Lock-Down, ständig wechselnde Hygienevorgaben, Umstellung auf Online-Unterricht, selbst-organisiertes Lernen in den eigenen vier Wänden und das teilweise mit fehlendem Equipment. Junge Menschen haben es gerade nicht leicht. Im Auftakt zur Veranstaltungsreihe ‚Politik zum Anfassen – Digital‘ von iSo e.V. und Landratsamt Bamberg diskutierten Schülerinnen und Schüler des Franz-Ludwig-Gymnasiums mit MdB Andreas Schwarz von der SPD über ihre Sorgen und Ängste in Zeiten der Pandemie.
Auch fehlende soziale Kontakte und eine wachsende Sorge um die Zukunft sind Herausforderungen, mit denen sich Heranwachsende zu befassen haben. Ungewissheiten und Ängste bringen junge Menschen immer mehr an ihre Belastungsgrenzen.
Umso wichtiger ist es, dass sie von Politik und Gesellschaft gehört werden.
Aus diesem Grund veranstaltete die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Bamberg – getragen von iSo e.V. zusammen mit dem Bildungsbüro des Landratsamts Bamberg – am vergangenen Mittwoch eine digitale Diskussionsrunde mit 15 Schülerinnen und Schülern des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg und dem Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz.
„In dieser schwierigen Zeit das Abitur zu schaffen, ist aller Ehren wert.”
Die Veranstaltungsreihe ‚Politik zum Anfassen‘ verfolgt dabei einen grundlegenden Gedanken: Um gute politische Entscheidungen für junge Menschen treffen zu können, sollte weniger über sie, sondern verstärkt mit ihnen geredet werden. „Mit ‚Politik zum Anfassen – Digital‘ möchten wir es jungen Menschen auch in Zeiten von Schulschließungen und digitalem Unterricht ermöglichen, mit regional als auch überregional agierenden Politikerinnen und Politikern in Austausch zu treten. Wir planen bereits weitere Veranstaltungen und freuen uns über Anfragen von Jugendgruppen oder Schulklassen, die Lust haben, sich zu beteiligen“, so Lisa-Maria Graf von der Koordinierungs- und Fachstelle im Landkreis Bamberg /iSo e.V..
Beim ersten digitalen Gespräch am vergangenen Mittwoch berichteten SchülerInnen von den täglichen Herausforderungen im Home-Schooling sowie den generellen Auswirkungen der Pandemie zum Beispiel auf ihr Sozialleben. Sorgen bezüglich Themen, wie ‚Corona-Abitur‘ und zukünftige Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wurden unter anderem sehr deutlich.
Andreas Schwarz nahm die Aussagen der jungen Menschen sehr ernst und sprach ihnen Mut zu. „Sie haben allen Grund, bei einer anschließenden Bewerbung mit Selbstbewusstsein aufzutreten. In dieser schwierigen Zeit das Abitur zu schaffen, ist aller Ehren wert”, so Schwarz.
Diese offene Haltung kam bei den Mitdiskutierenden gut an. „Es hat mir sehr gut gefallen, wie Andreas Schwarz auf unsere Sorgen und Ängste eingegangen ist und uns Mut gemacht hat – besonders was das zukünftige Ansehen unseres Abschlusses anbelangt“, berichtet Milena Behr.
Auch kritische Fragen bezüglich der teilweise langsamen Umsetzung von Beschlüssen wurden verständnisvoll beantwortet. Diskussionsteilnehmerin Valentina Dietz zeigte sich zufrieden mit den Dialogen und aufschlussreichen Antworten des Bundestagsabgeordneten. „Herr Schwarz konnte uns beantworten wo die aktuellen Probleme liegen und weshalb es oft zu Verzögerungen kommt.“
Ein wichtiger Austausch, um gegenseitiges Verständnis zu erzeugen, politische Prozesse nachvollziehbar zu machen und demokratisches Engagement zu fördern.
Informationen zum Projekt
Die Reihe „Politik zum Anfassen” möchte Jugendliche mit VertreterInnen und EntscheidungsträgerInnen aus der Politik zusammenbringen, um den demokratischen Austausch und die konstruktive Auseinandersetzung miteinander zu fördern. Ziel ist es die Jugendlichen als TeilhaberInnen des politischen und gesellschaftlichen Diskurses zu positionieren und ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Indem sie für ihre Themen und Vorschläge eintreten, soll eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesen sowie eine gesunde Diskussionskultur geprägt werden.
Durch das Aufeinandertreffen mit politischen VertreterInnen soll den Jugendlichen außerdem nahegebracht werden, dass sie als GesprächspartnerInnen und ThemengeberInnen für die Politik ernstgenommen werden und Wertschätzung erfahren.
Interessierte dürfen sich gerne an die Koordinierungs- und Fachstelle im Landkreis Bamberg wenden: lisa-maria.graf@iso-ev.de