Demo­gra­fie

Man­gel an Senio­ren­woh­nun­gen in und um Bamberg

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Barrierefreie Dusche: Mit Blick auf den demografischen Wandel fordert die IG BAU mehr Anstrengungen beim altersgerechten Bauen und Sanieren. Foto: IG Bau
Immer mehr Senio­ren – aber auch genü­gend alters­ge­rech­ter Wohn­raum? In Stadt und Land­kreis Bam­berg wird mit einem hohen Anstieg des Anteils der Gene­ra­ti­on Ü65 in den kom­men­den Jah­ren gerech­net, wäh­rend der­zeit nur ein klei­ner Teil der Woh­nun­gen als senio­ren­ge­rech­te Woh­nun­gen geeig­net ist.

In der Stadt Bam­berg könn­te die Zahl der Men­schen, die älter als 65 sind, bis zum Jahr 2035 auf 17.800 anwach­sen – das sind 20 Pro­zent mehr als noch im Jahr 2017. Für den Land­kreis Bam­berg wird für die­sen Zeit­raum sogar ein Anstieg auf 41.700 für mög­lich gehal­ten, was 52 Pro­zent mehr als noch im Jahr 2017 bedeu­ten würde.

Der Anteil der Gene­ra­ti­on Ü65 an der Bevöl­ke­rung läge dann bei 21 Pro­zent in der Stadt, bei 29 Pro­zent im Land­kreis Bam­berg. Dar­auf hat die IG Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin­ge­wie­sen. Die Gewerk­schaft beruft sich hier­bei auf eine Demo­gra­fie-Pro­gno­se des CIMA Insti­tuts für Regio­nal­wirt­schaft – und for­dert mehr Anstren­gun­gen bei der Schaf­fung senio­ren­ge­rech­ter Woh­nun­gen: „Lift statt Trep­pe, brei­te­re Türen für Rol­la­tor und Roll­stuhl, bar­rie­re­freie Duschen – nur ein klei­ner Teil der Woh­nun­gen in der Stadt und dem Land­kreis ist für die rasant wach­sen­de Gene­ra­ti­on Ü65 geeig­net. Das muss sich ändern“, sagt Gerald Nicklas.

IG BAU for­dert Ver­dop­pe­lung der För­de­rung des Senioren-Wohnens

Der Bezirks­vor­sit­zen­de der IG BAU Ober­fran­ken spricht von einer „demo­gra­fi­schen Not­wen­dig­keit“. Es müss­ten nicht nur zusätz­li­che Senio­ren­woh­nun­gen neu gebaut wer­den. Auch bei der alters­ge­rech­ten Sanie­rung bestehen­der Woh­nun­gen sei der Nach­hol­be­darf groß. „Wenn die Rent­ner-Gene­ra­ti­on nicht stär­ker berück­sich­tigt wird, droht vie­ler­orts schon in eini­gen Jah­ren eine graue Woh­nungs­not“, betont Nick­las. Die­ses Pro­blem wer­de bereits jetzt durch die Coro­na-Pan­de­mie ver­schärft, weil gera­de älte­re Men­schen einen Groß­teil des Tages zuhau­se ver­brin­gen müssten.

Die staat­li­che Kre­dit­an­stalt für Wie­der­auf­bau (KfW) bie­te mit ihrem Pro­gramm „Alters­ge­recht Umbau­en“ zwar Zuschüs­se und Kre­di­te. Das För­der­vo­lu­men von 150 Mil­lio­nen Euro in die­sem Jahr rei­che aber nicht aus, kri­ti­siert die IG BAU. Der Bund müs­se die För­de­rung min­des­tens ver­dop­peln, um das Senio­ren-Woh­nen vor­an­zu­brin­gen. Danach sieht es der­zeit aller­dings nicht aus: Laut Haus­halts­plan ste­hen für die alters­ge­rech­ten Sanie­rung im nächs­ten Jahr nur noch 130 Mil­lio­nen Euro zur Verfügung.

Am Ende ste­he die Lebens­qua­li­tät tau­sen­der Men­schen in und um Bam­berg auf dem Spiel. „Es kann nicht sein, dass ein Rent­ner nur des­halb ins teu­re Pfle­ge­heim muss, weil eine ambu­lan­te Betreu­ung an der senio­ren­ge­rech­ten Aus­stat­tung der eige­nen Woh­nung schei­tert“, macht Nick­las deutlich.

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