sind wir hier und dafür wer­den wir in den kom­men­den Mona­ten gemein­sam arbei­ten, um das Publi­kum zu begeis­tern. Das Main­fran­ken Thea­ter ist ein groß­ar­ti­ges Haus.“

Par­al­lel läuft das Aus­wahl­ver­fah­ren für die neue Inten­danz zur Spiel­zeit 2026/​/​27 plan­mä­ßig wei­ter. Die­ses soll spä­tes­tens im Som­mer kom­men­den Jah­res durch die Ent­schei­dung in Werk­aus­schuss und Stadt­rat abge­schlos­sen wer­den. In der Aus­wahl­kom­mis­si­on wir­ken Ver­tre­ter des Stadt­ra­tes, aus dem Per­so­nal des Thea­ters und exter­ne nam­haf­te Exper­ten aus der Thea­ter­welt mit.


1995 bis 1997 Ober­spiel­lei­ter des Musik­thea­ters
am dama­li­gen Stadt­thea­ter Würzburg

Nach Regie­as­sis­ten­zen am Opern­haus Zürich sowie den Salz­bur­ger Fest­spie­len zu Beginn sei­ner Kar­rie­re war er von 1982–1986 als Spiel­lei­ter an der Baye­ri­schen Staats­oper Mün­chen enga­giert. Nach Fol­ge­sta­tio­nen am Schau­spiel Bonn, der Wie­ner Staats­oper – als stell­ver­tre­ten­der Ober­spiel­lei­ter – sowie Enga­ge­ments an der Opé­ra de Paris sowie als künst­le­ri­scher Koor­di­na­tor des Mozart­fes­ti­vals in Prag über­nahm er Lehr­tä­tig­kei­ten als Gast­pro­fes­sor an der Sibe­l­i­us-Aka­de­mie in Hel­sin­ki sowie als Gast­do­zent an der Hoch­schu­le für Musik und Thea­ter in Mün­chen. Roo­te­ring war von 1995 bis 1997 Ober­spiel­lei­ter des Musik­thea­ters am dama­li­gen Stadt­thea­ter Würz­burg ehe er 1997 zum Inten­dan­ten des Thea­ters am Kirch­platz in Scha­an im Fürs­ten­tum Liech­ten­stein ernannt wur­de. Er führ­te die­ses Amt bis 2006 aus und ist seit­dem als frei­schaf­fen­der Regis­seur im Bereich Musik­thea­ter tätig. Enga­ge­ments führ­ten ihn mehr­mals nach Würz­burg, an das Meck­len­bur­gi­sche Staats­thea­ter Schwe­rin sowie auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne an das Stadt­thea­ter Biel, die Fin­ni­sche Natio­nal­oper in Hel­sin­ki, Tal­linn, Rom, Flo­renz sowie die Oper Breslau.

Neue Spiel­zeit

Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg: Vom Gehen in die Fremde

Ende Sep­tem­ber star­tet das Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg in sei­ne neue Spiel­zeit. Dar­in geht es unter ande­rem einer zen­tra­len Fra­ge der heu­ti­gen Zeit und des heu­ti­gen Euro­pas nach. Zum Auf­takt gibt es ein Theaterfest.

Schon ein ober­fläch­li­cher Blick auf das kul­tu­rel­le Erbe Euro­pas zeigt, so das Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg in einer Mit­tei­lung, dass Fra­gen von Flucht und Ver­trei­bung, vom Auf­bruch in ver­meint­lich bes­se­re Wel­ten, vom geschei­ter­ten und gelin­gen­den Ankom­men in einer ande­ren Gesell­schaft, ein wesent­li­cher Teil unse­rer euro­päi­schen Erfah­rung sind. Das Thea­ter hat daher für die kom­men­de Spiel­zeit mit Pia Beck­mann und ihrer Initia­ti­ve „pics4peace“ eine Koope­ra­ti­on ent­wi­ckelt, die die­sem The­ma unter dem Hash­tag #end­lich­ankom­men und dem Mot­to „Vom Gehen in die Frem­de“ zu brei­ter Wahr­neh­mung ver­hel­fen will.

Die Eröff­nungs­pre­mie­ren „Medea“ sowie „Maria Stuart“ the­ma­ti­sie­ren gleich zu Beginn der Spiel­zeit ent­spre­chen­de Fra­gen: Wie wich­tig ist das Gast­recht, das Asyl, auch wenn die jewei­li­gen Per­so­nen nicht engels­gleich sind? Medea hat gehol­fen, das gol­de­ne Vlies zu rau­ben, Maria Stuart hat sich durch ihren Lebens­wan­del in Schott­land so vie­le Fein­de geschaf­fen, dass sie ins Nach­bar­land flie­hen muss­te. Den­noch wird ver­han­delt, wel­che Rech­te sie in dem neu­en Land haben dürfen.

High­lights der Spielzeit

Am 14. Febru­ar 2025 kommt auf der Pro­be­büh­ne des Main­fran­ken Thea­ters das Schau­spiel „Escape Love“ in einer Insze­nie­rung von Albrecht Schrö­der zur Urauf­füh­rung. In ihrem Auf­trags­werk im Rah­men des Leon­hard-Frank-Sti­pen­di­ums des Main­fran­ken Thea­ters lässt Autorin Eli­sa­beth Pape drei jun­ge Men­schen ihre Vor­stel­lun­gen von Lie­be und Bezie­hun­gen hinterfragen.

1934 als letz­tes Werk ent­stan­den, das Paul Abra­ham vor sei­ner Flucht vor dem Nazi-Ter­ror in die USA zur Urauf­füh­rung brin­gen konn­te, geht es in der Ope­ret­te „Mär­chen im Grand Hôtel“ als Lie­bes­ge­schich­te rund um die Fil­me­ma­che­rin Mary­lou, die exi­lier­te spa­ni­sche Prin­zes­sin Isa­bel­la und den Zim­mer­kell­ner Albert vor der schil­lern­den Kulis­se der Côte d‘Azur auch um eine Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Sehn­suchts­ort Hollywood.

Mit „Grimms Rei­sen“ wird am 4. Mai 2025 eine gro­ße Tanz­pro­duk­ti­on mit dem Phil­har­mo­ni­schen Orches­ter Würz­burg auf die Büh­ne der Thea­ter­fa­brik Blaue Hal­le kom­men. Der Abend wird gestal­tet von Gast­cho­reo­gra­fin Wubkje Kuin­ders­ma und Domi­ni­que Dumais und reflek­tiert sowohl das Leben als auch die viel­sei­ti­gen Geschich­ten der Brü­der Grimm.

Höhe­punkt der Sai­son des Phil­har­mo­ni­schen Orches­ters ist die Auf­füh­rung von Gus­tav Mahlers 2. Sin­fo­nie („Auf­er­ste­hung“) im Con­gress Cen­trum unter der musi­ka­li­schen Lei­tung von Enri­co Cales­so. Die Sin­fo­nie mit Chor, Sopran- und Alt­so­lo steht in dop­pel­ter Hin­sicht für Über­gang und Neu­be­ginn. So ist es das letz­te Kon­zert, das Cales­so im Rah­men sei­ner Amts­zeit als Gene­ral­mu­sik­di­rek­tor in Würz­burg diri­gie­ren wird.

Thea­ter­fest zum Auftakt

Eröff­net wird die neue Spiel­zeit am 22. Sep­tem­ber mit einem Thea­ter­fest im Neu­bau in der Thea­ter­stra­ße 21. Die­ser Tag der offe­nen Tür bie­tet ab 11 Uhr auf den Büh­nen und in den Foy­ers ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm zum Kos­mos Theater.