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Förderung

Stadt erar­bei­tet sich finan­zi­el­le Unterstützung

Sanie­rung der Kapel­len und Epi­ta­phe der Kir­che St. Micha­el wird mit 90 Pro­zent gefördert

Ein bedeu­ten­der Schritt für die Zukunft des Welt­erbes: Bay­erns Staats­mi­nis­ter für Wis­sen­schaft und Kunst, Mar­kus Blu­me, über­gab am Mitt­woch im Refek­to­ri­um der Kir­che St. Micha­el den För­der­be­scheid über 800.000 Euro für die Sanie­rung der Hei­lig-Grab-Kapel­le, der Mari­en­ka­pel­le sowie der his­to­ri­schen Epi­ta­phe an Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Stif­tungs­re­fe­rent Bert­ram Felix.

„Ich freue mich, dass wir zum Erhalt die­ser bei­den bedeut­sa­men Kul­tur­denk­mä­ler bei­tra­gen und sie so in Zukunft wie­der in neu­em altem Glanz erstrah­len kön­nen“, beton­te Kunst­mi­nis­ter Blume.

Die ehe­ma­li­ge Bene­dik­ti­ner­ab­tei auf dem Micha­els­berg gehört für Blu­me zu den Wahr­zei­chen Bam­bergs. „Die dor­ti­ge Mari­en­ka­pel­le – die klei­ne Six­ti­ni­sche Kapel­le Bam­bergs – und die Hei­lig-Grab-Kapel­le mit einer ein­zig­ar­ti­gen Toten­tanz­dar­stel­lung sind ganz beson­de­re archi­tek­to­ni­sche und kunst­his­to­ri­sche Juwe­len. Sie spie­geln die Bedeu­tung Bam­bergs als Stadt des Glau­bens und der Kunst ein­drucks­voll wider“, mach­te der Minis­ter in Anwe­sen­heit der Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mela­nie Huml deutlich.

Ins­ge­samt belau­fen sich die Kos­ten für die Maß­nah­men auf rund 4 Mil­lio­nen Euro. Der Bund stellt im Rah­men des Pro­gramms Kul­tur­In­vest 2 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung (50 %). Das Land Bay­ern betei­ligt sich mit 800.000 Euro (20 %) aus dem Ent­schä­di­gungs­fonds Bay­ern, die Ober­fran­ken­stif­tung steu­ert 400.000 Euro (10 %) bei. Stadt Bam­berg und Bür­ger­spi­tal­stif­tung über­neh­men jeweils wei­te­re 400.000 Euro (jeweils 10 %).

Restau­rie­rung mit höchs­ter Fachkompetenz

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke zeig­te sich erfreut: „Mit die­ser För­de­rung sichern wir nicht nur ein­zig­ar­ti­ge Kunst­schät­ze, son­dern bewah­ren zugleich ein Stück Bam­ber­ger Iden­ti­tät. Ich dan­ke dem Bund, dem Frei­staat und allen För­de­rern für die­ses star­ke Signal.“ Auch Stif­tungs­re­fe­rent Bert­ram Felix beton­te: „Für die Bür­ger­spi­tal­stif­tung ist die­ses Pro­jekt eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. Wir sor­gen dafür, dass die wert­vol­len Fres­ken, Stu­cka­tu­ren und Natur­stein­denk­mä­ler mit höchs­ter Fach­kom­pe­tenz restau­riert wer­den – für heu­te und für kom­men­de Generationen.“

Die Arbei­ten erfol­gen in enger Abstim­mung mit dem Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge sowie den ört­lich zustän­di­gen Behör­den und sol­len bis Ende 2026 abge­schlos­sen sein.

2025 stellt die Stadt Bam­berg 220.000 Euro zur För­de­rung von Bür­ger­pro­jek­ten zur Verfügung

Unter­stüt­zungs­fonds gestartet

Vom 2. Juni bis 13. Juli 2025 kön­nen die Anträ­ge für die Unter­stüt­zungs­fonds der Stadt Bam­berg gestellt wer­den. Ins­ge­samt ste­hen wie­der 220.000 Euro für die Umset­zung von Ideen in drei Teil­be­rei­chen zur Ver­fü­gung, teilt die Stadt Bam­berg mit.

308 Pro­jek­te aus der Bür­ger­schaft wur­den in den ver­gan­ge­nen vier Jah­ren dank der Unter­stüt­zungs­fonds umge­setzt. 2024 wur­den zum Bei­spiel der klei­nen Büche­rei St. Urban im Stadt­teil Süd­west, die in die­sem Jahr 30-jäh­ri­ges Bestehen fei­er­te, 1.000 Euro für die Anschaf­fung neu­er Medi­en bewil­ligt. Das ehren­amt­li­che Büche­rei-Team hat­te die Finanz­sprit­ze aus dem Fonds „Schu­le, Hort, Kitas und Büche­rei­en“ bean­tragt, um unter ande­rem auch für Erst­le­ser und Kin­der im Grund­schul­al­ter neue Buch­rei­hen zu erwer­ben. Aus dem Fonds „Mobi­li­tät, Kli­ma und Umwelt“ wur­den dem För­der­kreis Bie­nen­le­ben Bam­berg e.V. 5.000 Euro gewährt. Das Geld fließt in die Anschaf­fung neu­er Sitz­bän­ke, die dazu die­nen, die Pflan­zen- und Insek­ten­welt im öffent­lich zugäng­li­chen Bie­nen­gar­ten im Erba-Park in aller Ruhe zu beob­ach­ten. Die bis­he­ri­gen Sitz­ge­le­gen­hei­ten waren in die Jah­re gekom­men und alles ande­re als seniorengerecht.

Die Idee des Quar­tier­ma­nage­ments Lag­ar­de-Höfe, eine „Nach­bar­schafts-Tool­box“ ein­zu­rich­ten, wur­de mit 3.000 Euro aus dem Fonds „Zusam­men­halt in der Stadt und für Ver­ei­ne“ belohnt. Mit dem Geld wer­den Bohr­ma­schi­ne, Akku­schrau­ber, Rasen­mä­her, Bier­tisch­gar­ni­tu­ren und ande­re nütz­li­che Gegen­stän­de mehr fürs gan­ze Quar­tier erwor­ben. Quar­tiers­be­woh­ne­rin­nen und –bewoh­ner kön­nen die­se aus­lei­hen und nut­zen. So muss nicht jeder Haus­halt sol­che Gegen­stän­de erwer­ben, was Res­sour­cen bei Her­stel­lung und Trans­port spart.

Sol­che Pro­jek­te möch­te die Stadt Bam­berg auch in die­sem Jahr mit den Unter­stüt­zungs­fonds „Schu­le, Hort, Kitas und Büche­rei­en“, „Zusam­men­halt in der Stadt und für Ver­ei­ne“ sowie „Mobi­li­tät, Kli­ma und Umwelt“ ermög­li­chen. Ab 2. Juni kön­nen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, Ver­ei­ne und Insti­tu­tio­nen ihre Anträ­ge online auf der Web­site der Stadt oder per Mail an buergerbeteiligung@stadt.bamberg.de ein­rei­chen, wo es auch alle Infor­ma­tio­nen zu den drei Unter­stüt­zungs­fonds, die För­der­richt­li­ni­en und die Opti­on, den Antrag online zu stel­len, gibt. Antrags­schluss ist der 13. Juli 2025.

Mit allen Unter­stüt­zungs­fonds wer­den Pro­jek­te geför­dert, die einen Bei­trag fürs Gemein­wohl leis­ten und den Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­gern zugu­te­kom­men. Über die ein­ge­gan­ge­nen Anträ­ge ent­schei­det im Herbst der zustän­di­ge Fach­se­nat des Stadt­ra­tes. Jedes bewil­lig­te Pro­jekt kann mit bis zu 5.000 Euro geför­dert wer­den. Der ein­jäh­ri­ge Umset­zungs­zeit­raum beginnt am 1. Novem­ber 2025.

Fahr­zeug aus Unter­stüt­zungs­fonds der Stadt gefördert

Die Kleins­ten kön­nen jetzt mit dem Kin­der­bus Aus­flü­ge machen

Pünkt­lich zum Früh­lings­be­ginn hat das Kin­der­haus St. Ste­phan in der Her­zog-Max-Stra­ße einen Kin­der­bus mit E‑Motor anschaf­fen kön­nen, finan­ziert aus den Unter­stüt­zungs­fonds der Stadt Bamberg.

Mit dem Kin­der­bus sind Aus­flü­ge mit den Kleins­ten der Krip­pe kein Pro­blem mehr. Der Mini-Vier­sit­zer auf vier Rädern wur­de mit knapp 5000 Euro aus den Unter­stüt­zungs­fonds der Stadt Bam­berg finan­ziert. „Der Kin­der­bus ist per­fekt, um mit den Kleins­ten mühe­los in den Hain oder die Stadt zu gehen. Ich freue mich, dass wir das mit Gel­dern aus den Unter­stüt­zungs­fonds mög­lich machen kön­nen“, so Sozi­al­re­fe­rent und Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsenkamp.

Die Finan­zie­rung über den Unter­stüt­zungs­fonds hat­te Stadt­rä­tin Clau­dia John ange­regt, die auch dem Eltern­bei­rat der Ein­rich­tung ange­hört. Gemein­sam mit ihrem Stell­ver­tre­ter Alex­an­der Jan­kow­ski freut sich nun Vero­ni­ka Schie­ßer, Lei­te­rin des Kin­der­hau­ses St. Ste­phan der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim, über den Mini-Bus: „Die Spen­de gibt uns die Mög­lich­keit, zusam­men mit fast allen Krip­pen­kin­dern einen Aus­flug zu machen. Nach dem Mot­to: Raus aus dem Gar­ten und die Welt erkunden!“

Mit den Unter­stüt­zungs­fonds wer­den Pro­jek­te geför­dert, die auf loka­ler Ebe­ne einen Bei­trag fürs Gemein­wohl leis­ten und den Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger zugu­te­kom­men. Wie in den Vor­jah­ren ste­hen auch 2025 für die drei The­men­fel­der „Schu­le, Hort, Kin­der­ta­ges­stät­ten und Büche­rei­en“, „Zusam­men­halt in der Stadt und Ver­ei­ne“ und „Mobi­li­tät, Kli­ma und Umwelt“ ins­ge­samt 220.000 Euro zur Verfügung.

Alle Infor­ma­tio­nen zu den Unter­stüt­zungs­fonds, den För­der­richt­li­ni­en und der Mög­lich­keit, den Antrag direkt online zu stel­len, sind hier zu fin­den. Vor­aus­sicht­lich ab Mit­te Mai kön­nen wie­der Anträ­ge gestellt wer­den. Der genaue Antrags­zeit­raum wird recht­zei­tig auf der Home­page und per Mit­tei­lung bekannt­ge­ge­ben. Über die ein­ge­gan­ge­nen Anträ­ge ent­schei­det der zustän­di­ge Fach­se­nat des Stadt­ra­tes. Jedes bewil­lig­te Pro­jekt kann mit bis zu 5.000 Euro geför­dert werden.

Zuschuss von bis zu 1000 Euro

Stadt för­dert wie­der Kauf von Las­ten­fahr­rä­dern und Radanhängern

Um die umwelt­freund­li­che Mobi­li­tät zu unter­stüt­zen, för­dert das städ­ti­sche Kli­ma- und Umwelt­amt auch 2025 den Kauf von Las­ten­fahr­rä­dern und Fahr­rad­an­hän­gern zur pri­va­ten Nut­zung, teilt die Stadt Bam­berg mit.

Die Stadt Bam­berg über­nimmt dabei 25 Pro­zent der Net­to­an­schaf­fungs­kos­ten. Bei Las­ten­pe­delecs mit elek­tri­scher Unter­stüt­zung erfolgt dies bis zu einem Höchst­be­trag von 1000 Euro; bei mus­ku­lär betrie­be­nen Las­ten­rä­dern bis zu maxi­mal 500 Euro. Bei Fahr­rad­an­hän­ger kann der Erwerb mit maxi­mal 250 Euro unter­stützt wer­den. Anträ­ge kön­nen ab dem 1. April bis zum 30. Juni 2025 gestellt werden.

Antrags­be­rech­tigt sind wie bis­her Fami­li­en und Allein­er­zie­hen­de mit min­des­tens einem Kind sowie maxi­mal einem Kraft­fahr­zeug im Haus­halt. Der Haupt­wohn­sitz muss in der Stadt Bam­berg lie­gen. Die bereits 2022 durch den Mobi­li­täts­se­nat beschlos­se­ne Aus­wei­tung der För­de­rung auf Fahr­rad­an­hän­ger hat voll an Fahrt auf­ge­nom­men, was Kli­ma- und Umwelt­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp sehr freut: „Mir ist es beson­ders wich­tig, dass Fami­li­en oder Allein­er­zie­hen­de mit Kin­dern eine umwelt­freund­li­che Mobi­li­täts­op­ti­on haben – ins­be­son­de­re soll es finanz­schwä­che­ren Haus­hal­ten mög­lich sein, durch die För­de­rung von Fahr­rad­an­hän­gern eine kos­ten­güns­ti­ge und platz­spa­ren­de Alter­na­ti­ve zum Auto zu erhalten.“

Die För­de­rung wird ins­ge­samt sehr gut ange­nom­men. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­den zwölf Las­ten­pe­delecs, also Räder mit Elek­tro-Unter­stüt­zung, und 26 Fahr­rad­an­hän­ger ange­schafft. „Wir sind auf dem rich­ti­gen Weg. Jeder noch so klei­ne Schritt ist dabei wich­tig, der zu mehr kli­ma­freund­li­chem Ver­kehr im Stadt­ge­biet bei­trägt“, betont Glüsen­kamp. Auch 2025 wur­den wie­der 15.000 Euro För­der­sum­me im städ­ti­schen Haus­halt bereitgestellt.

Alle Infor­ma­tio­nen zum För­der­pro­gramm sind hier zu fin­den.

Metro­pol­rad­weg Nürn­berg – Bamberg

För­de­rung für Rad­weg­pro­jekt in Höhe von 815.000 Euro

Damit noch mehr Men­schen auch im All­tag immer häu­fi­ger ger­ne auf das Fahr­rad stei­gen, ist unter ande­rem eine gut aus­ge­bau­te und ganz­jäh­rig sicher befahr­ba­re Rad­ver­kehrs­in­fra­struk­tur erfor­der­lich. Nun wur­de für das inter­kom­mu­na­le Rad­we­ge­pro­jekt „Metro­pol­rad­weg Nürn­berg – Bam­berg“ der lang erhoff­te För­der­be­scheid an Land­rat Johann Kalb übergeben.

Damit noch mehr Men­schen auch im All­tag immer häu­fi­ger ger­ne auf das Fahr­rad stei­gen, ist unter ande­rem eine gut aus­ge­bau­te und ganz­jäh­rig sicher befahr­ba­re Rad­ver­kehrs­in­fra­struk­tur erfor­der­lich. Das inter­kom­mu­na­le Rad­we­ge­pro­jekt „Metro­pol­rad­weg Nürn­berg – Bam­berg“ setzt hier an und soll zwi­schen den Schleu­sen Nürn­berg und Bam­berg auf einer Län­ge von ins­ge­samt 65 Kilo­me­tern auf allen Stre­cken­ab­schnit­ten für ein­heit­li­che Qua­li­tät und grö­ße­re Sicher­heit sor­gen. Nun wur­de dem inter­kom­mu­na­len Pla­nungs­ver­band unter Feder­füh­rung des Land­krei­ses Bam­berg der lang erhoff­te För­der­be­scheid an Land­rat Johann Kalb über­ge­ben: „Die För­de­rung der Pla­nungs­kos­ten der nächs­ten Pro­jekt­pha­se durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­les und Ver­kehr mit knapp 694.000 Euro und die zusätz­li­che För­de­rung um wei­te­re 121.000 Euro des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums für Woh­nen, Bau und Ver­kehr hel­fen uns und den Kom­mu­nen enorm, die­ses Pro­jekt vor­an zu trei­ben. Die Kom­mu­nen wer­den dank die­ser För­de­rung so ent­las­tet, dass deren Eigen­an­teil auf nur noch 10% sinkt.“

Die För­de­rung des Pro­jekts erfolgt dabei im Rah­men der Richt­li­nie zur „För­de­rung inno­va­ti­ver Pro­jek­te zur Ver­bes­se­rung des Rad­ver­kehrs in Deutsch­land“. Mit dem För­der­pro­gramm wer­den Rad­ver­kehrs­pro­jek­te geför­dert, die „einen Bei­trag zur Ver­bes­se­rung der Ver­hält­nis­se für den Rad­ver­kehr leis­ten“ und eine nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät sichern.

Nach Abschluss der Pro­jekt­pha­se I konn­ten sich die Pro­jekt­part­ner bereits über das grund­sätz­lich posi­ti­ve Ergeb­nis einer defi­nier­ten Vor­zug­stras­se, ein­heit­li­cher Qua­li­täts­stan­dards und ein emp­foh­le­nes Maß­nah­men­pa­ket freu­en. Damit aus den enga­gier­ten Bestre­bun­gen der Metro­pol­re­gi­on auch ech­ter Asphalt für die Rad­fah­ren­den wer­den kann, kon­kre­ti­sie­ren Fach­bü­ros in enger Abstim­mung mit den betei­lig­ten Kom­mu­nen wei­ter pla­ne­risch die bis­he­ri­gen Aus­ar­bei­tun­gen in der nun anste­hen­den Pro­jekt­pha­se II mit­tels Ent­wurfs- und Genehmigungsplanung.

Die im Wil­len zur akti­ven Stär­kung von Rad­ver­kehr und Kli­ma­schutz geein­ten Akteu­re aus Ober- und Mit­tel­fran­ken, kön­nen unter Feder­füh­rung des Land­krei­ses Bam­berg dank des För­der­be­schei­des nun die nächs­ten nöti­gen Schrit­te für die­ses Pro­jekt mit Strahl­kraft weit über die Regi­on hin­aus einleiten.

Läuft alles nach Plan, beginnt nach Unter­zeich­nung der inter­kom­mu­na­len Pla­nungs­ver­ein­ba­rung der betei­lig­ten Kom­mu­nen im Jahr 2025 die euro­pa­wei­te Aus­schrei­bung der Pla­nungs­leis­tun­gen. Dar­an schließt sich im Jahr 2026 die eigent­li­che Fach­pla­nung an, die im Jahr 2027 abge­schlos­sen wer­den soll.

Ältes­te Gier­seil­fäh­re Oberfrankens

Pett­stad­ter Fäh­re: 230.000 Euro För­de­rung für Neugestaltung

Der Gemein­de Pett­stadt wur­de aus einem EU-För­der­pro­gramm Unter­stüt­zung für den Umbau des Gelän­des der Anle­ge­stel­len der Pett­stad­ter Fäh­re bewil­ligt. Fast eine Vier­tel­mil­lio­nen geht an die Gemeinde.

Die Gemein­de Pett­stadt möch­te den Bereich um die Anle­ge­stel­len der Pett­stad­ter Fäh­re an den Ufern der Reg­nitz umbau­en. Die­se sol­len ter­ras­siert und mit neu­en Wege­ver­bin­dun­gen aus­ge­stat­tet wer­den, so das Bam­ber­ger Land­rats­amt in einer Mit­tei­lung. Zudem soll eine Fähr­ter­ras­se aus Cort­an­stahl enste­hen, die auch als Aus­sichts­platt­form über die Reg­nitz die­nen kann und optisch der nahen Bahn­brü­cke nach­emp­fun­den ist. Auch Fahr­rad­fah­re­rIn­nen wer­den bedacht. Sie sol­len eine E‑Bike-Lade­sta­ti­on, eine Repa­ra­tur­sta­ti­on und neue Fahr­rad­ab­stell­mög­lich­kei­ten bekom­men. Der Umbau soll bis Ende 2024 fer­tig sein.

Die Gesamt­kos­ten des Pro­jekts sol­len sich dabei auf etwa 560.000 Euro belau­fen. Zur finan­zi­el­len Unter­stüt­zung hat­te Pett­stadt einen För­der­an­trag für das EU-Pro­gramm „LEADER“ gestellt und nun eine Sum­me von 236.337 Euro erhal­ten. Auch die Baye­ri­sche Städ­te­bau­för­de­rung und die Ober­fran­ken­stif­tung unter­stütz­ten das Projekt.

Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr hat­te die loka­le Akti­ons­grup­pe „Regi­on Bam­berg e.V.“ mit Land­rat Johann Kalb als Vor­sit­zen­dem die Unter­stüt­zung des Pro­jekts beschlos­sen. Der Pla­nungs­pro­zess lief unter Betei­li­gung der Pett­stad­ter Bür­ge­rIn­nen und der Gemein­de ab. „Beson­ders wich­tig in der Pla­nung ist uns der Schutz der sen­si­blen Ufer­be­rei­che und Erhalt der Arten­viel­falt in und ent­lang der Reg­nitz“, sag­te Jochen Hack, Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Pettstadt.

Die Pett­stad­ter Fäh­re ist mit etwa 500 Jah­ren in Ober­fran­ken die ältes­te Fäh­re vom Typ Gier­seil­fäh­re (dabei wird das Gefährt an einem im Fluss­bett ver­an­ker­ten Seil geschwenkt). Von März bis Okto­ber ver­kehrt sie täglich.

Umfra­ge­er­geb­nis

Pan­de­mie­fol­ge: Man­gel an indi­vi­du­el­ler För­de­rung an Schulen

An vie­len Schu­len herr­schen neben mas­si­vem Lehr­kräf­te­man­gel auch Wis­sens­lü­cken, die vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler wegen pan­de­mie­be­ding­ter Schul­schlie­ßun­gen immer noch haben. Auch in der Regi­on Bam­berg mel­den vie­le Schu­len erhöh­ten Bedarf an indi­vi­du­el­ler För­de­rung für Kin­der und Jugendliche.

Damit die Kin­der und Jugend­li­chen ihre Wis­sens­lü­cken schnell auf­ar­bei­ten kön­nen, hal­ten 42 Pro­zent der Deut­schen den Ein­satz gut aus­ge­bil­de­ter Ehren­amt­li­cher an Schu­len für die bes­te Maß­nah­me. Die Ehren­amt­li­chen sol­len Schü­le­rin­nen und Schü­ler unter­richts­er­gän­zend ein­zeln För­de­rung zukom­men las­sen. Wie das Land­rats­amt Bam­berg mit­teilt, ergab das eine Online-Umfra­ge von You­Gov Deutsch­land für MENTOR – Die Leselern­hel­fer Bun­des­ver­band e.V. 2067 Per­so­nen wur­den dafür befragt.

Bei der Lese­för­de­rung hal­ten 27 Pro­zent der Befrag­ten mehr ehren­amt­li­chen Ein­satz an Schu­len für das bes­te Mit­tel. Die­se Maß­nah­me befür­wor­ten 29 Pro­zent der Befrag­ten im Wes­ten, 22 Pro­zent im Osten. 30 Pro­zent der Ost­deut­schen hal­ten mehr finan­zi­el­le Mit­tel für die Schu­len für den bes­ten Weg, um Lese­er­fol­ge zu erzielen.

Schon vor Coro­na konn­ten rund 20 Pro­zent der Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht rich­tig lesen. Der häu­fi­ge Wech­sel zwi­schen Distanz- und Prä­senz­un­ter­richt und zuletzt mas­si­ver Unter­richts­aus­fall haben die­se Situa­ti­on zusätz­lich verschärft.

Gefahr, kei­nen Schul­ab­schluss machen zu können

Dr. Chris­ti­an Lorenz ist Vor­stands­mit­glied von MENTOR. Er sagt über die Situa­ti­on im Land­kreis: „Die Nach­fra­ge der Schu­len an uns ist seit eini­ger Zeit Jahr stark gestie­gen. Wir könn­ten noch viel mehr ehren­amt­li­che Lese­men­to­rin­nen und Lese­men­to­ren an die Schu­len ver­mit­teln, damit sie dort Kin­der und Jugend­li­che unter­stüt­zen. Wir sehen, dass auch ein Jahr nach Öff­nung der Schu­len vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler kei­ne oder zu wenig För­de­rung erhal­ten. Es besteht die Gefahr, dass sie kei­nen Schul­ab­schluss machen kön­nen und in ein Leben ohne Berufs­aus­bil­dung und ohne gesell­schaft­li­che Teil­ha­be abrutschen.“

Unter dem Dach des MEN­TOR-Bun­des­ver­bands unter­stüt­zen 13.000 Men­to­rin­nen und Men­to­ren deutsch­land­weit 16.600 Kin­der und Jugend­li­che. Das 1:1‑Förderprinzip von MENTOR sieht vor, dass eine Lese­men­to­rin oder ein Men­to­ren ein Kind in der Regel ein­mal in der Woche, min­des­tens ein Jahr lang unter­stützt. Um mehr Men­schen für das Ehren­amt als Lese­för­de­rer zu gewin­nen und um eine stär­ke­re Ein­bin­dung aller Les­e­initia­ti­ven in die Schu­len zu errei­chen, wünscht sich der Ver­band wei­te­re Unter­stüt­zung aus Poli­tik und Wirtschaft.

For­schung am Uni-Kli­ni­kum Erlangen

Pro­jekt über Lang­zeit­fol­gen von COVID-19 wird gefördert

Bay­erns Gesund­heits­mi­nis­ter Klaus Holet­schek treibt die For­schung über die Spät­fol­gen von Coro­na-Erkran­kun­gen wei­ter vor­an. Für ein inno­va­ti­ves Pro­jekt in Erlan­gen, das mit mehr als einer Mil­li­on Euro geför­dert wird, erhielt das Uni-Kli­ni­kum Erlan­gen ges­tern den Förderbescheid.

Anläss­lich der Über­ga­be des För­der­be­scheids an das Uni-Kli­ni­kum Erlan­gen sag­te Holet­schek am Frei­tag: „Etwa zehn Pro­zent aller an COVID-19-erkrank­ten Erwach­se­nen kämp­fen mit den Spät­fol­gen. Zu den Sym­pto­men gehö­ren unter ande­rem Kopf­schmer­zen, Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen und Erschöp­fung. Es feh­len bis­lang noch dia­gnos­ti­sche Mög­lich­kei­ten, die Behand­lung erfolgt anhand der Sym­pto­me.“ Hier set­ze das viel­ver­spre­chen­de Pro­jekt des Uni-Kli­ni­kums Erlan­gen an, das Long-COVID dia­gnos­ti­zie­ren und erfolg­reich the­ra­pie­ren will, und das mit mehr als einer Mil­li­on Euro geför­dert wer­de. Dar­über infor­mier­te das Baye­ri­sche Gesundheitsministerium.

„Ein­zig­ar­tig in ganz Deutschland“

Ziel des Modell­pro­jekts „dis­CO­Ver“ (dia­gno­sis Long-COVID Erlan­gen) ist es, mit Hil­fe einer Ana­mne­se und inno­va­ti­ver medi­zi­ni­scher Dia­gnos­tik drei Long-COVID-Sub­ty­pen zu dia­gnos­ti­zie­ren. Anschlie­ßend soll aus ins­ge­samt drei The­ra­pie­for­men jeweils die­je­ni­ge aus­ge­wählt wer­den, die für die Long-COVID-Pati­en­tin­nen und ‑Pati­en­ten indi­vi­du­ell am bes­ten passt und den größt­mög­li­chen The­ra­pie­er­folg verspricht.

Holet­schek erläu­ter­te: „Das Pro­jekt kann als ein­zig­ar­tig in ganz Deutsch­land betrach­tet wer­den, da zum ers­ten Mal eine objek­ti­ve Dia­gno­se von Long-COVID erfol­gen soll. Wenn das Pro­jekt erfolg­reich ist, wird es einen Mei­len­stein in der Behand­lung des Long-COVID- und Post-COVID-Syn­droms dar­stel­len. Zudem sol­len die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten spe­zi­fisch und – erst­ma­lig in Deutsch­land – aus­ge­hend von der Krank­heits­ur­sa­che behan­delt wer­den, nicht mehr nur symptomorientiert.“

Dazu wer­den expe­ri­men­tel­le und eta­blier­te Ansät­ze kom­bi­niert. Eben­so kom­men moderns­te Gerät­schaf­ten zum Ein­satz, etwa bei der Bestim­mung phy­si­ka­li­scher Eigen­schaf­ten von Blut­zel­len. Und bei­spiels­wei­se bei der Iden­ti­fi­ka­ti­on von Mus­tern und sys­te­ma­ti­schen Auf­fäl­lig­kei­ten hilft Künst­li­che Intel­li­genz (KI).

Bei der Ent­wick­lung inno­va­ti­ver Ver­fah­ren zur Dia­gno­se von Long-COVID spielt die Abtei­lung Bio­lo­gi­sche Opto­me­cha­nik des Erlan­ger Max-Planck-Insti­tuts für die Phy­sik des Lichts (MPL) inner­halb des dis­CO­Ver-Pro­jekts eine Schlüs­sel­rol­le. Die For­schen­den um Direk­tor Jochen Guck und Post­doc Mar­tin Krä­ter haben eine Metho­de namens Echt­zeit-Ver­for­mungs­zy­to­me­trie ent­wi­ckelt, mit deren Hil­fe sich die phy­si­ka­li­schen Eigen­schaf­ten von bis zu tau­send Blut­zel­len pro Sekun­de mes­sen las­sen. Anschlie­ßend erfolgt dann die Ana­ly­se der Mess­da­ten durch Metho­den des maschi­nel­len Ler­nens. Die­se KI-Algo­rith­men sol­len es ermög­li­chen, die drei pos­tu­lier­ten Long-COVID-Sub­ty­pen zu unterscheiden.

„Unse­re ers­ten Stu­di­en­ergeb­nis­se sind sehr viel­ver­spre­chend. Die Zusam­men­ar­beit mit den Ver­sor­gungs­zen­tren in ganz Bay­ern hilft uns, die Echt­zeit-Ver­for­mungs­zy­to­me­trie zu einem Rou­tin­ever­fah­ren in der Dia­gnos­tik wei­ter­zu­ent­wi­ckeln“, erklär­te Guck. Par­al­lel arbei­ten die Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler zusam­men mit Part­nern dar­an, Mess- und Aus­wer­te­ver­fah­ren zu ver­klei­nern. Das Ziel: Ein Gerät, das eines Tages in jeder Arzt­pra­xis ste­hen kann und erlaubt, die Dia­gno­se von Long-COVID zuver­läs­sig zu unterstützen.

Pri­vat­do­zen­tin Dr. Dr. Bet­ti­na Hoh­ber­ger aus dem Uni-Kli­ni­kum Erlan­gen sag­te: „Wir sind sehr dank­bar für die­se groß­zü­gi­ge För­de­rung, damit wir eine Modell­ver­sor­gung zur Dia­gno­se- und The­ra­pie von Long-COVID-Pati­en­ten auf wis­sen­schaft­li­cher Grund­la­ge auf­bau­en kön­nen, die vie­len Long-COVID-Pati­en­ten direkt zu Gute kommt.“

Die Dia­gno­se­stel­lung soll in Erlan­gen und bay­ern­weit an fünf dezen­tra­len Stand­or­ten erfol­gen. Die Daten wer­den anschlie­ßend zen­tral am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlan­gen aus­ge­wer­tet. Im drit­ten Schritt wer­den die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten einem von drei defi­nier­ten The­ra­pie­we­gen zugewiesen.

The­ra­pie­we­ge

1. Reha­bi­li­ta­ti­on in einer von zwei spe­zia­li­sier­ten Reha­kli­ni­ken (Kli­nik Bad Wöris­ho­fen, Fach­kli­nik für Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen und Ortho­pä­die und die m&i‑Fachklinik Her­zo­gen­au­rach, Fach­kli­nik für Spe­zia­li­sier­te Akut­me­di­zin und Medi­zi­ni­sche Rehabilitation)

2. Auf­fri­schungs­imp­fung mit einem der aktu­ell ver­füg­ba­ren mRNA-Impfstoffe

3. Neu­tra­li­sie­rung von Auto­an­ti­kör­pern durch zum Bei­spiel BC 007

„Das Wis­sen aus dem Pro­jekt soll den Grund­stein für eine flä­chen­de­cken­de Ver­sor­gung der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten legen“, unter­strich Minis­ter Holetschek.

Am Pro­jekt sind neben der Pro­jekt­lei­tung durch das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlan­gen auch das Max-Planck-Insti­tut für die Phy­sik des Lichts, das Max-Planck-Zen­trum für Phy­sik und Medi­zin, das Helm­holtz Zen­trum Mün­chen, fünf wei­te­re dezen­tra­le Stand­or­te in Bay­ern sowie Reha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tun­gen beteiligt.

Geför­dert wird das Pro­jekt im Rah­men der Initia­ti­ve „Ver­sor­gungs­for­schung zum Post-COVID-Syn­drom“, die die Staats­re­gie­rung im Juni 2021 mit einem Volu­men von fünf Mil­lio­nen Euro auf­ge­legt hat, um die Ver­sor­gung von Post-COVID-Pati­en­tin­nen und ‑Pati­en­ten zu ver­bes­sern. Das Pro­jekt läuft vom 01.12.2021 bis 31.12.2022. Die För­der­initia­ti­ve des Frei­staats Bay­ern schließt eine Lücke in der bis­he­ri­gen bun­des­wei­ten For­schung und ergänzt ein För­der­pro­gramm des Bun­des zur all­ge­mei­nen wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chung des Post-COVID-Syndroms.

Eines der vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung geför­der­ten Pro­jek­te ist eine Pilot­stu­die des Uni-Kli­ni­kums Erlan­gen. Es unter­sucht das Vor­kom­men von Auto­an­ti­kör­pern im Blut von Long-COVID-Pati­en­tin­nen und ‑Pati­en­ten und ihre Wir­kung auf die Blut­zir­ku­la­ti­on in den feins­ten Gefä­ßen. Ein mög­li­cher the­ra­peu­ti­scher Ansatz ist die Sub­stanz BC 007, wel­che Auto­an­ti­kör­per bin­det und neu­tra­li­siert. Ers­te Heil­ver­su­che mit BC 007 bei Long-COVID wur­den bereits erfolg­reich durchgeführt.

Minis­ter Holet­schek beton­te: „Das von uns geför­der­te Pro­jekt ‚dis­CO­Ver‘ ist die idea­le Ergän­zung zum Pro­jekt, das vom Bund geför­dert wird. Es schlägt die Brü­cke zwi­schen der Grund­la­gen­for­schung und der direk­ten Anwen­dung: Bei einer der drei The­ra­pien kommt der Wirk­stoff BC 007 zum Einsatz.“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt sind hier zu finden.

Inno­va­ti­ve The­ra­pie­an­sät­ze in der Post-COVID-Behandlung 

Pro­jekt der Sozi­al­stif­tung Bam­berg gefördert

Bay­erns Gesund­heits­mi­nis­ter Klaus Holet­schek sieht in der Erfor­schung inter­dis­zi­pli­nä­rer und inte­gra­ti­ver Behand­lungs­an­sät­ze zusätz­li­che Chan­cen für die The­ra­pie des Post-COVID-Syn­droms. Eine För­de­rung geht an die Sozi­al­stif­tung Bam­berg, teilt das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge mit.

„Die inte­gra­ti­ve Medi­zin kann uns bei der The­ra­pie von Post-COVID dabei hel­fen, die Mög­lich­kei­ten der kon­ven­tio­nel­len Medi­zin und der Natur­heil­kun­de in einem ganz­heit­li­chen Ansatz best­mög­lich zu nut­zen“, sag­te Holet­schek am Sams­tag anläss­lich der Über­mitt­lung eines För­der­be­scheids an die Kli­nik für Inte­gra­ti­ve Medi­zin und Natur­heil­kun­de der Sozi­al­stif­tung Bam­berg. „Des­halb unter­stützt die Staats­re­gie­rung ent­spre­chen­de For­schungs­pro­jek­te im Rah­men der baye­ri­schen För­der­initia­ti­ve Ver­sor­gungs­for­schung zum Post-COVID-Syndrom.“

Das Pro­jekt der Sozi­al­stif­tung Bam­berg trägt den Namen „For­schungs­zy­klus: Inte­gra­ti­ve Medi­zin und Natur­heil­kun­de in der Behand­lung des Post-COVID-Syn­droms: Ein Mul­ti­mo­da­ler The­ra­pie­an­satz“. Ziel ist es, Metho­den der inte­gra­ti­ven Medi­zin und der Natur­heil­kun­de hin­sicht­lich des Ein­sat­zes gegen das Post-COVID-Syn­drom zu bewer­ten. Zudem soll fest­ge­stellt wer­den, inwie­fern die The­ra­pie­an­sät­ze für eine Über­nah­me in die Regel­ver­sor­gung geeig­net sind. Holet­schek beton­te: „Post-COVID ist ein The­ma, das viel­fäl­ti­ge Aus­prä­gun­gen hat und wel­ches unse­re Gesell­schaft noch län­ger beschäf­ti­gen wird. Wir brau­chen in die­sem Bereich des­halb ent­spre­chend brei­te The­ra­pie­an­sät­ze. Inte­gra­ti­ve Medi­zin und Natur­heil­kun­de kön­nen hier­zu einen wich­ti­gen Bei­trag leisten.“

Das Vor­ha­ben ist in zwei Pro­jekt­teile geglie­dert. Im ers­ten Teil erfolgt die Anwen­dung und Eva­lu­ie­rung eines sta­tio­nä­ren, mul­ti­mo­da­len The­ra­pie­pro­gramms, wel­ches unter ande­rem klas­si­sche Kneipp­sche Ver­fah­ren und Ver­fah­ren der erwei­ter­ten Natur­heil­kun­de beinhal­tet. Die Wirk­sam­keit, Sicher­heit und Nach­hal­tig­keit des The­ra­pie­an­sat­zes wer­den durch eine beglei­ten­de pro­spek­ti­ve Lon­gi­tu­di­nal­stu­die im Rah­men eines 14-tägi­gen, sta­tio­nä­ren Kli­nik­auf­ent­halts der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten evaluiert.

Im zwei­ten Teil wird ein tages­kli­ni­sches Kon­zept ver­folgt, das sich über elf Wochen erstreckt. Die Behand­lung der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten erfolgt dabei anhand eines mul­ti­mo­da­len Stress­re­duk­ti­ons- und Lebens­stil­mo­di­fi­ka­ti­ons­pro­gramms. Zum Ein­satz kom­men unter ande­rem Modu­le zur Ernäh­rungs­ver­bes­se­rung, Bewe­gungs­för­de­rung, Anwen­dun­gen zur Selbst­für­sor­ge und Coping­stra­te­gien sowie Ganz­kör­per­hy­per­ther­mie ver­bun­den mit Sau­er­stoff­the­ra­pie. Die Eva­lua­ti­on erfolgt durch eine pro­spek­tiv ran­do­mi­siert kon­trol­lier­te Studie.

Unter­stützt wird die Behand­lung durch E‑He­alth-Kom­po­nen­ten, dar­un­ter ein Fit­ness­tra­cker zur Feed­back- und Daten­ge­ne­rie­rung sowie digi­ta­le Lern­mo­du­le. Das Pro­jekt wird im Rah­men der baye­ri­schen För­der­initia­ti­ve mit bis zu rund 87.000 Euro geför­dert und läuft bis zum 31. Dezem­ber 2022.

Stär­kung medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung auf dem Land

Posi­ti­ve Ein-Jah­res-Bilanz zur Landarztprämie

Die vor rund einem Jahr, am 1. Janu­ar 2021, gestar­te­te Land­arzt­prä­mie des Baye­ri­schen Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums stößt auf gro­ßes Inter­es­se. Dar­auf hat Bay­erns Gesund­heits­mi­nis­ter Klaus Holet­schek heu­te hingewiesen.

„Die baye­ri­sche Land­arzt­prä­mie als Wei­ter­ent­wick­lung der baye­ri­schen Nie­der­las­sungs­för­de­rung ist ein ech­tes Erfolgs­mo­dell. Im Jahr 2021 sind damit bay­ern­weit 143 Nie­der­las­sun­gen und Fili­al­bil­dun­gen geför­dert wor­den. Dabei han­del­te es sich um 79 Haus­ärz­tin­nen und Haus­ärz­te sowie 64 Fach­ärz­tin­nen und Fach­ärz­te – dar­un­ter Frau­en­arzt­pra­xen, Kin­der­arzt­pra­xen, Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und ‑the­ra­peu­ten, Uro­lo­gin­nen und Uro­lo­gen, Ner­ven­arzt­pra­xen“, beton­te der Minis­ter in München.

Holet­schek ergänz­te: „Das Ziel unse­rer Land­arzt­prä­mie ist klar: Wir wol­len die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung auf dem Land wei­ter stär­ken. Denn wir brau­chen auch künf­tig eine medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung auf höchs­tem Niveau – und das flä­chen­de­ckend in ganz Bay­ern. Vor allem im länd­li­chen Raum zeich­net sich für die Zukunft aber eine mög­li­che Unter­ver­sor­gung ab. In klei­ne­ren Gemein­den auf dem Land wird es immer schwe­rer, Nach­fol­ger für frei­wer­den­de Pra­xen zu fin­den. Klar ist daher: Wenn wir hier nicht vor­aus­schau­end han­deln, ste­hen wir im länd­li­chen Raum künf­tig vor einer gro­ßen Herausforderung.“

Unter­stützt wird mit der Prä­mie die Nie­der­las­sung von Haus- und Fach­ärz­tin­nen und ‑ärz­ten der all­ge­mei­nen fach­ärzt­li­chen Ver­sor­gung sowie Kin­der- und Jugend­psych­ia­te­rin­nen und ‑psych­ia­tern. Haus- sowie Fach­ärz­tin­nen und ‑ärz­te der all­ge­mei­nen fach­ärzt­li­chen Ver­sor­gung wer­den mit einer Prä­mie von bis zu 60.000 Euro unter­stützt, Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und ‑the­ra­peu­ten mit einer Prä­mie von bis zu 20.000 Euro. Vor­aus­set­zung ist dabei zum einen, dass sich die Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner in Gemein­den mit nicht mehr als 20.000 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern nie­der­las­sen; zum ande­ren dür­fen die­se Gemein­den nicht über­ver­sorgt sein. Bei Kin­der- und Jugend­psych­ia­te­rin­nen und ‑psych­ia­tern liegt die Gren­ze bei 40.000 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern. Auch bei der Grün­dung von Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­tren kann die Land­arzt­prä­mie ein­ma­lig bean­tragt werden.

„Um die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung auf dem Land zu ver­bes­sern, set­zen wir auf meh­re­re Säu­len: Die Land­arzt­prä­mie, das Sti­pen­di­en­pro­gramm für Medi­zin­stu­die­ren­de, das Pro­gramm ‚Bes­te Land­par­tie All­ge­mein­me­di­zin (BeLA)‘ und die Land­arzt­quo­te. Wir schaf­fen zudem rund 350 neue Medi­zin­stu­di­en­plät­ze. Bay­ern hat damit bun­des­weit eine Vor­rei­ter­rol­le über­nom­men“, unter­strich Holet­schek. „Nach Ablauf des ers­ten Stu­di­en­jah­res kön­nen wir auch bei der Land­arzt­quo­te eine sehr posi­ti­ve Bilanz zie­hen. Nur eine Stu­den­tin der Land­arzt­quo­te Bay­ern hat ihr Stu­di­um bis­lang abge­bro­chen. Alle ande­ren 217 Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten absol­vie­ren das Medi­zin­stu­di­um mit gro­ßer Begeis­te­rung und mit Erfolg.“

Holet­schek beton­te, dass ins­ge­samt für die Stär­kung der ärzt­li­chen Ver­sor­gung im länd­li­chen Raum Bay­erns bis­her mehr als 60 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung gestellt wur­den – davon allei­ne 9,9 Mil­lio­nen Euro im Jahr 2021. „Das ist gut inves­tier­tes Geld.”

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