Stadt erarbeitet sich finanzielle Unterstützung
Sanierung der Kapellen und Epitaphe der Kirche St. Michael wird mit 90 Prozent gefördert
Ein bedeutender Schritt für die Zukunft des Welterbes: Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, übergab am Mittwoch im Refektorium der Kirche St. Michael den Förderbescheid über 800.000 Euro für die Sanierung der Heilig-Grab-Kapelle, der Marienkapelle sowie der historischen Epitaphe an Oberbürgermeister Andreas Starke und Stiftungsreferent Bertram Felix.
„Ich freue mich, dass wir zum Erhalt dieser beiden bedeutsamen Kulturdenkmäler beitragen und sie so in Zukunft wieder in neuem altem Glanz erstrahlen können“, betonte Kunstminister Blume.
Die ehemalige Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg gehört für Blume zu den Wahrzeichen Bambergs. „Die dortige Marienkapelle – die kleine Sixtinische Kapelle Bambergs – und die Heilig-Grab-Kapelle mit einer einzigartigen Totentanzdarstellung sind ganz besondere architektonische und kunsthistorische Juwelen. Sie spiegeln die Bedeutung Bambergs als Stadt des Glaubens und der Kunst eindrucksvoll wider“, machte der Minister in Anwesenheit der Landtagsabgeordneten Melanie Huml deutlich.
Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Maßnahmen auf rund 4 Millionen Euro. Der Bund stellt im Rahmen des Programms KulturInvest 2 Millionen Euro zur Verfügung (50 %). Das Land Bayern beteiligt sich mit 800.000 Euro (20 %) aus dem Entschädigungsfonds Bayern, die Oberfrankenstiftung steuert 400.000 Euro (10 %) bei. Stadt Bamberg und Bürgerspitalstiftung übernehmen jeweils weitere 400.000 Euro (jeweils 10 %).
Restaurierung mit höchster Fachkompetenz
Oberbürgermeister Andreas Starke zeigte sich erfreut: „Mit dieser Förderung sichern wir nicht nur einzigartige Kunstschätze, sondern bewahren zugleich ein Stück Bamberger Identität. Ich danke dem Bund, dem Freistaat und allen Förderern für dieses starke Signal.“ Auch Stiftungsreferent Bertram Felix betonte: „Für die Bürgerspitalstiftung ist dieses Projekt eine Herzensangelegenheit. Wir sorgen dafür, dass die wertvollen Fresken, Stuckaturen und Natursteindenkmäler mit höchster Fachkompetenz restauriert werden – für heute und für kommende Generationen.“
Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege sowie den örtlich zuständigen Behörden und sollen bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
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2025 stellt die Stadt Bamberg 220.000 Euro zur Förderung von Bürgerprojekten zur Verfügung
Unterstützungsfonds gestartet
Vom 2. Juni bis 13. Juli 2025 können die Anträge für die Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg gestellt werden. Insgesamt stehen wieder 220.000 Euro für die Umsetzung von Ideen in drei Teilbereichen zur Verfügung, teilt die Stadt Bamberg mit.
308 Projekte aus der Bürgerschaft wurden in den vergangenen vier Jahren dank der Unterstützungsfonds umgesetzt. 2024 wurden zum Beispiel der kleinen Bücherei St. Urban im Stadtteil Südwest, die in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen feierte, 1.000 Euro für die Anschaffung neuer Medien bewilligt. Das ehrenamtliche Bücherei-Team hatte die Finanzspritze aus dem Fonds „Schule, Hort, Kitas und Büchereien“ beantragt, um unter anderem auch für Erstleser und Kinder im Grundschulalter neue Buchreihen zu erwerben. Aus dem Fonds „Mobilität, Klima und Umwelt“ wurden dem Förderkreis Bienenleben Bamberg e.V. 5.000 Euro gewährt. Das Geld fließt in die Anschaffung neuer Sitzbänke, die dazu dienen, die Pflanzen- und Insektenwelt im öffentlich zugänglichen Bienengarten im Erba-Park in aller Ruhe zu beobachten. Die bisherigen Sitzgelegenheiten waren in die Jahre gekommen und alles andere als seniorengerecht.
Die Idee des Quartiermanagements Lagarde-Höfe, eine „Nachbarschafts-Toolbox“ einzurichten, wurde mit 3.000 Euro aus dem Fonds „Zusammenhalt in der Stadt und für Vereine“ belohnt. Mit dem Geld werden Bohrmaschine, Akkuschrauber, Rasenmäher, Biertischgarnituren und andere nützliche Gegenstände mehr fürs ganze Quartier erworben. Quartiersbewohnerinnen und –bewohner können diese ausleihen und nutzen. So muss nicht jeder Haushalt solche Gegenstände erwerben, was Ressourcen bei Herstellung und Transport spart.
Solche Projekte möchte die Stadt Bamberg auch in diesem Jahr mit den Unterstützungsfonds „Schule, Hort, Kitas und Büchereien“, „Zusammenhalt in der Stadt und für Vereine“ sowie „Mobilität, Klima und Umwelt“ ermöglichen. Ab 2. Juni können Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen ihre Anträge online auf der Website der Stadt oder per Mail an buergerbeteiligung@stadt.bamberg.de einreichen, wo es auch alle Informationen zu den drei Unterstützungsfonds, die Förderrichtlinien und die Option, den Antrag online zu stellen, gibt. Antragsschluss ist der 13. Juli 2025.
Mit allen Unterstützungsfonds werden Projekte gefördert, die einen Beitrag fürs Gemeinwohl leisten und den Bambergerinnen und Bambergern zugutekommen. Über die eingegangenen Anträge entscheidet im Herbst der zuständige Fachsenat des Stadtrates. Jedes bewilligte Projekt kann mit bis zu 5.000 Euro gefördert werden. Der einjährige Umsetzungszeitraum beginnt am 1. November 2025.
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Fahrzeug aus Unterstützungsfonds der Stadt gefördert
Die Kleinsten können jetzt mit dem Kinderbus Ausflüge machen
Pünktlich zum Frühlingsbeginn hat das Kinderhaus St. Stephan in der Herzog-Max-Straße einen Kinderbus mit E‑Motor anschaffen können, finanziert aus den Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg.
Mit dem Kinderbus sind Ausflüge mit den Kleinsten der Krippe kein Problem mehr. Der Mini-Viersitzer auf vier Rädern wurde mit knapp 5000 Euro aus den Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg finanziert. „Der Kinderbus ist perfekt, um mit den Kleinsten mühelos in den Hain oder die Stadt zu gehen. Ich freue mich, dass wir das mit Geldern aus den Unterstützungsfonds möglich machen können“, so Sozialreferent und Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp.
Die Finanzierung über den Unterstützungsfonds hatte Stadträtin Claudia John angeregt, die auch dem Elternbeirat der Einrichtung angehört. Gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Alexander Jankowski freut sich nun Veronika Schießer, Leiterin des Kinderhauses St. Stephan der Diakonie Bamberg-Forchheim, über den Mini-Bus: „Die Spende gibt uns die Möglichkeit, zusammen mit fast allen Krippenkindern einen Ausflug zu machen. Nach dem Motto: Raus aus dem Garten und die Welt erkunden!“
Mit den Unterstützungsfonds werden Projekte gefördert, die auf lokaler Ebene einen Beitrag fürs Gemeinwohl leisten und den Bambergerinnen und Bamberger zugutekommen. Wie in den Vorjahren stehen auch 2025 für die drei Themenfelder „Schule, Hort, Kindertagesstätten und Büchereien“, „Zusammenhalt in der Stadt und Vereine“ und „Mobilität, Klima und Umwelt“ insgesamt 220.000 Euro zur Verfügung.
Alle Informationen zu den Unterstützungsfonds, den Förderrichtlinien und der Möglichkeit, den Antrag direkt online zu stellen, sind hier zu finden. Voraussichtlich ab Mitte Mai können wieder Anträge gestellt werden. Der genaue Antragszeitraum wird rechtzeitig auf der Homepage und per Mitteilung bekanntgegeben. Über die eingegangenen Anträge entscheidet der zuständige Fachsenat des Stadtrates. Jedes bewilligte Projekt kann mit bis zu 5.000 Euro gefördert werden.
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Zuschuss von bis zu 1000 Euro
Stadt fördert wieder Kauf von Lastenfahrrädern und Radanhängern
Um die umweltfreundliche Mobilität zu unterstützen, fördert das städtische Klima- und Umweltamt auch 2025 den Kauf von Lastenfahrrädern und Fahrradanhängern zur privaten Nutzung, teilt die Stadt Bamberg mit.
Die Stadt Bamberg übernimmt dabei 25 Prozent der Nettoanschaffungskosten. Bei Lastenpedelecs mit elektrischer Unterstützung erfolgt dies bis zu einem Höchstbetrag von 1000 Euro; bei muskulär betriebenen Lastenrädern bis zu maximal 500 Euro. Bei Fahrradanhänger kann der Erwerb mit maximal 250 Euro unterstützt werden. Anträge können ab dem 1. April bis zum 30. Juni 2025 gestellt werden.
Antragsberechtigt sind wie bisher Familien und Alleinerziehende mit mindestens einem Kind sowie maximal einem Kraftfahrzeug im Haushalt. Der Hauptwohnsitz muss in der Stadt Bamberg liegen. Die bereits 2022 durch den Mobilitätssenat beschlossene Ausweitung der Förderung auf Fahrradanhänger hat voll an Fahrt aufgenommen, was Klima- und Umweltreferent Jonas Glüsenkamp sehr freut: „Mir ist es besonders wichtig, dass Familien oder Alleinerziehende mit Kindern eine umweltfreundliche Mobilitätsoption haben – insbesondere soll es finanzschwächeren Haushalten möglich sein, durch die Förderung von Fahrradanhängern eine kostengünstige und platzsparende Alternative zum Auto zu erhalten.“
Die Förderung wird insgesamt sehr gut angenommen. Im vergangenen Jahr wurden zwölf Lastenpedelecs, also Räder mit Elektro-Unterstützung, und 26 Fahrradanhänger angeschafft. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Jeder noch so kleine Schritt ist dabei wichtig, der zu mehr klimafreundlichem Verkehr im Stadtgebiet beiträgt“, betont Glüsenkamp. Auch 2025 wurden wieder 15.000 Euro Fördersumme im städtischen Haushalt bereitgestellt.
Alle Informationen zum Förderprogramm sind hier zu finden.
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Metropolradweg Nürnberg – Bamberg
Förderung für Radwegprojekt in Höhe von 815.000 Euro
Damit noch mehr Menschen auch im Alltag immer häufiger gerne auf das Fahrrad steigen, ist unter anderem eine gut ausgebaute und ganzjährig sicher befahrbare Radverkehrsinfrastruktur erforderlich. Nun wurde für das interkommunale Radwegeprojekt „Metropolradweg Nürnberg – Bamberg“ der lang erhoffte Förderbescheid an Landrat Johann Kalb übergeben.
Damit noch mehr Menschen auch im Alltag immer häufiger gerne auf das Fahrrad steigen, ist unter anderem eine gut ausgebaute und ganzjährig sicher befahrbare Radverkehrsinfrastruktur erforderlich. Das interkommunale Radwegeprojekt „Metropolradweg Nürnberg – Bamberg“ setzt hier an und soll zwischen den Schleusen Nürnberg und Bamberg auf einer Länge von insgesamt 65 Kilometern auf allen Streckenabschnitten für einheitliche Qualität und größere Sicherheit sorgen. Nun wurde dem interkommunalen Planungsverband unter Federführung des Landkreises Bamberg der lang erhoffte Förderbescheid an Landrat Johann Kalb übergeben: „Die Förderung der Planungskosten der nächsten Projektphase durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit knapp 694.000 Euro und die zusätzliche Förderung um weitere 121.000 Euro des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr helfen uns und den Kommunen enorm, dieses Projekt voran zu treiben. Die Kommunen werden dank dieser Förderung so entlastet, dass deren Eigenanteil auf nur noch 10% sinkt.“
Die Förderung des Projekts erfolgt dabei im Rahmen der Richtlinie zur „Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland“. Mit dem Förderprogramm werden Radverkehrsprojekte gefördert, die „einen Beitrag zur Verbesserung der Verhältnisse für den Radverkehr leisten“ und eine nachhaltige Mobilität sichern.
Nach Abschluss der Projektphase I konnten sich die Projektpartner bereits über das grundsätzlich positive Ergebnis einer definierten Vorzugstrasse, einheitlicher Qualitätsstandards und ein empfohlenes Maßnahmenpaket freuen. Damit aus den engagierten Bestrebungen der Metropolregion auch echter Asphalt für die Radfahrenden werden kann, konkretisieren Fachbüros in enger Abstimmung mit den beteiligten Kommunen weiter planerisch die bisherigen Ausarbeitungen in der nun anstehenden Projektphase II mittels Entwurfs- und Genehmigungsplanung.
Die im Willen zur aktiven Stärkung von Radverkehr und Klimaschutz geeinten Akteure aus Ober- und Mittelfranken, können unter Federführung des Landkreises Bamberg dank des Förderbescheides nun die nächsten nötigen Schritte für dieses Projekt mit Strahlkraft weit über die Region hinaus einleiten.
Läuft alles nach Plan, beginnt nach Unterzeichnung der interkommunalen Planungsvereinbarung der beteiligten Kommunen im Jahr 2025 die europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen. Daran schließt sich im Jahr 2026 die eigentliche Fachplanung an, die im Jahr 2027 abgeschlossen werden soll.
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Älteste Gierseilfähre Oberfrankens
Pettstadter Fähre: 230.000 Euro Förderung für Neugestaltung
Der Gemeinde Pettstadt wurde aus einem EU-Förderprogramm Unterstützung für den Umbau des Geländes der Anlegestellen der Pettstadter Fähre bewilligt. Fast eine Viertelmillionen geht an die Gemeinde.
Die Gemeinde Pettstadt möchte den Bereich um die Anlegestellen der Pettstadter Fähre an den Ufern der Regnitz umbauen. Diese sollen terrassiert und mit neuen Wegeverbindungen ausgestattet werden, so das Bamberger Landratsamt in einer Mitteilung. Zudem soll eine Fährterrasse aus Cortanstahl enstehen, die auch als Aussichtsplattform über die Regnitz dienen kann und optisch der nahen Bahnbrücke nachempfunden ist. Auch FahrradfahrerInnen werden bedacht. Sie sollen eine E‑Bike-Ladestation, eine Reparaturstation und neue Fahrradabstellmöglichkeiten bekommen. Der Umbau soll bis Ende 2024 fertig sein.
Die Gesamtkosten des Projekts sollen sich dabei auf etwa 560.000 Euro belaufen. Zur finanziellen Unterstützung hatte Pettstadt einen Förderantrag für das EU-Programm „LEADER“ gestellt und nun eine Summe von 236.337 Euro erhalten. Auch die Bayerische Städtebauförderung und die Oberfrankenstiftung unterstützten das Projekt.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die lokale Aktionsgruppe „Region Bamberg e.V.“ mit Landrat Johann Kalb als Vorsitzendem die Unterstützung des Projekts beschlossen. Der Planungsprozess lief unter Beteiligung der Pettstadter BürgerInnen und der Gemeinde ab. „Besonders wichtig in der Planung ist uns der Schutz der sensiblen Uferbereiche und Erhalt der Artenvielfalt in und entlang der Regnitz“, sagte Jochen Hack, Bürgermeister der Gemeinde Pettstadt.
Die Pettstadter Fähre ist mit etwa 500 Jahren in Oberfranken die älteste Fähre vom Typ Gierseilfähre (dabei wird das Gefährt an einem im Flussbett verankerten Seil geschwenkt). Von März bis Oktober verkehrt sie täglich.
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Umfrageergebnis
Pandemiefolge: Mangel an individueller Förderung an Schulen
An vielen Schulen herrschen neben massivem Lehrkräftemangel auch Wissenslücken, die viele Schülerinnen und Schüler wegen pandemiebedingter Schulschließungen immer noch haben. Auch in der Region Bamberg melden viele Schulen erhöhten Bedarf an individueller Förderung für Kinder und Jugendliche.
Damit die Kinder und Jugendlichen ihre Wissenslücken schnell aufarbeiten können, halten 42 Prozent der Deutschen den Einsatz gut ausgebildeter Ehrenamtlicher an Schulen für die beste Maßnahme. Die Ehrenamtlichen sollen Schülerinnen und Schüler unterrichtsergänzend einzeln Förderung zukommen lassen. Wie das Landratsamt Bamberg mitteilt, ergab das eine Online-Umfrage von YouGov Deutschland für MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband e.V. 2067 Personen wurden dafür befragt.
Bei der Leseförderung halten 27 Prozent der Befragten mehr ehrenamtlichen Einsatz an Schulen für das beste Mittel. Diese Maßnahme befürworten 29 Prozent der Befragten im Westen, 22 Prozent im Osten. 30 Prozent der Ostdeutschen halten mehr finanzielle Mittel für die Schulen für den besten Weg, um Leseerfolge zu erzielen.
Schon vor Corona konnten rund 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler nicht richtig lesen. Der häufige Wechsel zwischen Distanz- und Präsenzunterricht und zuletzt massiver Unterrichtsausfall haben diese Situation zusätzlich verschärft.
Gefahr, keinen Schulabschluss machen zu können
Dr. Christian Lorenz ist Vorstandsmitglied von MENTOR. Er sagt über die Situation im Landkreis: „Die Nachfrage der Schulen an uns ist seit einiger Zeit Jahr stark gestiegen. Wir könnten noch viel mehr ehrenamtliche Lesementorinnen und Lesementoren an die Schulen vermitteln, damit sie dort Kinder und Jugendliche unterstützen. Wir sehen, dass auch ein Jahr nach Öffnung der Schulen viele Schülerinnen und Schüler keine oder zu wenig Förderung erhalten. Es besteht die Gefahr, dass sie keinen Schulabschluss machen können und in ein Leben ohne Berufsausbildung und ohne gesellschaftliche Teilhabe abrutschen.“
Unter dem Dach des MENTOR-Bundesverbands unterstützen 13.000 Mentorinnen und Mentoren deutschlandweit 16.600 Kinder und Jugendliche. Das 1:1‑Förderprinzip von MENTOR sieht vor, dass eine Lesementorin oder ein Mentoren ein Kind in der Regel einmal in der Woche, mindestens ein Jahr lang unterstützt. Um mehr Menschen für das Ehrenamt als Leseförderer zu gewinnen und um eine stärkere Einbindung aller Leseinitiativen in die Schulen zu erreichen, wünscht sich der Verband weitere Unterstützung aus Politik und Wirtschaft.
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Forschung am Uni-Klinikum Erlangen
Projekt über Langzeitfolgen von COVID-19 wird gefördert
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek treibt die Forschung über die Spätfolgen von Corona-Erkrankungen weiter voran. Für ein innovatives Projekt in Erlangen, das mit mehr als einer Million Euro gefördert wird, erhielt das Uni-Klinikum Erlangen gestern den Förderbescheid.
Anlässlich der Übergabe des Förderbescheids an das Uni-Klinikum Erlangen sagte Holetschek am Freitag: „Etwa zehn Prozent aller an COVID-19-erkrankten Erwachsenen kämpfen mit den Spätfolgen. Zu den Symptomen gehören unter anderem Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Erschöpfung. Es fehlen bislang noch diagnostische Möglichkeiten, die Behandlung erfolgt anhand der Symptome.“ Hier setze das vielversprechende Projekt des Uni-Klinikums Erlangen an, das Long-COVID diagnostizieren und erfolgreich therapieren will, und das mit mehr als einer Million Euro gefördert werde. Darüber informierte das Bayerische Gesundheitsministerium.
„Einzigartig in ganz Deutschland“
Ziel des Modellprojekts „disCOVer“ (diagnosis Long-COVID Erlangen) ist es, mit Hilfe einer Anamnese und innovativer medizinischer Diagnostik drei Long-COVID-Subtypen zu diagnostizieren. Anschließend soll aus insgesamt drei Therapieformen jeweils diejenige ausgewählt werden, die für die Long-COVID-Patientinnen und ‑Patienten individuell am besten passt und den größtmöglichen Therapieerfolg verspricht.
Holetschek erläuterte: „Das Projekt kann als einzigartig in ganz Deutschland betrachtet werden, da zum ersten Mal eine objektive Diagnose von Long-COVID erfolgen soll. Wenn das Projekt erfolgreich ist, wird es einen Meilenstein in der Behandlung des Long-COVID- und Post-COVID-Syndroms darstellen. Zudem sollen die Patientinnen und Patienten spezifisch und – erstmalig in Deutschland – ausgehend von der Krankheitsursache behandelt werden, nicht mehr nur symptomorientiert.“
Dazu werden experimentelle und etablierte Ansätze kombiniert. Ebenso kommen modernste Gerätschaften zum Einsatz, etwa bei der Bestimmung physikalischer Eigenschaften von Blutzellen. Und beispielsweise bei der Identifikation von Mustern und systematischen Auffälligkeiten hilft Künstliche Intelligenz (KI).
Bei der Entwicklung innovativer Verfahren zur Diagnose von Long-COVID spielt die Abteilung Biologische Optomechanik des Erlanger Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts (MPL) innerhalb des disCOVer-Projekts eine Schlüsselrolle. Die Forschenden um Direktor Jochen Guck und Postdoc Martin Kräter haben eine Methode namens Echtzeit-Verformungszytometrie entwickelt, mit deren Hilfe sich die physikalischen Eigenschaften von bis zu tausend Blutzellen pro Sekunde messen lassen. Anschließend erfolgt dann die Analyse der Messdaten durch Methoden des maschinellen Lernens. Diese KI-Algorithmen sollen es ermöglichen, die drei postulierten Long-COVID-Subtypen zu unterscheiden.
„Unsere ersten Studienergebnisse sind sehr vielversprechend. Die Zusammenarbeit mit den Versorgungszentren in ganz Bayern hilft uns, die Echtzeit-Verformungszytometrie zu einem Routineverfahren in der Diagnostik weiterzuentwickeln“, erklärte Guck. Parallel arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Partnern daran, Mess- und Auswerteverfahren zu verkleinern. Das Ziel: Ein Gerät, das eines Tages in jeder Arztpraxis stehen kann und erlaubt, die Diagnose von Long-COVID zuverlässig zu unterstützen.
Privatdozentin Dr. Dr. Bettina Hohberger aus dem Uni-Klinikum Erlangen sagte: „Wir sind sehr dankbar für diese großzügige Förderung, damit wir eine Modellversorgung zur Diagnose- und Therapie von Long-COVID-Patienten auf wissenschaftlicher Grundlage aufbauen können, die vielen Long-COVID-Patienten direkt zu Gute kommt.“
Die Diagnosestellung soll in Erlangen und bayernweit an fünf dezentralen Standorten erfolgen. Die Daten werden anschließend zentral am Universitätsklinikum Erlangen ausgewertet. Im dritten Schritt werden die Patientinnen und Patienten einem von drei definierten Therapiewegen zugewiesen.
Therapiewege
1. Rehabilitation in einer von zwei spezialisierten Rehakliniken (Klinik Bad Wörishofen, Fachklinik für Herz-Kreislauferkrankungen und Orthopädie und die m&i‑Fachklinik Herzogenaurach, Fachklinik für Spezialisierte Akutmedizin und Medizinische Rehabilitation)
2. Auffrischungsimpfung mit einem der aktuell verfügbaren mRNA-Impfstoffe
3. Neutralisierung von Autoantikörpern durch zum Beispiel BC 007
„Das Wissen aus dem Projekt soll den Grundstein für eine flächendeckende Versorgung der Patientinnen und Patienten legen“, unterstrich Minister Holetschek.
Am Projekt sind neben der Projektleitung durch das Universitätsklinikum Erlangen auch das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, das Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin, das Helmholtz Zentrum München, fünf weitere dezentrale Standorte in Bayern sowie Rehabilitationseinrichtungen beteiligt.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Initiative „Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom“, die die Staatsregierung im Juni 2021 mit einem Volumen von fünf Millionen Euro aufgelegt hat, um die Versorgung von Post-COVID-Patientinnen und ‑Patienten zu verbessern. Das Projekt läuft vom 01.12.2021 bis 31.12.2022. Die Förderinitiative des Freistaats Bayern schließt eine Lücke in der bisherigen bundesweiten Forschung und ergänzt ein Förderprogramm des Bundes zur allgemeinen wissenschaftlichen Untersuchung des Post-COVID-Syndroms.
Eines der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekte ist eine Pilotstudie des Uni-Klinikums Erlangen. Es untersucht das Vorkommen von Autoantikörpern im Blut von Long-COVID-Patientinnen und ‑Patienten und ihre Wirkung auf die Blutzirkulation in den feinsten Gefäßen. Ein möglicher therapeutischer Ansatz ist die Substanz BC 007, welche Autoantikörper bindet und neutralisiert. Erste Heilversuche mit BC 007 bei Long-COVID wurden bereits erfolgreich durchgeführt.
Minister Holetschek betonte: „Das von uns geförderte Projekt ‚disCOVer‘ ist die ideale Ergänzung zum Projekt, das vom Bund gefördert wird. Es schlägt die Brücke zwischen der Grundlagenforschung und der direkten Anwendung: Bei einer der drei Therapien kommt der Wirkstoff BC 007 zum Einsatz.“
Weitere Informationen zum Projekt sind hier zu finden.
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Innovative Therapieansätze in der Post-COVID-Behandlung
Projekt der Sozialstiftung Bamberg gefördert
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht in der Erforschung interdisziplinärer und integrativer Behandlungsansätze zusätzliche Chancen für die Therapie des Post-COVID-Syndroms. Eine Förderung geht an die Sozialstiftung Bamberg, teilt das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit.
„Die integrative Medizin kann uns bei der Therapie von Post-COVID dabei helfen, die Möglichkeiten der konventionellen Medizin und der Naturheilkunde in einem ganzheitlichen Ansatz bestmöglich zu nutzen“, sagte Holetschek am Samstag anlässlich der Übermittlung eines Förderbescheids an die Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde der Sozialstiftung Bamberg. „Deshalb unterstützt die Staatsregierung entsprechende Forschungsprojekte im Rahmen der bayerischen Förderinitiative Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom.“
Das Projekt der Sozialstiftung Bamberg trägt den Namen „Forschungszyklus: Integrative Medizin und Naturheilkunde in der Behandlung des Post-COVID-Syndroms: Ein Multimodaler Therapieansatz“. Ziel ist es, Methoden der integrativen Medizin und der Naturheilkunde hinsichtlich des Einsatzes gegen das Post-COVID-Syndrom zu bewerten. Zudem soll festgestellt werden, inwiefern die Therapieansätze für eine Übernahme in die Regelversorgung geeignet sind. Holetschek betonte: „Post-COVID ist ein Thema, das vielfältige Ausprägungen hat und welches unsere Gesellschaft noch länger beschäftigen wird. Wir brauchen in diesem Bereich deshalb entsprechend breite Therapieansätze. Integrative Medizin und Naturheilkunde können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.“
Das Vorhaben ist in zwei Projektteile gegliedert. Im ersten Teil erfolgt die Anwendung und Evaluierung eines stationären, multimodalen Therapieprogramms, welches unter anderem klassische Kneippsche Verfahren und Verfahren der erweiterten Naturheilkunde beinhaltet. Die Wirksamkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit des Therapieansatzes werden durch eine begleitende prospektive Longitudinalstudie im Rahmen eines 14-tägigen, stationären Klinikaufenthalts der Patientinnen und Patienten evaluiert.
Im zweiten Teil wird ein tagesklinisches Konzept verfolgt, das sich über elf Wochen erstreckt. Die Behandlung der Patientinnen und Patienten erfolgt dabei anhand eines multimodalen Stressreduktions- und Lebensstilmodifikationsprogramms. Zum Einsatz kommen unter anderem Module zur Ernährungsverbesserung, Bewegungsförderung, Anwendungen zur Selbstfürsorge und Copingstrategien sowie Ganzkörperhyperthermie verbunden mit Sauerstofftherapie. Die Evaluation erfolgt durch eine prospektiv randomisiert kontrollierte Studie.
Unterstützt wird die Behandlung durch E‑Health-Komponenten, darunter ein Fitnesstracker zur Feedback- und Datengenerierung sowie digitale Lernmodule. Das Projekt wird im Rahmen der bayerischen Förderinitiative mit bis zu rund 87.000 Euro gefördert und läuft bis zum 31. Dezember 2022.
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Stärkung medizinischer Versorgung auf dem Land
Positive Ein-Jahres-Bilanz zur Landarztprämie
Die vor rund einem Jahr, am 1. Januar 2021, gestartete Landarztprämie des Bayerischen Gesundheitsministeriums stößt auf großes Interesse. Darauf hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek heute hingewiesen.
„Die bayerische Landarztprämie als Weiterentwicklung der bayerischen Niederlassungsförderung ist ein echtes Erfolgsmodell. Im Jahr 2021 sind damit bayernweit 143 Niederlassungen und Filialbildungen gefördert worden. Dabei handelte es sich um 79 Hausärztinnen und Hausärzte sowie 64 Fachärztinnen und Fachärzte – darunter Frauenarztpraxen, Kinderarztpraxen, Psychotherapeutinnen und ‑therapeuten, Urologinnen und Urologen, Nervenarztpraxen“, betonte der Minister in München.
Holetschek ergänzte: „Das Ziel unserer Landarztprämie ist klar: Wir wollen die medizinische Versorgung auf dem Land weiter stärken. Denn wir brauchen auch künftig eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau – und das flächendeckend in ganz Bayern. Vor allem im ländlichen Raum zeichnet sich für die Zukunft aber eine mögliche Unterversorgung ab. In kleineren Gemeinden auf dem Land wird es immer schwerer, Nachfolger für freiwerdende Praxen zu finden. Klar ist daher: Wenn wir hier nicht vorausschauend handeln, stehen wir im ländlichen Raum künftig vor einer großen Herausforderung.“
Unterstützt wird mit der Prämie die Niederlassung von Haus- und Fachärztinnen und ‑ärzten der allgemeinen fachärztlichen Versorgung sowie Kinder- und Jugendpsychiaterinnen und ‑psychiatern. Haus- sowie Fachärztinnen und ‑ärzte der allgemeinen fachärztlichen Versorgung werden mit einer Prämie von bis zu 60.000 Euro unterstützt, Psychotherapeutinnen und ‑therapeuten mit einer Prämie von bis zu 20.000 Euro. Voraussetzung ist dabei zum einen, dass sich die Medizinerinnen und Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern niederlassen; zum anderen dürfen diese Gemeinden nicht überversorgt sein. Bei Kinder- und Jugendpsychiaterinnen und ‑psychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Auch bei der Gründung von Medizinischen Versorgungszentren kann die Landarztprämie einmalig beantragt werden.
„Um die medizinische Versorgung auf dem Land zu verbessern, setzen wir auf mehrere Säulen: Die Landarztprämie, das Stipendienprogramm für Medizinstudierende, das Programm ‚Beste Landpartie Allgemeinmedizin (BeLA)‘ und die Landarztquote. Wir schaffen zudem rund 350 neue Medizinstudienplätze. Bayern hat damit bundesweit eine Vorreiterrolle übernommen“, unterstrich Holetschek. „Nach Ablauf des ersten Studienjahres können wir auch bei der Landarztquote eine sehr positive Bilanz ziehen. Nur eine Studentin der Landarztquote Bayern hat ihr Studium bislang abgebrochen. Alle anderen 217 Studentinnen und Studenten absolvieren das Medizinstudium mit großer Begeisterung und mit Erfolg.“
Holetschek betonte, dass insgesamt für die Stärkung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum Bayerns bisher mehr als 60 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden – davon alleine 9,9 Millionen Euro im Jahr 2021. „Das ist gut investiertes Geld.”